Der Amur - Tatjana Kuschtewskaja

Der Amur

Geschichte und Geschichten aus Russland von einem großen Fluss
Buch | Softcover
220 Seiten
2024
Wostok (Verlag)
978-3-932916-81-6 (ISBN)
17,00 inkl. MwSt
Der Amur ist einer der legendären Flüsse Russlands und mit 2824 Kilometern der nach Lena, Jenissei, Ob und Wolga fünftlängste Fluss des größten Flächenstaates der Erde. Der Amur ist auch ein besonderer Fluss Sibiriens und des Fernen Ostens, da er nicht – wie alle anderen großen Ströme – nach Norden, sondern nach Osten fließt und im Ochotskischen Meer mündet und zudem in Teilen russisch-chinesischer Grenzfluss ist. Die Region am Amur ist Heimat zahlreicher indigener Völker, darunter Nanai, Niwchen, Ewenken, Ewenen und Ultschen. Die Amur-Region zählt zu den wichtigsten Landökoregionen der Welt.
Tatjana Kuschtewskaja nimmt den Leser in diesem Buch mit auf eine Reise in eine faszinierende fernöstliche Region unberührter Natur mit einer beeindruckenden Artenvielfalt, in eine historisch interessante, von berühmten Forschungsreisenden erkundete, von Tschechow besungene Ecke Russlands. Vom Oberen Amur und der Stadt Blagoweschtschensk geht es nach Chabarowsk, der sonnigen Hauptstadt des Fernen Ostens, und in deren Umgebung. Von dort in das Jüdische Autonome Gebiet mit der Hauptstadt Birobidschan am Mittleren Amur und weiter den Unteren Amur hinunter bis zur Mündung in das Ochotskische Meer bei Nikolajewsk am Amur. Und dann ist da noch ein Abstecher in den Norden des Krai Chabarowsk mit dem Schantar-Archipel und beeindruckenden Gebirgszügen mit ihren malerischen Bergseen.

Tatjana Kuschtewskaja, geboren 1947 in der Turkmenischen SSR in der Wüstenoase Dargan-Ata; verbrachte ihre Jugend in der Ukraine; Studium der Musikpädagogik an der Musikhochschule von Artjomowsk (Diplom); arbeitete acht Jahre lang als Musikpädagogin in Jakutien; 1976 bis 1981 Studium an der Fakultät für Drehbuchautoren der Filmhochschule Moskau (Diplom), wo sie 1983 bis 1991 einen Meisterkurs für Drehbuchautoren leitete und als freie Journalistin tätig war; verfasste zahlreiche Drehbücher und Reportagen; unternahm Reisen durch alle Regionen der ehemaligen UdSSR; lebt seit 1991 in Deutschland. Zahlreiche Veröffentlichungen

„Ich bin in den Amur verliebt“ ...........................................................................................5
Der Amur und seine Geschichte ......................................................................................11
Der Obere Amur. Das Gebiet Amur, Blagoweschtschensk und seine Umgebung ............................19
Chabarowsk – Hauptstadt des Fernen Ostens ...........................................................41
Der Mittlere Amur. Der Krai Chabarowsk und seine Besonderheiten ......................................................67
Birobidschan und das Jüdische Autonome Gebiet ...............................................121
Der Untere Amur ................................................................................................................157
Der Norden des Krai Chabarowsk ...............................................................................185

Kurze Chronologie ............................................................................................................201
Die indigenen Völker .......................................................................................................203
Nützliche Informationen ................................................................................................207

„Ich bin in den Amur verliebt“ Ich wurde in einem Land geboren, das heute nicht mehr auf der Weltkarte eingezeichnet ist. Aber wo immer ich auch bin, in meinem Herzen ist der Blick auf das Weizenfeld mit roten Mohnflecken direkt vor unserem Dorf, sind das Läuten der Kreml-Glocken im Radio, der Klang der Stimme meiner Großmutter beim Gebet, der Duft von frischem Brot, die Melancholie eines verlassenen Taubenschlags, das Klackern der Dominosteine der Spieler im Hof und der Ruf aus dem Fenster: „Tanjaaa, nun aber schnell nach Hause!“ lebendig. Es geht wohl allen so: In der Kindheit schien der Schnee weißer, die Bäume schienen höher gewesen zu sein. Viele Jahre sind vergangen, und dennoch kann ich den Walzer „Amurwellen“ nicht hören, ohne emotional zu reagieren. Es kribbelt in der Seele, und ich muss mitsingen: Mächtig rollen die Wellen des Amur, der sibirische Wind singt ihnen Lieder. Und die Taiga rauscht leise über den Amur, es schäumt eine Welle, schäumend tost eine Welle – Der Fluss strömt dahin, majestätisch und frei. Alle mochten die Melodie, und bei mir ist sie eng verbunden mit den Sommern meiner Kindheit, mit Grammophon und Schallplatten. Und später – mit einer Blaskapelle im Park, dem ersten Fliederstrauß, den ich geschenkt bekam, dem sonnengewärmten Deck eines Flussdampfers auf der Moskwa ... Vielleicht kommt mein Interesse am Amur aus der Kindheit? Bei Tschechow las ich das Bekenntnis: „Ich bin in den Amur verliebt.“ Tschechows Reiseprosa beschäftigt sich auf erstaunliche Weise mit Erfahrungen und Beobachtungen am Amur. Es war das Jahr 1890, auf seinem Weg zur Insel Sachalin bereiste Tschechow den Amur auf dem Schiff. Kein russischer Autor hat wie er über das Reisen geschrieben, bei ihm vermischten sich literarische und künstlerische Assoziationen mit einfachen persönlichen Eindrücken. Damals entstand bei mir der Wunsch, den Amur mit eigenen Augen zu sehen. „Der Amur ist eine äußerst interessante Gegend. Die Ufer sind so wild, ursprünglich und üppig, dass ich für immer hier leben möchte ... Ich habe schon tausend Werst auf dem Amur zurückgelegt und eine Million großartiger Landschaften gesehen, mein Kopf dreht sich vor Freude. Eine erstaunliche Natur. Ich weiß nicht, wie ich die Schönheit an den Ufern des Amur beschreiben soll; ich muss passen und fühle mich wie ein Bettler. Nun, wie kann man sie beschreiben? Stellen Sie sich den Suram-Pass vor, der gezwungen wurde, Ufer eines Flusses zu sein – das ist in etwa der Amur. Tatsächlich habe ich so viel Reichtum gesehen und so viel Vergnügen erfahren, dass es nicht beängstigend ist, jetzt zu sterben. Ich bin verliebt in den Amur. Ich würde gerne zwei Jahre hier leben. Er ist schön und weiträumig und frei und warm!“ (A. P. Tschechow, 1890) Der Amur ist der längste Fluss im Fernen Osten, und er zählt zu den zehn längsten Flüssen der Welt. Er durchquert das Gebiet von drei Staaten: Russland, der Mongolei und China. 54 Prozent des Einzugsgebiets des Amur liegen in Russland. Der Name des Flusses kommt aus der tungusischen Sprache. „Amar“ oder „Damur“ – „Großer Fluss“. Die Chinesen nennen den Amur „Heihe“ – „Schwarzer Fluss“ oder „Heilong Jiang“ – „Fluss des schwarzen Drachens“. Und aus dem Weltraum betrachtet ähnelt der Amur tatsächlich einem riesigen Drachen, der Wasser aus dem Pazifischen Ozean trinkt. Der Amur ist 2824 Kilometer lang, sein Einzugsgebiet erstreckt sich auf 1855000 Quadratkilometer. Am breitesten ist er in der Nähe des Dorfes Troizkoje, dort wälzt sich das Wasser auf einer Breite von fünf Kilometern. Mit 58 Metern ist er in der Nähe des Dorfes Tyr am tiefsten. Der Amur wird unterteilt in den Oberen Amur, wo die Flüsse Schilka und Argun zusammenfließen; den Mittleren Amur, einen Abschnitt von etwa 1000 Kilometern Länge zwischen Blagoweschtschensk und Chabarowsk; und den Unteren Amur von Chabarowsk bis zur Mündung im Ochotskischen Meer mit einer Länge von rund 950 Kilometern. Meine ersten Eindrücke vom Wort „Amur“ sind mit einem Dokumentarfilm über die wilde Natur verbunden. Solche Filme wurden manchmal im Kino gezeigt, bevor der Hauptfilm lief. Es ging um einen Amur-Tiger auf der Jagd: Mit einer Pranke schlug er in die Hinterläufe eines Rehs, und beim nächsten Sprung packte er es an der Kehle ... Das war so schrecklich, ich konnte mir das nur durch einen Fingerspalt anschauen. Wenn man so schaut, hat man keine Angst. Und das Wort „Amur“ ist für mich jener Riss, jenes Loch im Abgrund der wilden Natur, und die Kraft reicht nicht, um diesen Abgrund mit weit geöffneten Augen zu betrachten. Aber selbst als erwachsene, weit gereiste Dokumentarfilmerin spürte ich einen Abgrund beim Anblick von Amur-Tigern. Einmal besuchte ich das Rehabilitationszentrum für Wildtiere „Utjos“ im Krai1 Chabarowsk, das damals von Wladimir Kruglow geleitet wurde. Jeden Tag kam er zu unterschiedlichen Zeiten ins Gehege und warf einem kranken Tiger Fleischbrocken zu. Sollten Sie sich in der Gegend befinden, haben Sie dort die Möglichkeit, Amur-Tiger aus der Nähe zu sehen. Sie werden aufgefordert, leise zu sein und nicht auf den Auslöser der Kamera zu drücken. Dennoch wird das Raubtier Sie spüren und sich mit wildem Gebrüll in das Netz des Geheges stürzen. Das bleibt unvergessen. Ein Amur-Tiger, selbst ein kranker, ist unheimlich. Heute leben noch rund 500 Exemplare des Amur-Tigers in freier Wildbahn, wobei es ohnehin überraschend ist, dass diese Tiere in der Taiga vorkommen. Aber hier ist die Taiga ein besonderer Wald: Im Krai Chabarowsk zählt man 300 Sonnentage im Jahr! Dort rankt sich wilder Wein um Zedern, dessen Trauben auch im Winter gegessen werden können. Diese klimatisch einzigartige Taiga wird von drei Bärenarten bewohnt: Amur-Braunbär, Himalajabär oder Isabellbär und der Ussuri-Kragenbär (eine Art des Asiatischen Schwarzbären). Eine ungewöhnlich reiche Vielfalt an Pflanzen und Tieren zeichnet die Taiga hier aus. Im Amur selbst gibt es einmalige Fische. Nehmen wir zum Beispiel den riesigen Kaluga-Hausen aus der Familie der Störe. Dieser Süßwasserfisch kommt nur im Amur-Flusssystem vor. Manchmal werden diese Fische an die 100 Jahre alt und tummeln sich im Amur als bis zu zehn Zentner schwere Kolosse. Dieser Fisch laicht erstmals im Alter von 15 bis 17 Jahren, und bevor er dieses Alter erreicht hat, ist er noch ein Kind, obwohl er bereits einen Zentner oder mehr auf die Waage bringt. Dieser Fisch ist besonders geschützt, der Fang ist streng begrenzt. Einmal erlebte ich auf einem Ausflug in ein Naturschutzgebiet am Amur, wie sich eine junge Reiseleiterin empörte. Ein Kind hatte eine Blüte der Frauenschuh-Orchidee abgerissen. Die junge Frau sagte: „Pflück diese Blumen nicht. Die Orchidee blüht nach 15 bis 17 Jahren zum ersten Mal in ihrem Leben, die darf man doch nicht einfach abreißen.“ Der Umweltschutzorganisation WWF zählt die Amur-Ökoregion aufgrund ihrer hohen biologischen Artenvielfalt und ihrer noch riesigen Flächen unberührter Wildnis zu den „Global 200“, den 238 wertvollsten Lebensräumen der Erde, beziehungsweise zu den 142 darin gelisteten Landökoregionen. Es gibt 23 Amphibien- und Reptilienarten, darunter die bedrohte Chinesische Weichschildkröte, mehr als 600 Wirbeltierarten; 90 Säugetiere, davon sind 21 Prozent endemisch, sie kommen also nur hier vor, und viele gefährdet wie der Amur-Tiger und der Amur-Leopard. Man zählt über 120 Fischarten und 400 Vogelarten, davon sind 14 Prozent endemisch und 27 seltene und bedrohte Arten. Die Region ist das letzte Brutgebiet für 95 Prozent des Orientalischen Weißstorchs, 65 Prozent des Mandschuren-Kranichs und 50 Prozent des Weißnackenkranichs. Von den 40000 Insektenarten sind 50 gefährdet. Von den rund 2800 Gefäßpflanzen-Arten sind 800 endemisch. Rund vier Prozent aller Wasserlilien-Arten haben ihre Heimat in der Amur-Region. Es gibt 60 Arten von Waldorchideen. Und eine Besonderheit sind die lebenden Fossilien wie Wasserschild (Brasenia schreberi) oder Stachelseerose (Euryale ferox). Am besten erkundet man den Amur auf einer Flusskreuzfahrt von Chabarowsk nach Nikolajewsk am Amur und zurück. Es gibt zwei interessante Routen: Die erste dauert sieben Tage und sechs Nächte: Chabarowsk – Komsomolsk am Amur (Ausflug) – das Dorf Bogorodskoje (Halt im Grünen mit frisch gekochter Fischsuppe) – Nikolajewsk am Amur (Ausflug) – das Dorf Troizkoje (mit Besuch eines Nanai-Dorfes) – Neptunfest auf dem Amur – Chabarowsk. Die neuntägige Exkursion mit acht Übernachtungen beinhaltet zusätzlich den Besuch von zwei der interessantesten Naturschutzgebiete der Region – den Naturreservaten Komsomolski und Bolonski – sowie einen Halt in der legendären Amur-Region „Sichote-Alin“. Die Entfernung von Chabarowsk nach Nikolajewsk am Amur beträgt 919 Kilometer. Dort mündet der Amur in das Ochotskische Meer. Natürlich wäre es schön, mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Chabarowsk zu reisen, um ganz Russland zu sehen. Der britische Dramatiker Tom Stoppard, der 2009 mit der Transsib von Moskau nach Wladiwostok reiste und dabei Tschechow las, kommentierte die Reise: „Ich kann nicht sagen, dass ich am Ende viele verschiedene Dinge gesehen habe, weil sich die Landschaft kaum verändert hat. Aber es war ein unglaubliches Erlebnis!" Oder Sie fliegen von Moskau mit dem Flugzeug nach Chabarowsk und bewundern schon aus der Luft das „achte Weltwunder“, wie die neue kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke in Chabarowsk genannt wird. Der Zug von Chabarowsk nach Komsomolsk am Amur heißt „Junost“ („Jugend“). Bei der Abfahrt wird im Waggon das Bordradio eingeschaltet, und zu den Klängen des Walzers „Amurwellen“ beginnt eine Zeitreise. „Mächtig rollen die Wellen des Amur, der sibirische Wind singt ihnen Lieder.“ Diesen Walzer liebte bereits meine Großmutter; mein Vater und meine Mutter waren glücklich, wenn sie ihn hörten. Mein Leben lang habe ich ihn immer wieder gehört und mitgesungen. Wohin man auch zu Besuch kommt, dieses Lied wird gespielt, wenn man danach fragt. Und auch, wenn man nicht fragt. In der Schule haben wir im Chor gesungen, wie „die Wachen der Heimat am hohen Ufern des Amur stehen“. Wie viele Lieder, Bücher und Legenden über den „Vater Amur“, wie dieser Fluss seit langem genannt wird, gibt es! Eines davon zählt zu den beliebtesten Jugendbüchern – „Dersu Usala“. Autor ist der Reisende, Forscher und Entdecker des Fernen Ostens Wladimir Arsenjew, es basiert auf seinen Erinnerungen an Reisen durch die Ussuri-Taiga und an den Amur. 1975 drehte der japanische Regisseur Akira Kurosawa den oscarprämierten Spielfilm „Dersu Usala“. Eine Reise entlang des Amur ist die Verheißung wahrer Abenteuer, eine Verlockung für alle, die mystische Landschaften und damit verbundene Mythen und Legenden schätzen. Das Amur-Land ist ein Land der Naturwunder – die geheimnisvollen Petroglyphen von Sikatschi-Aljan, die Perle des Amur: die Schantar-Inseln, der Hochgebirgssee Amut, einzigartige Lotusblumen, der Amur-Tiger, der Gletschersee Medweschje und das erstaunliche Naturdenkmal der Amur-Säulen. Sie haben die Möglichkeit, Kultur und Alltag der indigenen Völker am Amur kennenzulernen. Und was für Feste im Fernen Osten gefeiert werden, darunter eines der besten kulinarischen Festivals in ganz Russland! Das ist das „Fisch – AMUR – Fest“ in der Stadt Komsomolsk am Amur. In der Stadt Sowjetskaja Gawan findet Ende des Winters das „Silber Stint Festival“ statt, das Eisfischer aus ganz Russland anzieht. Dort werden Sie mit einer fantastischen Fischsuppe verwöhnt – einer Ucha. Übrigens wurde im Juni 2017 in Chabarowsk ein russischer Rekord für die Massenbewirtung mit eben dieser Fischsuppe verzeichnet. Viereinhalb Stunden lang wurden am Ufer des Amur rund 15000 Portionen Ucha ausgegeben! Dafür wurden 3750 Liter Fischsuppe zubereitet, ein Teil wurde in einem eigens angefertigten 2,5-Kubikmeter-Kessel gekocht. Vieles in der Region Chabarowsk ist einzigartig. Hier gibt es die „Kinderstation für Wale“ – das ist der Schantar-Archipel. An nur einem Tag erleben sie dort alle vier Jahreszeiten, so schnell ändert sich das Wetter. Besucher des Archipels werden nie vergessen, wie ringsum Wale aus der Meerestiefe an die Oberfläche steigen, ihre Rücken und Schwanzflossen sieht man überall in den umliegenden Gewässern. In den Städten am Amur gibt es viele historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten und wunderbare Museen. Dazu natürlich einzigartige Möglichkeiten für aktive Erholung und Extremsport, die Reisende aus der ganzen Welt anziehen. Am Amur an der Grenze zum Gebiet Amur liegt das Jüdische Autonome Gebiet. Abgesehen vom Staat Israel ist es die einzige jüdische administrativ-territoriale Einheit der Welt mit einem offiziellen Rechtsstatus. Gegründet wurde es 1934, also lange vor dem Staat Israel. Die Transsibirische Eisenbahn führt durch Birobidschan, der Hauptstadt des Jüdischen Autonomen Gebiets. Im Gebiet gibt es Kragenbären, die sonst im Himalaja vorkommen. Freunde des ökologischen Tourismus können seltene Karsthöhlen, das Naturschutzgebiet „Bastak“ und viele andere Höhepunkte erleben. Ein interessanter Ausflug ist für zwei Tage konzipiert, das ist eine Exkursion zur „Jüdischen Stadt“, wo die Musik, die Küche, die Geschichte der ersten Siedler in der Region, ihre Kultur und ihre Religion erlebbar werden. Und wie es in einem Amur-Reiseführer heißt, „diese Region ist wie eine Perle, die in einer Muschel versteckt ist: Dieses Juwel gewinnt jeder, der sie öffnen will.“ Noch vor 150 Jahren war es in Russland unmöglich, auch nur ein einziges Buch über den Amur und die Natur seines Einzugsgebiets zu finden. Nun gibt es Reiseführer und Bücher in großer Zahl, und man kann aus ihnen viel Wissenswertes erfahren. Aber sie geben keine Antwort darauf, worin das Geheimnis, der Charme und die Wirkung des Amur auf unsere Vorstellungskraft beruhen. Jeder wird seine eigene Erklärung finden. Nicht ohne Grund schrieb Tschechow auf seinem Dampfer über die besondere Anziehungskraft dieses Flusses: „Ich bin in den Amur verliebt.“

Erscheinungsdatum
Mitarbeit Mitglied der Redaktion: Britta Wollenweber
Cover Design: Peter Franke
Übersetzer Steffi Lunau
Zusatzinfo zahlreiche schwarz-weiße Abbildungen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 150 x 225 mm
Gewicht 470 g
Themenwelt Reisen Reiseberichte
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Schlagworte Amur-Leopard • Amur-Tiger • Anjuiski Nationalpark • Baikal-Amur-Magistrale • Bikin • Birobidschan • Blagoweschtschensk • Bolschechechzirski Naturschutzgebiet • Bolschoi Ussuriiski • Brennende Berge • Chabarowsk • Dersu Usala • Dusse-Alin-Gebirgszug • Ewenen • Ewenken • Ferner Osten • Fischhaut • Flüsse Russlands • Gebiet Amur • Gorin • Juden • Jüdisches Autonomes Gebiet • Ket-Kap Gebirgskamm • Komsomolsk am Amur • Kondjor-Massiv • Krai Chabarowsk • Nanai • Naturreservate • Naturschutzgebiete • Naturschutzgebiet Komsomolsk • Nikolajewsk am Amur • Oberer Amur • Petroglyphen • Russisch-chinesische Grenze • Russische Föderation • Schamanen • Schantar- Inseln • Sichote-Alin • Sikatschi-Aljan • Taiga • Udehe • Ultschen • Wladimir Arsenjew
ISBN-10 3-932916-81-6 / 3932916816
ISBN-13 978-3-932916-81-6 / 9783932916816
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
leben gegen den Strom

von Christian Feldmann

Buch | Softcover (2023)
Friedrich Pustet (Verlag)
16,95
Besichtigung einer Epoche

von Karl Schlögel

Buch | Hardcover (2023)
Carl Hanser (Verlag)
45,00