Top Secret. Die Entführung (eBook)

Spiegel-Bestseller
Die neue Generation 5
eBook Download: EPUB
2016
288 Seiten
cbt (Verlag)
978-3-641-17129-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Top Secret. Die Entführung - Robert Muchamore
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Zwei Teams, eine brandgefährliche Mission: Das spektakuläre Top-Secret-Finale
Durch Zufall kommt CHERUB einer kriminellen Organisation auf die Spur, die das große Geld mit illegalen Ölgeschäften im Nahen Osten macht und dabei buchstäblich über Leichen geht. Ein richtig großer Deal für Ryan Sharma - und Cherub-Star James Adams, der von höchster politischer Stelle beauftragt wird, diese hocbrisante Mission zu koordinieren. Klar, dass er dafür die Besten der Besten braucht - und CHERUB-Legenden wie Kerry, Kyle, Bruce, Lauren & Co. rekrutiert. Denn diesmal haben es die Agenten nicht nur mit einem skrupellosen Kriminellen zu tun, sondern mit einer der gefährlichsten Terroreinheiten der Welt ...
Knallharte Action, spannend bis zur letzten Seite!

Robert Muchamore, Jahrgang 1972, lebt und arbeitet in London. Als Teenager träumte er davon, Schriftsteller zu werden. Er wusste nur nicht, worüber er schreiben sollte. Daher arbeitete er dreizehn Jahre als Privatdetektiv, doch als sich sein Neffe darüber beschwerte, dass es nichts Vernünftiges zu lesen gäbe, beschloss er, das Schreiben wiederaufzunehmen. Seine Agentenreihe TOP SECRET wurde in über 28 Länder verkauft und zum internationalen Millionenbestseller.

4

Alles war ruhig am Sonntagmorgen, als eine zweiundzwanzigjährige Blondine in engen Cordhosen und abgetretenen Turnschuhen zum Einsatzleitungsgebäude kam. Sie beugte sich zur Tür und sah in ein schwarzes Quadrat, über dem ein grünes Licht blinkte. Gleich darauf leuchtete unter dem Paneel ein Schriftzug auf: Lauren Adams, Zugang gewährt.

Das gewundene Einsatzleitungsgebäude auf dem CHERUB-Campus war erst kürzlich renoviert und mit neuen Fußböden und moderner Kunst ausgestattet worden. Das Herzstück des Gebäudes war ein kleiner Kontrollraum voller leuchtender Computerbildschirme. Hier konnten sich die etwa sechzig CHERUB-Agenten, die immer irgendwo auf einer Mission waren, sowie ihre erwachsenen Einsatzleiter in einem Notfall anrufen, Verstärkung, besondere Ausrüstung oder eine Verbindung zu Spezialisten anfordern, deren Fähigkeiten vom Hacken besonders verschlüsselter Dateien bis zur Garantie dafür reichten, dass eine bestimmte Ampel genau dann rot wurde, wenn sie es sollte. Von diesem Raum zweigten drei weitere, kleinere Kontrollräume ab, die während der kritischen Phasen der einzelnen CHERUB-Einsätze bemannt waren.

Nachdem Lauren eingetreten war, ging sie durch einen breiten Gang mit fest verschlossenen Büros auf der einen Seite und einer Glaswand zum Wald hin auf der anderen. In der Mitte saßen ein Junge und ein Mädchen in ihren grauen T-Shirts und warteten nervös darauf, für ihren ersten Einsatz gebrieft zu werden.

Das Schild am letzten Büro im Gang fand Lauren ein wenig lächerlich: James Adams – Einsatzleiter.

Noch bevor sie klopfen konnte, machte eine kräftige Siebzehnjährige in einem schwarzen CHERUB-T-Shirt mit einem Arm voller Papiere die Tür auf und rannte sie fast um. Nachdem sie ein paar Sorrys ausgetauscht hatten, betrat Lauren ein schönes Eckbüro mit Bücherregalen, einem eleganten Walnussschreibtisch und einem Couchtisch mit zwei Ledersofas.

Die Aussicht über einen sanften Abhang mit goldenen Laubbäumen war spektakulär. Der Anblick von James Adams allerdings störte das Ambiente ein wenig, denn er trug Sportkleidung und hatte einen Fuß mit löchriger Socke auf den Schreibtisch gelegt, der von Kaffeebechern, Aktenordnern und Papierstapeln überquoll. Er telefonierte, zeigte Lauren daher nur den Daumen und deutete wortlos auf ein Sofa.

»John …«, sagte er ins Telefon, »sie ist sechzehn Jahre alt und ihre gesamte Garderobe ging am Ende der Mission in Flammen auf. Ich habe ihr gesagt, sie solle sich kaufen, was sie bräuchte … ja, John, ich hätte ihr ein Limit setzen sollen. Aber woher sollte ich wissen, dass sie nach London fährt und Schuhe für achthundert Pfund kauft?«

Grinsend nahm Lauren den Rucksack von den Schultern und setzte sich auf den einzigen Teil des Sofas, der nicht von Akten bedeckt war. Während James weitersprach, kam das Mädchen mit dem schwarzen T-Shirt zurück, eine Rolle mit dicken orangefarbenen Plastiktüten in der Hand. Lauren wusste, dass dahinein Unterlagen vom Campus kamen, die verbrannt werden sollten.

»Ich bin Fu Ning«, stellte sich das Mädchen leise vor, um James nicht zu stören. »Du bist doch seine Schwester Lauren, nicht wahr?«

Lauren nickte. »Muss schlimm sein, für meinen Bruder zu arbeiten.«

»Ist ganz okay«, sagte Ning lächelnd, »er ist nur unorganisiert.«

James sprach immer noch mit seinem Vorgesetzten.

»Birmingham?«, fragte er. »Ich weiß von der Rekrutierung. Ich habe Ihnen doch Donnerstag im Meeting gesagt, dass ich Leon und Daniel Sharma dafür vorgesehen habe … Was? … Im Ernst? Wieso stehen sie für die Mission nicht zur Verfügung? … Ich brauche die beiden. Ich rufe Zara an und versuche, sie umzustimmen. Wenn es nicht zu schwerwiegend ist, kriege ich sie vielleicht wieder … Ja gut, ich bin hier wohl bis mittags. Bis später!«

Genervt legte er das Telefon beiseite.

»Schwerstarbeit?«, erkundigte sich Lauren, als James aufstand und sie umarmte.

»Sonntagmorgen«, beschwerte sich James. »Eigentlich sollte ich bei Kerry im Bett liegen. So viel, wie sie arbeitet, und so viel, wie ich arbeite, da sehen wir uns kaum.«

»Was war das mit den Schuhen?«

»Oh Gott«, erwiderte James und schlug sich vor die Stirn. Ning musste grinsen. »Ich hatte eine Mission und die ganzen Sachen der Kleinen wurden verbrannt. Sie war völlig aufgelöst, also sage ich Schon gut, mach einen Shoppingausflug nach London und besorg dir, was du brauchst. Ich habe ihr eine Kreditkarte besorgt und sie hat viereinhalbtausend Pfund verbraten. Hat völlig das Missionsbudget gesprengt. John Jones tobt.«

Lauren grinste. »Du hast einer Sechzehnjährigen gesagt, sie soll nach London fahren und sich kaufen, was sie will?«

»Sie ist ein super Mädchen!«, protestierte James, da Lauren und Ning sich das Lachen kaum verkneifen konnten. »Ich habe noch nie gesehen, dass sie etwas anderes trägt als Turnschuhe und Hoodie. So etwas habe ich nicht erwartet!«

»Na ja, klingt fast, als hätte sie jemand dazu ausgebildet, Erwachsene zu manipulieren, damit sie kriegt, was sie will«, spottete Lauren.

»Auch wieder wahr«, meinte James kopfschüttelnd. »Und was ist bei dir los? Immer noch Autorennen?«

»Das Team ist bereit für die neue Saison«, antwortete Lauren. »Rat hat ein wenig investiert, aber im Prinzip finanzieren wir uns durch die Sponsoren, wenn ich nicht zu viele Autos zu Schrott fahre.«

»Wann fängt die Saison denn an?«

»In vier Monaten.«

»Angst?«

Lauren nickte. »Es ist ein Sprung. Bei den Formelrennen hatte ich hundertzwanzig PS unter mir. Jetzt ist es ein Sportwagen mit fast fünfhundert.«

»Versuch bitte, dich nicht damit umzubringen«, verlangte James.

Lauren grinste. »Du kennst mich doch, James. Ich bin nicht jemand, der hinter einem Schreibtisch voller Papiere versauern will.«

»Pass auf!«, warnte James und stieß seine Schwester spielerisch in die Rippen.

Lauren packte James am Arm, sodass er aufs Sofa stolperte, doch bevor die Sache eskalieren konnte, musste er schon wieder ans Telefon.

»James Adams … Ich soll was? Können Sie nicht einen der Betreuer im Dorf bitten, ein paar Kids zusammenzutrommeln? … Wieso ist das denn das Problem der Einsatzleitung? … Na gut, schön, ich mache es.«

James knallte den Telefonhörer auf und sah so gestresst aus, dass Lauren Mitleid bekam und sich einen bissigen Kommentar verkniff.

»Im Keller des Hauptgebäudes lagern fünfhundertfünfzig Kisten mit Einsatzdokumenten«, erklärte James. »Die hätten schon vor einer Woche weggebracht werden sollen, aber das hat sich durch das Asbestentsorgungsteam verzögert, und dann hat John es wohl vergessen. Also, Mädels, habt ihr Lust, ein paar Gewichte zu stemmen?«

*

Barfuß und nur in Shorts und T-Shirt keuchte Leon ein paar Schritte vor seinem Bruder unter der Last eines riesigen Rucksacks und mit der Stimme des kräftigen australischen Trainers namens Capstick im Ohr bergauf.

»Schneller, Sharma! Wenn du nicht in einer Minute oben auf dem Hügel bist, kannst du wieder nach unten. Dann lege ich noch ein Kilo auf deinen Rucksack und lasse dich den ganzen Rundgang von vorne machen!«

Daniel hatte eine weibliche Trainerin, doch die war nicht minder furchterregend.

»Zu langsam, Schneckchen«, rief Smoke, trat ihm von hinten in die Beine, sodass er lang hinschlug, und kickte ihm dann mit ihrem Stiefel Matsch aus einer Pfütze ins Gesicht. »Hoch mit dir!«

Leon warf einen Blick zurück.

»Sieh ihn nicht an, sondern beweg deinen Hintern!«, brüllte Capstick.

Daniel versuchte sich hochzurappeln, doch er war seit Sonnenaufgang gescheucht worden, hatte Planken und Liegestützen machen und eine halbe Stunde den schweren Rucksack über den Kopf halten müssen. Er hatte keine Kraft mehr in den Armen.

»Ich kann nicht«, keuchte er, als er Blut zwischen seinen Zehen bemerkte.

»Was ist los?«, wollte Smoke wissen. »So ein bisschen Blut macht doch nichts. Was willst du? Soll ich pusten? Steh verdammt noch mal auf!«

Daniel versuchte es, doch seine Arme gaben erneut nach.

»Hoooch!«, befahl Smoke, verlor dann die Geduld und zerrte Daniel am Rucksackriemen auf die Füße. »Und jetzt los, bevor ich dich wieder trete!«

Leon war mittlerweile oben am Hügel angekommen, ließ erleichtert stöhnend den Rucksack auf den Boden fallen und krümmte sich keuchend zusammen.

»Auf die Knie, alle beide!«, rief Capstick, als Daniel endlich die Hügelspitze erreichte. »Und die Hände auf den Kopf.«

Der Boden war matschig, daher schmerzte es in der Position nicht so sehr an den Knien. Beide Jungen keuchten, doch Daniel begann jetzt auch den Schmerz im Fuß zu spüren. Die beiden Trainer bauten sich dicht vor ihnen auf und bombardierten sie mit einer Schimpftirade.

»Ihr seid erbärmlich!«

»Gewürm!«

»Ihr bringt Schande über die CHERUB-T-Shirts, ihr Gewürm!«

»Schon am ersten Tag am Ende. Glaubt ihr wirklich, ihr könntet das sechzig Tage lang überstehen?«

»Warum wollt ihr euch das antun? Uns könnt ihr doch nicht schlagen, Gewürm!«

»Hört auf: Wählt das leichte Leben. Erdkundehausaufgaben und ein Mädchen mit schönen langen Beinen.«

»Heulst du, Daniel? Ist das eine Träne in deinem Auge?«

»Nein, Sir«, log Daniel.

»Wollt ihr aufhören, Gewürm?«, brüllte Smoke.

»Nein, Ma’am!«,...

Erscheint lt. Verlag 28.3.2016
Reihe/Serie Top Secret - Die neue Generation (Serie)
Top Secret - Die neue Generation (Serie)
Übersetzer Tanja Ohlsen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Cherub # 17
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 13 • ab 14 • Actionthriller • Agent • Agent 21 • Agenten • Agententhriller • Alex Rider • Bodyguard • Cherub • Chris Bradford • Dein-Spiegel-Bestseller-Autor • eBooks • IS • Jugendbuch • Jugendbücher • Jungen • Kinderkrimi • Mexiko • Organisierte Kriminalität • Organisiertes Verbrechen • Spannung • Spannung für Jungs • Terroranschlag • Terrorismus • Thriller • undercover • Young Adult
ISBN-10 3-641-17129-6 / 3641171296
ISBN-13 978-3-641-17129-2 / 9783641171292
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