Warrior Cats. Die Welt der Clans. Die letzten Geheimnisse (eBook)
232 Seiten
Beltz (Verlag)
978-3-407-74755-6 (ISBN)
Erin Hunter ist ein Autor:innenteam und inspiriert von der Liebe zu Katzen und der Faszination von der Wildnis. Immer mit dem größten Respekt gegenüber der Natur in all ihren Formen, findet Erin Hunter mystische Erklärungen für das Verhalten der Tiere und erschafft magische Welten.
DONNERCLAN
FEUERSTERN ÜBER DEN DONNERCLAN
Ich heiße Feuerstern. Willkommen im DonnerClan – dem Clan der Tapferkeit und Treue. Ich wurde nicht im Wald geboren, doch der DonnerClan hat mich aufgenommen, und nachdem ich mich als Krieger bewährt hatte, gewann ich auch seine Achtung. Ich bin zu seinem Anführer aufgestiegen und würde für meinen Clan meine neun Leben hingeben, so wie meine Clan-Gefährten ihr Leben für mich und füreinander geben würden. Im Wald gibt es keinen anderen Clan, der so furchtlos und tapfer ist. Ich respektiere und bewundere die anderen Clans, aber mein Herz schlägt hier, beim DonnerClan – dem Clan der Helden, der Barmherzigkeit und des Schicksals.
Eigenschaften: In Friedenszeiten ehrerbietig zu den anderen Clans. Im Kampf hart, mutig und loyal. Die Katzen des DonnerClans erheben ihre Stimme für das Recht und fürchten sich nicht, das Gesetz der Krieger zu hinterfragen.
Beute: Mäuse, Wühlmäuse, Eichhörnchen, gelegentlich auch ein Kaninchen, verschiedene Vögel wie Star, Elster, Ringeltaube und Drossel.
Jagdkunst: Ausgezeichnete Pirschtechnik. Sie bleiben immer im Windschatten ihrer Beute und robben lautlos und unsichtbar über den Waldboden.
DAS WALD-TERRITORIUM DES DONNERCLANS
(1) Lager des DonnerClans: Es liegt versteckt am Fuß einer sandigen Schlucht, umgeben von Brombeerbüschen, schwer anzugreifen und leicht zu verteidigen.
(2) Hochkiefern: Hüte dich vor dem Baumfresser der Zweibeiner! Er bringt den Boden zum Erschüttern und hinterlässt tiefe Gräben, die sich mit Schlamm füllen.
(3) Große Platane: Sie hat ebenmäßige, starke Äste. Junge Schüler lernen hier klettern und fordern sich gegenseitig dazu heraus, höher und höher zu klettern.
(4) Eulenbaum: Auf halber Höhe des Baumstamms befindet sich ein Loch, in dem eine Eule mit gelbbraunem Gefieder zu Hause ist, die nachts zum Jagen fliegt. Der Sage nach lernte einst ein Schüler des DonnerClans die Geheimnisse des nächtlichen Jagens von solch einer Eule. Er wartete immer bei Mondaufgang am Fuß des Baums. Sobald die Eule herausflog, folgte er ihrem Schatten, den das Mondlicht auf den Erdboden warf. Dieser unerschrockene Schüler wurde später ein großer Anführer und bekam den Namen Eulenstern. Beim Jagen war er so leise und tödlich wie der Vogel selbst.
(5) Sonnenfelsen: Ein warmes Plätzchen, wenn die Sonne scheint. Achte gut auf die Frischbeute, die in den Felsritzen hin und her flitzt! Vor vielen Monden, als der Fluss noch viel breiter war, bildeten die Sonnenfelsen eine Insel, die nur von den Katzen des FlussClans erreicht werden konnte. Dann ging das Wasser zurück und die Sonnenfelsen schlossen nun direkt an das Ufer des Waldes an. Also erhob der DonnerClan Anspruch auf die Felsen und gestattete den Katzen des FlussClans auch nicht, über sein Territorium zu den Sonnenfelsen zu gelangen. Seitdem sind zwischen den beiden Clans viele Kämpfe um diese glatten, sonnenwarmen Steine ausgefochten worden.
(6) Schlangenfelsen: Hüte dich vor den giftigen Kreuzottern! Hier wächst viel Kerbel. Die Höhlen am Fuß der Felsen bieten Schutz vor gefährlichen Tieren wie Füchsen, Dachsen und sogar Hunden.
(7) Sandkuhle: Eine von Bäumen geschützte Mulde zum Trainieren. Auf dem weichen Boden können sich die Schüler nicht verletzen.
(8) Zweibeinerort: Ein Gewirr aus kleinen Donnerwegen und Zweibeinernestern (siehe Andere Tiere, Zweibeiner). Im Zweibeinerort gibt es zwei verschiedene Katzenarten: Einzelläufer und Hauskätzchen (siehe Katzen außerhalb der Clans, Streuner, Einzelläufer und Hauskätzchen).
LICHTHERZ ERZÄHLT
Der Tod von Wieselpfote
Es war ungerecht, dass nur Wolkenpfote zum Krieger ernannt wurde. Wir waren genauso gut und strengten uns mächtig an, aber Blaustern beachtete uns nicht und behandelte uns wie dumme Junge.
Da schlug Wieselpfote vor, dass wir etwas so Mutiges unternehmen sollten, dass Blaustern gar nichts anderes übrig blieb, als uns ebenfalls zu Kriegern zu ernennen. Niemand wusste, wer die Frischbeute bei den Schlangenfelsen gefressen hatte, aber Wieselpfote dachte, wir würden bestimmt eine Spur finden. Das klang doch logisch, oder? Wir wollten dieser Spur folgen, herausfinden, wer die Beute stahl, und dann zurückkehren und Blaustern informieren. Und dann würden wir ebenfalls Krieger sein!
Wieselpfote kannte einen Weg durch die Farne, gleich hinter dem Bau der Ältesten. Kurz vor Morgengrauen machten wir uns heimlich auf den Weg zu den Schlangenfelsen. Meine Pfoten zitterten, als wir durch das Blattwerk sausten. Weißpelz, mein Mentor, wäre richtig wütend auf mich – Schüler dürfen das Lager nicht ohne Erlaubnis verlassen. Aber was würde er wohl sagen, wenn ich dazu beitrüge, den Clan zu retten!
Bei den Schlangenfelsen roch es eigenartig – wild und bedrohlich. Ich verlangsamte meine Schritte, aber Wieselpfote rannte weiter.
»Wieselpfote!«, zischte ich, als dieser über einen umgefallenen Baum kraxelte. »Sei vorsichtig!«
»Keine Sorge!«, miaute er zurück. »Hier ist nichts!«
Er hatte kaum zu Ende gemaunzt, als eine riesenhafte Gestalt aus der Höhle schoss und ihre geifernden Zähne um Wieselpfotes Kehle schlug. Es war ein Hund, so groß, wie ich noch keinen gesehen hatte. Ich wollte am liebsten so schnell wie möglich wegrennen, aber ich durfte Wieselpfote nicht im Stich lassen.
Wieselpfote wand sich und fauchte, aber der Hund schüttelte ihn wie ein Eichhörnchen und schleuderte ihn schließlich bis auf die andere Seite der Lichtung. Ich rannte zu ihm, er blutete, konnte aber aufstehen und weiterkämpfen. Der Hund kam mit gesenktem Kopf und gefletschten, glitzernden Zähnen auf uns zu. Ich duckte mich und wartete, bis er nur noch eine Mauslänge von mir entfernt war, dann schlug ich zu und kratzte mit ausgefahrenen Krallen über sein Gesicht. Jaulend machte er einen Rückwärtssatz, und einen Augenblick lang dachte ich: Uns wird nichts passieren. Es ist nur ein Hund und wir sind zu zweit.
Und dann erblickte ich die anderen.
Mindestens sechs Hunde kamen über die Lichtung, jeder mindestens vier Mal so groß wie wir. Sie knurrten so laut, dass die Erde beinahe erbebte. »Zupacken, zupacken«, knurrten sie, »töten, töten.«
Und dann rannten sie los. Ich schoss vorwärts, sprang hoch und schlug meine Krallen in eine weiche Unterseite, kratzte und biss mich fest. Ich hörte Wieselpfote, der sich wütend zischend, fauchend und jaulend verteidigte. Dann drehte sich alles in meinem Kopf und ich bekam keine Luft mehr. Ich erinnere mich an Staub, an ein Durcheinander von Beinen, an fliegende Fellfetzen, an Blut. Einmal sah ich Wieselpfote, wie er sich von der Meute losriss und einen Baum hochschoss. Ich betete zum SternenClan, dass er es schaffen würde, aber da packten ihn riesige Pranken und beförderten ihn krachend zu Boden. Meine Augen füllten sich mit Blut und ich konnte nichts mehr erkennen. Aber hören konnte ich noch – und zwischen dem Fauchen und Zischen hörte ich auch jaulendes Kläffen. Ich weiß nicht, wann es mit Wieselpfote vorbei war. Ich weiß nur, dass er wie der LöwenClan kämpfte. Und so werde ich ihn auch in Erinnerung behalten.
Dann wurde ich durch die Luft geschleudert. Ich kam mir ganz leicht vor. Dann krachte ich auf einen Stein und alles wurde dunkel.
Ich erwachte drei Sonnenhochs später im Nest von Rußpelz. Feuerherz und Wolkenschweif hatten mich gefunden und ins Lager gebracht. Rußpelz sagte, ich hätte Albträume gehabt und im Schlaf »zupacken« und »töten« geschrien. Aber ich kann mich an nichts erinnern.
Das Erste, woran ich mich erinnere, ist Wolkenschweifs...
Erscheint lt. Verlag | 9.3.2017 |
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Übersetzer | Cornelia Stoll |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur |
Kinder- / Jugendbuch | |
ISBN-10 | 3-407-74755-1 / 3407747551 |
ISBN-13 | 978-3-407-74755-6 / 9783407747556 |
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