Mit Asperger-Syndrom im Job zufrieden und erfolgreich sein (eBook)

Das 7-Schritte-Programm für Menschen im Autismus-Spektrum
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
152 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11837-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mit Asperger-Syndrom im Job zufrieden und erfolgreich sein - Tony Attwood, Michelle Garnett
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<p><strong>Das neue Buch vom Asperger-Bestseller-Autor</strong><br></p><p>Menschen im Autismus-Spektrum haben oft Probleme im Beruf, obwohl sie viele gefragte Stärken und Fähigkeiten mitbringen. So gestaltet sich häufig die Kommunikation schwierig, weil sie Formulierungen wortwörtlich nehmen. Oder sie konzentrieren sich auf Details und gehen darin auf, verlieren dadurch aber den Überblick. Geräusche und andere Sinneseindrücke werden stärker wahrgenommen und sie tun sich schwer mit den raschen Veränderungen der heutigen Arbeitswelt. Umso wichtiger ist es für sie, einen Job zu finden und zu halten, der ihren Fähigkeiten entspricht.</p><ul><li><strong>Autismus-Expertise</strong>: Tony Attwood und Michelle Garnett sind international bekannte Experten. </li><li><strong>Gezielte Unterstützung</strong>: Menschen im Autismus Spektrum lernen, sich auf den Einstieg in einen Job vorzubereiten, dort erfolgreich zu sein und sich weiterzuentwickeln.<br></li><li><strong>Praktisches Selbsthilfe-Programm</strong>: Für jede Woche gibt es eine Toolbox mit konkreten Arbeitsblättern und Übungen für zu Hause.</li></ul><p><strong>Schritt für Schritt erfolgreich und zufrieden im Job.</strong></p>

<p>Prof. Tony Attwood PhD z&auml;hlt zu den weltweit f&uuml;hrenden Experten f&uuml;r Autismus Spektrum St&ouml;rungen. Er ist klinischer Psychologe und hat sich schon fr&uuml;h seinem Herzensthema gewidmet, sodass er auf ca. 50 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet zur&uuml;ckblicken kann. Derzeit ist er au&szlig;erordentlicher Professor an der Griffith University in Queensland. Er hat zahlreiche Werke &uuml;ber das Asperger-Syndrom verfasst. Sein erstes Buch mit dem Titel &bdquo;Asperger-Syndrom: A Guide for Parents and Professionals&ldquo; wurde bereits 1998 ver&ouml;ffentlicht und in &uuml;ber 25 Sprachen &uuml;bersetzt. Gemeinsam mit Dr. Michelle Garnett bietet er Workshops und Online-Kurse f&uuml;r Betroffene an.</p> <p>Dr. Michelle Garnett lebt in Australien, ist klinische Psychologin und verf&uuml;gt &uuml;ber 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Autismus-Spektrum-St&ouml;rungen. Besonders liegen ihr die psychische Gesundheit von Menschen im Autismus Spektrum und Frauen mit dieser Erkrankung am Herzen. Sie bietet Seminare an verschiedenen australischen Universit&auml;ten und Online-Seminare f&uuml;r Betroffene an. Gemeinsam mit Tony Attwood hat sie bereits zahlreiche B&uuml;cher publiziert.</p>

Werkzeuge zur Stressbewältigung


Stufe 1

Wir wissen sowohl aus der Forschung als auch aus unserer klinischen Erfahrung, dass Menschen im Autismus-Spektrum viele großartige Stärken in ihre Arbeit einbringen, darunter zum Beispiel:

  • Liebe zum Detail

  • Loyalität

  • starke Konzentration auf die Arbeitsaufgabe

  • außergewöhnliche Kreativität

  • hoher Intellekt

  • kreative Problemlösungskompetenz

  • sensorische Wahrnehmung

  • starkes Engagement bei der Arbeit

  • hoher Standard der Arbeit

  • Fähigkeit, Muster und Fehler zu erkennen

  • Wissen

Wir wissen aber auch, dass es einige Herausforderungen gibt, mit denen Menschen im Autismus-Spektrum am Arbeitsplatz konfrontiert sind, wie zum Beispiel:

  • höheres Stressniveau als in der neurotypischen Bevölkerung

  • Probleme mit der sozialen Kommunikation und der sozialen Perspektive, einschließlich des Erkennens von Hierarchien am Arbeitsplatz, der Unterhaltung mit Kolleginnen und Kollegen, die über die Arbeit hinausgehen, und des Verständnisses mündlicher Multitasking-Anweisungen

  • Probleme mit Aufschieben, Prioritätensetzung und Zeiteinteilung

  • Schwierigkeiten bei der Bewältigung des täglichen Lebens, zum Beispiel eine gesunde Schlaf- und Essensroutine

  • eine Tendenz zur Selbstbeschuldigung

In der 1. Stufe unseres Programms werden Sie einen Fragebogen ausfüllen, um Ihre eigenen Stärken und Schwierigkeiten am Arbeitsplatz ▶ zu ermitteln. Erheblicher Stress und Ängste entstehen, wenn wir unser eigenes Fähigkeitsprofil nicht kennen. Wenn wir uns sowohl unserer Stärken als auch unserer Schwächen bewusst sind, können wir unsere Stärken nutzen, um unsere Schwächen zu überwinden.

Außerdem gibt es zwei Abschnitte zu lesen: Der erste beschreibt die Gründe für Stress und Angst bei Menschen im Autismus-Spektrum, der zweite Werkzeuge, die Ihnen helfen, sich zu entspannen.

Nachdem Sie diese Texte gelesen (oder angeschaut) haben, werden wir Sie bitten, drei weitere Fragebögen auszufüllen:

  • Erkennen der persönlichen Anzeichen von Stress und Angst

  • Was stresst Sie?

  • DASS-21

Es ist wichtig, dass Sie sich die in dieser Stufe vorgestellten Informationen aneignen sowie die Fragebögen ausfüllen, bevor Sie die Aktivitäten durchführen. Die Aktivitäten sollen Ihnen helfen, den Stress und die Ängste, die durch berufliche Herausforderungen entstehen, besser zu bewältigen.

Wechselwirkung zwischen Stress und Autismus


Umfangreiche Forschungsarbeiten ▶ [6] haben ergeben, dass die Häufigkeit von Angststörungen bei Familienmitgliedern, sowohl bei solchen im Autismus-Spektrum als auch bei neurotypischen, höher ist als erwartet. Während es eine genetische Veranlagung für Angststörungen gibt, deuten weitere Forschungsergebnisse darauf hin, dass es auch einen neurologischen Grund dafür geben kann. In Studien, in denen Erwachsene im Autismus-Spektrum mithilfe von Neuroimaging-Techniken untersucht wurden, wurden strukturelle und funktionelle Anomalien der Amygdala festgestellt. Die Amygdala ist ein Teil des Gehirns, der mit der Erkennung und Regulierung von Emotionen, insbesondere von Angst und Furcht, in Verbindung gebracht wird. Es gibt auch Forschungsergebnisse, die auf einen Mangel an neuronalen Verbindungen zwischen der Amygdala und den Frontallappen des Gehirns hinweisen.

Um die Funktionsweise von Amygdala, Angst und Frontallappen zu verstehen, können wir uns ein Auto vorstellen, das auf einer Autobahn fährt. Die Frontallappen des Gehirns sind der Fahrer oder die Fahrerin, die Entscheidungen darüber trifft, was zu tun ist, wohin sie fährt usw. Die Amygdala funktioniert wie der Teil des Armaturenbretts im Auto, der dem Fahrer oder der Fahrerin ein Warnsignal bezüglich der Temperatur des Motors und der Gefahr einer Überhitzung gibt. Bei Menschen im Autismus-Spektrum funktioniert die Amygdala oder dieser Teil des »Armaturenbretts« nicht mit der Empfindlichkeit eines neurotypischen »Gefühls-Temperaturmessers«. Informationen über die zunehmende emotionale Hitze bzw. das Funktionieren des Motors stehen diesen Menschen nicht zur Verfügung. Sie bekommen also keine Warnung vor einer drohenden Überhitzung und der Notwendigkeit einer »Abkühlung«.

Wenn Sie sich Ihres inneren emotionalen Zustands nicht bewusst sind, ist es schwierig, zunehmende Angstzustände wahrzunehmen und zu regulieren. Im Autismus-Spektrum kann sich die Dysfunktion der Amygdala auch in einer Tendenz zu katastrophalen emotionalen Reaktionen bei einer relativ niedrigen Angstschwelle äußern, wodurch der »Panikknopf« zu schnell gedrückt wird. Neurotypische Erwachsene erkennen Anzeichen zunehmender Angst viel früher und auf einem weniger intensiven Niveau und sind daher besser in der Lage, ihre Ängste zu bewältigen.

Sensorische Empfindlichkeit


Es gibt auch umweltbedingte Gründe für ein hohes Stressniveau, die mit einer erhöhten sensorischen Empfindlichkeit zusammenhängen. Im Laufe des Tages können Sie aversiven (extremen Widerwillen hervorrufenden) und potenziell überwältigenden sensorischen Erfahrungen ausgesetzt sein, zum Beispiel Kollegen, die sich an einem lauten Arbeitsplatz gegenseitig anschreien, dem Duft des Parfüms einer Kollegin oder dem Geruch der Toilette. Es kann sich auch um taktile Erfahrungen handeln, zum Beispiel beim Tragen von Schutzkleidung oder der Blendung und Reflexion von künstlichem Licht, insbesondere von Leuchtstoffröhren und Abblendlicht.

Nonverbale Kommunikation verstehen


Zu den diagnostischen Kriterien für Autismus-Spektrum-Störungen gehört die Schwierigkeit, nonverbale Kommunikation zu verstehen. Wir sind uns darüber im Klaren, dass Sie Schwierigkeiten haben werden, die subtilen, nonverbalen Hinweise, die auf die Gefühle einer Person und die Tiefe dieser Gefühle hinweisen, genau zu erkennen und zu verstehen. Autobiografien und unsere klinische Erfahrung deuten jedoch darauf hin, dass bei einer Person im Autismus-Spektrum, die eine negative Emotion einer anderen Person wahrnimmt, eine Überempfindlichkeit gegenüber der negativen Emotion besteht, insbesondere bei Angst, Enttäuschung und Aufregung.

Zwei autistische Frauen beschreiben das so: »Es gibt eine Art unmittelbare, unbewusste Reaktion auf die Gefühlslage anderer Menschen, die ich im Laufe der Jahre besser verstanden habe« und »Wenn jemand auf mich zukommt und voller Sorge, Angst oder Wut ist, befinde ich mich plötzlich im gleichen Gefühlszustand.« Ein anderer Erwachsener sagte: »Emotionen sind für mich ansteckend. Den ganzen Tag über besteht die Gefahr, von den negativen Emotionen anderer angesteckt zu werden. Die Angst, nicht zu wissen, wann das passieren wird, macht die Erfahrung äußerst unangenehm und verursacht erheblichen Stress.«

Eine andere Art des Denkens


Wir betrachten Autismus-Spektrum-Störungen als eine andere Art der Wahrnehmung, des Denkens, des Lernens und der Beziehung. Diese Art zu denken kann ein Interesse an der Entdeckung von Mustern und insbesondere von Musterbrüchen und Fehlern beinhalten. Wenn ein Fehler auftritt, der nicht leicht behoben werden kann, kann das jedoch zu erheblichem Leid und großer Angst führen. Damit verbunden sein kann die Angst, einen Fehler zu machen, oder Leistungsangst, weil man entschlossen ist, keine Fehler zu machen.

Es kann auch eine Tendenz zu starrer oder unflexibler Denkweise oder zu einem einseitigen Denken geben. Wenn Veränderungen eintreten, die einen neuen Zeitplan erfordern, kann es erhebliche Schwierigkeiten geben, eine innere Vorstellung von diesem neuen Plan zu entwickeln. Als Mensch im Autismus-Spektrum können Sie daher sehr ängstlich sein, wenn Sie unvorhergesehene Änderungen der täglichen Routine und der Anforderungen am Arbeitsplatz erwarten oder erleben. Es kann zu einem Beharren auf Bestehendem kommen: Abwechslung ist nicht für alle die Würze des Lebens.

Es gibt genetische, neurologische, umweltbedingte und psychologische Gründe für ein hohes Maß an Stress bei Menschen im Autismus-Spektrum. Das Gleiche gilt für Probleme beim Ausdrücken und Regulieren von Emotionen, insbesondere von Ängsten.

Zunahme der Merkmale durch Stress und Angst


Stress und Angst können die Hauptmerkmale von Autismus-Spektrum-Störungen verstärken. Umgekehrt können aber auch einige der diagnostischen Merkmale ein Versuch sein, die Angst zu bewältigen. Eines der Diagnosekriterien ist das Vorhandensein von eingeschränkten, sich wiederholenden und ritualisierten Verhaltensweisen. Diese Verhaltensweisen und Handlungen können jedoch auch der Selbstberuhigung dienen und als Mittel zum Abbau von Ängsten eingesetzt werden – genau wie bei neurotypischen Menschen. Das Beharren auf Routinen ist ein weiteres diagnostisches Kriterium, das auftreten kann,...

Erscheint lt. Verlag 7.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Arbeit • Asperger • Asperger Autismus • Asperger Probleme Arbeit • Asperger Symptome • Asperger Syndrom • Atypischer Autismus • Autismus • Autismus Beruf • Autismus Berufswahl • Autismus Spektrum Störung • Beruf • Geeignete Beruf für Autisten • Job • Umgang mit Autisten
ISBN-10 3-432-11837-6 / 3432118376
ISBN-13 978-3-432-11837-6 / 9783432118376
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