Maybe Someday (eBook)
400 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-42897-2 (ISBN)
Colleen Hoover ist nichts so wichtig wie ihre Leserinnen. Seit der Veröffentlichung von >Weil ich Layken liebe< hat sie eine riesige Fangemeinde. Inzwischen ist sie die erfolgreichste Autorin der Welt und stürmt mit all ihren Romanen die Bestsellerlisten. 2023 wurde sie auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt des >Time<-Magazins aufgenommen. Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren Söhnen in Texas.
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (Oktober/2016) — Platz 9
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (September/2016) — Platz 5
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (August/2016) — Platz 8
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (Juli/2016) — Platz 5
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (Juni/2016) — Platz 3
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 18/2016) — Platz 17
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 17/2016) — Platz 14
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 16/2016) — Platz 12
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 15/2016) — Platz 9
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 14/2016) — Platz 8
Colleen Hoover ist nichts so wichtig wie ihre Leserinnen. Seit der Veröffentlichung von ›Weil ich Layken liebe‹ hat sie eine riesige Fangemeinde. Inzwischen ist sie die erfolgreichste Autorin der Welt und stürmt mit all ihren Romanen die Bestsellerlisten. 2023 wurde sie auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt des ›Time‹-Magazins aufgenommen. Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren Söhnen in Texas.
Prolog
Sydney
Eben habe ich ein Mädchen geschlagen, mitten ins Gesicht. Und zwar nicht einfach irgendein Mädchen, sondern meine beste Freundin. Meine Mitbewohnerin.
Allerdings fürchte ich, dass ich sie seit fünf Minuten eher als meine Ex-Mitbewohnerin bezeichnen sollte.
Natürlich fing ihre Nase gleich an zu bluten, und im ersten Augenblick hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie geschlagen hatte. Doch dann fiel mir wieder ein, was für eine verlogene, hinterhältige Schlampe sie ist, und da hätte ich ihr am liebsten gleich noch mal eine geknallt. Und genau das wäre auch passiert, wenn Hunter sich nicht zwischen uns gestellt und es verhindert hätte.
Und dann habe ich stattdessen ihm eine reingehauen, was Hunter allerdings, ganz im Gegensatz zu meiner Hand, keinerlei Schaden zugefügt hat. Nervig.
Jemandem so richtig eine zu verpassen ist viel schmerzhafter, als ich es mir vorgestellt hätte. Nicht dass ich bislang übermäßig viel Zeit damit verbracht hätte, mir auszumalen, wie es sich anfühlen könnte, Leuten ins Gesicht zu boxen. Aber während ich auf meinem Handy die soeben eingetroffene Nachricht von Ridge anstarre, verspüre ich schon wieder das Bedürfnis danach. Mit Ridge hätte ich nämlich auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Ich weiß zwar, dass er theoretisch nichts für meine beschissene Lage kann, aber er hätte mich etwas früher warnen können. Und deswegen würde ich auch ihm am liebsten eine scheuern.
Ridge: Alles okay bei dir? Willst du hochkommen, bis es aufhört zu regnen?
Natürlich will ich nicht. Meine Hand tut so schon weh genug, und wenn ich zu Ridge in die Wohnung hochginge, würde sie noch viel mehr wehtun, nachdem ich mit ihm fertig wäre.
Ich drehe mich um und schaue zu seinem Balkon hinauf. Mit dem Telefon in der Hand lehnt er an der Glasschiebetür und beobachtet mich. Es ist schon fast dunkel, aber das Hoflicht leuchtet sein Gesicht an. Der Blick aus seinen dunklen Augen und die Art, wie sich sein Mund zu einem sanften, traurigen Lächeln verzieht, lassen mich fast vergessen, warum ich überhaupt sauer auf ihn bin. Er fährt sich mit der freien Hand durch die Haare, die ihm locker in die Stirn fallen, und zeigt damit noch mehr von seinem sorgenvollen Gesichtsausdruck. Oder vielleicht ist es auch ein reumütiger Gesichtsausdruck. Das wäre jedenfalls angemessen.
Ich beschließe, nicht zu antworten, und klicke die Nachricht weg. Er schüttelt nur den Kopf und zuckt die Schultern, als wollte er sagen: Bitte, ich hab’s versucht, bevor er in seine Wohnung zurückgeht und die Schiebetür hinter sich zumacht.
Ich stecke das Handy in die Hosentasche, damit es nicht nass wird, und sehe mich im Innenhof des Wohnblocks um, in dem ich bereits zwei ganze Monate gewohnt habe. Als wir hier einzogen, verleibte sich der heiße Texas-Sommer gerade die letzten Überreste des Frühlings ein, während sich dieser Innenhof noch immer an das Leben zu klammern schien. Leuchtend blaulila Hortensien säumten die Wege, die zu den verschiedenen Treppenaufgängen und dem Springbrunnen in der Mitte führen.
Inzwischen hat der Sommer seinen unschönen Höhepunkt erreicht, und das Wasser im Brunnen ist längst verdunstet. Die Hortensien sind nur noch eine klägliche, verwelkte Erinnerung an die Vorfreude, die ich empfunden habe, als Tori und ich hier eingezogen sind. Der Sommer hat diesen Innenhof fertiggemacht, und der Anblick spiegelt auf geradezu unheimliche Weise mein momentanes Befinden. Traurig und fertig mit der Welt.
Ich sitze auf dem Betonrand des ausgetrockneten Brunnens, die Ellbogen auf die beiden Koffer gestützt, in denen sich der Großteil meiner Habseligkeiten befindet, und warte auf ein Taxi. Ich habe zwar keine Ahnung, wohin es mich bringen soll, aber ich weiß, dass alles besser wäre als mein derzeitiger Status. Denn der ist leider: obdachlos.
Ich könnte meine Eltern anrufen, aber damit würde ich ihnen nur Munition liefern, und sie würden ihr übliches Wir haben es dir ja gleich gesagt auf mich abfeuern.
Wir haben es dir ja gleich gesagt, dass du nicht so weit wegziehen sollst, Sydney.
Wir haben es dir ja gleich gesagt, dass du dich nicht auf diesen Typen einlassen sollst.
Wir haben es dir ja gleich gesagt, dass du dich für Jura anstelle von Musik entscheiden solltest, das hätten wir auch finanziert.
Wir haben es dir ja gleich gesagt, dass man beim Zuschlagen den Daumen lieber außerhalb der Faust halten soll.
Okay, sie haben mir nie beigebracht, wie man am besten zuschlägt, aber wenn sie schon ständig so verdammt recht haben, dann hätten sie das wenigstens auch tun können.
Ich balle die Faust, strecke dann die Finger aus und balle sie wieder zusammen. Das ist verblüffend schmerzhaft, und ich bin ziemlich sicher, dass ich die Hand lieber kühlen sollte. Also mir tun Männer echt leid. Schlägereien sind scheiße.
Und außerdem ist dieser Regen scheiße. Es regnet immer in den ungünstigsten Augenblicken, so wie jetzt, wo ich obdachlos bin.
Als das Taxi endlich kommt, stehe ich auf und greife nach meinen Koffern. Ich rolle sie hinter mir her, während der Taxifahrer aussteigt und den Kofferraum öffnet. Noch bevor ich ihm das erste Stück reiche, wird mir plötzlich mit Schrecken klar, dass ich meine Handtasche nicht bei mir habe.
Mist.
Suchend blicke ich zurück zu der Stelle, wo ich mit meinen Koffern gesessen habe, und betaste meine Schulter, als würde meine Tasche plötzlich wie durch Zauberhand dort hängen. Aber ich weiß genau, wo sie jetzt ist. Ich habe sie auf den Boden fallen lassen, bevor ich Tori einen Fausthieb auf ihre überbewertete Cameron-Diaz-Nase gegeben habe.
Ich seufze. Und muss lachen. Natürlich, ich habe meine Handtasche liegen lassen. Mein erster Tag als Obdachlose wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn ich meine Handtasche bei mir hätte.
»Tut mir leid, ich hab’s mir anders überlegt«, sage ich zu dem Taxifahrer, der gerade mein zweites Gepäckstück einlädt. »Ich brauche doch kein Taxi.«
Ich weiß, dass es nicht weit von hier ein Hotel gibt. Wenn ich nur den Mut aufbrächte, nach oben zu gehen und meine Tasche zu holen, könnte ich dort hinlaufen und mir ein Zimmer nehmen, bis ich mir überlegt habe, was ich tun will. Noch nasser kann ich ja ohnehin nicht mehr werden.
Der Fahrer hebt die Koffer wieder aus dem Taxi, stellt sie vor mich auf die Straße und geht zurück zur Fahrertür, ohne mir ein einziges Mal in die Augen zu sehen. Er steigt einfach ein und fährt weg, als wäre er erleichtert über meine Absage.
Sehe ich so übel aus?
Ich nehme meine Koffer und gehe dahin zurück, wo ich gesessen habe, bevor mir klar wurde, dass ich handtaschenlos bin. Ich werfe einen Blick zu meiner Wohnung hinauf und frage mich, was wohl passieren würde, wenn ich wieder nach oben ginge, um mein Portemonnaie zu holen. Ich habe bei meinem Abmarsch ein ziemliches Chaos hinterlassen, und ich glaube, ich würde lieber weiter obdachlos im Regen sitzen, als noch einmal dort hinaufzugehen.
Also setze ich mich wieder auf meine Koffer und denke über meine Lage nach. Ich könnte jemandem Geld bieten, damit er für mich nach oben geht. Aber wem? Hier draußen ist keiner, und wer weiß, ob Hunter oder Tori demjenigen überhaupt meine Handtasche geben würde?
So ein Mist. Ich weiß, dass ich letzten Endes irgendeinen von meinen Freunden anrufen muss, aber noch bin ich nicht so weit. Es ist mir einfach zu peinlich, anderen eingestehen zu müssen, wie ahnungslos ich in den vergangenen zwei Jahren gewesen bin. Das Ganze hat mich wirklich aus heiterem Himmel getroffen.
Ich finde es jetzt schon beschissen, 22 zu sein, und dabei bleiben mir noch 364 Tage!
Es ist so schlimm, dass mir tatsächlich die Tränen kommen.
Na toll. Jetzt heule ich auch noch. Ich bin handtaschenlos, verheult, gewalttätig und obdachlos. Und auch wenn ich es mir nicht eingestehen will, steht noch dazu zu befürchten, dass ich an einem gebrochenen Herzen leide.
Stimmt. Ich werde von Heulkrämpfen geschüttelt. Genau so muss es sich anfühlen, wenn einem jemand das Herz bricht.
»Mach schon. Es regnet.«
Ich blicke auf und sehe eine junge Frau, die sich über mich beugt. Sie hält sich einen Regenschirm über den Kopf und schaut nervös auf mich herab. Dabei hüpft sie von einem Fuß auf den anderen, als würde sie auf irgendeine Reaktion von mir warten. »Ich bin schon ganz nass. Beeil dich.«
Ihr genervter Tonfall legt nahe, dass sie mich für undankbar hält. Vermutlich ist sie der Meinung, sie tue mir gerade einen Gefallen. Mit hochgezogenen Augenbrauen blicke ich zu ihr empor und halte mir dabei die Hand vor die Augen, um diese vor dem Regen zu schützen. Ich weiß gar nicht, warum sie eigentlich von wegen Nasswerden rumjammern muss, wo sie doch praktisch keine Klamotten anhat, die überhaupt nass werden könnten. Sie trägt nämlich so gut wie gar nichts. Ein Blick auf ihr Shirt, dem die gesamte untere Hälfte fehlt, lässt mich erkennen, dass sie eine superknappe Hooters-Uniform anhat.
Was für ein Tag! Ich hocke hier im strömenden Regen auf meinen gesamten Habseligkeiten und lasse mich von einer zickigen Fastfood-Bedienung herumkommandieren.
Ich starre noch immer wie gebannt auf ihr Shirt, während sie mich unwirsch bei der Hand packt und nach oben zieht. »Ridge meinte schon, dass du so sein würdest. Ich muss zur Arbeit. Komm mit, und ich zeig dir, wo die Wohnung ist.« Sie schnappt sich einen meiner Koffer, zieht den Griff raus und drückt ihn mir in die Hand. Sie selbst nimmt den anderen und...
Erscheint lt. Verlag | 18.3.2016 |
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Reihe/Serie | Maybe-Reihe | Maybe-Reihe |
Übersetzer | Kattrin Stier |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre | |
Schlagworte | All Age • bad boy meets good girl • Bestseller • Bookstagram • Booktok • Bridgette • currently reading • eBook • enemies to lovers • Frauenunterhaltung • Gitarrist • Junge Erwachsene • Junior • kulturpass • Liebesroman • Mädchenroman • Musik • Ridge • roommates to lovers • Sydney • Taubstumm • Texas • TikTok book • tiktok made me buy it • Urlaubslektüre • Urlaubsroman • warren • WG • Wohngemeinschaft • Young Adult |
ISBN-10 | 3-423-42897-X / 342342897X |
ISBN-13 | 978-3-423-42897-2 / 9783423428972 |
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