Warum Mama eine rosa Handtasche braucht - Stephanie Schneider

Warum Mama eine rosa Handtasche braucht

und andere Geheimnisse glücklicher Mütter
Buch | Softcover
144 Seiten
2008
Goldmann Verlag
978-3-442-16978-8 (ISBN)
6,95 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
  • Artikel merken
„Simplify your Life“ für Mütter: frech, klug und wohltuend

Kinder brauchen keine perfekte, sondern eine glückliche Mutter. Doch wie bei Windeln, Windpocken und durchwachten Nächten immer fröhlich bleiben? Simplify your familylife!, lautet Stephanie Schneiders erfahrene Antwort als Mutter. Wie es funktioniert, und warum die Handtasche im Leben einer Mutter ein Anrecht hat, ausgeführt zu werden, verrät ihr Buch für gestresste Mütter.

Stephanie Schneider, geboren 1972, freie Journalistin und Autorin, wohnt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hannover. Als Mutter und frühere Grundschullehrerin kennt Stephanie Schneider den Schulalltag von beiden Seiten und weiß: Ein glückliches und gelungenes Leben hängt nicht von der Schule ab.

Als ich damals das Abenteuer 'Kind' begann, führte mich der erste Einkaufsbummel ohne Babybauch in eine Buchhandlung. Ich wollte einen Ratgeber kaufen. Egal ob Besser fernsehen oder Pfiffige Geschenkideen für Trauzeugen, dieser Laden hatte bisher für alle Lebenslagen das passende Buch. 'Haben Sie Weisheiten für Mütter? Hilfen für ihren Alltag, Tipps für die Berufstätigen unter uns und alles über den Kauf von Kinderstrumpfhosen?' Der verständnislose Blick der Verkäuferin und ihr Bauchnabel-Piercing ließen vermuten, dass sie selbst keine Kinder hatte. Nach einigem Nachdenken riet sie mir: 'Schauen Sie doch mal in der Wirtschaftsabteilung unter Management.' Glaubte die Dame tatsächlich, der Job eines Abteilungsleiters bei BMW ließe sich irgendwie mit den Belastungen einer Mutter vergleichen? Manager haben schließlich Kaffeepausen und gesetzliche Kündigungsfristen. Wenn sie nach dem Wochenende wieder an ihren Schreibtisch zurückkehren, steht der Anspitzer noch an seinem Platz, und niemand hat Bananenjoghurt in die Hängeregister entleert. Damals bin ich also ohne Lektüre zu Mann und Kind zurückgekehrt. Mittlerweile ist einiges an guten Mütterratgebern auf dem Markt. Ich habe sie ausprobiert - na, sagen wir: Sie liegen auf meinem Nachttisch, und ich werde sie bei nächster Gelegenheit unter die Lupe nehmen. Sobald ich wieder etwas Zeit habe, werde ich die empfohlenen Listen und Karteikarten anlegen. Am Feierabend zaubere ich mir einen Fitness-Salat mit viel Vitamin E und diskutiere mit meinem Mann über den Sinn der Sinnlichkeit. Danach gönne ich mir dann ein Avocado-Ginseng-Peeling. Vielleicht ist es schon übernächstes Jahr so weit, wer weiß. Zurzeit befinde ich mich allerdings noch in der 'Stehparty'-Phase meines Lebens. Ich nenne sie so, weil mir mein Alltag in überschaubaren Häppchen gereicht wird: Fünf Minuten puzzeln meine Töchter friedlich, drei Minuten telefoniere ich ungestört, elf Minuten dauert die Mittagspause, neun Minuten der Trotzanfall beim Zähneputzen. Diese Zeit-Häppchen reichen nicht für die ungestörte Lektüre dicker Wälzer, wohl aber, um sich schnell ein paar Notizen zu machen. Deshalb habe ich das Buch jetzt selber geschrieben. Kinderreiche Freundinnen, meine Töchter und das Leben selbst haben mir fleißig diktiert. Ich freue mich, wenn es Ihnen den Alltag erleichtert. Kennen Sie noch andere Tricks, wie man Regentage und Kinderarzttermine gut gelaunt übersteht? Schreiben Sie mir. Schließlich muss doch nicht jede von uns das Kiddyboard neu erfinden, oder? Stephanie Schneider GLÜCKLICH? KINDER BRAUCHEN VORBILDER Machen Sie es sich einfach, aber machen Sie etwas Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in zwanzig Jahren mit Ihren Kindern vor dem Fotoalbum und schwärmen: 'Das war vielleicht eine schöne Zeit! Wir haben zusammen gemalt, Geschichten erzählt und viel gekuschelt. Wir haben Wunschtage erfunden und mit der Marmelade Gesichter in den Vanillepudding getropft. Ich habe die Zeit mit euch sehr genossen und mich von Kopf bis Fuß wohl und entspannt gefühlt.' Finden Sie das unrealistisch? Es ist sehr anstrengend, Mutter zu sein. Kinderlose können sich kaum vorstellen, was es bedeutet, wenn der letzte Backenzahn der Jüngsten mit dem Wochenendeinkauf und dem Magendarminfekt des großen Bruders zusammenfällt. Leider halten auch wir Mütter das, was wir leisten, oft nicht für der Rede wert. Die meisten von uns sorgen für das Angebot im Gefrierfach besser als für ihren verspannten Rücken. Ich muss Sie an dieser Stelle auf etwas Unbequemes hinweisen: Es liegt in Ihrer Hand. Wenn Sie eine glückliche Mutter werden wollen, müssen Sie das Gleiche tun wie vor einer erfolgreichen Diät: Sie müssen sich entscheiden. Und Sie müssen es wirklich wollen. Das ist dann allerdings auch schon das Schwerste an dieser Übung. Denn das Glück hat die angenehme Eigenschaft, wie ein Magnet zu wirken. Sind Sie erst mal auf dem Erfolgskurs, werden Sie sich immer häufiger und selbstverständlicher etwas Gutes tun. Was können Sie also tun? Machen Sie es sich einfach! Niemand kontrolliert, ob Sie täglich mit den Kindern an die frische Luft gehen. Der Beitrag für die Kita erhöht sich nicht, wenn Sie Ihrem Sohn an seinem Geburtstag eine Großpackung Schokoküsse statt 25 selbst gebackener Vollkorntörtchen mitgeben. Es gibt kein Gesetz, das uns Babyschwimmen vorschreibt und gesellige Abende unter Erwachsenen verbietet. Das sind die Fakten. Fakt ist aber auch, dass viele junge Mütter so erschöpft sind, dass ihnen zwei regungslose Stunden auf dem Zahnarztstuhl mehr als zehn Euro Praxisgebühr wert sind. Normale Frauen, die das letzte Mal im Kino waren, als Deutschland Fußballweltmeister wurde. Die ihre Kinder an manchen Tagen nur deshalb nicht zum Mond schießen, weil sie sich das Theater mit dem Anschnallen in der Raumkapsel ersparen wollen und sie sie dafür überreden müssten, endlich die festen Schuhe anzuziehen. Entspannen Sie sich. Sie brauchen für Ihr neues Lebensgefühl nichts zu kaufen und keine Möbel zu rücken. Bringen Sie die Kleinen wie üblich zum Kinderturnen. Verabreden Sie sich nach dem Abendbrot ruhig wieder mit Günter Jauch und einer Tafel Marzipanschokolade. Alles wird noch so scheinen wie am Tag zuvor. Und dennoch werden Sie beim Einschlafen schon das erste Wohlgefühl im Bauch spüren. Das ist der Anfang. Willkommen im Club. Belohnen Sie sich. Sie sind Ihr bestes Pferd im Stall Alles, was kostbar ist und stark beansprucht wird, braucht eine Menge Pflege. Belohnungen sollten deshalb selbstverständlich zu Ihrem Tagesablauf gehören. Vielleicht will Ihnen Ihr schlechtes Gewissen einreden, dass der Abwasch wichtiger ist als die halbe Stunde Mittagsschlaf und dass es auf Kosten der Familienidylle und des Bankkontos geht, wenn Sie sich am Wochenende in der Sauna entspannen. Glauben Sie ihm nicht. Vereinbaren Sie lieber eine Betriebsbesichtigung bei VW. Da wird Ihnen der junge Mann im Nadelstreifenanzug erklären, dass für die Wartung des Zentralcomputers Hunderttausende jährlich ausgegeben werden. Und wenn Sie staunend ausrufen: 'So viel.?', erklärt Ihnen der finanzerprobte Herr: 'Er ist doch der Motor des ganzen Konzerns. Wir können uns das Risiko nicht leisten, dass er eines Tages den Geist aufgibt. Egal, wie es wirtschaftlich läuft, am Zentralcomputer wird nicht gespart!' Ihre Tagesmutter, der Getränke-Bringdienst und die Patentante leisten sicher gute Dienste, Sie aber sind und bleiben der Zentralcomputer im Familienunternehmen. Greifen Sie also ruhig in die Vollen und leisten sich von allem das Beste: Ihr Lieblingsgericht, nette Freunde und eine gute Stimmung am Abendbrottisch — Luxus ist keine Frage des Kontostandes, sondern der Einstellung. Sie müssen regelmäßig essen und brauchen Zeit für sich alleine. Sie sind sogar auf ein paar Stunden Schlaf angewiesen, auch wenn Ihr Nachwuchs anderer Meinung ist. Setzen Sie Ihre Bedürfnisse auf Punkt eins der familiären Tagesordnung, damit Schwiegermütter, Ehemänner und Sie selbst erkennen, worauf es momentan ankommt. Selbst wenn die Szenen an Ihrem Küchentisch noch nicht das Niveau der Titanic-Verfilmung erreicht haben, verdienen Sie Unterstützung und Entspannung. Mit Belohnungen ist es wie mit Ersatzbatterien: Man kann nie genug davon haben. Schließlich arbeiten Sie für Ihr persönliches Wohlfühlkonto. Als Mutter stehen Sie in der Verantwortung, Vorräte anzulegen. Horten Sie nicht nur Kartoffelbrei und Kinderzahnbürsten, sondern Schlaf, Kraft und Inspiration. Gerade die ruhigeren Zeiten sollten Sie nutzen, um sich zu einem vor Glück sprühenden Vitalitätsbündel zu machen, da es völlig unberechenbar ist, wann der Rohrbruch im Kindergarten, Ihre originelle Verhütungsmethode oder das zahnende Baby für den nächsten Ausnahmezustand sorgen. Führen Sie doch mal für eine Weile einen Belohnungskalender, auf dem Sie jeden Tag notieren, wie Sie sich belohnt haben.

Erscheint lt. Verlag 19.5.2008
Reihe/Serie Goldmann Taschenbücher
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 125 x 183 mm
Gewicht 155 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Psychologie Angst / Depression / Zwang
Schlagworte Erziehung • Erziehung, Familie, Frauen, Mutter • Familie • Frauen • Mutter • Mutter; Ratgeber
ISBN-10 3-442-16978-X / 344216978X
ISBN-13 978-3-442-16978-8 / 9783442169788
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Ein Lesebuch für jeden Tag

von Tobias Nolte; Kai Rugenstein

Buch | Hardcover (2022)
Klett-Cotta (Verlag)
28,00