Wohin mit dem Kreuz? -  Matthias C. Wolff,  Marc Strunk,  Helene Wuhrer

Wohin mit dem Kreuz? (eBook)

Die Bedeutung von Schuld und Sünde für die Evangeliumsverkündigung heute
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
142 Seiten
Forum Theologie & Gemeinde (Verlag)
978-3-942001-43-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
7,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die Vermittlung der Kreuzesbotschaft als Su?hneort fu?r Su?nden wird in der heutigen Zeit zunehmend problematisch gesehen. Die Schwierigkeit besteht darin, in der Verku?ndigung einerseits den liebenden und verge- benden Gott in den Mittelpunkt zu stellen, andererseits aber zu betonen, dass dafu?r ein blutiges Opfer notwendig war. Ist Gott nun ein strenger, unerbittlicher Richter oder ist er unser liebender Vater? Beides zugleich scheint in der heutigen Zeit kaum mehr vermittelbar. Eine Mo?glichkeit ist, das Su?hnemotiv des Kreuzes lediglich als zeitgeno?ssische Metapher zu verstehen, die heute anders interpretiert werden muss. Aber stimmt das mit den Aussagen in der Bibel u?berein? Im vorliegenden Band untersuchen die Autoren die Bedeutung des Kreuzes sowohl exegetisch, wie soziologisch als auch missiologisch und kommen zu dem Schluss, dass die Verso?hnungslehre der Schrift eine zeitlose Botschaft ist. Dieser tragende Grundgedanke entlastet aber nicht davon, immer wieder nach einer Sprache zu suchen, in der die Botschaft vom Kreuz auch heute noch verstanden wird. Hinweis: Diese Veröffentlichung enthält die Beitra?ge zum theologischen Studientag des BFP 2024

 

Bibliografie (zu Beitrag B)

Anselm von Canterbury: Warum Gott Mensch geworden (Cur deus homo). 2. Aufl., Regensburg: Friedrich Pustest, 1902.

Aulén, Gustav: Die drei Haupttypen des christlichen Versöhnungsgedankens. In: Zeitschrift für Systematische Theologie. 1931 (8). S. 501-538.

Bauer, Walter: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. Hg. Kurt Aland & Barbara Aland. 6., völlig neu bearbeitete Auflage, Berlin: De Gryter. 1988.

Bushnell, Horace: The Vicarious Sacrifice: Grounded in Principles of Universal Obligation. New York: Scribner. 1866.

Calvin, Johannes: Unterricht in der christlichen Religion. Hg. Otto Weber & Matthias Freudenberg. Neukirchen: Neukirchener Verlag, 3. Aufl., 2012.

Chadwick, Henry: Origenes. In: Gestalten der Kirchengeschichte. Bd 1: Alte Kirche I. Stuttgart: Kohlhammer. Hg. Martin Greschat. 1984, 134-157.

Craig, William: Atonement and the Death of Christ: An Exegetical, Historical and Philosophical Exploration, Waco: Baylor University Press, 2020.

D. Martin Luthers Epistel-Auslegung. Bd. 4: Der Galaterbrief, Hg. Hermann Kleinknecht. 2. Aufl., Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht, 1987.

D. Martin Luthers Werke: Kritische Gesamtausgabe. Hg. Bd 10, dritte Abteilung. Weimar, 1905.

D. Martin Luthers Werke: Kritische Gesamtausgabe. Hg. Bd 17, erste Abteilung. Weimar, 1927.

Das Westminster-Bekenntnis (1647). Bekenntnisse der Kirche: Bekenntnistexte aus zwanzig Jahrhunderten. Hg. Hans Steubing u. a. Wuppertal: Theologischer Verlag Brockhaus, 1970, 207-237.

Der New City Katechismus: Frage 24, Hg. Evangelium 21, München, 2023.

Erickson, Millard: Christian Theology. Third Edition. Grand Rapids: Baker Academic. 2013.

France, Richard Thomas: The Gospel of Mark: New International Commentary on the Greek Testament. Grand Rapids: Erdmanns, 2002.

Gäckle, Volker: Jesu Sterben als Sühnetod: Der Tod Jesu bei den Synoptikern, Johannes und Paulus. In: Kernthemen neutestamentlicher Theologie. Hg. Baum & Houwelingen. Gießen: Brunnen, 2022.

Gesenius, Wilhelm: Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch, 17. Auflage, unveränderter Nachdruck. Göttingen: Springer Verlag, 1962.

Handbuch der Dogmen- und Theologiegeschichte. Hg. Carl Andresen. Bd. 1: Die Lehrentwicklung im Rahman der Katholizität. Göttingen: Vandenhoeck. 1982.

Härle, Wilfrid: Dogmatik. 4. Auflage. Berlin: De Gruyter, 2012.

Hempelmann, Heinzpeter: Warum musste Jesus sterben? In: Theologische Beiträge 41 (2010). 296-313.

Hendrik Koorevaar & Craig Marlowe: Die Sünde: Ursprung und zerstörende Wirkung, Heilung und Überwinden. In: Theologie des Alten Testamentes: Die bleibende Botschaft der hebräischen Bibel, Gießen: Brunnen Verlag, 2016. 180-213.

Irenäus von Lyon: Gegen die Häresien (Contra Haereses). In: Des heiligen Irenäus fünf Bücher gegen die Häresien. Aus dem Griechischen übersetzt von E. Klebba. Bibliothek der Kirchenväter: 1. Reihe, Band 3. München 1912.

Keener, Craig S.: The IVP Bible Background Commentary: New Testament. Downers Grove: InterVarsity Press. 1993. 2Kor 2,14–16.

Knöppler, Thomas: Sühne im Neuen Testament: Studien zum urchristlichen Verständnis der Heilsbedeutung des Todes Jesu. Neukirchen: Neukirchener Verlag. 2001.

Konkordienformel. Unser Glaube: Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Gütersloh: Verlagshaus Gerd Mohn, 1986, S. 775-791.

Letham, Robert: The Work of Christ. Westmont: InterVarsity Press, 1993.

McGrath, Alister E.: Der Weg der christlichen Theologie, 3. Überarbeitete und erweiterte Ausgabe. Gießen: Brunnen, 2013.

McNall: The Mosaic of Atonement: An Integrated Approach to Christ‘s Work. Grand Rapids: Zondervan Academic, 2019.

Preuß, Horst Dietrich: Theologie des Alten Testaments. Bd. 2: Israels Weg mit JHWH. Stuttgart: Kohlhammer, 1992.

Rashdall, Hastings: The Idea of Atonement in Christian Theology. London: Macmillan, 1920.

Schade, Stefan: Begriffsgeschichtliche Studien zur Soteriologie. Tübingen: Mohr Siebeck, 2004.

Schnabel, Eckhard: Die Verwendung des Alten Testaments im Neuen. In: Das Studium des Neuen Testaments. Bd. 2: Spezialprobleme. Giessen: Brunn Verlag. 2000.

Schnackenburg, Rudolf: Das Johannesevangelium. Bd. 1: Einleitung, Kommentar. Herders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament. Hg. Gnilka, Oberlinner. Freiburg: Herder. 1984.

Siebenthal, Heinrich von: Grammatik des Biblischen Hebräisch. Gießen: Brunnen. 2. Auflage. 2016.

Siebenthal, Heinrich von: Griechische Grammatik zum Neuen Testament. Gießen: Brunnen, 2011.

Siebenthal, Heinrich von: Kurzgrammatik zum griechischen Neuen Testament (KG). 3. Auflage. Gießen: Brunnen, 2013.

Sott, John: Zentrum des christlichen Glaubens, Marburg: Verlag der Francke Buchhandlung. 2009.

Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament (ThWNT). Bd. III. Hg. Gerhard Kittel. Stuttgart: Kohlhammer, 1938.

Walter, Nikolaus: χειρόγραφον. Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament. Bd. III. Hg. Balz und & Schneider. 1. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer, 2011, 1111-1112.

Weber, Beat: Werkbuch Psalmen I: Die Psalmen von 1 bis 72. Berlin: Kohlhammer, 2001.

Wenz, Gunther: Geschichte der Versöhnungslehre in der evangelischen Theologie der Neuzeit. 2 Bde. München: Chr. Kaiser Verlag. 1984.

Westermann, Claus: Genesis. 1. Teilband: Genesis 1-11. Biblischer Kommentar Altes Testament, Hg. Schmidt & Wolff. 2. Auflage. Neukirchen: Neukirchener Verlag. 1976.

Westermann, Claus: Genesis. 2. Teilband: Genesis 12-36. Biblischer Kommentar Altes Testament, Hg. Schmidt & Wolff, Neukirchen: Neukirchener Verlag, 1989.

CAuf dem Weg zu einer Schamkultur?

Soziologische Beobachtungen und theologische Herausforderungen im Zeichen einer neuen Schamkultur

Matthias C. Wolff, M. Th.

Das schwindende Verständnis für die Botschaft des Kreuzes ist Ausdruck eines allgemeinen Säkularisierungstrends. Es ist aber auch konkret Folge eines grundsätzlichen Wandels in der Gewissensbildung und dem Verständnis von Gut und Böse, von richtig und falsch. Kann es sein, dass eine an der Bibel orientierte Schuldkultur, die von absoluten Werten und Wahrheiten ausgeht, einer Schamkultur weicht, in der es mehr um Ansehen, Zugehörigkeit, Subjektivität und Gruppenidentität geht?

IScham- und Schuldkultur – Was ist das? – Definitionen, Historie, Beispiele

„Ich bereue nichts!“, behauptet Roland Kaiser in einem Schlager. Auch die Band Silbermond besingt seit 2009 einen Lebensrückblick unter diesem Titel. „Ich bereue nichts!“ ist auch der berühmte Slogan von Rudolf Heß, dem Stellvertreter Adolf Hitlers, in seinem Abschlussplädoyer bei den Nürnberger Prozessen.

Aussagen wie diese verdeutlichen das Fehlen eines Schuldbewusstseins. Was bei Schauspielern oder Sängern noch akzeptiert wird oder gar Zustimmung auslöst, gilt bei einer Nazigröße als anmaßende Behauptung eines uneinsichtigen Verbrechers.

Wieso empfinden wir den Spruch in einem Falle als belanglos, im anderen aber als empörend? Wie findet überhaupt Gewissensbildung statt? Welchen Maßstab gibt es für Gut und Böse?

Elenktik. Der deutsche Theologe und Missiologe Klaus W. Müller hat den schon von Sokrates benutzen Begriff „Elenktik“ neu geprägt als die „Lehre des Gewissens“.1 Es ist „das Organ der Kultur-, Gesellschafts- und Religionsfähigkeit des Menschen“2 und kann sowohl schuld- oder schamorientiert sein. Das Gewissen gilt als „Urteilsbasis zur (zweifelsfreien) Begründung der allgemeinen persönlichen moralischen Überzeugungen und Normen. Die Inhalte des Gewissens werden vom Normenkanon der jeweiligen Kultur und Gesellschaft sowie von den individuellen moralischen Überzeugungen geprägt.“3 Der Begriff „Gewissen“ kommt vom griechischen συνείδησις (syneindäsis), „das Bewußtsein, das Gewissen“4 und beinhaltet den Gedanken des „Mitwissens“ Gottes.5

Im Hinblick auf die Orientierung eines Gewissens lassen sich die beiden Pole eines scham- bzw. schuldorientierten Gewissens feststellen. In einer Schuldkultur findet Gewissensbildung auf einer Schiene von Schuld und Recht statt. Schuld ist das Gegenteil des Rechts, des Richtigen, der Gerechtigkeit. Für die Feststellung von Schuld bestehen allgemeingültige Maßstäbe und Standards, die moderne Gesellschaften weitgehend in Gesetzesformaten kodifiziert haben. Im Gegensatz dazu orientiert sich das Gewissen in Schamkulturen auf einer Scham-Prestige-Achse. Hier steht der Ansehensverlust, die Schande vor Menschen, auf deren gute Meinung man Wert legt, die Scham im Mittelpunkt, nicht die Schuld im Sinne der Übertretung allgemeingültiger Normen. Während es in einer Schuldkultur darum geht, das Richtige zu tun und das Falsche zu bestrafen, stehen in einer Schamkultur die Fragen von Zugehörigkeit und Ehre im Vordergrund. Gewissensbildung ist dabei ein tief in Kultur, Sozialisation und Erziehung verankerter Vorgang. Die religiösen Vorstellungen spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Abb. 1:Grundstruktur des Gewissens – „Schuld-Schiene“, nach Klaus W. Müller (Forschungsstiftung Kultur und Relgion...

Erscheint lt. Verlag 16.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie
ISBN-10 3-942001-43-8 / 3942001438
ISBN-13 978-3-942001-43-4 / 9783942001434
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 850 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Band 1: Willkür und Gewalt

von Walter Dietrich; Christian Link

eBook Download (2024)
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
29,00