Damit Evangelisierung gelingen kann -  Sven Jast

Damit Evangelisierung gelingen kann (eBook)

Artikelsammlung zu einzelnen Aspekten der Evangelisierung

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-8063-8 (ISBN)
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Verschiedene Aspekte können von ihrer jeweiligen Seite aus den Ermöglichungsrahmen dafür mit bereiten helfen, dass Evangelisierung gelingen kann. Mit fünf dieser Gesichtspunkte beschäftigt sich Sven Jast in den fünf Artikeln dieser Artikelsammlung, und zwar mit 1. dem evangelisatorischen Potenzial der Gläubigen... 2. dem evangelisatorischen Potenzial einzelner Teile der Hl. Messe... 3. den Erkenntnissen aus vergangenen Beispielen... 4. der Organisationsentwicklung von Pfarreien... 5. der Zusammensetzungsstruktur in pfarreilichen Pastoralräten... ... für eine gelingende Evangelisierung

Sven Jast, Dr. theol., wurde 1980 in Ellwangen/Jagst geboren. Er ist römisch-katholischer Priester und zertifizierter Change Manager (Haufe Akademie). Sein priesterlicher Dienst führte ihn im Laufe seines Lebens an unterschiedliche Orte. In diesem Zuge leitete er fast sieben Jahre lang als Pfarrer eine Seelsorgeeinheit mit drei Pfarreien. Die vorliegende Artikelsammlung ist seine dritte Buchveröffentlichung zum Thema Evangelisierung.

3. ANALYSE

Zum Zweck der Analyse sollen zuerst wichtige Gesichtspunkte aus dem vergangenen 2. Kapitel kurz aufgeführt werden232. Anschließend geht es um Überlegungen zum evangelisatorischen Potenzial aller Gläubigen. Diese sollen in allgemeiner bzw. kursorischer Form erfolgen, da die jeweilige Situation vor Ort nicht berücksichtigt werden kann.

Das gesamte Volk Gottes besitzt mehrere gemeinsame Aufgaben, bei denen es zusammenarbeiten soll. Das Gebet um den Hl. Geist ist hier zuerst zu nennen. Abgesehen davon lassen sich vier Bereiche des gemeinsamen Engagements ausmachen:

1. Die Selbstevangelisierung als wichtigste Aufgabe.

2. Die Fremdevangelisierung besonders der Heiden und die Neuevangelisierung, die Begleitung von Menschen auf dem Weg der Christwerdung und in der Gemeinde selbst.

3. Im Zuge der Fremdevangelisierung: das Handeln entsprechend des Vorbildes Jesu, welches das Mithandeln an der Verwirklichung des Reiches Gottes miteinschließt.

4. Die Sensibilisierung der ChristInnen jeden Standes und jeden Alters für die Mission.

Die Laien haben besonders die Aufgabe, im weltlichen Bereich zu evangelisieren. Ebenso sollen sie die Kirche durch ihr Lebenszeugnis, die Verkündigung und in Kooperation mit anderen ChristInnen jeglichen Standes mit aufbauen. Dabei können sich weltliche und kirchliche Wirkungsbereiche überschneiden. Ehe und Familie gelten bei den Laien als vornehmliche Bereiche der Evangelisierung (hier geht es darum, den Glauben vorzuleben und weiterzugeben), dann Kinder und Jugendliche (diese können nicht nur evangelisiert werden, sondern sollen selbst evangelisieren). In der Gesellschaft zählen die Verwirklichung des Reiches Gottes, die christliche Prägung der Arbeitswelt, das Engagement in sämtlichen Bereichen der Politik und die Prägung der Kultur zu den Aufgaben der Laien.

Den Klerikern kommen zum einen Aufgaben zu, die sich überschneiden: Bischöfe, Priester und Diakone sind für die Sammlung des Gottesvolkes sowie die Betreuung der Ortsgemeinde verantwortlich. Sie haben zu predigen sowie die Laien in ihrem Tun auszubilden und zu unterstützen. Bischöfe wie auch Obere sind für die Aus- und Weiterbildung von Priestern in Bezug auf die missionarische Sendung zuständig. Bischöfe und Priester tragen besondere Verantwortung für die Evangelisierung.

Den Bischöfen selbst kommt die Selbstevangelisierung als Aufgabe zu, aber ebenso die Fremdevangelisierung über die tria munera: Hier geht es i. S. des Lehrens um die Verkündigung in verschiedenen Bereichen und die Inkulturation und i. S. des Heiligens um die Feier der Sakramente sowie zur Befähigung anderer in diesem Bereich, um hier entsprechend den kirchlichen Regelungen einbezogen zu werden bzw. Gott gegenüber ehrfürchtig zu sein. Im Sinne des Leitungsdienstes sind die Bischöfe für die Evangelisierung und die Aus- und Weiterbildung sowie die Zusammenarbeit der verschiedenen Gläubigen zu diesem Zweck verantwortlich. Des Weiteren gehört dazu die Sorge für unterschiedliche Menschen(gruppen).

Bei den Priestern geht es ebenfalls um die Selbstevangelisierung. In Bezug auf die Fremdevangelisierung kommt bei ihnen der Neuevangelisierung eine besondere Priorität zu. Eine Zusammenarbeit mit anderen Priestern und Laien ist für sie selbstredend. Auch die Priester haben Aufgaben im Rahmen der tria munera: Die Evangeliumsverkündigung ist i. S. des Dienstes der Lehre ihre erste Aufgabe. Es geht zudem um den Gemeindeaufbau. Sie haben ihr Lebenszeugnis und die Wortverkündigung an die Menschen zu bestreiten. Im Heiligungsdienst betreffen die priesterlichen Aufgaben die Feier der Sakramente sowie die Aus- und Weiterbildung der Gläubigen für ihr liturgisches Leben. Der Leitungsdienst vereint seelsorgerliche Anliegen, aber besonders auch missionarische Gesichtspunkte – Letztere sind v. a. für Pfarrer bedeutsam.

Die Diakone haben ebenso die Aufgabe der Selbstevangelisierung. Sie leisten im Rahmen der Fremdevangelisierung ihren Dienst für das Volk Gottes und missionarisch auch außerhalb dessen. Sie sind in der Liturgie, in der Verkündigung sowie i. S. der Nächstenliebe aktiv.

Personen des geweihten Lebens besitzen i. S. der Selbstevangelisierung die primäre Aufgabe, nach Heiligkeit zu streben. Mit Blick auf die Fremdevangelisierung ist zwischen den kontemplativen und den aktiven Gemeinschaften zu unterscheiden. Bei Ersteren ist es wichtig, dass sie für die Evangelisierung von Menschen beten, Buße tun, Opfer bringen und ihr Lebenszeugnis ablegen. Bei den Zweitgenannten geht es neben der Heidenmission um viele verschiedene Gebiete, in denen sie evangelisieren können. Von den Instituten des geweihten Lebens können auch Evangelisierungsstrategien entwickelt werden.

Damit ist die Zusammenfassung abgeschlossen. Nun wird i. S. des Anliegens dieses Artikels auf das Potenzial der Gläubigen für die Evangelisierung eingegangen – das bereits genutzte, aber v. a. das noch nicht genutzte:

Zuerst soll es dabei um generelle Darlegungen anhand der vollzogenen Schilderungen zu den Aufgaben gehen.

Besonders deutlich wurde durchgängig, dass die Selbstevangelisierung die vornehmliche Aufgabe quer durch alle Stände hindurch darstellt. Hier kann jede/r Gläubige überprüfen, inwieweit sie/er diese Aufgabe verwirklicht und wie diese noch eingehender gestaltet werden kann. Umso stärker die Selbstevangelisierung von Gläubigen ist, desto leichter kann durch sie auch die Evangelisierung anderer geschehen233. Freilich sind für die Selbstevangelisierung wie ebenso für die Fremdevangelisierung Hilfen für alle Gläubigen nötig, die besonders alle Kleriker geben sollen.

Mit dem o. g. Stichwort der Fremdevangelisierung wurde bei den generellen Aufgaben aller Gläubigen deutlich, dass diese sowohl das Christwerden als auch das Christsein umfassen, aber genauso die Verwirklichung des Reiches Gottes und die Sensibilisierung der ChristInnen für die Mission. Damit sind einerseits in allgemeiner Weise Prioritäten abgesteckt, die vor Ort auf ihre Beachtung überprüft werden können. Andererseits vermag dort auch auf die diesbezügliche Kooperation aller ein Blick geworfen zu werden und es können ggf. demgemäß Anpassungen vollzogen werden.

Diese Kooperation wiederum wird hier nicht nur i. S. einer direkten Zusammenarbeit im Miteinander gesehen, sondern ebenso i. S. einer komplementären234 Weise.

In beiden Bedeutungen kann am Ort der Evangelisierung (dies kann kirchlich betrachtet auch eine Diözese sein, nicht nur ein Dekanat oder eine Pfarrei; es kann aus weltlicher Sicht ebenso z. B. der Arbeitsplatz sein) nachgeprüft werden, wie diese Zusammenarbeit von den dort Evangelisierenden vollzogen wird. Hinsichtlich der o. g. Komplementarität geht es dann eher um die evangelisierenden Aufgaben der einzelnen Stände, die diese getrennt, aber in Ergänzung zueinander erfüllen. Während die Kleriker hier primär für die Kirche zuständig sind, sollen sich die Laien vornehmlich im weltlichen Bereich evangelisierend engagieren. Hier kann gefragt werden, inwieweit beide dies an ihrem Ort der Evangelisierung bereits verwirklichen oder nicht.

Damit ist nun das Ende der generellen Darlegungen und somit nun der Punkt erreicht, an dem zusätzlich die Aufgaben der einzelnen Stände in ihrem Potenzial für die Evangelisierung für sich betrachtet werden sollen:

Das evangelisatorische Engagement der Laien soll besonders den weltlichen Bereich betreffen und hier v. a. in der Ehe und Familie beginnen. Im Familienleben ergeben sich zahlreiche evangelisatorische Gelegenheiten und damit Potenziale für die Evangelisierung. Denn der Glaube kann in diesem Kontext besonders intensiv sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht weitergegeben werden. Aber ebenso in den anderen oben angeführten weltlichen Bereichen können die Laien viel zur Evangelisierung beitragen. Da es viele weltliche Bereiche gibt, in denen sich Laien engagieren können, ist situationsabhängig einerseits danach zu fragen, in welchen dieser Bereiche sie bereits tätig sind und in welchen Bereichen ihr evangelisatorisches Engagement zusätzlich nötig ist. Andererseits kann dort überprüft werden, welche evangelisatorischen Aufgaben Laien in den einzelnen Bereichen, in denen sie bereits tätig sind, schon wahrnehmen und welche noch nicht. Denn es existiert hier ggf. noch Bedarf, der von ihrem Wirken noch nicht abgedeckt ist235. Es kann weiterhin die Frage gestellt werden, inwieweit ihr Engagement dort dazu verhilft, Menschen in den Evangelisierungsprozess der Christwerdung und des Christseins einzuführen bzw. ferner in diesem Prozess das Christsein vertiefen zu helfen236.

Hiermit ist auch die Schnittstelle zum Engagement der Laien im kirchlichen Bereich angesprochen. In diesem vermögen sie auf unterschiedliche Art und Weise zu wirken. Dabei können am Ort der Evangelisierung die einzelnen Felder dieses kirchlichen Bereichs betrachtet werden, welches evangelisatorische Engagement Laien dort bereits leisten und was dort an ihrem evangelisatorischen Potenzial noch nicht genutzt wird. Darüber hinaus können ähnlich wie im...

Erscheint lt. Verlag 27.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
ISBN-10 3-7597-8063-6 / 3759780636
ISBN-13 978-3-7597-8063-8 / 9783759780638
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