Diplomatie als kollektive Praxis - Florian Kühnel

Diplomatie als kollektive Praxis

Botschaftssekretäre und diplomatischer Alltag im frühneuzeitlichen Istanbul

(Autor)

Buch | Hardcover
560 Seiten
2024
Wallstein Verlag
978-3-8353-5686-3 (ISBN)
45,00 inkl. MwSt
Diplomatie war eine kollektive Praxis: Florian Kühnel plädiert für ein neues Verständnis frühneuzeitlicher Außenbeziehungen.Diplomatie - das sind Verhandlungen zwischen Gesandten, Herrschern und Ministern über Krieg und Frieden, so die gängige Sichtweise. In seinem Buch zeigt Florian Kühnel jedoch, dass Diplomatie in der Frühen Neuzeit weit mehr war als das: Sie war keine individuelle Leistung einzelner »großer Männer«, sondern eine »kollektive Praxis«, an der verschiedene - männliche und weibliche - Akteure teilhatten und die sehr viel mehr umfasste als Verhandlungen allein.Um ein solches erweitertes Verständnis von Diplomatie in der Anwendung zu erproben, nimmt Kühnel vor allem die englische (bzw. britische), aber auch die venezianische, französische und niederländische Botschaft im frühneuzeitlichen Istanbul in den Blick. In akteurszentrierter und praxeologischer Perspektive bezieht er dabei neben Botschaftern auch deren Bedienstete, Familienmitglieder und Freunde sowie lokal angeworbene Personen wie Übersetzer oder Kalligraphen mit ein. Zudem richtet er den Fokus auf den diplomatischen Alltag, etwa die Administration der Botschaft, die Kommunikation mit dem Sultanshof und den anderen Botschaften oder die Praktiken der Spionage. Die Studie bietet damit nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Theorie der Diplomatiegeschichte, sondern auch einen grundlegenden Einblick in die konkrete Praxis interkultureller diplomatischer Beziehungen.

Florian Kühnel studierte Historische Anthropologie in Freiburg i. Br. und promovierte in Neuerer und Neuester Geschichte in Münster im Graduiertenkolleg des Exzellenzclusters »Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne«. Zwischen 2011 und 2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit der Humboldt-Universität zu Berlin, anschließend am Lehrstuhl für Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Göttingen. Seit 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz. Veröffentlichungen u.a.: Kranke Ehre? Adlige Selbsttötung im Übergang zur Moderne (2013).

Erscheint lt. Verlag 27.11.2024
Reihe/Serie Frühneuzeit-Forschungen ; 29
Zusatzinfo mit 7 z.T. farb. Abb.
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Schlagworte 18. Jahrhundert • Europa • Gesandtschaft • Hohe Pforte • Kulturkontakt • Osmanisches Reich
ISBN-10 3-8353-5686-0 / 3835356860
ISBN-13 978-3-8353-5686-3 / 9783835356863
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt

von Christopher Clark

Buch | Hardcover (2023)
DVA (Verlag)
48,00