Fallrückzieher / Wild auf Fußball Doppelband (eBook)

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2016 | 1. Auflage
320 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43010-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fallrückzieher / Wild auf Fußball Doppelband -  Andreas Schlüter,  Beate Dölling,  Irene Margil
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Fußball-Doppelpack zur EM Sie sind wie Katz und Maus, die Geschwister Ella und Lino. Nur eine gemeinsame Liebe haben sie: den Fußball. Was liegt da näher, als den Geschwisterstreit auf dem Platz auszutragen? Die Fünf Asse sind als Zuschauer zu einem internationalen Jugendfußballturnier eingeladen. Doch plötzlich fehlen der Heimmannschaft einige Spieler. Sie sind brutal überfallen worden. Jetzt sind die Fünf Asse gefragt - als Ersatzspieler und um die kriminellen Machenschaften hinter den Überfällen aufzuklären.

Andreas Schlüter wurde 1958 in Hamburg geboren und begann nach dem Abitur eine Lehre als Großhandelskaufmann. Bevor er mit seiner journalistischen und schriftstellerischen Tätigkeit begann, arbeitete er noch als Betreuer von Kinder- und Jugendgruppen. Nach einer Zeit bei der >Hamburger Rundschau< gründete er 1990 mit Kollegen das Journalistenbüro >SIGNUM< Medienservice, wo er auch als Redakteur für verschiedene Fernsehanstalten tätig war. Mittlerweile widmet er dem Schreiben von Büchern die meiste Zeit. Nach einigen Kurzkrimis, die er 1993 veröffentlichte, kam der große Erfolg ein Jahr später mit seinem ersten Kinderroman >Level 4 - Die Stadt der Kinder< (dtv junior 70459). In der spannenden Erzählung werden Computerspiel und Realität auf faszinierende grenzüberschreitende Art miteinander verknüpft und damit hat Schlüter den Nerv der Jugendlichen getroffen. Seine Protagonisten sind keine kleinen Superhelden, sondern ganz normale Kids, denen es stets ohne die Hilfe von Erwachsenen, aber dafür mit gegenseitiger Unterstützung gelingt, Probleme zu lösen und sich aus gefährlichen Situationen zu befreien. »Ich mache keinen Unterschied zwischen Erwachsenen und Jugendlichen. Ich nehme sie gleich ernst.« Denn Kinder sind für Schlüter keine unfertigen Erwachsenen, sondern eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Ideen, Wünschen, Sehnsüchten und Ängsten. Ebenso erfrischend unpädagogisch ist auch Schlüters erzählerischer Umgang mit Computern und virtuellen Welten. Seine Kinderbücher sieht er deshalb auch als eine längst überfällige Kampfansage an die These, Computer würden die Kinder vereinsamen lassen, und »wer Computer spiele, lese nicht«. Das seien die Ängste einer Generation, die schon am eigenen Videorekorder verzweifele. 

Andreas Schlüter wurde 1958 in Hamburg geboren und begann nach dem Abitur eine Lehre als Großhandelskaufmann. Bevor er mit seiner journalistischen und schriftstellerischen Tätigkeit begann, arbeitete er noch als Betreuer von Kinder- und Jugendgruppen. Nach einer Zeit bei der ›Hamburger Rundschau‹ gründete er 1990 mit Kollegen das Journalistenbüro ›SIGNUM‹ Medienservice, wo er auch als Redakteur für verschiedene Fernsehanstalten tätig war. Mittlerweile widmet er dem Schreiben von Büchern die meiste Zeit. Nach einigen Kurzkrimis, die er 1993 veröffentlichte, kam der große Erfolg ein Jahr später mit seinem ersten Kinderroman ›Level 4 - Die Stadt der Kinder‹ (dtv junior 70459). In der spannenden Erzählung werden Computerspiel und Realität auf faszinierende grenzüberschreitende Art miteinander verknüpft und damit hat Schlüter den Nerv der Jugendlichen getroffen. Seine Protagonisten sind keine kleinen Superhelden, sondern ganz normale Kids, denen es stets ohne die Hilfe von Erwachsenen, aber dafür mit gegenseitiger Unterstützung gelingt, Probleme zu lösen und sich aus gefährlichen Situationen zu befreien. »Ich mache keinen Unterschied zwischen Erwachsenen und Jugendlichen. Ich nehme sie gleich ernst.« Denn Kinder sind für Schlüter keine unfertigen Erwachsenen, sondern eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Ideen, Wünschen, Sehnsüchten und Ängsten. Ebenso erfrischend unpädagogisch ist auch Schlüters erzählerischer Umgang mit Computern und virtuellen Welten. Seine Kinderbücher sieht er deshalb auch als eine längst überfällige Kampfansage an die These, Computer würden die Kinder vereinsamen lassen, und »wer Computer spiele, lese nicht«. Das seien die Ängste einer Generation, die schon am eigenen Videorekorder verzweifele. 

Südafrika


Der Anflug auf Johannesburg war enttäuschend. Erst wenige Minuten vor der Landung durchbrach die Maschine eine dichte Wolkendecke und der Blick auf die Stadt wurde endlich frei. An so einem Tag schienen die riesigen Hochhäuser wirklich an den Wolken zu kratzen und wurden zu Recht Wolkenkratzer genannt. Lennart wunderte sich. Diese Stadt am anderen Ende der Welt glich aus dieser Höhe den Bildern, die er von New York kannte. Im Zentrum erhoben sich majestätisch und hoch gigantische Glasbauten mit glänzenden Fassaden, am Rand der Stadt prägten eintöniger Beton und Holzbaracken das Bild.

»Welcome in Johannesburg!«, begrüßte eine Stewardess die Fluggäste wenige Sekunden später, als die Maschine schon wie ein riesiger verirrter Vogel auf der Landebahn rollte.

Das Gewusel, das die Fünf Asse in der Flughafenhalle erwartete, war enorm. Wie von selbst hielten sich die Fünf Asse an den Händen, damit sie sich in diesen Menschenmassen nicht verloren. Jabalis Vater hatte Rasul an der Hand und lächelte beruhigt, als er die Fünferkette sah. Er und seine Frau kannten sich hier gut aus und lotsten die fünf und Jabalis Bruder auf dem kürzesten Weg zur Gepäckausgabe. Auch hier war noch keine Gelegenheit, sich umzuschauen. Denn der Blick der Freunde richtete sich wie gebannt auf das Gepäckband und prüfte blitzschnell, ob gerade einer ihrer Koffer oder Rucksäcke ausgespuckt wurde. Linh lief zielsicher zu ihrer riesigen Sporttasche, die sie mit ihrem alten orangenen Judogürtel gesichert hatte. Michael wartete am ungeduldigsten auf seinen Rucksack. Nach elf Stunden Flug waren seine Beine taub, seine Augenlider schwer und er fühlte sich matt wie nach einem Wettkampf. Schweiß klebte an seinem Körper, als hätte man seine Kleidung einmal durch Sirup gezogen. »Moment mal! Das ist meiner!«, rief Michael mindestens dreimal, weil er glaubte, in den vorbeiziehenden Rucksäcken seinen erkannt zu haben. Bis er jedes Mal enttäuscht feststellte, dass es doch ein anderer war.

Doch ausgerechnet sein Rucksack ließ auf sich warten. Alle übrigen Passagiere hatten die Ankunftshalle längst Richtung Innenstadt verlassen. Nur Michaels Freunde, Rasul und Jabalis Eltern standen noch da und warteten ebenfalls unruhig auf Michaels Gepäck.

»Ich glaube, der kommt nicht mehr«, mutmaßte Lennart und machte Michael noch nervöser.

Michael stellte sich vor, wie er die nächsten 14 Tage in Südafrika überstehen sollte, wenn sein Rucksack verschwunden wäre. Die vergangenen zehn Tage waren auch so schon turbulent genug gewesen. Erst hatten sie ihre Eltern überzeugen müssen, gewissermaßen »allein« nach Südafrika reisen zu dürfen. Wenngleich natürlich Jabalis Eltern dabei waren und sie hier in Johannesburg sofort in dem Fußball-Jugendlager von Erwachsenen betreut wurden. Nachdem alle mühsam, aber erfolgreich, ihre Genehmigungen eingeholt hatten, ging der Behördenkampf los, um die Kinderausweise und Visa zu besorgen. Nur mithilfe von Jabalis Vater hatte die knappe Zeit dafür ausgereicht. Zum Glück waren keine Impfungen vorgeschrieben. Und die Jahreszeit, in denen in bestimmten Gebieten eine erhöhte Malaria-Gefahr herrschte, ging auch dem Ende zu. Mit zwanzig Grad herrschte draußen eine angenehm milde Temperatur, von der die Kinder aber noch nichts spürten.

Und dann, als schon niemand mehr daran glaubte – am allerwenigsten er selbst –, erschien endlich doch noch Michaels Rucksack auf dem Gepäckband.

Michael machte direkt einen Freudensprung. Obwohl sein Rucksack so schmutzig und zerzaust aussah, als hätte er schon ohne seinen Besitzer eine kleine Safari-Tour hinter sich gebracht. Vermutlich war er zwischendurch einfach nur vom Gepäckwagen gefallen.

Hinter der Zollgrenze erwartete die Kinder ein pompöser Empfang, der sie sofort für die lange Wartezeit entschädigte. Jabalis Onkel und dessen gesamte Familie standen in der Eingangshalle, feierlich in bunte Stoffe gekleidet, und hielten zur Begrüßung ein großes Transparent in die Höhe, auf dem erstaunlicherweise die »Funf Ase herrlich will komen« geheißen wurden. Alle hielten eine seltsam geformte Plastiktröte in der Hand und tuteten damit los.

»Siehst du? Vuvuzelas!«, sagte Jabali mit ehrfürchtigem Ton und zeigte auf die Tröten.

»Uwe Seeler?«, fragte Michael überrascht. Was um alles in der Welt hatte der Fußball-Opa aus Hamburg hier auf dem Flughafen zu suchen?

»Mein Onkel hat sogar noch ein echtes Horn von einer Kudu-Antilope!«, antwortete Jabali aufgeregt und ließ den Blick nicht von seinen Verwandten.

Michael verstand immer noch nicht.

Nicht nur wegen der Schreibfehler erkannte Jabali sofort, dass das Transparent von seinen Cousins und Cousinen geschrieben worden war. Rund um den Schriftzug rankten sich bunte Kinderbilder mit Fußbällen, symbolisierten Sportarten, aber auch wilden Tieren, wunderschönen Palmen und einer fetten, gelben Sonne. Michael und Ilka waren die Schreibfehler völlig schnuppe. Sie freuten sich, hier in Südafrika endlich wieder in ihrer Muttersprache Englisch reden zu können.

Einer seiner Cousins war genauso alt wie Jabali. Ihre Geburtstage lagen nur eine Woche auseinander. Kaum erspähte er Jabali, übergab er die Stange des Transparents einem seiner älteren Brüder, rannte auf Jabali zu, sprang ihm förmlich um den Hals und führte sofort einen wilden Freudentanz auf.

Michael, Lennart, Linh und Ilka schauten fasziniert und amüsiert zu, wie Jabali und sein Cousin über den glatt polierten Boden der Ankunftshalle fegten wie bei einem Salsa-Wettbewerb. Als das Tanzpaar an den verbliebenen vier Assen vorbeihuschte, stoppte Jabali abrupt und machte seinen Cousin und seine besten Freunde miteinander bekannt: »Das ist Ajani.«

Ajani gab jedem freundlich die Hand und strahlte sie dabei an, als wären sie ebenfalls schon seit Jahren befreundet.

Ilka gefiel die herzliche Art von Jabalis Cousin, besonders seine großen, wachen, intelligenten dunkelbraunen Augen. Das breite Lachen, das seine Zähne strahlen ließ. Und sogar die deutlich zu groß geratenen Ohren gefielen Ilka, denn Ajani hatte keine verschämten Versuche unternommen, sie zu verstecken. Im Gegenteil. Er hatte seine Haare fast zu einer Glatze kurz geschoren, sodass die Größe seiner Ohren noch gewaltiger wirkte.

Verwundert war sie, dass Ajani sie in gutem Deutsch empfing und nicht, wie sie gedacht und sogar gehofft hatte, in der Landessprache Englisch.

Ilka grinste ihn an, grüßte in fließendem australischen Englisch zurück und fragte, woher Ajani Deutsch spreche.

»Genau wie du«, antwortete er auf Englisch. »Ich hab’s einfach gelernt.«

Jabali erklärte, dass Ajani in der Familie den Spitznamen »Doc« verpasst bekommen hatte, weil er nicht nur außerordentlich schlau, sondern auch außerordentlich lernbegierig war. Michael verzog gleich das Gesicht, sein Lerneifer hielt sich in Grenzen. Aber Linh und Ilka strahlten.

»So«, unterbrach Jabalis Onkel – Ajanis Vater – die Begrüßung. »Wir wollen hier nicht übernachten. Wir gehen erst mal ein großes Eis essen, dann fahren wir euch in die Unterkunft.«

Michael, Lennart, Ilka und Linh lachten laut auf. Die Liebe zum Speiseeis lag offenbar in Jabalis Familie.

»Aaaaachtung!«, rief Lennart aufgeregt von der hintersten der drei Sitzbänke, als Jabalis Onkel auf die Autobahn fuhr. Er drehte sich hektisch in alle Richtungen.

»Was ist denn?«, fragte Michael. Er verstand nicht, wen Lennart mit seinem Ausruf warnen wollte und wovor.

»Moment mal …«, murmelte Lennart jetzt leise und schaute sich verwirrt um. Irgendwas war falsch. Er wusste nur nicht, was.

»Was ist denn?«, wiederholte Michael ungeduldig und ohne seinen Blick von den vielen Autos, die auf vier Spuren in die Stadt hinein- und auf vier Spuren aus der Stadt herausfuhren, zu lösen.

»Ach, klar!« Jetzt fiel es Lennart endlich auf. In Südafrika herrschte Linksverkehr! Darum fühlte er sich anfangs irgendwie fehl am Platz, auf der falschen Seite, auf der falschen Spur, auf der falschen Straße.

Für Ilka und Linh war das nichts Besonderes. In ihren Heimatländern, Australien und Vietnam, fuhr man auch auf der linken Straßenseite.

»Wie in England! Nicht schlecht, oder?«, strahlte Michael, der das schon mal in London erlebt hatte.

Lennart war der Einzige, der sich noch eine ganze Weile unbehaglich fühlte.

Als die fünf das Jugendlager schließlich erreichten, war ihre Müdigkeit von der langen Reise wie weggeblasen. Viel zu viele neue und aufregende Eindrücke waren auf sie eingeprasselt. Die breiten Straßen mitten in der Stadt, die Menschenmassen, die sich überall ihren Weg zwischen den Autos bahnten, riesige Werbetafeln, schicke Läden und heruntergekommene Einkaufsbuden, pompöse Springbrunnen zwischen modernen Bauten aus glänzendem Granit, tonnenweise Müll an den Straßenrändern. Und dazwischen immer wieder Männer in Uniform. Mal in blau, mal in braun, mal in schwarz.

Der kleine Bus, den Ajanis Vater extra ausgeliehen hatte, um die Kinder vom Flughafen abzuholen, setzte sie auf dem Gelände eines nagelneu gebauten Sportzentrums für Jugendliche ab.

»Das ist bei den ganzen Arbeiten für die Fußball-WM mit herausgesprungen«, erklärte Ajanis Vater. »Es hat einige Diskussionen gegeben, weil es sehr teuer war. Aber schließlich haben sich die lokalen Sportvereine durchgesetzt und so konnte dieses Sportzentrum vor zwei Monaten eingeweiht werden.«

Er schaute vom...

Erscheint lt. Verlag 27.5.2016
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2in1-Bundle • Detektivgeschichte • Freundschaft • Fünf Asse • Fußball • Geschwister • Geschwisterrivalität • Jugendfußballturnier • Kinderkrimi • spannende Kinderbücher • Spielmanipulation • Sportkrimi • Sportroman • Teamgeist • Wettbetrug • Wettmafia
ISBN-10 3-423-43010-9 / 3423430109
ISBN-13 978-3-423-43010-4 / 9783423430104
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