Prüft alles und behaltet das Gute (eBook)
144 Seiten
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
978-3-417-27114-0 (ISBN)
Kerstin Wendel (Jg. 1965) ist verheiratet mit Ulrich und hat mit ihm zwei erwachsene Kinder. Nach sieben Umzügen lebt sie mittlerweile in Wetter an der Ruhr. Sie hat Deutsch und Musik für das Lehramt studiert, außerdem zwei Semester Theologie. Einige Jahre Berufserfahrung in Schulen und Erwachsenenbildungsstätten liegen hinter ihr. In einer tiefgreifenden Lebenskrise fand sie ihre jetzige Berufung zur Autorin, Speakerin und Seminarleiterin und ist heute deutschlandweit unterwegs. Ihr Motto: 'Worte verwandeln Welten.' Sie ist überzeugt davon, dass Gott Menschen in der Tiefe verändern kann. Ehrenamtlich engagiert sie sich in der ruhrkirche, zuletzt leitend im Bereich Gottesdienst. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in der Natur. Sie liebt diverse Ausdauersportarten, trifft sich gern mit Freunden, liest, spielt Klavier oder besucht Konzerte und Kinos. www.kerstin-wendel.de www.speakerinnenplattform.de Instagram: @kerstin.wendel.klavendel
Kerstin Wendel (Jg. 1965) ist verheiratet mit Ulrich und hat mit ihm zwei erwachsene Kinder. Nach sieben Umzügen lebt sie mittlerweile in Wetter an der Ruhr. Sie hat Deutsch und Musik für das Lehramt studiert, außerdem zwei Semester Theologie. Einige Jahre Berufserfahrung in Schulen und Erwachsenenbildungsstätten liegen hinter ihr. In einer tiefgreifenden Lebenskrise fand sie ihre jetzige Berufung zur Autorin, Speakerin und Seminarleiterin und ist heute deutschlandweit unterwegs. Ihr Motto: "Worte verwandeln Welten." Sie ist überzeugt davon, dass Gott Menschen in der Tiefe verändern kann. Ehrenamtlich engagiert sie sich in der ruhrkirche, zuletzt leitend im Bereich Gottesdienst. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in der Natur. Sie liebt diverse Ausdauersportarten, trifft sich gern mit Freunden, liest, spielt Klavier oder besucht Konzerte und Kinos. www.kerstin-wendel.de www.speakerinnenplattform.de Instagram: @kerstin.wendel.klavendel
2. Lichterloh – es geht ums Feuer
Wenn die Tage im Herbst kälter werden, lieben wir es, unser Kaminfeuer anzuzünden. Als Mutter eines erfahrenen Rangers2 bin ich einigermaßen damit vertraut, das Feuer fachgerecht vorzubereiten. Nussschalen und Zeitungsreste bilden ein gutes Fundament, dann kommt das professionell geschnittene Anmachholz meines Vaters dazu, darauf die größeren Kaminhölzer.
Ich sitze also vor dem Kamin und schichte auf. Im Nu hat das kleine Streichholz das Feuer entfacht: Nun kommt es darauf an, geschickt zu sein. Es geht um die passende Luftzufuhr. Die kann ich anfangs durch die große Ofenklappe und später durch einen kleinen Luftzug im Kamin regeln. Wenn ich mir nicht genügend Zeit nehme, um ausreichend Sauerstoff zuzuführen, weiß ich um die Konsequenz: Das Feuer erlischt! Aus. Vorbei. Manchmal geschieht das, noch bevor das Feuer überhaupt richtig ins Lodern gekommen ist.
Heute Abend bin ich ungeduldig, weil ich eigentlich Abendessen vorbereiten möchte. Also schnell zu – die große Klappe – und hoffen, dass es irgendwie funktioniert. Ich werfe einen prüfenden Blick ins Wohnzimmer: Das Kaminfeuer brennt doch hoffentlich? Von wegen. Nur noch ein Glimmen ist zu sehen.
Heiliger Geist – Geschenk des Vaters
Immer wieder wird der Geist Gottes im Neuen Testament mit den Bildern des Feuers und Brennens in Beziehung gebracht. Bereits Johannes der Täufer hat Folgendes vorausgesagt: »Er [Jesus] wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen« (Lukas 3,16). Warum interessiert jetzt der Heilige Geist, warum sollten wir uns mit ihm beschäftigen? Um den Jahresvers zu verstehen, hilft der Blick auf den Zusammenhang. Kurz davor heißt es in Vers 19: »Unterdrückt den Heiligen Geist nicht.« Oder auch: »Löscht ihn nicht aus! Legt ihm nichts in den Weg.«
Die Urgemeinde erlebte auf der ganzen Linie freie Bahn für den Heiligen Geist. Nichts unterdrückte ihn, nichts löschte ihn aus: »Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden Einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen« (Apostelgeschichte 2,3-4; ELB).
Das Feuer des Geistes! Was für ein schönes Bild! Konzentrieren wir uns auf die positiven Assoziationen, dann steht Feuer für Wärme und Licht. Jeder Abend am Kamin erzählt davon. Man kann mithilfe des Feuers sogar Stockbrot backen oder leckere Gerichte kochen. Feuer kann also zur Versorgung beitragen.
Des Weiteren kennen wir den Ausdruck vom »Feuer der Liebe«, das in uns brennen kann. Frischverliebte und alle, die sich die Erinnerung an diese lichterlohen Zeiten gut bewahrt haben, wissen davon. Es geht um Leidenschaft! Dass der Partner etwas in uns ausgelöst hat, was es vorher nicht gab! Dieses Feuer schenkt Energie, über uns hinauszuwachsen, anfangs Liebesbriefe zu schreiben, Geschenke zu kaufen oder herzustellen, Tag und Nacht zu vergessen. Später Fehler zu verzeihen und Alltagsliebe entflammt zu halten.
Und die eher negativen Assoziationen? Feuer kann verbrennen, verletzen, vernichten. Im realen Leben kennen wir die verheerenden Auswirkungen von Bränden und Brandverletzungen. Geistlich gesehen kann Feuer auch »verbrennen« – vielleicht das, was in unserem Leben »ausgemerzt« gehört? Zum Beispiel negative Gedanken, Neid, Götzendienst, Süchte … all das, was Paulus in Galater 5,19-21 unsere sündige Natur nennt. Das und anderes gehört »verbrannt«. Dieser Prozess kann mitunter auch wehtun, ist aber notwendig und positiv.
Feuer ist außerdem rasant schnell! Im Nu kann es um sich greifen. Manchmal ist es nicht zu löschen. Das kann im geistlichen Leben sogar hervorragend sein, wenn der Heilige Geist uns »entflammt« und im rasanten Tempo unser Leben verändert. Oder wenn er beispielsweise nicht nur einen Menschen, sondern eine ganze Gemeinde ergreift und entfacht.
Wenn Gottes Wort vom Feuer des Geistes spricht, möchte es uns an diese Aspekte erinnern! Als wir den Geist bekommen haben – bei der Bekehrung (Apostelgeschichte 10,44 ff.), bei oder nach der Taufe (Apostelgeschichte 2,38; 8,15-17) –, haben wir ein Geschenk erhalten!
Der Geist Gottes kann all das, was ein gewöhnliches Feuer auch kann: Er schenkt uns die innere Wärme für unser geistliches Leben, spendet Licht für unseren Weg, ernährt uns innerlich, hält das Feuer der Liebe zwischen Jesus und uns lebendig und kann sogar ganze Gemeinden ergreifen. Er kann aber auch ausmerzen, was für unser Leben nicht brauchbar ist.
Was verbinde ich bisher mit dem Stichwort »Heiliger Geist«?
Es geht also hier am Anfang um den Heiligen Geist, weil eine seiner Wirkungen prophetisches Reden ist. Genau das soll nicht verachtet, sondern geprüft und genutzt werden. Außerdem ist er Motor unserer persönlichen Veränderungen und Wegweiser, wenn wir Orientierung in kniffligen Fragen suchen. All das wird uns noch beschäftigen.
Unsichtbar, aber lebendig
Vor einigen Jahren starb eine ältere Frau, die wir aus unseren Lüneburger Zeiten gut kannten. Ein Goldstück. Als ich auf der Beerdigung von ihr Abschied nehmen musste, habe ich mich gefragt: Kann ich etwas von ihrem »Geist« hinüberretten in mein Leben?
Das unglaublich Entlastende des Heiligen Geistes ist, dass wir nicht mühsam darum ringen müssen, etwas von ihm und seiner Wirkkraft in unser Leben hinüberzuretten. Jesus hat uns seinen Geist versprochen, als es um seinen Abschied ging. Er hat uns damit – siehe oben – beschenkt. Seither sind wir versorgt! Und das nicht nur gerade so, dass es fürs geistliche Überleben reicht. Sondern es kann sich noch etwas entwickeln. Der Heilige Geist hat Geschenke im Gepäck, die nach und nach ausgepackt werden können.
Ich kenne es aus meinem eigenen Leben, dass ich anfangs nicht sehr vertrauensvoll dem Geist Gottes gegenüber eingestellt war, sondern eher argwöhnisch und misstrauisch. Nachdem ich in der Lebensmitte endlich meine Gefühle entdecken durfte und manches Misstrauen Menschen gegenüber hinter mir lassen konnte, entwickelte sich vieles. Auch im geistlichen Bereich. Ich konnte mich nach und nach für das Reden des Geistes öffnen. Davon werde ich später noch genauer berichten.
Vielleicht »bekehrt« sich also im Laufe des Lebens ein Herz zu Gott, nachdem das vorher nur der Verstand getan hat? Jemand öffnet sich bewusst dem Heiligen Geist, ein anderer sucht aktiv eine Gabe oder bekommt sie unverhofft. Wieder ein anderer sieht im Leben eines Mitchristen jesusgemäßes Verhalten und ist motiviert, sich das nun auch von Jesus zu wünschen.
Es gilt: »Er [Gott] … bestätigt, dass wir zu ihm gehören, indem er uns den Heiligen Geist ins Herz gab. Dieser ist eine Sicherheit für alles, was er uns noch schenken wird« (2. Korinther 1,21-22). Vorausgesetzt natürlich, wir möchten das! Der Heilige Geist ist unsere »unsichtbare Garantie«. Eine Sicherheit für uns, eine Bestätigung unserer Gotteskindschaft und eine Verheißung für unsere kommenden geistlichen Entwicklungsschritte.
Seine Gaben
Gott ist von seinem Wesen her immer überaus großzügig. Wir haben festgestellt: Sein Geist lebt nicht nur in uns, sondern er hat auch noch etwas auszuteilen: die sogenannten Geistes- oder Gnadengaben (Lesetipp: 1. Korinther 12 und 14).
Vielleicht kommt jetzt bei einigen Skepsis auf. Geschenke des Vaters? Da fallen uns zunächst andere Dinge ein, für die wir uns gerne bewerben würden. Viele Christen stehen mir vor Augen, die ich schmachtend sagen hörte: »Ach, hätte ich so eine schöne Stimme wie …« Oder: »Mit welcher Leichtigkeit der … im Welcome-Team die Leute begrüßt! Wenn ich doch auch so frei mit anderen sprechen könnte!« Wir bewerben uns liebend gern für »unsere« selbst ausgesuchten Gaben. Es sind oft natürliche Begabungen oder Stärken, die wir attraktiv finden. Dabei ist es relativ wahrscheinlich, dass Gott es bei den natürlichen Gaben belässt, mit denen er uns von Geburt an ausgestattet hat.
Mit anderen aber steht er bereits in Position. Mit geöffneten Händen möchte Gott austeilen. Ich ahne: Er wartet auf unsere Bereitschaft, unsere Sehnsucht und unser Interesse! Paulus schreibt: »Aber bemüht euch auch um die besonderen Gaben, die der Geist zuteilt, vor allem um die Gabe der Prophetie« (1. Korinther 14,1b). Hier geht es also nicht nur darum, den Geist nicht auszulöschen, sondern vielmehr darum, ihn mit seinen Gaben herbeizusehnen! Freie Bahn für sie zu bereiten. Sie zu wollen. Nichts zu unterdrücken, was sich entfalten möchte.
Warum gibt es diese Gnadengaben überhaupt? Weil Gott durch sie Stärkung, Ermutigung, Festigung in Einzelnen und seiner Kirche anstoßen möchte! Wir werden auf den außerordentlichen Nutzen noch zu sprechen kommen.
Lassen wir Luft zufließen!
Ich lade Sie ein, mit mir vor dem Kamin zu knien und für ausreichend Luftzufuhr zu sorgen! Das ist natürlich nur ein Bild. Was meine ich? Bereits an dieser Stelle können wir uns beim Lesen entscheiden, ob wir das Feuer des Geistes gleich wieder auslöschen möchten. Klappe zu. Das Feuer glimmt nur noch. In dieser Gefahr standen damals wohl auch die Thessalonicher. Lesen wir, wie so etwas geschehen kann:
In den 1980er-Jahren: Ich bin mit meinem damaligen Freund (und heutigen Ehemann) Uli in »seiner« Hamburger Gemeinde. Während der Studienzeit hat er sich – wohlgemerkt als gefühlsmäßig recht zurückhaltender Mensch – eine charismatische Baptistengemeinde ausgesucht. Ich gehe also mit zum Gottesdienst. Und...
Erscheint lt. Verlag | 2.9.2024 |
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Verlagsort | Witten |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum |
Schlagworte | Bibel • Bibelauslegung • Brief an die Thessalonicher • Jahresvers • Neues Testament • Paulus • Praktische Anwendung • Prophetie • Prophetisches Reden • Thessalonicherbrief • Vertiefen |
ISBN-10 | 3-417-27114-2 / 3417271142 |
ISBN-13 | 978-3-417-27114-0 / 9783417271140 |
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