Vom Glück der richtigen Gedanken -  Karolien Notebaert

Vom Glück der richtigen Gedanken (eBook)

Spiegel-Bestseller
Was uns wirklich glücklich macht - Eine verblüffende Reise in unser Gehirn
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
304 Seiten
Ariston (Verlag)
978-3-641-31715-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
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Alles im Griff - natürlich mit Köpfchen!
Unsere Gehirne sind überlastet. Wir wollen zu viele Ziele erreichen, müssen täglich mit Komplexität umgehen und sind dabei ständig online. Das Ergebnis: Wir fühlen uns dauergestresst und unzufrieden.

Dr. Karolien Notebaert nimmt unser Leben unter die neurowissenschaftliche Lupe. Die sympathische Bestsellerautorin zeigt, dass Glück ein Zustand ist, den wir selbst gestalten können. Sie erklärt alltagsnah, welche Faktoren unser Glücksempfinden beeinflussen und wie wir unsere Gedanken in die richtigen Bahnen lenken.

Wissenschaftlich fundiert, einfühlsam und humorvoll lässt sie uns begreifen: Das beste Glück ist selbstgemacht!

  • Happy mit Hirn: mit diesen neurowissenschaftlich bestätigten Methoden fühlst du dich nie wieder gestresst!
  • Liebevoll illustriert von der Autorin selbst
  • Mit Augenzwinkern gegenüber menschlichen Schwächen und erheiternden Geschichten aus dem echten Leben


Die Neurowissenschaftlerin Dr. Karolien Notebaert arbeitete zehn Jahre in der Forschung, bevor sie sich selbstständig machte. Seither bringt sie mit ihrer Science und Leadership Academy neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung in Unternehmen und an interessierte Privatpersonen. Sie unterrichtet an der Goethe Business School in Frankfurt, wo sie bereits mehrfach für ihre Arbeit ausgezeichnet wurde. Sie ist erfolgreich als Speakerin, ob Key-Note, TEDxTalk oder bei Greator (ehemals GedankenTanken) und hält darüber hinaus Kurse mit über 10.000 Teilnehmer:innen auf Insight Timer, der weltweit größten kostenlosen Meditations-App mit etwa 18 Mio. Nutzer:innen.

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Dein Denken führt zu deinem Schicksal

Was sagt die Wissenschaft?

Vom Denken und Fühlen

Warum bist du heute schon aufgeregt, obwohl dein wichtiges Meeting erst morgen stattfindet? Weil du daran denkst, es beschäftigt dich mental. Warum machst du dir Sorgen, obwohl du hier und jetzt nichts tun kannst? Weil deine Gedanken dich an das erinnern, was dich beunruhigt. Warum fühlst du dich vor einer Präsentation nervös, obwohl du noch gar nicht auf der Bühne stehst? Weil deine Gedanken an das Präsentieren und an das Stehen auf der Bühne aktiv sind. Denk an das letzte Mal, als du viel gelacht hast oder viel Spaß hattest. Allein der Gedanke an diesen Moment kann dazu führen, dass du auf der Stelle eine schöne Emotion erlebst.

Unsere Gedanken beeinflussen signifikant, wie wir uns fühlen, sowohl im negativen als auch im positiven Sinne; sie können sehr mächtig sein. Indem wir sie beeinflussen, können wir unsere Lebensqualität verändern. Was in unserem Leben passiert, können wir nicht immer kontrollieren, aber wie wir mental mit diesen Ereignissen umgehen, können wir entscheiden. Aber wie können wir das tun?

Unser Gehirn produziert durchschnittlich 50000 bis 70000 Gedanken pro Tag. Diese Schätzung kann jedoch je nach mentaler Aktivität, emotionalem Zustand und äußeren Reizen variieren. Viele Gedanken laufen unbewusst ab, dennoch haben sie großen Einfluss darauf, welche Emotionen wir erleben und wie wir handeln. Das Modell der Emotionserzeugung von Gross besagt, dass eine Emotion mit der Bewertung eines internen oder externen Reizes beginnt (siehe Kapitel 1). Diese Bewertung umfasst unsere Gedanken, mit denen wir bewusst oder unbewusst der Außenwelt eine Bedeutung geben.

Kognitives Priming

Lass uns ein kleines Experiment durchführen. Schau dir kurz aufmerksam die folgende Abbildung an:

Vervollständige jetzt so schnell wie möglich dieses Wort:

_AHL

Welches Wort kommt dir als Erstes in den Sinn? Es ist sehr wahrscheinlich, dass du gerade das Wort zu ZAHL vervollständigt hast. Das bloße Anschauen von einer Abbildung mit Zahlen beeinflusst, was du als Nächstes sehen wirst.

Bei meiner Lehrtätigkeit führe ich dieses Experiment oft durch, um den Zuhörern zu zeigen, dass das, was wir draußen sehen, im Grunde das ist, was in unserem Kopf passiert. Die eine Hälfte meiner Zuhörer erhält vorab ein Bild mit einer Wahlurne, die andere Hälfte ein Bild mit Zahlen. Wie du dir denken kannst, rufen jene Personen, die die Wahlurne gesehen haben, WAHL, während die anderen ZAHL schreien. Das nennt sich »Priming«, ein psychologisches Phänomen, bei dem die vorherige Exposition gegenüber einem bestimmten Reiz (das Bild einer Wahlurne oder Zahlen) die Verarbeitung und Interpretation der nachfolgenden Reize (das unvollständige Wort _AHL) durch das Gehirn beeinflussen kann.

Priming-Effekte können bei verschiedenen kognitiven Prozessen beobachtet werden, darunter Wahrnehmung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung. Der Begriff »kognitiv« bezieht sich auf alle Aspekte, die mit der Verarbeitung von Informationen und dem Erwerb von Wissen zusammenhängen. Dieses Phänomen zeigt die Verflechtung und den Einfluss früherer Erfahrungen und Informationen auf unsere nachfolgende kognitive Verarbeitung und unser Verhalten. Vereinfacht ausgedrückt: Was wir in der nahen und fernen Vergangenheit erlebt haben, kann einen starken Einfluss darauf haben, wie wir die Welt heute sehen und erleben.

Emotionales Priming

Doch nicht nur kognitive Prozesse können durch Priming verändert werden, sondern auch Emotionen. Emotionales Priming bezieht sich auf den Prozess, durch den die Exposition gegenüber einem emotionalen Stimulus nachfolgende emotionale Reaktionen oder Urteile beeinflusst. Wenn sich jemand beispielsweise einen traurigen Film ansieht, kann dies dazu führen, dass er sich danach einfühlsamer oder emotional sensibler fühlt. Emotionales Priming wird häufig in experimentellen Studien verwendet, um Emotionen hervorzurufen und deren Einfluss auf die weiteren mentalen Prozesse zu untersuchen.

Emotionales Priming kann auf verschiedene Weise erfolgen, etwa durch visuelle Reize (z. B. Bilder oder Videos), auditive Reize (z. B. Musik oder Geräusche) oder durch verbale oder schriftliche Sprache. Der emotionale Priming-Effekt kann die Wahrnehmung, das Gedächtnis, die Entscheidungsfindung und das gesamte emotionale Erleben einer Person beeinflussen. Wenn zum Beispiel jemand durch aufmunternde Musik mit positiven Emotionen angeregt wird, ist es wahrscheinlicher, dass er nachfolgende Ereignisse oder Informationen auf positive oder optimistische Weise interpretiert. Umgekehrt kann eine Person, die durch belastende Bilder mit negativen Emotionen angeregt wird, dazu neigen, nachfolgende Ereignisse in einem negativen Licht wahrzunehmen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen des emotionalen Primings subtil sein können und von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter individuelle Unterschiede, persönliche Erfahrungen und der Kontext, in dem das Priming stattfindet. Außerdem kann es sowohl kurzfristige als auch potenziell länger anhaltende Auswirkungen auf emotionale Zustände und Verhaltensweisen haben.

Der unbewusste Einfluss von visuellen Reizen auf unsere Emotionen wurde zum Beispiel mit der Aufgabe »Fearful Face Task« gezeigt, während die Testpersonen in einem MRT-Scanner lagen. Ein Magnetresonanztomograf (MRT) ist ein medizinisches Bildgebungsgerät, das mithilfe von starken Magneten und Radiowellen detaillierte Bilder von den inneren Strukturen des Körpers, einschließlich der Organe, Gewebe und Knochen, erzeugt. Er wird häufig zur Diagnose und Überwachung verschiedener Krankheiten eingesetzt, da er hochauflösende Querschnittsbilder ohne ionisierende Strahlung erzeugen kann, oder um Strukturen und Funktionen des Gehirns sichtbar zu machen. Die Testpersonen bekamen bei diesem Experiment Bilder von ängstlichen Gesichtern gezeigt, was normalerweise zu einer erhöhten Aktivierung der Amygdala führt, einer kleinen mandelförmigen Ansammlung von Kernen, die sich im Schläfenlappen des Gehirns befindet, sowohl in der linken als auch in der rechten Gehirnhälfte. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen und wird besonders mit Stress-, Angst- und Furchtreaktionen in Verbindung gebracht. Daneben sahen sie auch Bilder von neutralen männlichen und weiblichen Gesichtern. Die Bilder in der »Fearful Face Task« wurden entweder lang genug präsentiert, um bewusst wahrgenommen zu werden, oder so kurz und verdeckt, dass die Personen sie gar nicht bewusst bemerkten. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur bewusst betrachtete ängstliche Gesichter eine Amygdala-Aktivierung auslösen, sondern auch Gesichter, die von den Personen nicht bewusst verarbeitet wurden. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit anderen Studien, die zeigen, dass die Amygdala als Reaktion auf Reize ohne bewusste Verarbeitung aktiviert werden kann, also dass Reize Stress- oder sogar Angstgefühle auslösen können, ohne dass wir sie überhaupt richtig wahrnehmen.

Die Hebbsche Lernregel

Der Priming-Effekt beruht auf den Netzwerken, die in unserem Gehirn gebildet werden. Dessen Bausteine sind Neuronen oder Gehirnzellen, von denen ein ausgewachsenes Gehirn etwa 86 bis 100 Milliarden hat. Jedes Neuron kann sich mit mehr als tausend anderen Neuronen verbinden, was das menschliche Gehirn zu einer sehr komplexen Ansammlung von neuronalen Verbindungen macht. Diese Verbindungen werden, neben anderen Faktoren wie etwa der genetischen Ausstattung, durch unsere Erfahrungen gebildet. Die Fähigkeit, zu lernen und sich an neue Erfahrungen zu erinnern, ist ein Kern unserer Existenz. Es ist weithin anerkannt, dass Erinnerungen durch die Verstärkung der neuronalen Verbindungen gebildet und gespeichert werden, wenn Neuronen gemeinsam aktiv sind. Dieses Prinzip ist als Hebbsche Lernregel bekannt: Wenn miteinander verbundene Neuronen während eines bestimmten Ereignisses zeitlich sehr nahe beieinander aktiv werden, verstärkt sich ihre Verbindung, und es bildet sich eine »Erinnerung« an dieses Ereignis. Mit anderen Worten: Neuronen verdrahten sich miteinander, wenn sie gemeinsam feuern (engl. What fires together, wires together).

Auf das _AHL-Priming-Beispiel übertragen: Im Laufe des Lebens wird das Bild einer Wahlurne oft gleichzeitig mit dem Wort Wahl präsentiert, sowohl in der Außenwelt als auch intern im Kopf als Gedanke. Dies führt dazu, dass wir lernen, dass das Bild einer Wahlurne mit Wahl verwandt ist. Je öfter wir diese Verbindung wahrnehmen oder je öfter wir diese Kombination innerlich wiederholen, desto stärker werden das Bild und das Wort in unserem Gehirn miteinander verbunden. Neuronen verdrahten sich miteinander, wenn sie gemeinsam feuern. Folglich aktiviert das bloße Sehen des Bildes einer Wahlurne nicht nur die neuronale Repräsentation der Urne, sondern teilweise auch das Wort Wahl. Dies ist die Grundlage des Lernens. Ein anderes Beispiel: Wenn wir eine neue Sprache lernen, etwa Französisch, kann es sein, dass uns das französische Wort cuisine zunächst nichts sagt. Aber je öfter wir dieses Wort in Kombination mit »Küche« wiederholen, desto stärker wird diese Verbindung. Nach ausreichender Wiederholung denken wir automatisch an Küche, wenn wir das Wort cuisine sehen.

Nicht nur Worte oder Gedanken werden auf diese Art und Weise miteinander verknüpft, sondern auch Gedanken, Gefühle, Entscheidungen und Verhaltensmuster. Wenn wir jeden Abend zuerst die...

Erscheint lt. Verlag 26.6.2024
Zusatzinfo durchg. Illus in 4c
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte 2024 • angstzustände • Burnout • Care-Arbeit • Depression • eBooks • gehirn stärken • mentale Gesundheit • Mental Load • Motivation • Neuerscheinung • Neurowissenschaft • Positive Psychologie • Selbstoptimierung • Selbstwert • Selbstwirksamkeit • Selfcare • Spiegel Bestsellerautorin • Sucht
ISBN-10 3-641-31715-0 / 3641317150
ISBN-13 978-3-641-31715-7 / 9783641317157
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