High on Life: Du bestimmst, wie du dich fühlst (eBook)
240 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44669-0 (ISBN)
David JP Phillips ist ein internationaler Speaker mit schwedischen Wurzeln. Er arbeitet für die Führungsebene einflussreicher Weltkonzerne. Sein besonderer Blick auf genuine Selbstführung speist sich aus einer 19-jährigen Depression, die er überwand, indem er die menschliche Fähigkeit, mit dem eigenen Körper zu kommunizieren, studierte. Er lebt und arbeitet in Schweden. Mehr Infos unter: https://www.davidjpphillips.com
David JP Phillips ist ein internationaler Speaker mit schwedischen Wurzeln. Er arbeitet für die Führungsebene einflussreicher Weltkonzerne. Sein besonderer Blick auf genuine Selbstführung speist sich aus einer 19-jährigen Depression, die er überwand, indem er die menschliche Fähigkeit, mit dem eigenen Körper zu kommunizieren, studierte. Er lebt und arbeitet in Schweden. Mehr Infos unter: https://www.davidjpphillips.com
Einleitung
Manchmal bittet man um etwas und bekommt es dann auch – aber nicht so, wie man es erwartet hat.
Es war an einem düsteren Herbsttag im November, als sich alles veränderte. Meine Frau Maria und ich waren unterwegs auf einem schönen Spaziergang, als mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel ein Gefühl traf, das ich bisher nicht kannte. Ich blieb stehen und erstarrte sozusagen vor Schreck. Maria sah mich an, legte den Kopf schief, wie es ihre Gewohnheit ist, und fragte: »Was ist los, Liebling?« Ich versuchte ihr das Gefühl zu beschreiben, so gut ich konnte. Sie lachte leise, als würde sie sich über etwas wundern, und sagte dann: »Aber das klingt ja nach Freude!« Fünf Minuten später war das Gefühl weg und hatte wieder der dunklen Leere Platz gemacht, die ich so gut kannte. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich nicht erinnern konnte, in meinem Erwachsenenleben jemals so etwas gefühlt zu haben.
Aber unsere Geschichte beginnt eigentlich etwas früher.
Einige Monate zuvor war ich in Göteborg gewesen, um wie gewöhnlich einen Vortrag zu halten. Es ging darin um Kommunikation, was das Erlebnis besonders schmerzhaft macht. Nachdem ich die Hälfte meines Vortrags absolviert hatte, war es Zeit für eine kleine Pause. Ich blieb bei meinem Computer stehen und tat eigentlich gar nichts. So was macht man manchmal zur Halbzeit, wenn man einen Vortrag hält – in der Hoffnung, dass jemand kommt, einem auf die Schulter klopft und ein Kompliment macht, sodass man Energie für die zweite Hälfte tanken kann. Und tatsächlich: Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich eine Frau auf mich zubewegte. Ihr vorsichtiger Gang und vor allem die Art, wie sie sich geradezu in meinen inneren Radius hineinschlich, ließen mich allerdings vermuten, dass sie alles andere im Sinn hatte als ein Kompliment. Und tatsächlich sagte sie zu mir: »Ich möchte dich darauf hinweisen, dass du in deinen Beispielen den Namen unserer Konkurrenzfirma nennst statt unseren.«
Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Wie konnte das sein? Ich bin Rhetoriker, ich lege jedes Wort auf die Goldwaage! Aber es war tatsächlich ein paarmal passiert.
Auf der Zugfahrt nach Hause dachte ich: »So, jetzt ist meine Karriere am Ende. Wenn ich nicht mehr weiß, was ich sage, wie kann ich dann überhaupt noch etwas sagen?« Das Erlebnis in Göteborg war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich machte einen Termin mit meinem Hausarzt. Nicht zum ersten Mal.
»Und, David, was habe ich dir gesagt?« Das klang alles andere als schmeichelhaft. »Vor zwei Jahren warst du hier bei mir, weil du Zuckungen im Gesicht hattest. Ich habe dir gesagt, das kommt vom Stress, du musst es ruhiger angehen lassen, weniger arbeiten und dich mehr ausruhen. Letztes Jahr warst du wieder hier, weil du Probleme mit dem Magen und mit dem Herz hattest. Da habe ich dir dasselbe gesagt. Und jetzt bist du wieder hier und erzählst mir, dass du stressbedingte neurologische Ausfälle hast. Was muss ich denn noch dazu sagen, damit du es kapierst? Wenn du dein Leben jetzt nicht änderst, wird der Stress Auswirkungen haben, die man nicht mehr beheben kann. Meiner Ansicht nach wirst du mindestens drei Jahre brauchen, um dich zu erholen, und diesen Prozess kannst du nicht beschleunigen!«
So unglücklich, dass mir Tränen über die Wangen liefen, fuhr ich – der ach so Unbesiegbare – nach Hause und legte mich ins Bett. Die nächsten zwei Monate stand ich praktisch nicht auf. Die Depression schlug mit voller Wucht zu. So lange war ich noch nie unten gewesen. Während des gesamten Sommers 2016 weinte ich praktisch ohne Pause. Ein Tag fühlte sich sinnloser an als der andere. Alles war einfach nur traurig, und der Wunsch, morgens gar nicht erst aufwachen zu müssen oder gleich wieder einschlafen zu dürfen, war die einzige Routine, an die ich mich erinnere. So viele Menschen kümmerten sich um mich, so viele wollten mir helfen, aber es gab nichts, was mir half. Bis eines Tages gegen Ende des Sommers … Da sagte Maria etwas zu mir, was mein Leben verändern sollte und zur Grundlage des ersten und wichtigsten Werkzeugs wurde, das ich später in meinen Kurs zur Selbstführung einbaute, auf dem auch dieses Buch beruht. Nämlich die »Stresskarte«.
Zurück zum ersten Satz: Manchmal bittet man um etwas und bekommt es dann auch – aber nicht so, wie man es erwartet hat. Mein Beruf ist Vortragsredner, Coach und Ausbilder auf internationaler Ebene. Bis zu dem Erlebnis, von dem hier die Rede ist, habe ich mein gesamtes Erwachsenenleben einem einzigen großen Thema gewidmet: Kommunikation, ausgehend von Erkenntnissen der Neurowissenschaft, Biologie und Psychologie. Gemeinsam mit meinem Team habe ich unter anderem eine Studie durchgeführt, bei der wir sieben Jahre lang 5000 Vortragsredner, Präsentatoren und Moderatoren beobachteten, um am Ende 110 verschiedene Kommunikationsweisen zu identifizieren, die wir alle benutzen. Zwei Jahre lang habe ich mich damit beschäftigt, den bis heute meistgesehenen TEDx-Talk über Storytelling zu schreiben. Mit diesem Vortrag war ich der Erste, der wie auf Kommando verschiedene Signalsubstanzen bei seinen Zuhörerinnen und Zuhörern freisetzen konnte, je nachdem, welche Geschichte ich erzählte. Und wenn ich jetzt hier darüber berichte, dann nicht, um meinen Lebenslauf im Detail wiederzugeben, sondern um zu erklären, dass ich trotz all dieser Werkzeuge, Techniken, Methoden, die ich gelernt hatte, meine Klienten nur bis zur Stufe sieben auf einer zehnstufigen Skala brachte. Was fehlte, um die Zehn zu schaffen? Ich gab ihnen doch alles!
Ja, das war frustrierend. Annähernd zehn Jahre lang hatte ich auf der ganzen Welt nach dem Schlüssel gesucht, mit dessen Hilfe ich das maximale Potenzial der Menschen heben könnte, die meine Vorträge hörten, die ich ausbildete oder coachte. Ohne jemals den Erfolg zu haben, von dem ich doch wusste, dass er möglich war. Bis ich diesen Schlüssel eines Tages fand, und zwar an einer Stelle, wo ich ihn am wenigsten vermutete. Nicht in einem Buch, nicht bei irgendeinem Spezialisten – sondern in mir selbst.
Dass ich ihn nicht früher fand, lag zum einen daran, dass ich ihn nicht immer in mir gehabt hatte. Zum Teil aber auch daran, dass ich absolut nicht bereit gewesen war, ihn zu finden. In meinem Fall waren mehr als ein Jahrzehnt depressiver Verstimmung und wiederholter Selbstmordgedanken sowie ein durchgeheulter Sommer in absoluter Finsternis nötig, um so weit zu kommen. Und am Ende fünf Minuten Freude auf einer Brücke. Erst dann stieg der Schlüssel endlich aus dem Wasser auf wie das Schwert von König Artus.
Es war so, als würde ich zum ersten Mal Farben sehen oder Düfte wahrnehmen. Kannst du glauben, dass ich hoch motiviert war, dieses Gefühl wieder zu erleben, nachdem es verschwunden war? Es zündete einen Funken in mir oder, besser gesagt, einen Vulkanausbruch, den niemand mehr aufhalten konnte.
Allerdings begriff ich damals noch gar nicht, dass ich den Schlüssel gefunden hatte. Ich weiß noch, dass ich nach dem Spaziergang in mein Arbeitszimmer rannte, um zu skizzieren, was ich in letzter Zeit getan hatte, um zu verstehen, was dieses Gefühl möglicherweise hervorgerufen hatte. Ich griff zu dem einen Werkzeug, das alle Probleme auf dieser Welt lösen kann – Excel –, und schrieb nieder, was ich getan hatte, wie viel ich getan hatte und wann. Der Funke hatte, nicht ganz überraschend, meine energiegeladene, manische Seite geweckt, und ich schlief die nächsten fünf Tage fast gar nicht. In dieser Zeit las ich unzählige Studien und Bücher zum Thema, brainstormte auf Whiteboards, schrieb Notizen und entwickelte detaillierte Schemata in Excel. Wenn ich doch einmal schlafen konnte, wachte ich ein paar Stunden später wieder auf und las weiter, um das Thema Selbstführung zu studieren.
Fünf Tage und Nächte später sah ich das vor mir, was meine Rettung sein sollte: mein Leben 2.0.
In den folgenden Monaten wandte ich die Technik, die bei meinen Studien herausgekommen war, weiter an, und plötzlich, einen Monat später, schlug der Blitz wieder ein. Diesmal schenkte er mir zehn Minuten Freude, wenig später zwanzig, vierzig, sechzig Minuten. Aus Minuten wurden Stunden, aus Stunden Tage, und im Januar des folgenden Jahres kam der Kipppunkt: Von da an hatte ich genauso viele helle Tage wie zuvor dunkle. Was folgte, war das beste Jahr meines bisherigen Lebens. Es fühlte sich an, als hätte man mir den Schlüssel zu einem Märchenland überreicht. Freudenschauer und Tränen des Glücks wechselten sich ab.
Neugierig, wie ich war, fing ich an, meine Klienten mit den Techniken zu coachen, die ich bei mir selbst angewandt hatte, und da passierte es: Ich begriff, diesmal auf bewusster Ebene, dass ich den Schlüssel gefunden hatte, nach dem ich den Großteil meines Lebens gesucht hatte. Die Klienten, die ich coachte und trainierte, kamen schneller zu einem guten Ergebnis und konnten nun ihr volles Potenzial als Führungskräfte, Lehrer, Ärztinnen, Rednerinnen und Verkäufer abrufen. Doch damit nicht genug: Ich stellte auch fest, dass sie als Individuen und Mitmenschen im Privatleben wuchsen. Sie erreichten die Zehn. Meine Einsichten und Erfahrungen nützten anderen!
Diesen Schlüssel, oder besser gesagt, diesen Schlüsselbund, möchte ich in diesem Buch auch mit dir teilen. Ich erzähle dir von meinen eigenen Erlebnissen und von den Lehren, die ich aus dem Coaching und der Ausbildung von Zehntausenden Menschen weltweit zum Thema Selbstführung gezogen habe. Ich gebe dir die Studien an die Hand, die große Teile der beschriebenen Reise stützen. Und ich verspreche dir: Wenn...
Erscheint lt. Verlag | 1.2.2024 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie |
Schlagworte | Alltagspsychologie • angewandte Endokrinologie • biohacking buch • Body-Hacks • buch erfolg • bücher persönlichkeitsentwicklung • bücher über erfolg und mindset • Cortisol • david j.p. phillips • David JP Phillips • Dopamin • emotionen kontrollieren • Emotionen verstehen • Endorphin • Engelscocktail • erfolg hormone • Gefühle steuern • gelassenheit buch • glückshormone aktivieren • glückshormone auslösen • glückshormone buch • Glückshormone freisetzen • glückshormone steigern • High on Life • hormone beeinflussen • hormone buch • hormone buch bestseller • hormone männer • hormone steuern • micro habits • Oxytocin • Persönliche Weiterentwicklung • positive Einstellung • psychologie bücher • Ratgeber Emotionen • Ratgeber Erfolg • Selbstbestimmtes Leben • selbstbewusstsein stärken • Selbstführung • Selbstmanagement • Selbstoptimierung • selbstoptimierung buch • Serotonin • Testosteron • Ziele erreichen |
ISBN-10 | 3-426-44669-3 / 3426446693 |
ISBN-13 | 978-3-426-44669-0 / 9783426446690 |
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