Harmoniezwang und Verstörung - Giselheid Wagner

Harmoniezwang und Verstörung

Voyeurismus, Weiblichkeit und Stadt bei Ferdinand von Saar
Buch | Softcover
X, 347 Seiten
2005
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-35109-7 (ISBN)
189,95 inkl. MwSt
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL)veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Der österreichische Autor Ferdinand von Saar (1833-1906) gehört zu den wenig beachteten Erzählern des 19. Jahrhunderts und wurde bislang von der Forschung fast ausschließlich als Vorläufer der Wiener Moderne wahrgenommen. Die Studie möchte die verengte Sicht auf den Autor aufbrechen und untersucht Saars Texte in all ihren Widersprüchen, die den philosophischen und wissenschaftlichen Diskursen des späten 19. Jahrhunderts entstammen (Schopenhauer; Materialismus). Unter Rückgriff auf z.T. unedierte Quellentexte und Briefe kann gezeigt werden, dass Saars Schreiben zwar von dem permanenten Wunsch nach Idealismus und Harmonie getrieben wird, aber immer mehr einem kompromisslosen und destruktiven Weltverständnis weicht. Dabei scheint gerade ein kulturwissenschaftlicher Ansatz für Saars Texte besonders ergiebig zu sein: Die Verortung seines Schreibens im Wien des späten 19. Jahrhunderts verquickt die Stadtgeschichte (Ringstraßenbau, Industrialisierung) mit der Geschichte des Individuums und der Frauengeschichte (Genderdiskurs) sowie neuen urbanen Wahrnehmungsformen (Voyeurismus), die alle gemeinsam auf die zunehmend prekäre Situation des Subjekts in der Moderne verweisen. Die Textanalyse konzentriert sich dabei insbesondere auf die Erzählungen Saars, die heute als der interessanteste Teil seines Werks gelten können; außerdem werden zahlreiche Gedichte zur Interpretation herangezogen.
Erscheint lt. Verlag 9.9.2005
Reihe/Serie Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur ; 109
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 530 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 19th century • ARB • Arb.77 • Authors, Austrian • Cities and towns in literature • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Erzähler • Erzählungen • Essay • European • German • Geschlechterrolle • Großstadt • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Hochschulschrift • Idealismus • Identität • Interpretation • Kessler • Literary criticism • Literatur • Literaturwissenschaft • literaturwissenschaftlich • Mittelalter • Österreich • Saar, Ferdinand von • Sex differences in literature • Sozialgeschichte • Sozialgeschichte der Literatur • Subjektivität • Südosteurop. • Textanalyse • Vienna (Austria) • Voyeurism in literature • Voyeurismus • Weiblichkeit • Women in Literature
ISBN-10 3-484-35109-8 / 3484351098
ISBN-13 978-3-484-35109-7 / 9783484351097
Zustand Neuware
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