Genesis 1-11 -  David M. Carr

Genesis 1-11 (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Kohlhammer Verlag
978-3-17-040872-2 (ISBN)
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Carr analysiert die biblische Urgeschichte eng am Text und ordnet sie zugleich in den Kontext des Alten Orients ein. Die Interpretation der bedeutungsschweren und vielschichtigen Erzählungen wird jeweils eingeleitet mit einer annotierten Übersetzung sowie einem Blick auf Entstehung und Vorstufen des tradierten Textes. Daran schließt sich die Auslegung des Endtextes an, die alte und neue exegetische Einsichten verbindet und dabei auch feministische, queere, ökologische und andere Zugänge berücksichtigt. 'Die Kommentierung ... besticht durch ausführliche Noten zur Übersetzung, durch instruktive exkursartige Klärungen syntaktischer oder literarkritischer Fragen ... und durch eine Kommentierung, die die wesentlichen literarischen, religionsgeschichtlichen und theologischen Fragen in konzentrierter Weise bearbeitet. ... Insofern bietet der Kommentar eine zeitgemäße, synchrone wie diachrone Aspekte verbindende, nordamerikanische und mitteleuropäische exegetische Traditionen überbrückende, die lange und reiche Forschungsgeschichte gebührend einbeziehende und auch hier und da gegenwärtige Fragestellungen aufgreifende Auslegung, der man sich viele Leser wünscht.' Uwe Becker in der ZAW 3/2021 zur englischen Originalausgabe

Prof. Dr. David M. Carr lehrt Altes Testament am Union Theological Seminary, New York. Der renommierte Exeget gehört zum Herausgabekreis der zweisprachigen Kommentarreihe IEKAT/IECOT. Seine 'Einführung in das Alte Testament' ist 2012 in deutscher Übersetzung erschienen.

Vorwort und Danksagungen


Der vorliegende Kommentar bietet eine Führung durch einige der interessantesten und meistdiskutierten Kapitel der Bibel. Gleich einem Fremdenführer, der seiner Gruppe die Besonderheiten einer viel besuchten Stadt zeigt, behandelt dieser Reiseführer zu Gen 1–11 die Aspekte des Bibeltextes, die ich am besten kenne und die mich besonders faszinieren. Es gibt schon viele solcher Kommentare oder Führungen durch Gen 1–11, und zweifellos wird es noch viele weitere geben. So erhebt diese Führung nicht den Anspruch, den Text umfassend zu behandeln.1 Vielmehr konzentriere ich mich – wie die gesamte Reihe – darauf, wie sich die behandelten Texte durch eine Kombination aus einem „close reading“ sowie der Berücksichtigung des ursprünglichen literarischen Kontextes erhellen lassen. Darüber hinaus habe ich versucht, verschiedene Bereiche und Formen der Bibelkritik in diesem Kommentar miteinander zu verknüpfen. In den Abschnitten der historisch orientierten Exegese kommt eine Mixtur internationaler Perspektiven auf die Philologie und Entstehung der diskutierten Texte zur Anwendung, und ich habe (in der Synthese) zumindest einige Hinweise darauf eingeflochten, welche Wechselwirkungen sich zwischen diesen Diskussionen und nicht historisch orientierten Zugängen zum biblischen Text ergeben können.

Nach dem Abschluss der Arbeit an diesem Kommentar habe ich noch größere Hochachtung gegenüber denen, die sich zuvor der gleichen Aufgabe unterzogen haben. Immer wieder erfahre ich Interessantes über diese Texte, und so gibt es keinen Punkt, an dem ein klarer Schlusspunkt erreicht wäre. Und wenn man über Jahre an einem solchen Kommentar arbeitet, schlagen sich die sukzessiven Lernschritte unweigerlich auch in verschiedenen diachronen Schichten des Kommentars nieder. Sowohl ich als auch meine Lektoren haben sich (wie vielleicht auch die Redaktoren von Gen 1–11) redlich Mühe gegeben, aus dem Ganzen eine stimmige Einheit zu formen. Dessen ungeachtet hoffe ich, dass die verbliebenen Ecken und Kanten daran erinnern, dass diese Führung eine unvollkommene und fragmentarische, aber nichtsdestoweniger anregende Mischung der verschiedenen Weisen darstellt, wie sich die Texte in Gen 1–11 verstehen lassen.2 Im Unterschied zu manch anderen Ansichten darüber, wie ein Bibelkommentar zu sein hat, soll in diesem Kommentar nicht der Anschein erweckt werden, dass ich den Text in den Griff bekommen hätte.

Das vorliegende Werk würde mehr Schwächen aufweisen, wenn mir nicht zahlreiche Menschen dabei zur Seite gestanden hätten. Ich habe meine Arbeit bei vielen Gelegenheiten vorstellen dürfen, bei denen ich Rückmeldungen von unschätzbarem Wert bekommen habe: in zwei Seminaren zu Gen 1–11 am Union Theological Seminary (im Wintersemester 2015 und Wintersemester 2019) sowie zwei Seminaren an der New York University (im Sommersemester 2017 sowie im Sommersemester 2019 auf Einladung von Liane Feldman), auf zwei Treffen des Columbia University Hebrew Bible Seminar (im September 2015 und Mai 2019), zwei alttestamentlichen Kolloquien in Heidelberg und Tübingen (im Januar 2016 auf Einladung von Jan Gertz und Erhard Blum), einer Konferenz zu Schriftlichkeit und Mündlichkeit am Collège de France (im Mai 2016 auf Einladung von Thomas Römer), einem Workshop zu Schriftlichkeit und der Genesis in Koblenz (im Februar 2016 auf Einladung von Michaela Bauks), einer Zusammenkunft der Lehrenden und Promovierenden in Zürich (Juli 2018 auf Einladung von Konrad Schmid) und mehreren Präsentationen bei der Internationalen Konferenz (2017) sowie dem Annual Meeting der Society of Biblical Literature (2016, 2018 und 2019). In dieser Zeit habe ich von mehr Menschen Unterstützung erfahren, als ich hier anführen kann. Gleichwohl nenne ich im Folgenden einige Personen in alphabetischer Reihenfolge, die umfangreichere Anmerkungen zu meiner Arbeit gemacht und/oder mir ihre eigenen Werke zur Verfügung gestellt haben: Fynn Adomeit, Joel Baden, Walter Bührer, Simeon Chavel, Colleen Conway, John Day, Paul Delnero, Albert DePury, Liane Feldman, Dan Fleming, Aron Freidenreich, Jan Gertz, Esther Hamori, Robin ten Hoopen, Ki-Eun Jang, Ed Greenstein, Christophe Nihan, Thomas Römer, Konrad Schmid, Stephan Schorch, Mark Smith sowie (durch die Diskussion theologischer Fragen) mein Kollege John Thatamanil und meine Kollegin Andrea White vom Union Theological Seminary.

Vor allem aber danke ich Erhard Blum für seine große Hilfe. Zunächst hat er mein Werk bei einer Reihe von Besuchen in Tübingen im Winter 2016 (gefördert von der Humboldt-Stiftung) und im Sommer 2017 gelesen und diskutiert, als wir noch vorhatten, diesen Kommentar gemeinsam zu schreiben. Selbst als er diese Pläne aufgeben musste, hat er mich bis zur Fertigstellung des Kommentars außerordentlich unterstützt. In dieser Zeit wurde mir immer deutlicher, dass Erhard Blum einer der herausragenden Hebraisten und Exegeten unserer Tage ist. Durch seine Beiträge hat dieser Kommentar – und insbesondere die Übersetzung der Bibeltexte – qualitativ enorm gewonnen, auch wenn ich betonen möchte, dass er die Endfassung nicht gelesen hat und wohl einigen der darin vertretenen Positionen nicht zustimmen würde.

Sowohl Erhard Blum als auch meine Frau Colleen Conway haben mich dazu ermutigt, meine Arbeit zu Gen 1–11 in zwei Büchern zu publizieren. Meine ursprüngliche Arbeit an diesem Kommentar war am Ende zu umfangreich, um in einem Band erscheinen zu können, und meine diachronen Ausführungen zu den Vorläufern von Gen 1–11 waren zu fachwissenschaftlich gehalten. Deshalb habe ich mich entschieden, diese eher akademischen, diachronen Diskussionen in einer separaten Monographie zu veröffentlichen, nämlich The Formation of Genesis 1–11, die 2020 bei Oxford University Press in New York erschienen ist. Im vorliegenden Kommentar werden immer noch auch diachrone Fragen behandelt, doch diese andere Publikation hat es mir ermöglicht, sie hier eher zusammenfassend darzustellen.3 Ich möchte mich jetzt schon bei manchen Lesenden entschuldigen, die dann ein anderes Buch zur Hand nehmen müssen, um die sie interessierenden Themen eingehender behandelt zu finden. Gleichzeitig hoffe ich, dass sich der vorliegende Band all denen, die weniger Interesse an fachlichen Hintergründen haben, durch diese Entscheidung besser erschließt.

Ich möchte betonen, dass dieser Kommentar zu großen Teilen eine Synthese aus den Arbeiten anderer Forschender darstellt. Selbstverständlich habe ich versucht, in den Fußnoten auf die Stellen hinzuweisen, denen ich Anregungen entnommen habe. Trotzdem gibt es – weil sich die Lektüre und die Abfassung dieses Kommentars über einige Jahre erstreckt hat – Stellen, an denen ich etwas irgendwo entnommen habe und mir die Quelle entfallen ist. Vor allem habe ich immer wieder auf bestimmte Interpretationen der Genesis zurückgegriffen, in denen mir der Text in außergewöhnlich guter Weise verstanden worden zu sein schien, auch wenn ich diese Positionen nicht immer vollständig teile. Sie werden in den entsprechenden Abschnitten des Kommentars zitiert, doch ich möchte hier einige der Forschenden nennen, die mir als besonders hilfreiche und interessante Gesprächspartner erschienen: die Untersuchungen zu Gen 1–11 insgesamt von Umberto Cassuto, John Day, Jan Gertz, Benno Jacob (in der deutschen Originalausgabe seines Kommentars), Andreas Schüle, Horst Seebass, Gordon Wenham und Markus Witte sowie Studien zu einzelnen Abschnitten von Gen 1–11 von Samuel Abramsky (Gen 10), Norbert Clemens Baumgart (zu Gen 4,6–9), Walter Bührer (vor allem zu Gen 1–3; 6,1–4 und 11,1–9), Frank Crüsemann (Gen 2–3;4 und 10), Karel Deurloo (Gen 4), Ronald Hendel (zur Textkritik von Gen 1–11), Henning Heyde (Gen 4), Annette Schellenberg (Gen 1–3) und Odil Hannes Steck (zu Gen 1 und 2–3). Nicht zuletzt hoffe ich, dass die Lesenden in meinen Fußnoten noch weitere Führung wie diese zur Bereicherung ihrer Lektüre von Gen 1–11 finden. Gleichzeitig möchte ich darauf hinweisen, dass Literatur, die nur an einer Stelle angeführt wird, dort vollständig bibliografiert ist. Alles übrige ist in Kurztitel-Form angegeben und in der Auswahlbibliographie am Ende dieses Kommentars aufgenommen.

Die Mitarbeiter bei Kohlhammer, allen voran Florian Specker und Jonathan Robker, haben mich während der Arbeit am Abschluss dieses Projekts in fantastischer Weise unterstützt. Darüber hinaus muss ich mich auch bei meinen Mitautoren und -autorinnen bei IECOT/IEKAT bedanken. Manche von ihnen haben diesem Kommentar den Weg bereitet, indem sie schon zuvor Bände in dieser Reihe verfasst haben, während andere im November 2017 sowie im August und November 2019 auf den „Author-Editor-Workshops“ sehr hilfreiche Rückmeldungen gegeben haben. Insbesondere habe ich bei diesen Workshops vom umsichtigen und offenen Feedback Christl Maiers profitiert, und aufgrund der Rückmeldung von Carolyn Sharp habe ich mich mehr mit postmodernen und (bewusst) ideologiekritischen Lektüren von Gen 1–11 auseinandergesetzt, als ich das sonst getan hätte. Auch möchte ich den immensen Arbeitsaufwand würdigen, der in die deutsche Übersetzung dieses Kommentars gesteckt wurde. Bei ihrer Arbeit an der Übersetzung arbeitete Gerlinde Baumann eng mit mir zusammen und identifizierte eine Reihe von Konsistenz- und anderen Problemen, die ich gerne für diese Version behoben habe; Erhard Blum hat die Erstübersetzung des Textes von Gen 1–11 und die „Anmerkungen zu Text und Übersetzung“ (zusammen mit begrenzten Teilen des restlichen Kommentars) gründlich überprüft und sie sowohl stilistisch als auch in der Sache verbessert; und Florian Specker und die Mitarbeiter von Kohlhammer gingen weit über ihre Pflicht hinaus und lieferten eine ähnlich gründliche Überprüfung der restlichen...

Erscheint lt. Verlag 12.6.2024
Übersetzer Gerlinde Baumann
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
ISBN-10 3-17-040872-0 / 3170408720
ISBN-13 978-3-17-040872-2 / 9783170408722
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