Die Geschichte der Greizer Papiermacherfamilie Günther

(Autor)

Buch | Hardcover
506 Seiten
2022 | 1., Aufl.
BUCHVERLAG KÖNIG
978-3-939856-57-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Geschichte der Greizer Papiermacherfamilie Günther - Frank Heinzig
49,80 inkl. MwSt
Wer war der Greizer Unternehmer Felix Günther, der 1894 die Leitung der altehrwürdigen, kleinen Papiermühle im Göltzschtal übernahm und diese in einem halben Jahrhundert mit Hilfe seiner Familie zu einer Papierfabrik mit Weltgeltung und über 700 Beschäftigten machte, wirklich? - Es gibt wohl keine unternehmerische Persönlichkeit in Greiz und im vogtländischen Umland, die gleichsam geehrt und umstritten ist. Einerseits steht eine Lebensleistung im Mittelpunkt des Bandes, die über seinen Arbeitsalltag von 16 Stunden und mehr zu sozialen und kulturellen Errungenschaften für seine Beschäftigten und zum Aufbau einer damals modernen Siedlung für Arbeiter und der Eröffnung eines der weltweit ersten Kindergärten - nicht nur für Betriebsangehörige - führte, andererseits wird er als skrupelloser Unternehmer benannt, der nur einen geringen Lohn zahlte, als "Fürst von Irchwitz", seinem Heimatort in der Nähe der Stadt Greiz, bezeichnet wurde und dort in dem weitläufigen, parkähnlichen Anwesen "Günthershof" u. a. mit den Nazigrößen der damaligen Zeit verhandelte und residierte. Wie sagt doch seine Frau Margarethe in ihren Lebenserinnerungen so treffend: "Felix war feurig und jung und leitete die Papierfabrik mit Schwung (...). Romantik, soziales Empfinden und Rücksichtslosigkeit prägten seinen Charakter." - Wo liegt nun die Wahrheit? Der Autor, Frank Heinzig, als ehemaliger Produktionsleiter der Greizer Papierfabrik und späterer Gründer und Vereinsvorsitzender des "Traditionsverein Papierfabrik Fockendorf e. V." mit angeschlossenem Papiermuseum, ein profunder Kenner der Greizer Papiergeschichte, insbesondere der Historie der Papiermacherfamilie Günther, legt mit diesem Buch erstmalig die faszinierende Lebensgeschichte von Felix Günther, von der Übernahme der unbedeutenden, nur regional bekannten Papiermühle, bis zur Enteignung der zu diesem Zeitpunkt weltweit bekannten Papierfabrik im Jahre 1945 bis zu seinem Weggang bzw. seine Flucht in die BRD und seinem Tod im Jahre 1966 vor. - - - Der zweite Teil des Buches ist ein Glücksfall für die überregionale Wirtschafts- und Literaturgeschichte: Es ist gelungen, die Tagebuchaufzeichnungen der Frau und Lebensgefährtin von Felix Günther mit Namen Margarethe der Öffentlichkeit zugänglich zu machen - eine spannende und zugleich unterhaltsame Lektüre ist auf diese Weise entstanden, die hinter die Kulissen der Unternehmertätigkeit ihres Mannes, der Erziehung ihrer Kinder und des näheren familiären Umfeldes und dem Flair der damaligen Lebensumstände blickt und weit über die Greizer und Vogtländer Regionalgeschichtsschreibung hinausweist. - - - Im dritten Teil des umfangreichen Bandes werden die beiden ersten Teile mit einer thematisch geordneten, ausführlichen Bilddokumentation unterstützt und vertieft. Auf über 500 erstmals gezeigten historischen Fotos wird in neun Kapiteln ein Panorama einer Zeit entfaltet, die wohl wie keine andere das Produktions- und Arbeitsgeschehen verändert hat und in der über das Schicksal von vielen tausend Beschäftigten entschieden wurde.

Gerd Elmar König: Geb. 1956 in Greiz, 10-Klassen-Schule, Lehre und Arbeit als Zerspaner, verschiedene Tätigkeiten im Kulturbereich, 1984 - 1988 Literaturstudium an einer Leipziger Universität in den Fächern Literaturgeschichte, Weltliteratur und Essayistik, veröffentlicht seit 1980 Erzählungen, Gedichte, Essays und Hörspiele in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien, verschiedene Buch- und Funk-Veröffentlichungen und Literaturpreise im In- und Ausland, Leitung von Literaturwerkstätten und Lektorats-Seminaren im deutschsprachigen Raum, seit 1992 redaktionelle und herausgeberische Tätigkeit im eigenen Verlag mit den inhaltlichen Schwerpunkten vergleichende Kulturgeschichte, Mythen- und Sagenforschung und grenzwissenschaftliche Zukunftsprojekte.

Teil 1: Die Geschichte der Greizer Papiermacherfamilie Günther - - - Teil 2: Die Lebens- und Familiengeschichte von Margarethe Günther - - - Teil 3: Die Papiermacherfamilie Günther - eine Bilddokumentation: Die Papiermacherfamilie Günther - Vor- und Nachfahren / Das Produktions- und Arbeitsgeschehen in der Papierfabrik / Sanitäre Einrichtungen, Kultur und Sport in der Papierfabrik / Betriebsfahrten nach Dresden und Weimar und das Betriebsfest in Greiz / Auszeichnungen und Ehrungen für die Betriebsangehörigen / Das alte Irchwitz: Der Kindergarten "Margaretenheim", die Arbeiter-Siedlung "Günthersfeld" und der Günther`sche Familien-Wohnsitz "Günthershof" / Die Amerikareise von Dr. Felix Günther im Jahre 1926 / Die neue Betriebsordnung für die Papierfabrik vom 1. Mai 1943 / Der "VEB Papierfabrik" in der sozialistischen DDR-Zeit.

Erscheint lt. Verlag 28.9.2022
Zusatzinfo Mit über 500 Farb- und Schwarz-weiß-Abbildungen - Ausgestattet mit dem Fachbegriffs-Verzeichnis
Verlagsort Greiz-Kurtschau
Sprache deutsch
Maße 165 x 245 mm
Gewicht 1480 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Regional- / Landesgeschichte
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte Brauchtum • Familiengeschichte • Firmengeschichte • Greiz • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Geschichte/Regionalgeschichte, Ländergeschicht • HC/Sachbücher/Geschichte/Regionalgeschichte, Ländergeschichte • Kapitalismus • Papierherstellung • Produktion • Regionalgeschichte • Thüringen • Vogtland • Zeitzeuge
ISBN-10 3-939856-57-6 / 3939856576
ISBN-13 978-3-939856-57-3 / 9783939856573
Zustand Neuware
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