Aus dem Wort der Wahrheit -  Hendrik Heijkoop

Aus dem Wort der Wahrheit (eBook)

Band 2
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
328 Seiten
Christliche Schriftenverbreitung (Verlag)
978-3-89287-991-6 (ISBN)
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Dieser Band bringt gesammelte Vorträge über die Evangelien und den Römerbrief. Diese Vorträge machen die Person des Herrn Jesus groß und weisen auf das Evangelium Gottes hin.

Das Kriegsheer Gottes


(4. Mose 1 und 2)

Das Volk Israel befindet sich hier zu Beginn des vierten Buches Mose fast am Anfang seiner Wüstenreise, die mehr als neununddreißig Jahre lang dauern sollte. Bevor jedoch diese Reise ab Kapitel 11 beschrieben wird, zeigt uns der Geist Gottes hier zuerst den Zweck dieser Reise. Wir finden hier vorbildliche Belehrungen, weshalb der Herr uns auf der Erde gelassen hat. Die ersten Verse machen das sogleich klar.

Das Volk befindet sich in der Wüste, aber Jehova spricht zu dem Volk aus dem Zelt der Zusammenkunft. Das ist der Ort, zu dem Er Sein Volk herbeiruft, damit sie bei Ihm seien. Dort brachte das Volk durch die Priester Gott Opfer dar, und dort machte Er sie vertraut mit Seinen Gedanken. So spricht Gott hier zu Mose, der uns in die Gedanken Gottes einführt: „Nehmet auf die Summe der ganzen Gemeinde der Kinder Israel nach ihren Geschlechtern, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, alle Männlichen nach ihren Köpfen; von zwanzig Jahren und darüber, jeden, der zum Heere auszieht in Israel, die sollt ihr mustern nach ihren Heeren, du und Aaron“ (V. 2.3). Diese wenigen Worte enthalten eine außerordentlich wichtige Belehrung über Gottes Absichten mit uns hier auf der Erde.

Gott möchte ein Kriegsheer haben in einer Welt, die Ihn verworfen hat und wo die Menschen Satan zu ihrem König und Fürsten gemacht haben. Der Herr Jesus spricht im Johannesevangelium dreimal von Satan als dem Fürsten dieser Welt (Kap.12, 31; 14, 30; 16,11), und Paulus nennt ihn in 2. Korinther 4,4 „den Gott dieser Welt [dieses Zeitlaufs]“[*]). In dieser Welt, die Gott und den Herrn Jesus verworfen hat, will Gott trotzdem ein Zeugnis haben. Er hält Seine Rechte und die Rechte des Herrn Jesus in dieser Schöpfung aufrecht. Und einmal wird der Herr Jesus auf diese Erde wiederkommen, und Gott wird dafür sorgen, dass jedes Knie sich vor Ihm niederbeugen und jede Zunge bekennen wird, dass Er Herr ist (Phil 2,10.11). Das ist jetzt noch nicht der Fall. Wir wissen aber auch, dass, wenn der Herr Jesus wiederkommt, das Gericht für Seine Feinde bedeutet und dass damit die Gnadenzeit zu Ende ist. Doch Gott, unser Heiland, will, „dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Tim 2,4). Deshalb hat Gott noch nicht eingegriffen und noch nicht alles den Füßen des Herrn Jesus unterworfen, wie Er zu Ihm gesagt hat: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße“ (Heb 1,13; Ps 110,1).

Das besagt aber in keiner Weise, dass Gott in dieser Zeit Seine Rechte und die Rechte des Herrn Jesus preisgegeben hätte. Der Herr Jesus hat Rechte auf diese Schöpfung, da Er Selbst der Schöpfer ist, der alles erschaffen hat, und zwar „für sich selbst“ (Kol 1,16). Sollte der Schöpfer kein Recht auf das haben, was Er erschaffen hat? Hebräer 2 sagt sogar, dass Er als Sohn des Menschen ein Recht auf alle Dinge hat, d. h. auf das gesamte Weltall. Auch Psalm 8 deutet bereits an, dass Gott den Sohn des Menschen über alle Dinge setzen will. Drittens wissen wir, dass der Herr aufgrund des Werkes der Erlösung ein Recht auf das ganze Weltall hat: „Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen, – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes – durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln. Und euch ... hat er aber nun versöhnt ...“ (Kol 1,19–22).

So sehen wir deutlich in Gottes Wort, welche Rechte der Herr Jesus nicht nur auf diese Erde hat, sondern auch auf das gesamte Weltall. Doch wie haben die Menschen Ihn behandelt, als Er, der Schöpfer, hier auf der Erde war? Was war die Antwort der Menschen, was war die Antwort dieser Welt? Sie kreuzigten Ihn und riefen: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche“ (Lk 19,14). Und nachdem sie Ihn ans Kreuz geschlagen hatten und Er gestorben war, wurde Er begraben. Danach hat die Welt Ihn vergessen. Sie trägt Seinen Rechten seitdem keinerlei Rechnung mehr, doch Gott behauptet diese Rechte trotzdem: Er will hier auf der Erde, in dem Gebiet des Feindes, ein Kriegsheer haben.

So finden wir hier das Volk Israel in der Wüste, ein Bild der Welt, die gekennzeichnet ist durch den Fluch, der als Folge der Sünde über diese Welt gekommen ist. Da wächst keine Frucht für Gott. Gott hatte zu Adam gesagt, dass er den Garten Eden bebauen und bewahren sollte (1. Mo 2,15). Aber Adam bewahrte ihn nicht. Der Garten fiel durch die Sünde dem Verderben anheim. Die Erde geriet in die Hände Satans. Trotzdem möchte Gott Frucht haben von dieser Erde. In 4. Mose 28 lesen wir, dass Gott durch Mose den Kindern Israel gebot: „Meine Opfergabe, meine Speise zu meinen Feueropfern, mir zum lieblichen Geruch, sollt ihr acht haben mir darzubringen zu ihrer bestimmten Zeit“ (V. 2). Ja, Gott möchte Frucht haben von dieser Erde, und Er wird Seine Rechte behaupten und Sich ein Zeugnis auf der Erde bewahren. Er hat ein Kriegsheer, das Seine Rechte mit Waffen der Gnade verteidigt. Dieses Heer ist ein Zeugnis dafür, dass sich einmal jedes Knie vor dem Herrn Jesus beugen wird, und dieses Kriegsheer sind in dieser Zeit die Gläubigen hier auf der Erde.

Davon handeln die beiden ersten Kapitel des 4. Buches Mose. Das erste zeigt uns, wer zu diesem Kriegsheer gehören sollte, und das zweite zeigt die Verbindung dieses Heeres zu dem Zelt der Zusammenkunft. Neutestamentlich ist das Zelt der Zusammenkunft ein Bild von der Versammlung Gottes, in der Gott, der Heilige Geist, in der Mitte der Seinigen wohnt. Die Wolke, die bei Tage die Wohnung bedeckte und die bei Nacht eine Feuersäule war, ist ein Bild der Gegenwart Gottes in der Versammlung (siehe 4. Mo 9,15–23).

Ich habe oft Gläubige sagen hören: Wir sind errettet worden, um zu erretten. Unsere einzige Aufgabe ist, das Evangelium zu verkündigen, damit verlorene Seelen errettet werden. Das klingt schön, aber es steht im Widerspruch zu Gottes Wort. Wir sind in erster Linie errettet, um dem Herrn zu dienen und Seine Rechte anzuerkennen, unsere Knie vor Ihm zu beugen und zu sagen: Herr, was willst Du, dass ich tue? Wohl wird der Herr dann zu dem einen oder anderen sagen, dass er Ihn in besonderer Weise bezeugen und das Evangelium verkündigen soll. Der Herr hat Brüder als Evangelisten gegeben, und Er wird sie auch gebrauchen. Es ist die Aufgabe derer, die diese Gabe haben, ihre ganze Zeit der Verkündigung des Evangeliums zu widmen, damit Sünder errettet werden. Selbstverständlich hat auch jeder Gläubige dort, wo ihm der Herr die Möglichkeit gibt, die Aufgabe, von dem Evangelium zu zeugen, so dass die Menschen dieser Welt von der Herrlichkeit des Herrn Jesus als Herrn erfahren und auch von Seiner Herrlichkeit als Erlöser. Doch der Grundsatz bleibt immer, dass wir das tun müssen, was der Herr uns sagt.

Ist denn die Verkündigung des Evangeliums und die Errettung von Sündern das einzige und wichtigste? Ist es nicht so, dass die Ehre des Herrn Jesus und Seine Verherrlichung über alles geht, auch über jede Rettung von Sündern? Glauben wir, dass der Vater die Ehre Seines Sohnes nicht höherstellt als alles andere? Ja, Gott will, dass alle Menschen errettet werden. Er sendet Seine Boten aus, die in Seinem Namen die Menschen bitten: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2. Kor 5,20.21). Er sagt zu den Menschen: Ich habe Meinen Sohn gesandt; Den, der Sünde nicht kannte, habe Ich für euch zur Sünde gemacht, auf dass ihr Meine Gerechtigkeit würdet in Ihm. Auf der letzten Seite des Wortes Gottes lesen wir: „Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst“ (Off 22,17). Alle Menschen können kommen, denn der Weg ist bereitet. Gott ruft alle Menschen, weil der Herr Jesus ein Werk vollbracht hat, das ausreicht, dass alle Menschen errettet werden können, wenn sie nur kommen und es annehmen; wenn sie mit ihren Sünden und ihrer Schuld zu Gott kommen, sie vor Ihm bekennen und im Glauben den Herrn Jesus annehmen.

Gott hat Seinen Sohn auf diese Erde gesandt, auf dass Er die Welt mit Sich versöhnte. In 1. Mose 6 schon musste Gott von dem Menschen sagen, dass das Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse ist den ganzen Tag. Und Psalm 14 stellt fest, dass alle abgewichen sind, „sie sind allesamt verderbt; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer“ (V. 3). Darum sandte Gott Seinen Sohn. Er sandte Ihn, um Seine Gnade zu erweisen. Der Sohn Gottes, der Eingeborene des Vaters, kam in solch einer Weise auf diese Erde, dass niemand Angst vor Ihm zu haben brauchte. Kann man Angst haben vor einem soeben geborenen, kleinen Kind? So kam der Schöpfer, der eingeborene Sohn Gottes, auf diese Erde. Welch ein Beweis der Güte und Gnade Gottes! In welch einer Liebe neigte Gott Sich zu dem Menschen herab! Und was war die Antwort des Menschen? „Kreuzige, kreuzige ihn!“ Ein Kreuz und ein Grab waren das einzige, was der Mensch bereit war, seinem Schöpfer zu geben. Sie wollten Ihn nicht. „Wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt“, wird der Überrest in der Zukunft sagen (Jes 53,4). So hat Gott den Herrn Jesus in Seiner Gnade gesandt, damit Menschen errettet werden konnten. Und so ist es auch heute noch die Gnade Gottes, dass der Herr Jesus noch nicht wiedergekommen ist zum Gericht, so dass immer noch Sünder errettet werden können. Aber Gott will auch in dieser Zeit bereits Ehre für Seinen Sohn haben. Keiner von uns, der den Herrn Jesus nicht als Herrn angenommen hat, wird errettet werden (Röm 10,9.10). Wenn ein Mensch zu Gott käme und wohl den Herrn Jesus als seinen Heiland, aber nicht als seinen Herrn annehmen wollte, würde Gott ihn zurückweisen.

Was bedeutet es nun, den Herrn Jesus anzunehmen als seinen Herrn? Es bedeutet, dass wir nicht mehr unserem eigenen Willen folgen, denn Er hat...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
ISBN-10 3-89287-991-5 / 3892879915
ISBN-13 978-3-89287-991-6 / 9783892879916
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