Um unsere Webseiten für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch Bestätigen des Buttons »Akzeptieren« stimmen Sie der Verwendung zu. Über den Button »Einstellungen« können Sie auswählen, welche Cookies Sie zulassen wollen.

AkzeptierenEinstellungen

Radikale Freundlichkeit (eBook)

Spiegel-Bestseller
Wie sie dein Leben revolutioniert

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
288 Seiten
Kailash (Verlag)
978-3-641-32965-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
14,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Superkraft Freundlichkeit: Wie wir uns selbst und die Welt verändern können.
In einer Welt, die immer schneller, digitaler und anonymer wird, scheint ein wichtiger Wert mehr und mehr zu verschwinden: die Freundlichkeit. Dabei ist sie kein Ausdruck von Schwäche, sondern ein kraftvolles Tool, um Brücken zu bauen, Konflikte zu lösen und Gemeinschaften zu stärken.

Die Psychologin und Unternehmerin Nora Blum zeigt, wie wir uns echte Nähe und mehr Lebensfreude mit Hilfe von radikaler Freundlichkeit zurückerobern können. In 14 Kapiteln zeigt sie 14 verschiedene Wege, wie wir freundlicher zu anderen und uns selbst sein können - und dadurch glücklicher werden. Dabei wird klar, dass Freundlichkeit keineswegs bedeutet, keine Grenzen zu setzen und sich alles gefallen zu lassen. Wir lernen, wie wir selbst in schwierigen Situationen empathisch miteinander umgehen, sei es unter akutem Stress, im politischen Diskurs oder im Job. Freundlichkeit als ein Geschenk an andere, an uns selbst - ein Geschenk, das die Welt zu einem besseren Ort macht.

Mit radikaler Freundlichkeit zu mehr Lebensfreude

Noch immer wird in unserer Gesellschaft Freundlichkeit sofort mit Schwäche gleichgesetzt. Warum kann sie nicht als Stärke gesehen werden, wenn es doch wissenschaftlich erwiesen ist, dass uns freundlich sein glücklicher und erfolgreicher macht? Denn auch wenn sie im hektischen 'Smartphone-Leben' schnell verloren geht, steckt die Fähigkeit, empathisch und wohlwollend mit anderen Menschen umzugehen in unserer menschlichen Natur.

Mit vielen persönlichen Geschichten und wissenschaftlichen Studien erklärt die Psychologin, warum Freundlichkeit nicht nur unsere Beziehungen stärkt, sondern auch das Beste für unsere eigene Lebenszufriedenheit ist. Mit konkreten Übungen und Methoden der radikalen Freundlichkeit lernen wir uns selbst besser kennen und finden zu neuer Lebensfreude.

In diesem Buch findest du:
- die neusten wissenschaftliche Erkenntnisse über die positiven Effekte von Freundlichkeit
- viele persönliche Beispiele und Geschichten
- konkrete Tipps und Übungen zur direkten Umsetzung
- verschiedene Selbsttests zur Reflektion

Du erfährst:
- wie du gelassen auf Unfreundlichkeit reagierst und dadurch Unabhängigkeit erreichst
- wie du freundlich Konflikte führst
- wie du liebevoller mit dir selbst umgehst
- wie du 'Nein' sagst, ohne andere zu verprellen
- warum kleine freundliche Gesten dich länger leben lassen

Nora Blum studierte Psychologie in York und Cambridge. Als junge Gründerin der erfolgreichen Online-Therapieplattform Selfapy wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie forscht zum Thema Freundlichkeit und Stressbewältigung und ist eine gefragte Expertin und Speakerin. Nora Blum lebt in Berlin.

Prolog

Auf dem Weg zu radikaler Freundlichkeit

Ich betrete den Raum. Am Tisch gegenüber sitzen fünf Finanzinvestoren. Ich bin eingeladen, um meine Pläne für die Erweiterung unseres Unternehmens zu präsentieren und dafür Geld einzuwerben. Ich brauche zwei Millionen Euro. Ich fühle mich gut und bin zuversichtlich, dass mir die Präsentation gelingen wird. Ich lächle in den Raum und begrüße die Runde. Die Anwesenden schauen mit ernster Miene zurück. Ich stelle mich vor und gebe den Investoren einem nach dem anderen freundlich die Hand. Ich setze mich und mache wie gewohnt etwas Small Talk, um die Stimmung aufzulockern. Einsilbig antwortet man mir, es solle losgehen.

Ich nicke und starte mit der Präsentation meines Unternehmens. Vor einigen Jahren habe ich als Psychologin ein Gesundheitsunternehmen gegründet, das mithilfe einer Therapie-App die lange Wartezeit auf einen Psychotherapieplatz überbrücken soll. Das Unternehmen entwickelt sich gut, erst kürzlich konnten wir im Rahmen einer großen klinischen Studie zeigen, dass unsere App die Symptomatik einer Depression signifikant reduziert. In einigen Monaten könnte es so weit sein, dass alle gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Kosten unserer App übernehmen. Das wäre für uns der Durchbruch. Aber für diesen Schritt benötigen wir Geld.

Die Präsentation bei den Investoren läuft aus meiner Sicht gut. Die Nutzerzahlen wachsen, die Umsätze steigen jeden Monat. Ich bin stolz auf das, was wir aufgebaut haben. Zuversichtlich gestimmt gehe ich durch die einzelnen Folien. Am Ende schaue ich lächelnd in den Raum und erkundige mich, ob es noch Fragen gibt. Die meisten der Investoren tippen nur stumm auf ihren Laptops herum, ohne mich anzusehen. Einer von ihnen fragt etwas, ich antworte, dann herrscht wieder Stille. »Gut«, sage ich freundlich, »wenn Sie noch etwas brauchen, können Sie sich jederzeit melden.« Ich verabschiede mich leicht irritiert und schließe die Tür hinter mir.

Drei Tage später kommt der Anruf: Wir werden das Investment nicht bekommen. Woran es liegt, frage ich. Kurze Stille. Am anderen Ende der Leitung spüre ich Unbehagen: »Verschiedenes«, antwortet mein Gesprächspartner. Ich merke, wie er mir ausweicht. Noch dreimal muss ich nachfragen, bevor er endlich mit der Sprache herausrückt: »Wir wissen nicht, ob du die richtige Ellenbogenmentalität mitbringst, die es in der Unternehmenswelt braucht«, sagt er. »Du warst zu freundlich.«

»Du warst zu freundlich.« Ich habe mit 24 Jahren ein Unternehmen gegründet und zu jenem Zeitpunkt knapp 100 Mitarbeitende geführt. Und mein Problem ist, dass ich freundlich war? An dem Punkt fragte ich mich das erste Mal, was eigentlich verkehrt ist mit unserer Welt. Wie sind wir dahin gekommen, dass Freundlichkeit sofort mit Schwäche gleichgesetzt wird? Seit wann sind Rücksichtslosigkeit und Härte etwas Erstrebenswertes? Sind wir nicht viel erfolgreicher, wenn wir respektvoll miteinander umgehen und kooperieren? Ich hätte mich an dieser Stelle anpassen können. Weniger lächeln, mehr Härte zeigen, bloß kein freundliches »Guten Morgen« mehr. Aber ich habe ehrlicherweise keine Lust, dass wir als Gesellschaft so weitermachen. Denn dieses Thema begegnet mir längst nicht mehr nur im Unternehmenskontext.

Ich lebe in Berlin. Hier muss man nicht lange suchen, um Unfreundlichkeit zu begegnen. Mehr noch: In dieser Stadt ist es beinahe ein Markenzeichen, nicht freundlich zu sein. Wir feiern die »Berliner Schnauze«, nutzen Sprichwörter wie »Nett ist die kleine Schwester von Scheiße« und lesen Unternehmensratgeber mit Titeln wie Den Netten beißen die Hunde.

Freundlich sein ist out. Und so verhalten wir uns auch. Sei es im Verkehr, wo ich fast täglich Autofahrende sehe, die ohne Rücksicht auf Verluste noch schnell über die rote Ampel fahren. Oder in der vollen U-Bahn, in der wir uns aneinander vorbeizwängen, die Nasen über den Handys, sodass wir nicht einmal mitbekämen, wenn jemand unsere Hilfe benötigen würde.

Und nicht nur zwischen Fremden, auch unter Bekannten begegnet mir immer wieder diese neue Kühle. Neulich sah ich zwei Jugendliche, die, während sie miteinander sprachen, die Stöpsel ihrer Kopfhörer im Ohr behielten. Sie sahen sich nicht an, weil sie während des Gesprächs auf die kleinen Bildschirme ihrer Handys schauten. Dort liefen TikTok-Videos, die auf eine Aufmerksamkeitsspanne von wenigen Sekunden ausgelegt sind. Da wundert es nicht, dass es vielen von uns schwerfällt, unserem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit für ein ganzes Gespräch zu schenken. Und wenn wir es doch tun, dann missverstehen wir uns oft und nehmen Dinge schnell persönlich. »Das macht er nur, um mir eins auszuwischen. Da soll er morgen mal sehen, was er davon hat!«, sagte ein Freund kürzlich über seinen Arbeitskollegen, mit dem es bei einem Projekt zu Unstimmigkeiten kam. Statt einander mit Empathie zu begegnen, fühlen wir uns schnell gekränkt und gehen in den Gegenangriff über.

Noch drastischer erscheint mir die Situation, wenn ich in die sozialen Medien schaue. Insbesondere hier fällt es mir schwer, der Unfreundlichkeit unserer Zeit zu entfliehen. Laut Angabe von Statista haben 61 Prozent der Jugendlichen in Deutschland bereits auf irgendeine Art und Weise Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht.1 Auch auf Accounts von Menschen, denen ich in sozialen Medien folge, springt mir schnell Gehässigkeit ins Auge. »Du willst ja nur Aufmerksamkeit!«, kommentierten Menschen den Beitrag der Moderatorin Louisa Dellert auf Instagram, als sie kürzlich über ihre depressive Phase sprach. »Die Idee war von vorneherein schlecht«, war einer der Kommentare, als ein befreundeter Unternehmer auf LinkedIn von der Insolvenz seines Start-ups berichtete. Die Anonymität des Netzes gibt uns die Berechtigung, andere zu beleidigen. Und gleichzeitig scheint diese Härte mehr und mehr in der richtigen Welt anzukommen.

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage der DAK gaben 70 Prozent der Bevölkerung an, das soziale Miteinander habe sich ihrer Wahrnehmung nach in den letzten drei Jahren verschlechtert.2 67 Prozent der Befragten berichteten, eine Zunahme von Beleidigungen und Respektlosigkeit zu erleben. Andere nannten Egoismus, Ausgrenzung und Gleichgültigkeit.

Wie kommen diese Veränderungen zustande? Aus meiner Sicht tragen viele der aktuellen Entwicklungen im öffentlichen Leben nicht zu einem freundlicheren Miteinander bei. Wir befinden uns in einem gesellschaftlichen Wandel, der durch die zunehmende Digitalisierung, die Urbanisierung, den Rückgang von sozialen Strukturen wie Familie, Kirche und Nachbarschaft und den wachsenden Fokus auf Individualismus und Effizienz geprägt ist3. Statt uns zu verabreden, chatten wir online. Statt uns zu helfen, kennen wir unsere Nachbarn nicht einmal mehr beim Namen. Statt uns für gemeinsame Werte starkzumachen, streben wir nach individuellem Erfolg.

Auch der raue Ton der Medien hilft aus meiner Sicht nicht. Wenn ich manche Zeitungen aufschlage, springen mir Überschriften ins Auge, die teils klar unter der Gürtellinie die Unfähigkeit von Politikerinnen und Politikern anprangern. Daneben die täglichen Krisenmeldungen von Gewalt und Katastrophen auf der Welt, an die man sich fast schon gewöhnt hat. Ich stehe hinter kritischem Journalismus. Gleichzeitig frage ich mich, welches Menschenbild uns über diese negative Art der Berichterstattung vermittelt wird. Wie soll man bei all der Negativität noch an das Gute im Menschen glauben? Wirkt Feindseligkeit wie die einzig logische Konsequenz, schließlich wissen wir nie, wem wir vertrauen können?

Dass diese Verschlechterung des Miteinanders nicht spurlos an uns vorübergeht, zeigen steigende Werte von Stress, Depressionen und Einsamkeit in der Gesellschaft.4,5,6 »Ich fühlte mich so allein auf der Welt, ich konnte kaum atmen«, beschrieb mir eine junge Frau im Rahmen meiner psychologischen Arbeit ihren Kummer. Auch eine im Jahr 2024 veröffentliche Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung belegt dies.7 Während im Jahr 2017 noch rund 15 Prozent der Erwachsenen angaben, sich mehr als mindestens teilweise einsam zu fühlen, stieg dieser Anteil im Jahr 2022 auf 36 Prozent.8

Zurück zu mehr Freundlichkeit

Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir eine andere Richtung einschlagen. Dass wir erkennen, dass mehr Unfreundlichkeit und ein weiteres Sich-voneinander-Abwenden nicht der richtige Weg sind. Dass es nicht an der Zeit ist, die Ellenbogen auszufahren, sondern sich die Hände zu reichen.

Auch nach meiner Präsentation vor den Investoren habe ich mich in dieser Hinsicht nicht angepasst. Freundlichkeit war in unserem Unternehmen immer einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Wir haben Geschäftspartnerinnen und -partner gewonnen, da sie gerne mit uns zusammenarbeiten wollten. Wir konnten Mitarbeitende auch in schwierigen Zeiten an uns binden, weil sie unsere Kultur schätzten. Und auch die Investorinnen und...

Erscheint lt. Verlag 12.3.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Coaching • eBooks • ein lächeln kostet nichts • Einsamkeit • Empathie • Fränzi Kühne • freundlichkeit kostet nichts • Geschenk Freundin • geschenk zufriedenheit • heiterkeit in schwierigen zeiten • kindness • Lebenszufriedenheit • lukas klaschinski • mirijam trunk • Persönlichkeitsentwicklung • Psychologie • radikale freundlichkeit buch • radikale höflichkeit • Resilienz • rutger bregman im grunde gut • sei freundlich • Selbstfürsorge • Selbstliebe • Selbstwirksamkeit • Selfapy • Stressmanagement • tjien onaran • über die kunst ein freundlicher mensch zu sein
ISBN-10 3-641-32965-5 / 3641329655
ISBN-13 978-3-641-32965-5 / 9783641329655
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 3,9 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Entwicklungspsychiatrische, sexual- und kulturwissenschaftliche …

von Alexander Korte

eBook Download (2024)
Kohlhammer Verlag
23,99