In Gedanken ein Steinadler (Heart against Soul 3) (eBook)

Romantische Gestaltwandler-Fantasy in sechs Bänden

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
269 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60283-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

In Gedanken ein Steinadler (Heart against Soul 3) -  Anika Lorenz
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**Folge dem Flügelschlagen der Steinadler...** Nachdem Emma etwas getan hat, das sie nie für möglich gehalten hätte, fällt sie in ein tiefes Loch aus Trauer und Angst. Immer häufiger sucht sie Zuflucht in ihrer Tiergestalt und merkt dabei nicht, dass sie kurz davorsteht, nicht nur sich selbst in den Tieren zu verlieren, sondern auch Nate. Denn mit dem Auftauchen der schönen Wölfin Ava scheint es, als hätte er seine Seelenpartnerin gefunden und Emmas Rivalin setzt alles daran, Nates Herz für sich zu gewinnen. Doch ein gemeinsames Ziel macht sie zu Verbündeten: Sie wollen sich an den Jägern rächen, die ihnen so viel genommen haben... //Alle Bände der fantastischen Gestaltwandler-Reihe: -- Im Herzen ein Schneeleopard (Heart against Soul 1) -- In der Seele ein Grauwolf (Heart against Soul 2) -- In Gedanken ein Steinadler (Heart against Soul 3) -- Im Blut ein Schwarzbär (Heart against Soul 4) -- Im Wesen ein Löwe (Heart against Soul 5) -- In der Liebe ein Mensch (Heart against Soul 6) -- Heart against Soul: Alle 6 Bände in einer E-Box// Die »Heart against Soul«-Reihe ist abgeschlossen.

Anika Lorenz studiert und lebt in Berlin. Wenn sie nicht gerade bei schönem Wetter ihre Füße auf dem Tempelhofer Feld wärmt, ist sie auf dem Kunstmarkt an der Museumsinsel unterwegs. Immer dabei: ihr Notizbuch für Ideen und Eingebungen neuer Geschichten, die sie im alltäglichen Leben einfach überfallen. Wird ihr die Stadt doch mal zu viel, entspannt sie sich mit ihrem Hund bei einem ausgiebigen Waldspaziergang.

Anika Lorenz studiert und lebt in Berlin. Wenn sie nicht gerade bei schönem Wetter ihre Füße auf dem Tempelhofer Feld wärmt, ist sie auf dem Kunstmarkt an der Museumsinsel unterwegs. Immer dabei: ihr Notizbuch für Ideen und Eingebungen neuer Geschichten, die sie im alltäglichen Leben einfach überfallen. Wird ihr die Stadt doch mal zu viel, entspannt sie sich mit ihrem Hund bei einem ausgiebigen Waldspaziergang.

1. KAPITEL


Ich stapfte durch den Schnee, dabei knirschte es bei jedem Schritt beruhigend. Pfotenabdrücke pflasterten meinen Weg. Hier in den Weiten Nordskandinaviens brauchte ich mir keine Sorgen zu machen, dass sie von Menschen entdeckt werden würden, also verwischte ich sie nicht. Kleine Krokusse kämpften sich schon durch die dünne Schneedecke. Die kleinen Vorboten des Frühlings waren wie Farbtupfer auf weißem Papier. Die noch eisigen Temperaturen ließen meinen Atem gefrieren, doch kalt war mir nicht. Mein Fell war dafür gemacht, mich selbst in den kältesten Gegenden warm zu halten. Ich war für die Kälte geboren und das ließ mich mein Schneeleopardenkörper jeden Tag spüren.

Es war berauschend, in dieser Umgebung die Natur ganz unverfälscht zu erleben. Die Bäume, die sich noch nicht aus ihrem weißen Kleid befreit hatten, umringten einen gefrorenen See. Ich sog die Ruhe dieser Szenerie gierig ein, genau wie den Sauerstoff, den ich zum Leben brauchte. Die Luft war im Winter immer frisch und konservierte viele Gerüche, die bei wärmeren Temperaturen schon längst verflogen wären. Doch am schönsten war die Stille. Die meisten in Schweden beheimateten Tiere hielten Winterschlaf.

Selbst Geräusche waren in der kalten Jahreszeit durch den Schnee gedämpft. Doch das alles würde bald ein Ende haben, meine tierischen Sinne nahmen die Luftveränderungen bereits wahr. Bald würden die Temperaturen steigen, der Schnee schmelzen und die Tiere in einem Wald, der wieder anfing zu leben, emsig auf Nahrungssuche gehen. Alle Lebewesen würden aus ihrem Schlaf erwachen. Müsste ich das auch tun? Müsste ich aus meinem Schlaf erwachen? Dieser Gedanke jagte mir eine Heidenangst ein. Ich wollte das nicht. Das Leben bedeutete nur Schmerz.

Meine Beine führten mich zurück. Ich war schon zu weit gelaufen, dabei hatte ich Liam versprochen in der Nähe zu bleiben. Das rote Holzhaus blitzte vor meinen Augen auf. In dieser weißen Landschaft konnte man es nicht übersehen. Ich lief darauf zu, bis ich mir sicher war nah genug zu sein. Dann ließ ich mich in der Kuhle nieder, die sich in den vergangenen Wochen gebildet hatte und perfekt auf meinen Körper zugeschnitten war. Meine Augen waren noch immer auf das Haus gerichtet, in dem meine Freunde wahrscheinlich gerade zu Mittag aßen und über einen von Liams Witzen lachten. Ich zog die Ruhe ihren Stimmen vor. Ich zog die Einsamkeit ihrer Begleitung vor. Nach dem Tod meiner Grandma war das einfach so. Ich konnte nichts daran ändern. Anfangs, als wir in Schweden angekommen waren, hatten sie mich noch zum Essen gerufen. Sie hatten versucht mich zu überreden, wieder länger ein Mensch zu bleiben und mit ihnen über das Erlebte zu sprechen. Sie hatten oft nach mir gesucht, wenn ich tagelang verschwunden war. Doch nichts und niemand konnte mich überzeugen in dieses Haus von Alice und Peter einzuziehen. Natürlich waren meine Kleidung, mein Waschbeutel und einige persönliche Gegenstände angekommen, ich selbst aber würde niemals ankommen in einem Zuhause, welches nicht meins war. Jetzt riefen sie nicht mehr nach mir.

Wir waren hierher geflüchtet. Wir waren geflüchtet vor den Jägern, die meine Grandma umgebracht hatten. Sie war die einzige Familie für mich und diese hatten sie mir, ohne mit der Wimper zu zucken, einfach genommen. Ich blinzelte die schrecklichen Bilder weg, die mich schon so lange verfolgten. Doch es half nichts, immer wieder flackerte ihr toter – auf dem Boden liegender Körper in meinem Verstand auf. So wie das ganze Blut, das in meiner Vorstellung immer mehr zu werden schien. Die Erinnerung daran zerriss mich jedes Mal aufs Neue. Die Erinnerung, die ich niemals vergessen würde können. Als Mensch hatte ich es kaum ausgehalten. Meine Grandma war immer da, sie war überall und lag neben mir mit ihren starren, toten Augen, wenn ich nachts die Augen aufschlug. Sie saß wie ein Sack auf dem Stuhl bei mir am Frühstückstisch und noch immer rann literweise Blut aus ihrem Körper. Sie war immer da und es wurde schlimmer, so schlimm, dass ich mich unter der Decke meines Bettes verkroch, aus Angst, sie wieder tot sehen zu müssen. Natürlich verhinderte die Dunkelheit nicht meine Wahnvorstellungen. Ja, ich nannte sie inzwischen Wahnvorstellungen, weil sie mich im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnig machten. Nate, Lana und Liam waren für mich da gewesen, hatten versucht mir zu helfen, doch auch noch Wochen später hatte ich mich nicht im Griff. Die einzige Flucht, die mir blieb, war mein Tier. Solange ich in einer meiner Tierformen unterwegs war, konnte ich diesen Schmerz abmildern. Ich nahm die Kälte, die Einsamkeit und die Natur in ihrer wildesten Version in Kauf, um nie wieder diese Bilder sehen zu müssen und tatsächlich half es. Ich ließ dem Verstand meiner Tiergestalten Schneeleopard, Wolf und Adler so viel Platz, dass der Mensch in mir schon fast gar nicht mehr existierte. Nate hielt das für bedenklich. Für mich war es ein Gefühl der Freiheit – frei zu sein von meinen Ängsten, Traumata, all dem, was mich zerstörte.

In den ersten Wochen hatte ich zumindest noch in meinem Bett geschlafen. Doch als mich immer wieder Albträume heimgesucht hatten, war ich schnell zu dem Schluss gekommen, dass ich gar kein Mensch mehr sein wollte. Nur noch selten verwandelte ich mich zurück, einmal die Woche, um genau zu sein. Das gehörte zu der Vereinbarung, die ich mit den anderen getroffen hatte, genauso wie nicht so weit vom Haus weg zu laufen und nicht tagelang verschwunden zu bleiben.

Sie wollten mich damit beschützen. Ihrer Meinung nach könnte ich mich in dem Tier verlieren. Ich glaubte nicht daran und wenn es doch der Wahrheit entsprach, dann war es eben so. Ich schloss meine schon so schwer gewordenen Lider. Schlafen… mmh… – wie leicht mir das fiel im Gegensatz dazu, wenn ich ein Mensch war. Im Verstand des Tieres gab es nichts als Leere, denn ohne Reize erfolgten auch keine Gedankengänge, die Reaktionen auslösten und so konnte ich mich ganz in die Dunkelheit hineingleiten lassen.

Manchmal kam mich auch jemand besuchen, wie am nächsten Tag, als Nate in Wolfsgestalt Lust hatte, mit mir durch die Ebene zu laufen. Ich hatte nichts dagegen. Ganz im Gegenteil, ich freute mich darüber, mit jemand anderem um die Wette zu rennen, im Schnee zu kämpfen und als Rudel zu jagen. Für ihn nahm ich sogar die Form des Wolfes an, auch wenn der Leopard mehr Vorteile in dieser Jahreszeit hatte. Ich freute mich über Abwechslung in meinem sonst tristen Alltag, doch was ich gar nicht wollte, war reden. Ich wollte nicht darüber reden, dass meine Grandma eine Gestaltwandlerin gewesen war und meine Mutter, laut Grandmas Brief, offenbar ebenso. Das widersprach nämlich meiner Annahme, ich hätte die Gestaltwandler-Gene von meinem unbekannten Vater geerbt. Meine Grandma war der fremde Bär gewesen, der mich gerettet, der sich geopfert hatte, und als ich sie auf dem Boden in der Küche mit dem Speer gefunden hatte … da hatte alles einen Sinn gemacht.

Genauso wenig wollte ich thematisieren, dass wir schon immer genug Geld gehabt hätten, um das Dach zu bezahlen, das Studium zu finanzieren und dann noch eine Weltreise zu unternehmen. Das ganze Geld, nämlich über 300.000 $, lag nun in einer Tasche unter meinem Bett. Ich wusste nicht, wie Nate und die anderen es geschafft hatten, das ganze Geld von der Bank abzuholen. Fakt war, dass ich es hatte. Als Mensch hätte ich es vielleicht gebrauchen können, aber Tiere sahen keinen Wert in dem bunten Papier, welches man noch nicht mal essen konnte.

Ich wollte mich auch nicht damit beschäftigen, dass meine Grandma kein Begräbnis gehabt hatte. Da wir vor den Jägern fliehen mussten, hatten wir keine Zeit mehr gehabt, ein Begräbnis zu organisieren. Stattdessen hatten die Jäger sie wahrscheinlich einfach entsorgt, hatten mit ihrer Leiche jegliche Spuren ihrer Existenz verwischt.

Ich wollte nicht darüber reden, auch nicht über den Jäger, dessen Tod ich verschuldet hatte. Ich war an dem Tod meiner Grandma schuld und an dem Tod eines Menschen, der meinetwegen von einem Baum gestürzt war. Ja, natürlich musste ich mir eingestehen, dass es notwendig gewesen war – der Tod des Jägers hatte den Tod meiner Freunde verhindert aber genau das verursachte mir noch mehr Schuldgefühle. Warum war ich nicht fähig gewesen im Kampf gegen die Jäger richtig zu reagieren? Viele Möglichkeiten, den Kampf anders zu beenden, hatte ich ungenutzt verstreichen lassen. Meine Grandma könnte noch am Leben sein. Ich hatte nicht nur ein schlechtes Gewissen wegen des Mordes an einem Jäger, sondern auch noch wegen des Verschonens eines anderen. Es war total verwirrend und ich wusste nicht, wie ich mich aus dieser Gedankenspirale befreien sollte. Aber ein Gespräch würde daran auch nichts ändern.

Dennoch versuchte es Nate heute schon wieder, sich mit mir zu unterhalten. Ehe ich mich versah, war er zu einem Menschen geworden. Sein Gesicht löste etwas in mir aus. Gefühle, die unter meiner ganzen Taubheit vergraben waren, doch sie waren nicht stark genug, um sie wirklich wahrzunehmen.

»Ich weiß, dass dein Mensch-Sein-Tag erst am Montag ist, aber Peter hat sich die Mühe gemacht etwas zu kochen … nach dem Rezept seiner Mutter«, fing er an mich überreden zu wollen. Doch er musste doch wissen, dass mich Essen nicht locken konnte. Ich hatte schon lange aufgehört richtig zu essen. »Gulasch mit Klößen und Rotkohl. So etwas gibt es in seinem Heimatland, Deutschland, oft, besonders zu feierlichen Anlässen und da heute mein Geburtstag ist, hatte ich gehofft, du würdest uns Gesellschaft leisten.«

Er hatte Geburtstag!? Wann war eigentlich meiner gewesen?Am 15. Dezember. An das Datum konnte ich...

Erscheint lt. Verlag 5.1.2017
Reihe/Serie Heart against Soul
Heart against Soul
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Academy of Shapeshifters • Alia Cruz • Amber Auburn • Anna-Sophie Caspar • Bittersüße Weihnachten • Bittersweet • Black: Das Herz der Panther • Black Panther • Demonhearts • Demonhearts-Angelwings • Eisphönix • Fairies • Fantasy • Feuerphönix • Gefährliche Freunde • Geheimnisvolle Nachbarn • Gestaltenwandler • Gestaltwandler • Grauwolf • Heaven • Im Herzen ein Schneeleopard • Impress • impress ebooks • in der Seele ein Grauwolf • Jana Goldbach • Johanna Danninger • Jugendbuch • Jugendbücher • Julia Zieschang • Junge Erwachsene • lana rotaru • Leopard • Liebe • Liebesgeschichte • Phönixakademie • Phönix Akademie • Phönix-Saga • Romantasy • Romantik • Rotaru • Sarah Stankewitz • Schneeleopard • Secret Elements • Seelentiere • Shapeshifter • Stefanie Diem • Sturmphönix • verzaubert • Werwolf • Wolf
ISBN-10 3-646-60283-X / 364660283X
ISBN-13 978-3-646-60283-8 / 9783646602838
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