Das Horoskop der Kelten - Carla Ludwig

Das Horoskop der Kelten

Was Bäume über uns verraten

(Autor)

Buch | Softcover
192 Seiten
2007
Goldmann Verlag
978-3-442-16911-5 (ISBN)
6,95 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
  • Artikel merken
Welcher "Baumtyp" bin ich? - Für alle, die mehr wissen wollen über sich und ihre Mitmenschen.


Was hat ein Mensch mit einem Baum gemein? Vieles - so die Überzeugung der Druiden, denn beide sind sensible Wesen, die ähnlich auf Umwelteinflüsse reagieren. Bescheidene Birke oder zarter Feigenbaum? Das Baumhoroskop verrät, welche Charakterzüge uns mit unserem Baum verbinden, wie wir unseren seelischen Standort finden und Schwächen in Stärken verwandeln, um Potenziale besser zu nutzen.


Carla Ludwig ist erfolgreiche Autorin und Astrologin. Seit vielen Jahren setzt sie sich intensiv mit der Kultur der Kelten auseinander.

Von Menschen und Bäumen Das keltische Baumhoroskop ist eine Mischung aus Naturhoroskop und praktischer Psychologie. Es sieht den Menschen als Teil eines übergeordneten Ganzen, als Mitglied der menschlichen Gemeinschaft und als ein Lebewesen, das sich gemäß seiner natürlichen Anlagen sowie der jeweiligen Umweltbedingungen entwickelt. Auf Beobachtung und jahrhundertelanger Erfahrung basierend, ordnet es Menschen, die in bestimmten Zeiten und Verhältnissen geboren wurden, jeweils spezifische Grundcharakterzüge zu. Dabei spielt die Jahreszeit und sogar die Dauer der Sonneneinstrahlung an den einzelnen Tagen eine wesentliche Rolle, denn das Licht (die Mutter allen Lebens) übt ja einen ganz entscheidenden Einfluss auf uns aus. Und als Letztes ist natürlich der Zeitpunkt unserer Geburt von Bedeutung. Es ist für jeden nachvollziehbar, dass es einen Unterschied macht, ob ein Mensch im Sommer oder im Winter, in den Bergen oder am Meer, in einer Großstadt oder auf dem Land zur Welt kommt und aufwächst. Die ersten Erfahrungen sind gänzlich andere und infolgedessen prägen sich auch unsere Verhaltensgrundmuster in verschiedener Weise aus. Eine wesentliche psychologische Prägung geschieht aber auch durch die aktuelle Zeit, in die man hineingeboren wird. Es hört sich selbstverständlich an und ist auch ein sozialwissenschaftlicher Grundkonsens: Der Mensch ist neben seinen individuell einzigartigen genetischen Anlagen auch in gewissem Maße Produkt seiner Umwelt. Das wiederum klingt sehr modern - und doch sind diese beiden Erkenntnisse bereits die wesentliche Grundlage des keltischen Baumhoroskops. Der Baum ist einzigartig - ein Unikat wie auch jeder Mensch - und entwickelt sich ebenso wie dieser gemäß den oben beschriebenen Bedingungen anders, je nach den gegebenen Lebensvoraussetzungen. Und er ist, wie der Mensch, extrem licht- und sonnenabhängig. Es klingt ungewohnt, ist aber keinesfalls abwegig: Wird ein Baum zur selben Zeit am selben Ort gepflanzt wie ein Mensch geboren, dann lassen sich in deren Lebensverlauf durchaus Parallelen feststellen. Die Kelten gingen sogar noch einen Schritt weiter. Dieses naturverbundene Volk kannte die »Zeit der Bäume« - sozusagen die innere Uhr eines jeden Baumes und damit die natürlichen Gegebenheiten an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. So entstand in Übereinstimmung mit den Zeiten einzelner Bäume allmählich der Baumkalender. Und die den Bäumen zugeordneten Grundeigenschaften ergaben auch eine verblüffend zutreffende Grundcharakterisierung von Menschen, die zur entsprechenden Zeit geboren wurden. Ja, selbst die geografische Lage führte bei Bäumen wie Menschen zu höchst ähnlichen Veränderungen dieser Grundeigenschaften. Diese Erkenntnisse bilden die einfache und ganz natürliche Grundlage des keltischen Baumhoroskops. Die Suche nach dem seelischen Standort Das keltische Baumhoroskop ist eine naturnahe, praktische Lebenshilfe, die auf jahrhundertealte Erkenntnisse und Erfahrungen baut und die den Menschen so nimmt, wie er ist. Es ist ein einfacher Wegweiser bei der Suche nach dem eigenen seelischen Standpunkt, der den Menschen als eine Ganzheit anerkennt. Das keltische Baumhoroskop geht auf den keltischen Baumkreis zurück, der eine Ordnung für das Phänomen der Zeit darstellte. Der Kreis wiederum ist ein uraltes Symbol für die Ganzheit der Seele. Wer dieses Naturhoroskop verstehen will, muss sich zuerst einmal die Stellung der Druiden in der keltischen Kultur vergegenwärtigen. Die Druiden haben - nicht erst seit Asterix - den sagenhaften Mythos inne, sich der positiven Magie zu bedienen. Zudem hatten sie einen unerschütterlichen Glauben an die »Andere Welt« und an die unsterbliche Seele. Sie erforschten profund die heilenden Kräfte der Natur und waren zudem hervorragende Homöopathen der damaligen Zeit. Die Kelten galten überall als besonders furchtloses Volk - und es waren Wissen und Weisheit der Druiden, die ihnen die Angst genommen hatten. Die Angst nämlich ist die größte Bürde der Seele. Und wer sich von ihr befreit, setzt ungeahnte Kräfte frei. Die Überwindung der Angst durch eine Rückbesinnung auf die Ur-Natur des Menschen, die uns heute innewohnt wie am ersten Tag der Menschwerdung, dabei soll uns das keltische Baumhoroskop unterstützen. Es regt uns dazu an, uns selbst ohne rosa Brille zu sehen, unseren Charakter ohne Beschönigungen zu bestimmen und so den natürlichen Standpunkt der eigenen Seele zu definieren. In Einklang mit Natur und Umwelt, mit den eigenen Stärken und Schwächen wird es leichter, dem Leben die Stirn zu bieten und sich wieder ein Stück mehr mit sich selbst und dem Fluss des Lebens zu verbinden. Das Volk der Kelten Die Kelten - ein historischer Überblick 1000 bis Die mitteleuropäische Eisenzeit ist gleich 800 v. Chr. zeitig auch der Beginn der keltischen Geschichte. um 600 v. Chr. Früheste schriftliche Aufzeichnungen erwähnen die Kelten als Volk, das im südwestlichen Mitteleuropa lebt. Die Kelten sind es hauptsächlich, die eine Vielfalt von metallenen Waffen und anderen Gegen ständen aus Eisen fertigen. Sie beginnen, sich vom heutigen Gebiet Frankreichs aus auch auf der Iberischen Halbinsel und im südöstlichen Britannien anzusiedeln. um 500 v. Chr. In der so genannten »La-Tène-Zeit« breiten sich die Kelten über ganz Europa aus. Sie verfeinern ihre Handwerkskunst und schmieden nun auch Schmuck aus Silber, Gold und Bronze und prägen in Nordeuropa die ersten Münzen. um 400 v. Chr. In östlicher Richtung erreichen die Kelten das heutige Gebiet von Siebenbürgen und Dalmatien. Und jetzt haben sich die Kelten auch in Oberitalien breitgemacht, Melpum (Mailand) und Felsina (Bologna) sind fest in gallischer Hand. Auch nördlich und südlich des Po leben Kelten. Diese Gegend ist der Ausgangspunkt, um weiter in südlicher Richtung zu ziehen. 387/386 v. Chr. Über Etrurien gelangen die Kelten südwärts bis nach Rom. Sieben Monate besetzen sie die Ewige Stadt, mit Ausnahme des Kapitols. 334 v. Chr. Tausende von Kelten stellen sich in den Dienst Alexanders des Großen und tragen entscheidend zu seiner Vorherrschaft im persischen Reich bei. 280 v. Chr. Im Osten sind die Kelten vom Drau-Save-Becken und von der Donau aus inzwischen nach Makedonien und Griechenland vorgedrungen. 279 v. Chr. Plünderung Delphis durch die Kelten. 278/277 v. Chr. Auf Wunsch des bithynischen Königs Nikome I. setzt eine Gruppe von Kelten nach Kleinasien über, lässt sich dort nach Kämpfen mit den Seleukiden in Großphrygien nieder. Das Land wird nach den Eroberern Galatien genannt. 3. Jahrhundert v. Chr. Die Kelten haben sich in ganz Europa angesiedelt. Ihr Kulturraum reicht von den britischen Inseln bis nach Anatolien. Doch nirgendwo hat dieses Volk Staaten oder Stammesbünde gebildet. (Einzige Ausnahme: Das Keltenreich von Tylis/Tilios in Thrakien von 277 bis 212 v. Chr.). 222 v. Chr. Der Verfall der keltischen Macht in Europa beginnt in Italien. Rom bremst die Kelten, besiegt sie, schickt sie zurück Richtung Norden. Von dort drängen aber die Germanen schon seit einiger Zeit die Kelten immer mehr an die Mainlinie. 58/50 v. Chr. Cäsar erobert Gallien. Die Dominanz auf westlichem Festland ist damit dahin. Auch im Südosten Europas nehmen die Römer durch Unterwerfung von Noricum, Vindelikien und Pannonien den Kelten die Macht ab. Die La-Tène-Zeit geht zu Ende, und die Kelten, deren Blütezeit bereits etwa 160 v. Chr. überschritten war, rücken in den geschichtlichen Hintergrund. Zeitwende Mit Beginn unserer Zeitrechnung haben die Kelten jeglichen Einfluss auf dem europäischen Festland verloren. Nur in Britannien lebt ihre Kultur weiter. Dieser kleine geschichtliche Überblick erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll nur den Grundrahmen zeichnen, in dem die Kultur der Kelten - wie sie heute überliefert ist - entstand. Die Druiden Um die Entstehung des keltischen Baumhoroskops zu verstehen, muss man die Bedeutung der Druiden für das keltische Volk beleuchten. Die Druiden waren den Kelten, was anderen Naturvölkern der Schamane oder Medizinmann ist. Sie waren Wissende und Heiler - zunächst in einer Person. Später übernahmen verschiedene Druiden bestimmte Funktionen, und es kamen auch noch zusätzliche Aufgabengebiete hinzu. »Wissen« wurde damals etwas anders definiert als heute. Es meinte nicht nur die Gesamtheit der Kenntnisse der damaligen Zeit, sondern auch das intuitive Erkennen verstandesmäßig nicht fassbarer Zusammenhänge. Die Druiden waren also die geistige Elite der Kelten, verloren dabei aber nie den Bezug zur Natur und zu dem Leben der »einfachen« Menschen. Sie bemühten sich vielmehr um größtmögliche Nähe zum Volk und darum, ihr Wissen allen zugänglich zu machen. Jeder, der wollte, konnte sich einem Lehrer anschließen und an einem der heiligen Orte der Druiden lernen. Es gab keine Auswahlkriterien, keinen »Numerus clausus«. Nur der ernsthafte Wunsch zu lernen und der spätere Erfolg zählten. Vom Ur-Druiden zum Druidentum Natürlich entwickelte sich auch die keltische Welt weiter und wurde zunehmend komplexer. Ein Druide war den immer mehr und komplizierter werdenden Anforderungen allein nicht mehr gewachsen. So gab es schließlich Druiden ersten, zweiten und dritten Grades, die zudem untereinander die verschiedenen Wirkungsgebiete aufteilten. Die Druiden ersten Grades waren die erfahrensten Weisen, Seher, die einen besonderen Draht zu den übergeordneten Dingen des Lebens pflegten. Heute würde man sie vielleicht als Hohepriester und Philosophen in einer Person sehen. Diese Druiden dienten den Fürsten und Königen als hoch angesehene Berater. Sie widmeten sich aber auch weiterhin der Suche nach Erkenntnis in Meditation und Lehre und gaben das gesammelte Wissen an den »Druiden-Nachwuchs« weiter. Sie selbst hatten nur noch den Oberstenrat der Druiden über sich, der sich einmal im Jahr an einem heiligen Ort versammelte. Die Druiden zweiten Grades wurden mehr und mehr mit gesellschaftlichen Funktionen betraut. Sie waren für Kunst und Kultur, für Recht und Ordnung zuständig und fungierten zudem als Ratgeber und Heiler. So gab es Druiden, die sich speziell um Sprachpflege und den Erhalt von sinnvollen Traditionen kümmerten, andere waren als Dichter, Sänger und Musiker unterwegs. Einige Druiden erlangten Ruhm als Meister des magischen Gesangs, der für Segenswünsche und Verfluchungen zu gebrauchen war; wiederum andere erfüllten das Amt des Gesetzgebers oder Richters oder stellten sich als Hellseher, Seelsorger oder Kenner der magischen Heilkräuter in den Dienst des Volkes. Die Druiden des dritten Grades schließlich waren die Lehrlinge. Und dass Lehrjahre auch damals schon keine Herrenjahre waren, zeigt sich allein in der Tatsache, dass so ein »Studium« durchaus bis zu zwanzig Jahre dauern konnte. Die Prüfung zum anerkannten Druiden nahmen am Ende die Druiden ersten Grades ab. Die Kelten, die ersten Weltbürger Die Kelten waren westindogermanische Stämme, die sich etwa ab Ende des dritten Jahrtausends vor Christus ganz allmählich fächerförmig über ganz Europa verbreiteten. Die Griechen nannten sie Keltoi, die Römer Gallier, und sie waren ein Volk, das eroberte: Den Norden von Irland, Schottland und England aus, den Westen über Spanien und Portugal; im Süden drangen sie sogar bis nach Rom vor; mit Alexander dem Großen zogen sie im Osten bis nach Indien. Es kennzeichnet die Kelten, dass die verschiedenen Stämme niemals eine komplexe gemeinsame Staatsform entwickelten - einige Geschichtsschreiber behaupten, weil sie untereinander zu zerstritten und deshalb nicht dazu fähig gewesen wären. Das ist eine zumindest eigenwillige Sicht der Dinge, wenn man bedenkt, dass die Kelten zu ihrer Blütezeit fast ganz Europa und weite Gebiete bis nach Kleinasien beherrschten. Es gab wohl eher deshalb keinen festen Verbund, weil die Kelten einen freien Stammesbund jeder anderen Staatsform vorzogen. Historiker tun sich offensichtlich schwer damit, dass ein so selbstbewusstes und weit verbreitetes Volk aus freien Stücken auf so etwas wie einen Großmacht-Anspruch verzichtete. Auch war es eine Eigenart der Kelten, dass sie sich nach siegreichen Eroberungszügen schnell mit den regionalen Völkern verstanden und ihre Religionen und Kulturen verschmolzen. Vom heutigen Standpunkt aus könnte man die Kelten als die ersten Weltbürger bezeichnen. Der geschichtliche Erfolg der Keltenstämme lässt sich mit Sicherheit darauf zurückführen, dass die Druiden sie schon früh gelehrt hatten, dass es noch etwas anderes gibt als Macht und Reichtum. Sie glaubten an die alles einende Kraft der Natur, an die Unsterblichkeit der Seele, an ein übergeordnetes Ganzes - und an den Dezentralismus, die für den Einzelnen nachvollziehbare Ordnung im Kleinen und Privaten. Und diesem Gedanken hätte ein großes, zentrales Reich widersprochen. Die Kelten waren die ersten Dezentralisten; sie organisierten nur das Überlebensnotwendige - und konnten sich ansonsten einfach am Leben erfreuen. Aber warum weiß man so wenig über dieses große Volk, wird so viel gemutmaßt im Zusammenhang mit ihrem Leben und Glauben? Die Druiden lehnten es ganz einfach ab, schriftlich Gebote, Gesetze oder Riten festzuhalten. Diese wurden nur mündlich vermittelt und überliefert. Woher wir dann überhaupt wissen, dass es die Kelten gab, wie sie lebten und was sie glaubten? Größtenteils von anderen Völkern, die sie trafen und gegen sie kämpften. Vor allem die Chronisten der Griechen, Römer (auch Julius Cäsar selbst) und Iren haben die Lebensweise der Kelten immer wieder beschrieben. Die Römer unter Cäsar führten, wie man weiß, einen erbitterten Krieg gegen die Gallier, was auch der Grund dafür ist, weshalb diese oft wenig schmeichelhaft als brutal und blutrünstig in die Geschichte eingingen - schließlich stammen die Überlieferungen von ihren Feinden. Als weitere Informationsquelle helfen archäologische Entdeckungen entscheidend weiter. Und aus alledem lassen sich dann verbindliche Aussagen über die Kelten herausfiltern. Steckbrief eines Volkes Wie schon erwähnt, waren die Kelten Südeuropäer indogermanischen Ursprungs. Sie müssen einst im nördlichen Indien zu ihrem Zug nach Europa aufgebrochen sein. Verblüffend ist jedoch das Folgende: Während die Ureinwohner Indiens hauptsächlich die Blutgruppe B hatten, so herrschte bei den Kelten Blutgruppe 0 vor - das haben Wissenschaftler herausgefunden und belegen damit, dass es sich um zwei getrennte Volksstämme handelte und Indien möglicherweise auch nur eine »Durchgangsstation« auf dem Weg der Kelten darstellte. Durch archäologische Funde weiß man, dass die Kelten längere Zeit in Böhmen lebten, von wo aus sie immer weiter westwärts zogen. Der Grund für ihre Wanderschaft war, dass sie dem Sonnenlauf folgten, weil sie hofften, so ins Heimatland der Sonne zu gelangen. Ein typischer Kelte wird als sehr groß und kräftig beschrieben, als blond oder rothaarig, mit heller, feiner Haut und blauen Augen. Die Männer ließen sich Bärte wachsen und standen den Frauen in Sachen Eitelkeit in nichts nach. Beide schmückten sich gern mit viel Gold und ihre Kleidung war recht farbenfroh. Ihre Haare wuschen sich die Kelten mit Kalkschlamm, damit sie noch heller leuchteten. Und sie achteten auf ihre Figur, denn es war verpönt, dick zu sein. Im Gegensatz zu den Germanen, so haben es die verschiedenen Chronisten beobachtet, waren die Kelten keineswegs keusch. Dieses kreative Volk war emotional, leidenschaftlich und extrovertiert - fast in jeder Lebenslage. Die einzige Ausnahme bildeten die Bereiche Religion, Magie und Mythologie. Hier waren die Kelten gehorsam und hielten sich an die strengen Gebote der weisen Druiden. Das Volk der Kelten lässt sich in zwei große Gruppen einteilen: Bis 1200 vor Christus reichen die Spuren der Kelten des Tieflandes zurück. Diese waren künstlerisch sehr begabt, beschäftigten sich hauptsächlich mit der Landwirtschaft und spezialisierten sich auch auf die Metallverarbeitung. Sie waren sehr gläubig und beeinflussten die Völker, die sie auf ihrem Weg nach Westen trafen. Das vermeintliche »echte Keltentum« wurde von der zweiten Linie repräsentiert, die allerdings erst rund 600 v. Chr. auftauchte. Zu ihr zählen die martialischen Kelten. Sie standen im Ruf, sehr mutig und draufgängerisch zu sein, weswegen sie wohl ihren Lebensunterhalt oftmals als Söldner in fremden Heeren bestritten. Sie bildeten im Gegensatz zur ersten Linie eine Klassengesellschaft, deren Sozialwesen von Überwachung geprägt war. Auch die Sprache der Kelten lässt sich in zwei Linien gliedern. Die Linguisten haben auf der einen Seite das »q«-Keltische ausgemacht, das auch als Gälisch bekannt ist. Hier hat sich der indoeuropäische »qv«-Laut als ein »k« (»c« geschrieben) erhalten, und so schrieb man in Irland und auf der Isle of Man; erst 500 n. Chr. verbreitete sich diese Sprache auch in Schottland. Die zweite Linie heißt »p«keltisch oder britannisch. An Stelle des »q« trat hier in der Sprachentwicklung ein »p«. Diese Form des Keltischen war in ganz Europa häufig anzutreffen, und man nannte sie gallo-bretonisch oder ganz einfach gallisch. In römischen Zeiten sprach man so auch in Britannien; später entwickelten sich daraus das Walisische, Bretonische und der Dialekt Cornwalls. In Irland lebt die keltische Kultur noch heute Nach dem Sieg des römischen Großreiches über die Kelten wurde deren Kultur mit unglaublicher Härte verfolgt. Alle Druiden wurden zu Verbrechern und Scharlatanen erklärt, so sehr fürchteten die Sieger die Kraft der keltischen Weisen. Ihre Lehren galten als staatszersetzend und dämonisch - und doch überlebten viele von ihnen. Wer fliehen konnte, zog sich nach Irland zurück, und will man den Kelten heute auf die Spur kommen, muss man einfach diese herrliche grüne Insel besuchen, wo noch heute ihre Mythologie und Kultur zumindest in Teilen erhalten ist. Die gälische Sprache, die in Irland teilweise noch gesprochen wird, ist eines der lebendigen Zeichen keltischer Wurzeln.

Reihe/Serie Goldmann Taschenbücher
Mosaik bei Goldmann
Zusatzinfo mit s/w-Abb.
Sprache deutsch
Maße 125 x 183 mm
Gewicht 186 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Psychologie Angst / Depression / Zwang
Schlagworte Baumhoroskop • Keltisches Horoskop
ISBN-10 3-442-16911-9 / 3442169119
ISBN-13 978-3-442-16911-5 / 9783442169115
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Ein Lesebuch für jeden Tag

von Tobias Nolte; Kai Rugenstein

Buch | Hardcover (2022)
Klett-Cotta (Verlag)
28,00