Die Geschichte der Germanen

(Autor)

Buch | Softcover
312 Seiten
2005
Campus (Verlag)
978-3-593-37800-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Geschichte der Germanen - Arnulf Krause
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Der Bestseller zum Jubiläumspreis
Die Germanen: Rauschebärtig und in Felle gehüllt brechen die kriegsliebenden Metsäufer aus den Wäldern hervor und massakrieren die
Römer. So weit das Klischee. Doch wer waren sie wirklich? Gelten sie zu Recht als die Urahnen der Deutschen?

Arnulf Krause ist promovierter Germanist und Skandinavist, erfolgreicher Sachbuchautor und Experte für germanische Heldensagen und die Dichtung der Edda. Er lehrt als Honorarprofessor am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn.

Kapitel 1: Die Germanen - Volk der vielen Stämme
Kapitel 2: Die Kimbern und Teutonen bedrohen Rom
Kapitel 3: Julius Caesar - Entdecker oder Erfinder der Germanen?
Kapitel 4: Die Germanenkriege unter Augustus - Durch den Sieg des Arminius bleibt Germanien frei
Kapitel 5: Römer und Germanen - 400 Jahre Konfrontation und Koexistenz
Kapitel 6: Die Völkerwanderungszeit
Kapitel 7: Die Franken - Die erfolgreichsten Germanen
Kapitel 8: Karl der Große - Der Kampf der neuen Germanen gegen die alten Germanen
Kapitel 9: Die Wikinger - Die letzten Germanen
Kapitel 10: Das Nachleben der Germanen


Anhang
Die Germanen - Volk der vielen hundert Stämme
Zeittafel
Auf den Spuren der Germanen
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Abbildungen
Register

Exkurse
Tacitus und die Germania

Die Opferkessel der Kimbern
Die Waffen der Germanen
Die germanische Gesellschaft
Der Name der Germanen
Recht und Gesetze
Die Germaninnen
Wodan - Odin
Die Götterwelt der Germanen
Die Moorleichen
Die Runen

Germanische Kunst
Wulfilas Bibel
Germanische Heldensagen
Die Burgunden
Häuser und Siedlungen
Die Germanen und der Tod
Magie bei den Germanen
Das Hildebrandlied
Die Mythologie des Nordens

Kundige Geschichte der Germanen
"Das Buch ist ein Glücksfall, behandelt doch der Autor den Gegenstand auf beste Sachbuchweise."
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.07.2002)

Anschaulich
"Krauses Geschichte der Germanen liest sich wunderbar unakademisch flüssig und präzise informierend." (Oberösterreichische Nachrichten, 12.10.2002)

Die Germanen
"Ein spannender neuer Blick auf unsere Vorväter." (Stuttgarter Zeitung, 31.01.2003)

Diese Katastrophe hat einen Namen, der bis heute in Deutschland mit einem der wichtigsten Ereignisse der vermeintlich nationalen Geschichte verbunden wird: die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 nach Chr. Ihr siegreicher Held ist "Hermann der Cherusker", dem 1875 bei Detmold ein monumentales Denkmal von mehr als 53 Metern Höhe gesetzt wurde. Die Bronzefigur des ersten Befreiers der "Deutschen" trägt einen Flügelhelm und reckt mit der Rechten ein elf Zentner schweres Schwert in den Himmel. Mehr als 125 Jahre nach der Einweihung, bei der Kaiser Wilhelm I. höchstpersönlich sich die Ehre gab, ist das wilhelminische Monstrum noch immer ein beliebtes Ausflugsziel. Historisch ist jedoch nichts Wahres an dem Riesengermanen: Ein Flügelhelm, eher in den Fundus einer Wagneroper passend, wurde nie von einem Germanen getragen. Den Recken Hermann hat es nie gegeben, allenfalls hieß er Arminius, und der erste "deutsche" Nationalheld war er auch nicht; denn bis die Deutschen sich selbst entdeckten, sollten noch 1000 Jahre vergehen. Mittlerweile weiß man auch, dass die Schlacht im Teutoburger Wald gar nicht in diesem bis ins 17. Jahrhundert Osning genannten Mittelgebirge stattgefunden hat, sondern lediglich in dessen weiterer Umgebung. Als historische Tatsache des Jahres 9 bleibt aber eine in der Tat denkwürdige Niederlage Roms. Die Ereignisse dieses Jahres rücken einen germanischen Stamm ins Licht der Geschichte und mit ihm einige Personen. Zum ersten Mal treten in der antiken Geschichtsschreibung Germanen als Persönlichkeiten stärker hervor. Die Cherusker, was "Hirschleute" bedeuten könnte, siedelten im Gebiet von Teutoburger Wald und Weser, etwa bis zum Harz. Den Römern ging der Stamm lange Zeit aus dem Weg. Für seine Berühmtheit mag ein Vertrag verantwortlich sein, in dem Tiberius auf dem Germanienfeldzug die Cherusker zu Verbündeten machte. Die vornehmste Sippe des Stammes war von diesem Entschluss offenbar überzeugt, denn der Gauhäuptling Sigimer ließ zwei seiner Söhne in römische Dienste treten. Sie wurden so integriert, dass nur ihre lateinischen Namen überliefert sind: Flavus und Arminius. Beide kämpften als römische Offiziere in den Heeren Roms, und von Letzterem wissen wir, dass er eine herausragende Karriere machte: Unter anderem bewies er beim Pannonischen Aufstand seine Treue und seinen Mut, vielleicht sogar in der Funktion eines Präfekten über cheruskische Auxiliareinheiten, also Hilfstruppen. Arminius kannte sich aus in der römischen Welt, mit Sicherheit in den Provinzen, vielleicht sogar in Rom. Die lateinische Sprache beherrschte er fließend. Selbst vor Römern dürfte er eine gute Figur gemacht haben, besaß er doch das römische Bürgerrecht und den Rang eines Ritters. Dennoch zeigte er auch seine barbarische Seite, so als er dem Häuptling Segestes dessen Tochter Thusnelda raubte und sie zur Frau nahm. Dies lässt tief in die Stammesbräuche blicken und brachte Arminius die Todfeindschaft seines Schwiegervaters ein. Aus Pannonien zurückgekehrt bewies er weiterhin seine Verbundenheit zu Rom, denn er bewegte sich im unmittelbaren Umfeld des Varus und begleitete ihn auf seinen Zügen durch das Land. Arminius und sein Vater Sigimer werden sogar als Tischgäste des Statthalters bezeichnet. Er scheint ihnen vollständig vertraut zu haben, vor allem Arminius, der ihm lateinisch sprechend und als Römer gekleidet gegenübertrat. In den Plänen des Varus spielte er eine wichtige Rolle und sollte im zukünftigen Provinzialgermanien zentrale Aufgaben übernehmen. Dies alles änderte sich schlagartig im Spätsommer des Jahres 9. Die römischen Historiker werfen dem Statthalter bodenlosen Leichtsinn und eine völlige Verkennung der Situation vor: Er vertraute den Germanen blindlings, wo sie doch bei aller Wildheit äußerst schlau seien und zudem von Geburt an zur Lüge neigten. So vermieden sie zwar den offenen Aufstand, weil sie am Rhein und im Inneren Germaniens die römischen Legionen wussten. Sie täuschten vor, hinter allen Forderungen des Varus zu stehen. In Wahrheit aber wollten die Stammeshäuptlinge wieder ihre traditionelle Macht erringen und die fremde Tyrannei beenden. Folgende konkrete Ereignisse sind überliefert: Die germanischen Adligen, vor allem die Cherusker, hatten Varus ihre vollständige Loyalität zugesichert. Sie vermittelten ihm den Eindruck, auch ohne militärische Gewalt seinen Anordnungen und den Gesetzen Roms zu folgen. Auf diese Weise lockten sie ihn weit in das Gebiet der Cherusker bis zur Weser. Der Anführer dieser Verschwörung war ausgerechnet Arminius. Der Fast-Römer, der römische Offizier und Kenner des kaiserlichen Heeres redete wortreich davon, dass die Legionen mit ihren Hilfstruppen besiegt werden könnten. Dazu bot er die richtige Strategie an - unter einer Bedingung: Den Oberbefehl über die Verbände der Aufständischen sollte er führen. Nur Übersicht und römische Disziplin gewährleisteten den Erfolg des gesamten Unternehmens.

Erscheint lt. Verlag 23.8.2005
Zusatzinfo 40 s/w-Abb., 16 Farbabb.
Verlagsort Frankfurt
Sprache deutsch
Maße 172 x 250 mm
Gewicht 726 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Vor- und Frühgeschichte / Antike
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte Europa/Alte Geschichte • Eurropa/Alte Geschichte • Germanen • Germanische Völker/Geschichte • HC/Sachbücher/Geschichte/Vor- und Frühgeschichte, Antike • Völkerwanderung
ISBN-10 3-593-37800-0 / 3593378000
ISBN-13 978-3-593-37800-8 / 9783593378008
Zustand Neuware
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