Gegenwärtige Vergangenheit

Das Buch umfaßt Studien, vor allem die antike Geschichtsschreibung betreffend: Herodot als Literat, seine erfinderische Mythenkritik, die Lehrstrategie des Thukydides, den existentiellen Zugriff antiker Geschichtsschreibung überhaupt, von Thukydides bis in die römische Kaiserzeit. Es folgen ein panoramischer Rundblick auf die antiken Vorstellungen vom Wesen der dichterischen Intuition und eine Abhandlung über das Problem der rechten Jugenderziehung in der attischen Komödie. Den Schluß bilden drei Beiträge zur Vitalität antiker literarischer Motive und Formen: zu Händels Arie "ombra mai fu", zu Goethes antikischer Verskunst und zur Ossian-Schwärmerei der Spätklassik.

Inhalt
A. Zur griechisch-römischen Geschichtsschreibung: Vorwort / Herodotisches und Nichtherodotisches / Herodots erfinderische Mythenkritik: Drei Beispiele: 1. Helenas Versetzung nach Ägypten; 2. Gyges und kein Ring; 3. Kroisos vor dem Feuertode bewahrt Anhang: Schuld und (verdoppelte) Sühne / Bei Thukydides in der Lehre / Geschichtsschreibung und Erlebnis in der Antike - B. Väter und Söhne in der attischen Komödie - C. Die Platane des Großkönigs (Herodot 7,31) - D. Weintrinker und Wassertrinker: Reflexionen über dichterische Inspiration - E. Die schöne Seele und die Bajadere - F. Der kaledonische Orpheus bei den Deutschen.

Der Autor
Dr. Wolf-Hartmut Friedrich ist em. Professor am Seminar für Klassische Philologie der Universität Göttingen.