Karl Philipp Moritz: Sämtliche Werke. Schriften zur Mythologie und Altertumskunde / Anthusa oder Roms Alterthümer -

Karl Philipp Moritz: Sämtliche Werke. Schriften zur Mythologie und Altertumskunde / Anthusa oder Roms Alterthümer

Yvonne Pauly (Herausgeber)

Buch | Hardcover
VI, 775 Seiten
2005 | 1. Reprint 2011
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-15741-5 (ISBN)
270,00 inkl. MwSt
Die Kritische Moritz-Ausgabe (KMA) erschließt erstmals das Gesamtwerk einer Schlüsselfigur der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte zwischen Aufklärung, Klassik und Romantik. Schwerpunkt der Ausgabe ist neben der kritischen Textsicherung ein sorgfältiger historischer Kommentar. Die Edition enthält in 13 Bänden sämtliche Werke und Briefe sowie die Dokumente seiner Tätigkeit als Mitglied beider Berliner Akademien.
Es sollte die Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn bilden - und blieb doch über Jahrhunderte fast unbeachtet: Mit dem vorliegenden Band wird das altertumskundliche Hauptwerk von Karl Philipp Moritz, »Anthusa oder Roms Alterthümer« (1791), erstmals in einer philologisch zuverlässigen und sorgfältig kommentierten Ausgabe vorgelegt. Der Kommentar zeigt die komplexe Textstruktur unter dem schlichten Erzählton auf und analysiert Moritz' Darstellungstechnik der Verschränkung und Potenzierung heterogenen Quellenmaterials, die dem Werk den Charakter eines literarischen Experiments gibt. Auf der anderen Seite tritt der Autor in bisher ungeahntem Maße als Teilhaber der Überlieferung und Erbe der abendländischen Tradition in den Blick. In das Werk über die römischen Altertümer sind - vielfach lateinische - Quellen aus zwei Jahrtausenden eingegangen, von antiken Klassikern über Kompendien der humanistischen Gelehrsamkeit bis zu Auszügen aus Goethe und Kant: Das verbreitete Moritz-Bild vom spontan-voraussetzungslosen Einzelgänger erhält durch diesen Befund eine wichtige Ergänzung. Als Teil eines ursprünglich größer angelegten Werkkomplexes handelt »Anthusa« von den Festen und Riten der römischen Religion. In ihrer Interpretation hat Moritz den Weg von einer inhaltsfixierten, durch christliche Polemik geprägten Sichtweise zu einer stärker "strukturalistischen" Deutung gebahnt. Nach den Kategorien der von ihm entwickelten Ästhetik erschließt er die Äußerungen antiker Religiosität als Entsprechungen des Kunstschönen und damit auf eine Weise, die dem ausgeprägten Formalismus dieser Religion entspricht.

Karl Philipp Moritz, 15. 9. 1756 Hameln - 26. 6. 1793 Berlin. Armut und ein zu quietistischen bzw. pietistischen Zirkeln neigendes, religiös zerstrittenes Elternhaus prägten Moritz' Kindheit. 1763 zog die Familie nach Hannover. Der Vater, Militärmusiker, übernahm zunächst Moritz' Erziehung; dann gab er ihn zu einem quietistischen Hutmacher in Braunschweig in die Lehre. Nach einem Selbstmordversuch als Folge fortdauernder qualvoller Unterdrückung kehrte Moritz nach Hannover zurück und konnte, unterstützt durch Stipendien und Freitische, 1771-76 das Gymnasium besuchen. Nach vergeblichen Versuchen, Schauspieler zu werden, einem abgebrochenen Theologiestudium und kurzer Lehrtätigkeit in Potsdam erhielt er 1778 eine Stelle am angesehenen Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin (1784 Gymnasialprofessor). 1779 wurde er Freimaurer; es entwickelten sich Beziehungen zu Berliner Aufklärern (u. a. Moses Mendelssohn). 1782 unternahm er eine Englandreise, 1786 gab er den Schuldienst auf und reiste nach Italien (1786-88). Hier kam es zur engen Freundschaft mit Goethe. Nach einem Aufenthalt in Weimar im Winter 1788-89 begleitete er Herzog Karl August nach Berlin. Durch dessen Vermittlung wurde er 1789 zum Professor der Theorie der schönen Künste an der Akademie der Künste ernannt. Es folgten 1791 die Aufnahme in die Preußische Akademie der Wissenschaften und die Ernennung zum Hofrat, 1792-93 Heirat, Scheidung und Wiederverheiratung innerhalb von neun Monaten. Wenig später starb Moritz an einem chronischen Lungenleiden.

Albert Meier, geboren 1952. Seit 1995 Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zahlreiche Veröffentlichungen zu: Drama der Aufklärung, Poetik und Ästhetik der Klassik und Romantik, Romane der Nachkriegszeit, (Pop-)Literatur seit 1968, deutsch-italienische Literaturbeziehungen.

"Dieser erste erschienene Band der Moritz-Ausgabe weckt hohe Erwartungen an alle folgenden und lässt hoffen, dass die Herausgeberin weitere Bände dieser Edition betreuen wird."
Andrea Hübner in: Germanisch-romanische Monatsschrift 2/2007

Erscheint lt. Verlag 19.10.2005
Reihe/Serie Karl Philipp Moritz: Sämtliche Werke. Schriften zur Mythologie und Altertumskunde ; Band 4. Teil 1
Zusatzinfo 25 b/w ill., 25 Illustrations
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 140 x 205 mm
Gewicht 1281 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 18th century • Aufklärung • BASIC • Deutsche Literatur • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Einkommensteuer • European • German • Geschichte • Goethe • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Interpretation • Johann Wolfgang von Goet • Johann Wolfgang von Goethe • Karl Philipp Moritz • Klassik • Kommentar • Literary criticism • Literatur • OSTFB • philologisch • Porsche • Romantik • Rom (Römisches Reich); Geistes-/Kultur-G. • Sprache
ISBN-10 3-484-15741-0 / 3484157410
ISBN-13 978-3-484-15741-5 / 9783484157415
Zustand Neuware
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