Die heiligen Bücher des Buddhismus -  Siddhartha Gautama Buddha,  Karl Seidenstücker

Die heiligen Bücher des Buddhismus (eBook)

Die Reden des Buddha mit Palikanon Schriften 'Ud?na', 'Therag?th?' und 'Ther?g?th?'
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
1229 Seiten
e-artnow (Verlag)
9786339511394 (ISBN)
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Der Pali-Kanon ist die in der Sprache Pali verfasste älteste zusammenhängend überlieferte Sammlung von Lehrreden des Buddha Siddhartha Gautama. 'Die Reden Gotamo Buddhos' sind die Texte des Pali-Kanons, die jahrhundertelang mündlich überliefert und in regelmäßigen Abständen auf buddhistischen Konzilien kodifiziert wurden. Der Pali-Kanon besteht aus drei Abschnitten. Der erste enthält die Predigten des Buddha, die unter verschiedenen Umständen gehalten wurden. Der zweite Abschnitt, der Vinayapitaka, befasst sich mit Fragen der buddhistischen Disziplin. Der dritte Abschnitt, Der Abhidhamma, wurde nach Buddha zusammengestellt. Es ist das Ergebnis einer langen Debatte zwischen den buddhistischen Schulen, es ist den Dharmas gewidmet und daher vor allem für die Forscher der buddhistischen Philosophie von Interesse. Karl Eugen Neumann machte den Pali-Kanon 1896 in deutscher Sprache verfügbar. 'Ud?na' bezeichnet im Sanskrit mit dem sich aufwärts bewegendenen Prana-Strom zudem eine bestimmte Form des Prana, die den physischen mit dem metaphysischen Wesensbestandteilen im Menschen verbinde, dessen Aktivierung die spirituelle Entwicklung fördere und durch den die Seele beim Tod den Körper verlasse. 'Theragatha' ist ein buddhistischer Text, eine Sammlung von Gedichten in Pali-Kanon, die Mitgliedern der frühen buddhistischen Sangha zugeschrieben werden. 'Ther?g?th?' ist ein buddhistischer Text, eine Sammlung von kurzen Gedichten früher erleuchteter Frauen, die ältere Nonnen waren. Die Gedichte im Therigatha wurden mündlich in der Magadhi-Sprache verfasst und bis etwa 80 v. Chr. mündlich weitergegeben, als sie in Pali niedergeschrieben wurden. Der Pali-Kanon ist ein wertvoller Schatz an buddhistischer Literatur und Weisheit. Sein Text vermittelt ein Verständnis der grundlegenden Prinzipien des Buddhismus, indem er sich auf die Lehren des Buddha und seiner Anhänger bezieht. Der Pali-Kanon ist nach wie vor eine wichtige Inspirationsquelle für viele Menschen, und seine Bedeutung geht weit über die buddhistische Gemeinschaft hinaus.

Erster Theil
Buch der Urart


1


Erster Theil
Erste Rede
Urart

Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Ukkaṭṭhā, im Lustwalde, am Fuße eines Königsbaumes. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: »Ihr Mönche!« – »Erlauchter!« antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:

»Aller Dinge Urart will ich euch weisen, ihr Mönche: höret es und achtet wohl auf meine Rede.«

»Ja, o Herr!« antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:

»Da hat einer, ihr Mönche, nichts erfahren, ist ein gewöhnlicher Mensch, ohne Sinn für das Heilige, der heiligen Lehre unkundig, der heiligen Lehre unzugänglich, ohne Sinn für das Edle, der Lehre der Edlen unkundig, der Lehre der Edlen unzugänglich und nimmt die Erde als Erde, und hat er die Erde als Erde genommen, so denkt er Erde, denkt an die Erde, denkt über die Erde, denkt ›Mein ist die Erde‹ und freut sich der Erde: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt das Wasser als Wasser, und hat er das Wasser als Wasser genommen, so denkt er Wasser, denkt an das Wasser, denkt über das Wasser, denkt ›Mein ist das Wasser‹ und freut sich des Wassers: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich. Er nimmt das Feuer als Feuer, und hat er das Feuer als Feuer genommen, so denkt er Feuer, denkt an das Feuer, denkt über das Feuer, denkt ›Mein ist das Feuer‹ und freut sich des Feuers: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Luft als Luft, und hat er die Luft als Luft genommen, so denkt er Luft, denkt an die Luft, denkt über die Luft, denkt ›Mein ist die Luft‹ und freut sich der Luft: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Natur als Natur, und hat er die Natur als Natur genommen, so denkt er Natur, denkt an die Natur, denkt über die Natur, denkt ›Mein ist die Natur‹ und freut sich der Natur: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Götter als Götter, und hat er die Götter als Götter genommen, so denkt er Götter, denkt an die Götter, denkt über die Götter, denkt ›Mein sind die Götter‹ und freut sich der Götter: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt den Herrn der Zeugung als Herrn der Zeugung, und hat er den Herrn der Zeugung als Herrn der Zeugung genommen, so denkt er den Herrn der Zeugung, denkt an den Herrn der Zeugung, denkt über den Herrn der Zeugung, denkt ›Mein ist der Herr der Zeugung‹ und freut sich des Herrn der Zeugung: und warum? Weil er ihn nicht kennt, sage ich. Er nimmt den Brahmā als Brahmā, und hat er den Brahmā als Brahmā genommen, so denkt er den Brahmā, denkt an den Brahmā, denkt über den Brahmā, denkt ›Mein ist Brahmā‹ und freut sich des Brahmā: und warum? Weil er ihn nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Leuchtenden als Leuchtende, und hat er die Leuchtenden als Leuchtende genommen, so denkt er die Leuchtenden, denkt an die Leuchtenden, denkt über die Leuchtenden, denkt ›Mein sind die Leuchtenden‹ und freut sich der Leuchtenden: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Strahlenden als Strahlende, und hat er die Strahlenden als Strahlende genommen, so denkt er die Strahlenden, denkt an die Strahlenden, denkt über die Strahlenden, denkt ›Mein sind die Strahlenden‹ und freut sich der Strahlenden: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Gewaltigen als Gewaltige, und hat er die Gewaltigen als Gewaltige genommen, so denkt er die Gewaltigen, denkt an die Gewaltigen, denkt über die Gewaltigen, denkt ›Mein sind die Gewaltigen‹ und freut sich der Gewaltigen: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt den Übermächtigen 4 als Übermächtigen, und hat er den Übermächtigen als Übermächtigen genommen, so denkt er den Übermächtigen, denkt an den Übermächtigen, denkt über den Übermächtigen, denkt ›Mein ist der Übermächtige‹ und freut sich des Übermächtigen: und warum? Weil er ihn nicht kennt, sage ich. Er nimmt die unbegränzte Raumsphäre als unbegränzte Raumsphäre, und hat er die unbegränzte Raumsphäre als unbegränzte Raumsphäre genommen, so denkt er unbegränzte Raumsphäre, denkt an die unbegränzte Raumsphäre, denkt über die unbegränzte Raumsphäre, denkt ›Mein ist die unbegränzte Raumsphäre‹ und freut sich der unbegränzten Raumsphäre: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt die unbegränzte Bewusstseinsphäre als unbegränzte Bewusstseinsphäre, und hat er die unbegränzte Bewusstseinsphäre als unbegränzte Bewusstseinsphäre genommen, so denkt er unbegränzte Bewusstseinsphäre, denkt an die unbegränzte Bewusstseinsphäre, denkt über die unbegränzte Bewusstseinsphäre, denkt ›Mein ist die unbegränzte Bewusstseinsphäre‹ und freut sich der unbegränzten Bewusstseinsphäre: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Nichtdaseinsphäre als Nichtdaseinsphäre, und hat er die Nichtdaseinsphäre als Nichtdaseinsphäre genommen, so denkt er die Nichtdaseinsphäre, denkt an die Nichtdaseinsphäre, denkt über die Nichtdaseinsphäre, denkt ›Mein ist die Nichtdaseinsphäre‹ und freut sich der Nichtdaseinsphäre: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Gränzscheide möglicher Wahrnehmung als Gränzscheide möglicher Wahrnehmung, und hat er die Gränzscheide möglicher Wahrnehmung als Gränzscheide möglicher Wahrnehmung genommen, so denkt er die Gränzscheide möglicher Wahrnehmung, denkt an die Gränzscheide möglicher Wahrnehmung, denkt über die Gränzscheide möglicher Wahrnehmung, denkt ›Mein ist die Gränzscheide möglicher Wahrnehmung‹ und freut sich der Gränzscheide möglicher Wahrnehmung: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt das Gesehene als gesehn, und hat er das Gesehene als gesehn genommen, so denkt er Gesehenes, denkt an das Gesehene, denkt über das Gesehene, denkt ›Mein ist das Gesehene‹ und freut sich des Gesehenen: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich. Er nimmt das Gehörte als gehört, und hat er das Gehörte als gehört genommen, so denkt er Gehörtes, denkt an das Gehörte, denkt über das Gehörte, denkt ›Mein ist das Gehörte‹ und freut sich des Gehörten: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich. Er nimmt das Gedachte als gedacht, und hat er das Gedachte als gedacht genommen, so denkt er Gedachtes, denkt an das Gedachte, denkt über das Gedachte, denkt ›Mein ist das Gedachte‹ und freut sich des Gedachten: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich. Er nimmt das Erkannte als erkannt, und hat er das Erkannte als erkannt genommen, so denkt er Erkanntes, denkt an das Erkannte, denkt über das Erkannte, denkt ›Mein ist das Erkannte‹ und freut sich des Erkannten: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Einheit als Einheit, und hat er die Einheit als Einheit genommen, so denkt er die Einheit, denkt an die Einheit, denkt über die Einheit, denkt ›Mein ist die Einheit‹ und freut sich der Einheit: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Vielheit als Vielheit, und hat er die Vielheit als Vielheit genommen, so denkt er die Vielheit, denkt an die Vielheit, denkt über die Vielheit, denkt ›Mein ist die Vielheit‹ und freut sich der Vielheit: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich. Er nimmt das All als All, und hat er das All als All genommen, so denkt er das All, denkt an das All, denkt über das All, denkt ›Mein ist das All‹ und freut sich des Alls: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich. Er nimmt die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung, 5 , und hat er die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung genommen, so denkt er die Wahnerlöschung, denkt an die Wahnerlöschung, denkt über die Wahnerlöschung, denkt ›Mein ist die Wahnerlöschung‹ und freut sich der Wahnerlöschung: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

»Wer aber, Mönche, als kämpfender Mönch, mit streitendem Busen die unvergleichliche Sicherheit zu erringen trachtet, auch dem gilt die Erde als Erde, und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann soll er nicht Erde denken, nicht an die Erde denken, nicht über die Erde denken, nicht denken ›Mein ist die Erde‹, sich der Erde nicht freuen: und warum nicht? Damit er sie kennen lerne, sage ich. Wasser, Feuer, Luft, Natur und Götter, Einheit und Vielheit, das All gilt ihm als All, und hat ihm das All als All gegolten, dann soll er nicht das All denken, nicht an das All denken, nicht über das All denken, nicht denken ›Mein ist das All‹, sich des Alls nicht freuen: und warum nicht? Damit er es kennen lerne, sage ich. Die Wahnerlöschung gilt ihm als Wahnerlöschung, und hat ihm die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung gegolten, dann soll er nicht die Wahnerlöschung denken, nicht an die Wahnerlöschung denken, nicht über die Wahnerlöschung denken, nicht denken ›Mein ist die Wahnerlöschung‹, sich der Wahnerlöschung nicht freuen: und warum nicht? Damit er sie kennen lerne, sage ich.

»Wer aber, Mönche, als heiliger Mönch, als Wahnversieger, Endiger, gewirkten Werkes, lastentledigt, sein Ziel vollbracht, die Daseinsfesseln zerstört hat, in vollkommener Weisheit erlöst ist, auch dem gilt die Erde als Erde, und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann denkt er nicht Erde, denkt nicht an die Erde, denkt nicht über die Erde, denkt nicht ›Mein ist die Erde‹ und freut sich nicht der Erde: und warum nicht? Weil er sie kennt, sage ich. Wasser, Feuer, Luft, Natur und Götter, Einheit und Vielheit, das All gilt ihm als All, und hat ihm das All als All gegolten, dann denkt er nicht das All, denkt nicht an das All, denkt nicht über das All, denkt nicht ›Mein ist das All‹ und...

Erscheint lt. Verlag 29.10.2023
Übersetzer Karl Eugen Neumann
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Buddhismus
ISBN-13 9786339511394 / 9786339511394
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