Stiller Heimatentzug

1941-1945

(Autor)

Buch | Softcover
149 Seiten
1999
DR. GISELA LERMANN VERLAG
978-3-927223-56-1 (ISBN)
9,90 inkl. MwSt
Bewegende authentische Darstellung mit autobiographischem Hintergrund. Ein junger "Halbjude" im Dritten Reich, sein Leiden an Ausgegrenztsein und Isolation und seine Flucht durch den Rhein schwimmend in die Schweiz, auch hier wieder isoliert von der Gesellschaft in Internierungslagern. Verlust jüdischer Freunde und Verwandten aus dem Alltag heraus durch Selbstmord und Deportation. Emotional nachvollziehbare, aber auch sachliche Schilderung mit manchmal aufscheinendem Humor zur Bewältigung des Grauens.
Der 17-jährige Sohn eines jüdischen Vaters, aufgewachsen in Wiesbaden, flieht 1943 durch den Rhein schwimmend in die Schweiz - Leben in Internierungslagern. Authentisch, autobiographisch, erzählt anhand einer fiktiven dritten Person, um Distanz zu gewinnen.

Der Autor, im Text "Ernst Grau", lebte in Wiesbaden, sein Vater war Jude. Er wird vom Besuch des Gymnasiums als "Halbjude" ausgeschlossen und leidet an der Isolation von seinen Alterskameraden ebenso wie an den fortschreitenden Maßnahmen gegen die Juden allgemein. Er erlebt das Zusammensein mit jüdischen Freunden und Verwandten, und ein Abschied ist jedesmal ein neuer Schritt zum Heimatverlust, schon damals sowie im Bewußtwerden aus heutiger Sicht. Ohne seine Eltern von seinem Fluchtplan zu unterrichten, sucht er bei einer Fahrradtour mit einem guten, "arischen", Freund eine Stelle in Süddeutschland aus, wo er im Jahr darauf als Siebzehnjähriger durch den Rhein schwimmt. In der Schweiz wird er in Interniertenlagern untergebracht und fühlt auch hier wieder die Isolation von der Gesellschaft. Als begeisterter Chemieschüler hat er den Plan einer Erfindung mitgebracht und versucht diese bei einem chemischen Werk unterzubringen. Der Autor ist heute Schweizer Staatsbürger.

Hauskonzert...Die übrigen Gäste hatten sich an den Wänden entlang auf weichen Polsterstühlen bequem niedergelassen. Unbekümmert genossen alle diese Stunden. In ihrer gediegen möblierten, lichtdichten Zelle schien Vergangenheit erhalten geblieben zu sein. Ihr momentanes Wohlbefinden, die Behaglichkeit des Abends, täuschte sie über die Düsternis der Zukunft hinweg. Wann war jetzt? Zweite Hälfte des Jahres 1941. Den meisten Menschen in diesem Raum blieben nur noch wenige Monate Zeit zum Leben...

Sprache deutsch
Maße 125 x 205 mm
Gewicht 213 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik 20. Jahrhundert bis 1945
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte Antisemitismus • Die Selbstrettung eines jüdischen Jungen 1943 durch Schwimmen in die Schweiz • Drittes Reich / 3. Reich; Berichte/Erinnerungen • Drittes Reich /Allg. Geschichte • Drittes Reich; Berichte/Erinnerungen • HC/Sachbücher/Geschichte/20. Jahrhundert (bis 1945) • Holocaust • Holocaust; Berichte/Erinnerungen • Holocaust / Shoah; Berichte/Erinnerungen • Judenverfolgung (Nationalsozialismus); Berichte/Erinnerungen • Schweiz, Geschichte; Berichte/Erinnerungen
ISBN-10 3-927223-56-5 / 3927223565
ISBN-13 978-3-927223-56-1 / 9783927223561
Zustand Neuware
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