Extreme Formen von Gewalt in Bild und Text des Altertums
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Die in diesem Band versammelten Beiträge versuchen, dies anhand verschiedener Kulturen des Altertums zu verdeutlichen. Dabei geht es auch, aber nicht in erster Linie um eine Rekonstruktion der Gewaltexzesse, sondern um die Frage, ob und wie diese in den Medien der Zeit wiedergegeben werden und welche Informationen sich daraus für die jeweiligen Kulturen der Antike gewinnen lassen.
Autoren in der Reihenfolge ihrer Beiträge: Martin Zimmermann (München), Renate Müller-Wollermann (Tübingen), Andreas Fuchs (Tübingen), Bruno Jacobs (Basel), Susanne Muth (München), Felix Pirson (Istanbul), Martin Hose (München), Dirk Rohmann (München), Ulrich Huttner (Dortmund), Jens-Uwe Krause (München)
1;Inhalt;4
2;Vorwort;6
3;Zur Deutung von Gewaltdarstellungen;8
3.1;I. Im Sog der Gewalt: Die Präsenz von Gewalt in Rom;9
3.2;II. Und Griechenland?;17
3.3;III. Eine gewalttätige Antike?;20
3.4;IV. Soziologie der Gewalt und historische Kontextualisierung;25
3.5;V. Forschungsfelder der Alten Geschichte;33
3.6;VI. Bilder und Texte von Gewalt als kulturhistorische Quelle;40
4;Symbolische Gewalt im Alten Ägypten;48
4.1;Bildliche Darstellungen;50
4.2;Texte;57
4.3;Abbildungsverzeichnis;65
5;Waren die Assyrer grausam?;66
5.1;Literaturverzeichnis;117
6;Grausame Hinrichtungen - friedliche Bilder Zum Verhältnis der politischen Realität zu den Darstellungsszenarien der achämenidischen Kunst1;122
6.1;Das In-den-Trog-Setzen;125
6.2;Das Pfählen;128
6.3;Das In-die-Asche-Werfen;143
6.4;Friedliche Bilder;148
6.5;Abbildungsverzeichnis;153
7;Extreme Formen physischer Gewalt in der antiken Überlieferung1;156
7.1;I.;158
7.2;II.;162
7.3;III.;182
7.4;IV.;190
8;Zur historischen Interpretation medialer Gewalt Darstellungen von Leiden und Sterben im Athen des späten 6. und frühen 5. Jahrhundert v. Chr.;194
8.1;Mediale Gewalt und Ereignisgeschichte: Erwartete Zusammenhänge;194
8.2;Das Athen des späten 6. und frühen 5.Jahrhunderts: Ein Beispiel wider die Erwartungen?;197
8.3;Die Zäsuren verfrühen sich: Die Eigendynamik der Gewaltikonographie;206
8.4;Neue Interessen im Vorfeld neuer Erfahrungen? Das thematische Spektrum weitet sich.;213
8.5;Annäherung an ein historisches Verständnis der neuen Gewaltbilder;221
8.6;Plädoyer für eine neue Sicht auf die Zeugnisse der medialen Gewalt;228
8.7;Abbildungsverzeichnis;230
9;Zur Funktion extremer Gewalt in Kampfdarstellungen der hellenistischen Sepulkralkunst Etruriens1;232
9.1;Einleitung;232
9.2;Keltomachien in der späthellenistischen Sepuralkunst Etruriens;240
9.3;Extreme Gewalt;243
9.4;Sexuelle Erniedrigung als Assoziationsangebot?;249
9.5;Abbildungsverzeichnis;256
10;Sadismus in der hellenistischen Dichtung;258
10.1;I.;259
10.2;II.;261
10.3;III.;263
10.4;IV.;267
11;Tyrannen und Märtyrer: Seneca und das Gewaltkonzept in der Literatur des ersten Jahrhunderts n.Chr.;276
11.1;I.;276
11.2;II.;284
11.3;III.;292
12;Staatliche Gewalt in der Spätantike: Hinrichtungen;322
12.1;I. Formen der Hinrichtung in der Spätantike;324
12.2;II. Entwicklung der Zahl der Hinrichtungen in der Spätantike;330
12.3;III. Zusammenfassung;346
12.4;Literaturverzeichnis;349
Symbolische Gewalt im Alten Ägypten (Seite 47)
Wenn man das Standardwerk der Ägyptologie, das Lexikon der Ägyptologie, zur Hand nimmt und nach dem Stichwort "Gewalt" sucht, so findet man dort nichts. Man findet weder einen Eintrag "Gewalt" oder ähnliches noch irgendetwas dergleichen im ausführlichen Index. Dies bedeutet nun nicht, wie man sich vielleicht denken kann, daß es im alten Ägypten keine Gewalt gegeben hat, sondern vielmehr, daß sich die Ägyptologen mit dieser Frage nicht beschäftigt haben. Die Gründe hierfür sind diverser Art und zeitabhängig. Die ältere Generation der Ägyptologen betrachtete die alten Ägypter als friedliebend nach dem Motto, daß nicht sein kann, was nicht sein darf, die mittlere, 68er Generation empfand das Problem als zu komplex, falls sie es überhaupt in den Blick bekommen hat, die jüngere interessiert sich für soziologische und politische Fragestellungen kaum noch.
Im folgenden sei nun Gewalt nicht generell behandelt, sondern lediglich symbolische Gewalt, die vom Staat ausgeht und die sich gegen Personen richtet, nicht gegen Sachen. Der Begriff der symbolischen Gewalt ist heutzutage untrennbar mit dem Namen Pierre Bourdieu verbunden, der folgendes postulierte: "Jede Macht zu symbolischer Gewalt, d. h. jede Macht, der es gelingt, Bedeutungen durchzusetzen und sie als legitim durchzusetzen, indem sie die Kräfteverhältnisse verschleiert, die ihrer Kraft zugrunde liegen, fügt diesen Kräfteverhältnissen ihre eigene, d. h. eigentlich symbolische Kraft hinzu."
Erscheint lt. Verlag | 24.3.2009 |
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Reihe/Serie | Münchner Studien zur Alten Welt ; 5 |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 1005 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Vor- und Frühgeschichte |
Schlagworte | Ägyptologie • Altertum; Geistes-/Kultur-Geschichte • Archaik • Archäologie • Assyrer • Gewalt (Motiv in der bildenden Kunst) • Gewalt (Motiv in der Literatur) • Gräzistik • Hardcover, Softcover / Geschichte/Vor- und Frühgeschichte • HC/Geschichte/Vor- und Frühgeschichte • Hellenismus • Klassik • Perser • Philosoph • Römische Kaiserzeit • Spätantike • Todesstrafe |
ISBN-10 | 3-8316-0853-9 / 3831608539 |
ISBN-13 | 978-3-8316-0853-9 / 9783831608539 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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