Das weibliche Genie – Melanie Klein - Julia Kristeva

Das weibliche Genie – Melanie Klein

Das Leben, der Wahn, die Wörter

(Autor)

Buch | Hardcover
274 Seiten
2008
Psychosozial-Verlag
978-3-89806-837-6 (ISBN)
24,90 inkl. MwSt
zur Neuauflage
  • Titel erscheint in neuer Auflage
  • Artikel merken
Zu diesem Artikel existiert eine Nachauflage
Melanie Klein entdeckte die »Mutter« inmitten des seelischen Lebens des Subjekts. Damit gelang ihr die Vertiefung der Psychoanalyse. Kristeva erzählt Kleins Fallgeschichten anschaulich und ausführlich nach und stellt die theoretischen Entwicklungen Melanie Kleins und deren Einfluss auf die Psychoanalyse dar. Melanie Klein gelang die Vertiefung der Psychoanalyse, die die Psychose, die Objektbezeichnungen, das Verstehen »vorsprachlicher« Mitteilungen nicht nur in der Kinderanalyse betraf.
»Erschaffe dein Denken und erschaffe es stets aufs Neue, indem du mit dem Weiblichen in dir in Berührung bleibst!«

Während Freud den Ödipuskomplex und die Rolle des Vaters ins Zentrum des psychischen Lebens rückte, entdeckte Melanie Klein als Mutter-Psychoanalytikerin die »Mutter« inmitten des seelischen Lebens des Subjekts. Damit gelang ihr die Vertiefung der Psychoanalyse, die die Psychose, die Objektbeziehungen und das Verstehen »vorsprachlicher« Mitteilungen nicht nur in der Kinderanalyse betraf.
Kristeva erzählt anschaulich und ausführlich Melanie Kleins Fallgeschichten nach. Weiterhin stellt die Autorin die theoretischen Entwicklungen Melanie Kleins und deren Einfluss auf die Psychoanalyse dar. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um die deutsche Erstausgabe der französischen Ausgabe von 2000. Es ist der zweite Band der Reihe »Das weibliche Genie«. Band 1 beschäftigt sich mit Hannah Arendt und Band 3 mit Colette (noch nicht auf Deutsch erschienen).

Julia Kristeva, geb. in Bulgarien, seit 1966 in Frankreich lebend, gehört zu den renommiertesten Sprachwissenschaftlerinnen und Psychoanalytikerinnen sowie kritischen intellektuellen Frankreichs. 2004 erhielt sie den norwegischen Holberg-Preis, 2006 den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken; zahlreiche Ehrendoktorwürden, Auszeichnungen und Preise. Sie ist Professorin am Institut Universitaire de France und schrieb einflussreiche Bücher über Psychoanalyse, Literatur und Sprache.

Inhalt

Einleitung. Das Jahrhundert der Psychoanalyse

I Jüdische Familien, europäische Geschichten: Eine Depression und ihre Folgen

1 Libussa
2 Juden und Katholiken
3 Sándor Ferenczi
4 Karl Abraham
5 London

II Das Analysieren ihrer Kinder: Vom Skandal zur Spieltechnik

1 Das unbewusste Wissen (des Kindes) gegen die Aufklärung (der Eltern)
2 Fabulieren mit Erich/Fritz
3 Hans und (vielleicht) Melitta
4 Spielen? Deuten
5 Rohe Wörter, negative Übertragung, Aufhebung der Verdichtung der Phantasie

III Vorrangigkeit und Verinnerlichung des anderen und der Bindung: Das Baby wird mit seinen Objekten geboren

1 Narzissmus und Objekt
2 Innen/außen
3 Die »paranoid-schizoide Position«: Spaltung und projektive Identifizierung
4 Die depressive Position: ganzes Objekt, psychischer Bereich, Wiedergutmachung

IV Angst oder Begehren? Am Anfang war der Todestrieb

1 Eros, von Thanatos absorbiert: sadistisches Verschlingen und analer Angriff
2 Dieser Kummer, der uns eine Seele komponiert
3 Macht des Neides und Wette auf die Dankbarkeit
4 Petits fours, kleine Frou, Frau Klein …

V Ein frühes und tyrannisches Über-Ich

1 Von den Frühstadien des Ödipus an
2 Weder Mädchen noch Jungen entrinnen ihm
3 Die verfolgende Idealisierung und die »Konkretüden«
4 Der Fall Richard: Güte gegen Hitler-Ubu
5 Wie nicht einsam sein?

VI Mutterkult oder Lob des Muttermordes? Die Eltern

1 Immer wieder die Brust
2 Eine primäre Weiblichkeitsphase
3 Weibliche Sexualität …
4 … und männliche Sexualität
5 Die »vereinigten Eltern« oder das Elternpaar
6 Eine Orestie

VII Die Phantasie als inkarnierte Metapher

1 Der Repräsentant vor der Repräsentation
2 Die »pränarrativen Hüllen« zwischen Angst und Sprache
3 Ein weiblicher Zug zum Archaischen?

VIII Immanenz und Stufen der Symbolik

1 Von den Gleichsetzungen zu den Symbolen: Dick
2 Die Negativität nach Melanie Klein
3 Das Archaische und das Primäre bei den Post-Kleinianern
4 Kulturelle Sublimierungen: Kunst und Literatur

IX Von der Fremdsprache zu den Netzen der Treuen und der Untreuen

1 Eine Gründerin ohne Text
2 Mutter und Tochter
3 Krieg und Frieden der Frauen

X Politik des Kleinianismus

1 Von den Kontroversen zu den Unabhängigen
2 Neid und Dankbarkeit Lacans
3 Die Linke und die Feministinnen bemächtigen sich der »inspirierten Innereienhändlerin«
4 Die innere Mutter und die Tiefe des Denkens

Personenregister

Sachregister

Literatur

»Kristevas flüssig geschriebene Darstellung der intellektuellen Biographie Melanie Kleins bietet eine umfassende Einführung und einen Überblick über die Entwicklung und die Folgen ihrer Theorie.«
Ursula Engel in Psyche, Februar 2012

»Julia Kristeva ist eine Frau mit vielen Rollen und von großem Einfluss. Ihre in gut dreißig Büchern und ungezählten Vorträgen und Aufsätzen entwickelten Ideen haben sie zu einer der wichtigsten Stimme unter den französischen Intellektuellen der vergangenen Jahrzehnte gemacht.«
Hans-Joachim Neubaur in Die Zeit/Rheinischer Merkur. Beilage Christ & Welt 14/2011

»Mit großer Souveränität führt Kristeva die Leserin/den Leser durch Kleins Werk, präsentiert, hält inne, erklärt und ordnet manches neu, vermeidet Vereinfachungen, lässt Widersprüchliches bestehen.«
Lilli Gast in querelles-net 2/2009

Erscheint lt. Verlag 22.10.2008
Reihe/Serie Bibliothek der Psychoanalyse
Übersetzer Johanna Naumann
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 520 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Psychoanalyse / Tiefenpsychologie
Schlagworte Klein, Melanie • Melanie Klein • Mutterbeziehung • Psychoanalyse • Psychoanalyse; Falldarstellungen
ISBN-10 3-89806-837-4 / 3898068374
ISBN-13 978-3-89806-837-6 / 9783898068376
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich