Das Ego will nicht sterben I -  Helma Schäfer

Das Ego will nicht sterben I (eBook)

Eine spirituelle Psychoanalyse
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
412 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-9721-6 (ISBN)
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Helma Schäfer beschreibt, wie sie aus dem Ego-Mensch-Zustand zu ihrem wirklichen Selbst, einer dynamischen Bewusstseinsenergie, unendlich und ewig, erwacht. Kernthema ist die Auseinandersetzung mit den karmischen Schuldvorstellungen und die Selbstverzeihung, als Voraussetzung, in den Zustand des Ich-bin-Menschen zu gelangen, erfüllt von innerem Frieden und bar jeder Konflikte. Im Prinzip besteht spirituelles Erwachen in der Erinnerung an sich selbst, indem das ursprüngliche Selbst einerseits freigelegt wird, aber jetzt erst, nach dem Gang durch die Illusionen und den Verführungen des Maya, bewusst erlebt und gewusst werden kann.

Helma Schäfer ist eine in eigener Privatpraxis tätige Psychologin.

Einführung


Weil ich unbewusst gedacht hatte, ich könnte ohne ihn nicht leben, löste der Tod von Hans einen Schock aus. Bedingt durch den maximalen Widerspruch zwischen Gedanke und Realität, ließ etwas in mir los. Die Zeit meiner Eigentherapie begann. Einerseits bestand ich aus völlig klarer Bewusstheit von mir selbst, sah und hörte mir zu, nahm mich wahr. Gleichzeitig fühlte ich die jeweiligen schrecklichen Gefühle und konzentrierte mich darauf, die gedanklichen Gründe zu identifizieren.

Bald begann ich das, was in mir vorging, mit Hilfe von Schreiben und Malen zu bearbeiten. Das Schreiben war Teil der Therapie. Indem ich Gedanken und Gefühle aufschrieb, wurden sie mir bewusst. Die intuitiv entstehenden Bilder waren Informationen aus meinem Unterbewussten. Dadurch stiegen sie ins Bewusstsein, und halfen mir zu verstehen. Das Blatt Papier diente als „Dialogpartner“. Indem ich meine Gefühle und die mit ihnen verwickelten mentalen Vorstellungen aufschrieb, klärte ich mich.

Durch das Schreiben wurde der innere Prozess auch wahr, weil es mir bewies, dass das, was mir widerfuhr, wirklich war und keine illusionäre Einbildung. Denn darüber sprechen konnte ich anfänglich nur mit meiner Freundin, und später nur noch mit meinem Sohn.

Außerdem wollte ich den inneren Prozess festhalten, weil ich wusste, dass ich mich danach nicht mehr an die verschiedenen geistigen, körperlichen und gefühlshaften Zustände erinnern würde. Sie bestanden aus einer Mischung scheußlicher bis schrecklicher Gefühle und so anstrengenden Energiebewegungen, dass ich alles nur bis zum Ende eines Schubs aushalten konnte.

Im Nachhinein bin ich froh, dass ich meistens zu Hause allein sein konnte. Nur wenige Telefonate kamen und fast kein Besuch. Ungeplant verbrachte ich meine Tage, nur unterbrochen von beruflichen Einzelterminen, dem Haushalt, Haus- und Grundstückspflege sowie einigen privaten Treffen und Besuchen. Nach außen hin konnte niemand den dramatisch verlaufenden inneren Prozess bemerken.

In den letzten Monaten vor Hans’ Tod hatte sich ein inneres „Sehen“ in Form von durchsichtigen bewegten „Bildern“ eingestellt, die mir in symbolischer Form die Bedeutung eines seelischen Vorgangs verständlich machten. Diese psychische Fähigkeit erweiterte sich während des Reinigungsprozesses. Neben dem Verstehen hatte es die Funktion, mir sowohl bei meiner eigenen Reinigung als auch der meines Seelenzwillings23 und meines Seelenfreundes24 zu helfen. Außerdem konnte ich dadurch später meinen inneren Aufstieg verfolgen und mich schrittweise in der für mich verträglichen Dosierung entgrenzen und verschmelzen.

Oft spreche ich vom „inneren Prozess“. Ein solcher Prozess dauerte meistens mehrere Stunden. Dabei saß ich in der Küche, trank Unmengen an Tee, lauschte in mich hinein und nahm die jeweiligen Gedanken, Gefühle und körperlich-energetischen Empfindungen wahr.

Ströme von Tränen flossen bei diesen Klarwerdungen, gefrorene, unterdrückte, nie zugelassene Gefühle und Gedanken, die auf diese Weise hoch- und wegflossen. Jedes Mal war ich komplett absorbiert und es war grenzwertig anstrengend. Tage-, wochen- und monatelang verbrachte ich ausschließlich mit Introspektionen, und war zu nichts anderem fähig.

Von der inneren Einstellung her ließ ich letztlich alle Gefühle, Gedanken sowie Energie- und Körperempfindungen zu, egal wie schmerzlich und schrecklich sie jeweils waren. Mir war bewusst geworden, dass ich nur so von ihnen befreit werden konnte. Die Wirkung der Reinigungen und spirituellen Transformationen erkannte ich daran, dass sich meine innere und äußere Reaktion auf dieselbe Person oder Situation änderte und ich immer gelassener und offener wurde.

Schicht um Schicht wurden die energetischen Panzer, gefrorenen Gefühle und illusionären Gedanken von Äonen losgeschüttelt, weggeweint, umgewandelt und losgelassen. Wurde etwas im Gefühlshaften frei, löste sich auch der damit verknüpft gewesene Gedanke. Und umgekehrt befreiten Gedanken Gefühle und lösten sie damit. Auf der energetischen Ebene wurden harte Strukturen zertrümmert, die wiederum darin gefrorene Gedanken und Gefühle freisetzten. Schon gelöste Gedanken und Gefühle bewirkten, dass noch tiefere harte Energiestrukturen zerbröselten. Dadurch konnten weitere Gedanken und Gefühle zum Vorschein kommen. Ein Komplex nach dem anderen löste sich und deckte den darunter liegenden Komplex auf. Auf der energetischen Ebene lockerte, vibrierte, schüttelte, wirbelte, pulsierte, massierte, drückte und fräste die Kundalinienergie Schicht um Schicht los.

Zu keinem Zeitpunkt erlebte ich sie als bedrohlich. Die dynamisch auftretenden Schmerzen im rechten Fuß während des dritten Jahr’s der Katharsis und spirituellen Transformation waren der einzige „körperlich“ spürbare Schmerz. Der Schmerz des Kundaliniprozesses lag für mich auf der seelischen Ebene. Alle Abwehrstrukturen lösten sich auf und ich wurde gefühlsmäßig immer durchlässiger und weicher.

Jede „Schlacke“, die abgeführt wurde, legte eine weitere Schicht an spirituellem Wissen und Erkenntnissen frei. Gleichzeitig dehnte sich der innere Frieden aus. Das Denken hörte auf. Die Eigenschaften meines Seins wurden sichtbar. Ein grundlegender Entangstungsprozess und die bewusste Rückkehr zur eigenen Essenz, die heil und ganz ist.

Begleitend zu den inneren Prozessen las ich spirituelle Literatur. Ohne Ausnahme „fand“ ich jeweils genau das Buch, das ich brauchte, um zu verstehen. Die spirituellen Einsichten münzte ich in Tools um, um mich millimeterweise von den mentalen Illusionen zu befreien.

Im Herbst 2004 kamen die Bücher Phyllis Krystals25 in mein Leben. Die ihr vom Geistigen übermittelte Methode der Acht erwies sich als universelles Transformationsmittel. Mit ihr konnte ich sehr schnell die mit starken Ängsten aufgeladenen Gedanken in Gestalt von Glaubenssätzen auflösen. Sie eignete sich ebenso als Mittel für Beziehungsklärungen und half mir, bei mir zu bleiben. Ohne diese Methode hätte ich die Beziehung zu meinen Seelenzwilling nicht bereinigen und alles Unklare auflösen können.

Ihre Formulierung „... durch den anderen zu mir selbst... “ unterstützte mich, konsequent jede Reibung mit einem anderen Menschen auf die eigene Beteiligheit zu untersuchen. Leiden an Beziehungen entlarvte sich als Folge des Mangeldenkens. Durch Hans hatte ich seelische Fülle erfahren, weil er mich geliebt hatte, und war dadurch zufrieden und genährt gewesen. Erst durch die „Nichtbereitschaft“ meines Seelenzwillings, in seine Fußstapfen zu treten, wurden meine unterbewusst gespeichert gewesenen Mangelgedanken zum Vorschein gebracht.

Im Sommer 2005 „entdeckte“ ich die Bücher Eckhart Tolle’s26. Sie unterstützten mich bei meinen eigenen Auseinandersetzungen mit dem Thema Trennung und Einheit. Seine Unterscheidung von Leben und Lebenssituation und dem „Wahnsinn“ des Nichtannehmens löste in mir die forscherische Neugier heraus, Mittel und Wege zu sammeln, wie ich vom Ablehnen zum Annehmen kommen könnte.

Eines der wenigen Bücher in der von ihm genannten Bezugsliteratur war “Ein Kurs in Wundern”27. Obwohl ich anfänglich kaum etwas verstand, sprach mich vor allem die Sprache auf tiefer Ebene an. Durch EKIW begriff ich die Todlosigkeit des Lebens. Nichts stirbt. Lediglich Formen entstehen und lösen sich wieder auf. Leben fließt in die Form und wieder aus der Form, wenn sie ihre Funktion erfüllt hat.

Am tiefsten traf mich die Aussage, Angst vor der Liebe zu haben, Angst davor, mich seelisch hinzugeben, zu verschmelzen und mich als eins mit allem zu empfinden. Von daher programmierte ich mich darauf, dass nur Geist mit Geist sich verbinden kann und niemals Körper. Offne ich mich dem anderen seelisch, komme ich in den Genuss, mich mit ihm verbunden zu fühlen und zu verstehen. Mir ist jetzt möglich, diese Verbindung zu allen Menschen zu empfinden.

Durch EKIW wurde meine Tendenz, keine Alltagsroutinen zu leben, gestärkt. Mein ganzes bisheriges Leben war ich schlecht dazu in der Lage, meistens von dem Konfliktgedanken begleitet „...eigentlich müsste ich doch... “. Stück für Stück gewöhnte ich mir die noch verbliebenen Gewohnheiten ab und übte, ausschließlich aus dem Moment heraus zu denken und zu handeln. Die eigene Färbung jeden Augenblicks wurde in sich ständig verändernden geistigen Stimmungen sicht- und fühlbar.

Ebenso trainierte ich, immer weniger zukünftige Ereignisabläufe gedanklich vorwegzunehmen, und ersetzte es zunehmend durch das Vertrauen in den Moment.28

In der Übergangszeit achtete ich auf die täglichen Wunder. Jetzt weiß ich, dass es keine Wunder gibt. Lediglich das Leben in seiner Gefügtheit zeigt sich.29

Die Umdeutung von Schuld in Fehler, die wieder gutgemacht werden können, unterstützte meinen quälenden Selbstverzeihungsprozess....

Erscheint lt. Verlag 18.7.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Persönlichkeitsstörungen
ISBN-10 3-7597-9721-0 / 3759797210
ISBN-13 978-3-7597-9721-6 / 9783759797216
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