Alexander Puschkin: Eugen Onegin

Buch | Hardcover
1400 Seiten
2009 | 1., Aufl.
Stroemfeld (Verlag)
978-3-86600-018-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Alexander Puschkin: Eugen Onegin
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Vladimir Nabokov (1899 - 1977), russischer und amerikanischer Schriftsteller, wurde mit seinem Roman Lolita weltberühmt. Weniger bekannt ist, daß er sich seit der Flucht seiner Familie aus Rußland 1919 während seines lebenslangen Exils intensiv als Übersetzer zwischen verschiedenen Sprachen betätigte. In Berlin, wo er fünfzehn Jahre lebte, fertigte er russische Übersetzungen von Lewis Carrolls Alice im Wunderland sowie von Romain Rollands Colas Breugnon an und begann dort auch, seine eigenen Romane ins Englische zu übersetzen. Nachdem er mit seiner Frau Véra und seinem Sohn Dmitri auf dem Umweg über Frankreich aus Nazi-Deutschland entkommen war, lehrte Nabokov in den USA an verschiedenen Colleges. Für seine Vorlesungen zur russischen Literatur an der Cornell University befaßte er sich mit den Übersetzungen der Klassiker und war damit so unzufrieden, daß er sich entschloß, selber Abhilfe zu schaffen. 1949 begann Nabokov seine bewußt auf Reime verzichtende Übersetzung von Alexander Puschkins Versroman Jewgenij Onegin. Für die deutsche Ausgabe wurde Puschkins Originaltext von Sabine Baumann aus dem Russischen in zeilengetreue Prosa übertragen. Dazu schrieb Nabokov einen hier erstmals auf deutsch vorgelegten Kommentar. Mit Abstand das zeitaufwendigste und umfangreichste all seiner Werke, ist es zugleich der Höhepunkt seines übersetzerischen Schaffens. Nabokovs Beschäftigung mit Alexander Puschkin (1799 - 1837) reicht zurück zu Lektüreerlebnissen in seiner Petersburger Kindheit und zu Spielen auf dem Land an Schauplätzen aus Puschkins Leben, die in dem Kommentar geschildert werden. Nabokovs Auseinandersetzung mit dem bedeutendsten Dichter des Goldenen Zeitalters der russischen Literatur ist persönlich, engagiert und polemisch, fundiert und detailgenau.

Während seine Übersetzung eine dienende Funktion hat und wie eine Lupe Vers für Vers den Blick auf das Original schärfen soll, ergänzt er in dem Kommentar alles, was der Leser über Puschkin, die Entstehung, Struktur und Poesie seines Werks sowie über dessen vielfältige literarische, biographische und historische Bezüge wissen muß. Mit seinen geistreichen Ausführungen über Duelle, Dandys, Ballmoden und vieles mehr ist Nabokov eine einzigartige Kulturgeschichte Rußlands gelungen. Zugleich entzieht der kosmopolitische Nabokov Puschkin dem nationalistischen Zugriff, indem er ihn überzeugend als europäischen, insbesondere von der französischen Sprache und Literatur geprägten Dichter zeichnet.
Vladimir Nabokov (1899–1977), russischer und amerikanischer Schriftsteller, wurde mit seinem Roman Lolita weltberühmt. Weniger bekannt ist, daß er sich seit der Flucht seiner Familie aus Rußland 1919 während seines lebenslangen Exils intensiv als Übersetzer zwischen verschiedenen Sprachen betätigte. In Berlin, wo er fünfzehn Jahre lebte, fertigte er russische Übersetzungen von Lewis Carrolls Alice im Wunderland sowie von Romain Rollands Colas Breugnon an und begann dort auch, seine eigenen Romane ins Englische zu übersetzen. Nachdem er mit seiner Frau Véra und seinem Sohn Dmitri auf dem Umweg über Frankreich aus Nazi-Deutschland entkommen war, lehrte Nabokov in den USA an verschiedenen Colleges. Für seine Vorlesungen zur russischen Literatur an der Cornell University befaßte er sich mit den Übersetzungen der Klassiker und war damit so unzufrieden, daß er sich entschloß, selber Abhilfe zu schaffen. 1949 begann Nabokov seine bewußt auf Reime verzichtende Übersetzung von Alexander Puschkins Versroman Jewgenij Onegin. Für die deutsche Ausgabe wurde Puschkins Originaltext von Sabine Baumann aus dem Russischen in zeilengetreue Prosa übertragen. Dazu schrieb Nabokov einen hier erstmals auf deutsch vorgelegten Kommentar. Mit Abstand das zeitaufwendigste und umfangreichste all seiner Werke, ist es zugleich der Höhepunkt seines übersetzerischen Schaffens. Nabokovs Beschäftigung mit Alexander Puschkin (1799–1837) reicht zurück zu Lektüreerlebnissen in seiner Petersburger Kindheit und zu Spielen auf dem Land an Schauplätzen aus Puschkins Leben, die in dem Kommentar geschildert werden. Nabokovs Auseinandersetzung mit dem bedeutendsten Dichter des Goldenen Zeitalters der russischen Literatur ist persönlich, engagiert und polemisch, fundiert und detailgenau.

Während seine Übersetzung eine dienende Funktion hat und wie eine Lupe Vers für Vers den Blick auf das Original schärfen soll, ergänzt er in dem Kommentar alles, was der Leser über Puschkin, die Entstehung, Struktur und Poesie seines Werks sowie über dessen vielfältige literarische, biographische und historische Bezüge wissen muß. Mit seinen geistreichen Ausführungen über Duelle, Dandys, Ballmoden und vieles mehr ist Nabokov eine einzigartige Kulturgeschichte Rußlands gelungen. Zugleich entzieht der kosmopolitische Nabokov Puschkin dem nationalistischen Zugriff, indem er ihn überzeugend als europäischen, insbesondere von der französischen Sprache und Literatur geprägten Dichter zeichnet. »Ich werde als Verfasser von Lolita und mit meiner Arbeit über Eugen Onegin in Erinnerung bleiben.« Vladimir Nabokov, 1966 in einem Interview mit Herbert Gold.

Die Übersetzerin:
Sabine Baumann ist Amerikanistin und Slawistin. Ihr Buch Vladimir Nabokov: Haus der Erinnerung ist bei Stroemfeld in der Reihe nexus erschienen

Alexander Sergejewitsch Puschkin, geb. 1799 in Moskau als Spross eines alten Adelsgeschlechts, wurde wegen seiner politischen Lyrik 1820 nach Südrussland strafversetzt und später auf das mütterliche Gut verbannt. Er starb 1837 an den Folgen eines Duells.

Vladimir Nabokov, geb. am 22.04.1899 in St. Petersburg, entstammte einer großbürgerlichen russischen Familie, die nach der Oktoberrevolution von 1917 emigrierte. Nabokov selbst ging zunächst nach England, wo er am Trinity College in Cambridge französische und russische Literatur studierte. Von 1922-37 lebte er in Berlin, wo er 1925 die Russin Vera Slonim heiratete, der er bis zu seinem Lebensende nahezu alle seine Bücher gewidmet hat. 1938 verließ Nabokov Deutschland und ging mit seiner Frau und seinem Sohn nach Paris, bevor er 1940 nach Amerika übersiedelte. Wegen seiner Kenntnisse als Schmetterlingsforscher erhielt er 1942 einen Forschungsauftrag der Harvard Universität. Er beschrieb eine Reihe von neuen Schmetterlingsarten, von denen eine nach ihm benannt wurde. 1945 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Mit der Hilfe von Freunden und unter anderem aufgrund der Studie über Nikolai Gogol, die er 1944 veröffentlichte, wurde ihm 1948 eine Professur für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität von Cornell angeboten. Hier arbeitete er zehn Jahre lang, bis ihm der der Welterfolg von "Lolita" es ihm ermöglichte, seine Lehrtätigkeit aufzugeben. Nabokov zog in die Schweiz, wo er sich ganz dem Schreiben widmete, Schmetterlinge fing und seine russischen Romane ins Englische übersetzte. In gewisser Weise hat er sein Exildasein bis zu seinem Lebensende bewusst aufrechterhalten. Nie besaß er eine Wohnung oder ein Haus. Er lebte in einem Hotel in Montreux, wo er am 5. Juli 1977 starb. Auszeichnung der American Academy of Arts and Letters (1953); Kunstpreis der Brandeis Universität (1963/64); Orden des National Institut of Arts and Letters (1969).

Erscheint lt. Verlag 2.11.2009
Mitarbeit Sonstige Mitarbeit: Christiane Körner
Kommentare: Vladimir Nabokov
Übersetzer Sabine Baumann, Vladimir Nabokov
Vorwort Vladimir Nabokov, Vladimir Nabokov
Sprache deutsch
Maße 120 x 200 mm
Gewicht 1475 g
Einbandart gebunden im Schuber
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Slavistik
Schlagworte Eugen Onegin (Puschkin) • Hardcover, Softcover / Slawische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Slawische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Puschkin, Alexander S.; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-86600-018-9 / 3866000189
ISBN-13 978-3-86600-018-6 / 9783866000186
Zustand Neuware
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