Lebensfreude (eBook)

Wie es gelingt, das Leben trotz aller Schwierigkeiten zu bejahen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
240 Seiten
Kailash (Verlag)
978-3-641-30294-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lebensfreude -  Jens Corssen,  Stephanie Ehrenschwendner
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Die Kunst, grundlos glücklich zu sein
Fünf Fremde treffen sich frühmorgens in einem Park. Ihr Ziel: Endlich wieder mehr Freude spüren, die sich aus ihrer aller Leben geschlichen hat. Wird dieses Experiment funktionieren?

Der Mensch sehnt sich nach Lebendigkeit, Geborgenheit und Glück - doch viele fühlen sich orientierungslos und scheinen keinen Zugang mehr dazu zu finden. Wie kann das passieren? Und wie kann ein freudvolles Leben trotz zahlreicher täglicher Herausforderungen und wachsender Unsicherheit in schwierigen Zeiten gelingen? Diese existentiellen Fragen beantworten Jens Corssen und Stephanie Ehrenschwendner in einer ebenso spannenden wie bewegenden Geschichte, die das Konzept der Selbstentwicklung hautnah erlebbar macht. Ihre Botschaft: Jeder kann es schaffen, ein freudvolles Leben zu gestalten.

Jens Corssen ist Diplompsychologe, Verhaltenstherapeut und psychologischer Berater für Persönlichkeitsentwicklung und gelingende Beziehungen. Seit 50 Jahren berät er Menschen, ihre persönlichen und beruflichen Schwierigkeiten zu lösen. Der Selbst-Entwickler®, dessen Philosophie und Praxis zu Corssens Markenzeichen wurden, gehört zu den erfolgreichsten psychologischen Konzepten im deutschsprachigen Raum. Jens Corssen lebt in München.

In der Zwischenzeit

Britta –
einen Tag nach dem ersten Treffen

Sieben Uhr dreißig. Noch eine Viertelstunde, bevor Britta zur Arbeit aufbrechen musste. Sie schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und blätterte im Stehen das Mäppchen auf dem Esstisch durch, das ihr Corssen nach der Anmeldung geschickt und dem sie bisher keine große Beachtung geschenkt hatte. Sie überflog die Unterlagen, die einige Informationen zum Thema Bewusstes Leben sowie zur Organisation des Freude-Kreises enthielten. Vielleicht hätte sie sich für das gestrige Treffen besser vorbereiten sollen? Ihr Blick blieb an einigen der Regeln hängen, die sie irritierten.

  • Den anderen nichts einreden und nichts ausreden.
  • Keine Beurteilungen und keine ungefragten Ratschläge geben.
  • Nur Gutes übereinander reden.
  • Auf Sich-Beklagen verzichten, Negatives nicht als Du- sondern als Ich-Aussage formulieren.

Wenn man das alles genau befolgte, worüber konnte man sich dann eigentlich noch unterhalten? Die Treffen mit ihren Mädels waren bestimmt davon, sich detailreich über alles, was in ihrem Leben passierte, auszutauschen und aufzuregen: den Stress in der Arbeit, die Ehemänner oder Dates, das Regenwetter, das minderwertige Hotel im Urlaub. Das schlechte Essen oder die unmöglichen Tischnachbarn im Restaurant. War das schon Sich-Beklagen oder nur ein Tratsch unter Freundinnen? Wenn sie nur eine ihrer Freundinnen traf, zogen sie meist über die her, die gerade nicht dabei waren. Und was war, wenn sie sich gegenseitig die Meinung sagten, weil sie falsch fanden, was die andere tat: War das dann eine ungefragte Einmischung? Oder eher Sorge um die Freundin?

Sie trank einen Schluck Kaffee. Dabei fiel ihr wieder ein, was Sebastian ihr vorgeworfen hatte. War sie wirklich eine Meckerliese? Konnte man ihr es nicht recht machen? Diese Kritik hatte Britta nicht kaltgelassen. Im Nachhinein ärgerte sie sich darüber, nicht sofort schlagfertig reagiert zu haben. Überhaupt hätten wir viel eher und ausführlicher über diese Regeln reden müssen, empörte sie sich. Aber Sebastian hatte alles viel zu schnell vorgelesen.

Warum ärgerte sie sich eigentlich so über seine Bemerkung? Er konnte ihr doch egal sein. Sebastians Strichliste kam ihr in den Sinn. Vielleicht sollte sie das ausprobieren. Eine Bestandsaufnahme machen, allein schon, um ihm das Gegenteil zu beweisen. Sie beschloss, ab jetzt darüber Buch zu führen, wie oft am Tag sie sich über das Leben beklagte oder über andere oder sich selbst schimpfte. Sie legte in ihrem Handy eine Notiz an und schrieb als Überschrift: Meine Beschwerdeliste. Jedes Mal würde sie einen Strich machen, wenn sie ungefragt ihren Senf zu etwas dazugab, rumjammerte, andere kritisierte, mit den Augen rollte, sich mit anderen verglich oder sich niedermachte.

Die anderen waren bestimmt nicht so gewissenhaft bei der Sache wie sie jetzt, dachte sich Britta, und setzte verärgert den ersten Strich für ihren ersten gedanklichen Regelbruch.

Gerda –
einen Tag nach dem ersten Treffen

Sie und zu viel gequatscht! Gerda spürte noch immer die Empörung über Sebastians Worte. Bisher waren ihre Beiträge in Seminaren und Workshops immer erwünscht gewesen. Oft genug überbrückte sie damit Gesprächspausen oder half den Leuten auf die Sprünge. Sie trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. War das schon Ton angeben? Sie schob den Gedanken beiseite. Schließlich plagten sie gerade andere Sorgen. Zum wiederholten Mal wartete sie seit Mittag am Standplatz vergeblich auf Kundschaft. Lag das daran, dass heute Montag war? Oder dass das Geschäft generell schlechter geworden war? Dem Gejammere der Kollegen nach zu urteilen schon. Auch ihr Umsatz ging zurück. Ganz zu schweigen vom Trinkgeld. Waren die Leute geiziger geworden?

Ein Gutes hatte die Flaute allerdings, denn zumindest konnte Gerda über das erste Treffen des Freude-Kreises nachdenken. Seltsamerweise hatte sie sich danach nicht besonders gut gefühlt. Dabei hätte eigentlich das Gegenteil der Fall sein müssen. Sie war sicherlich am weitesten in der Gruppe, was Bewusstseinsarbeit anging. Konnte wichtige Beiträge leisten, was die anderen bestimmt nicht von einer Taxifahrerin erwartet hatten. Trotzdem war sie unzufrieden. Warum eigentlich?

Vielleicht war es Zeit für das Buchorakel. Sie griff nach dem Band mit den vielen Klebezetteln, der auf dem Beifahrersitz lag, und schlug eine beliebige Seite auf. Unzufriedenheit ist die Folge von negativen Gedanken, las sie. Die meisten Menschen wollen Gefühle wie Traurigkeit, Wut oder Angst nicht gern zulassen. Dabei sollten sie dankbar dafür sein. Denn diese Emotionen sind eine Art schützendes Warnsignal, um uns auf etwas aufmerksam zu machen, das uns missfällt. Ein solches Störgefühl will uns achtsam machen, ins Handeln bringen. Leider haben viele Menschen den Zugang zu ihren Gefühlen aus den verschiedensten Gründen verlernt.

Klaus –
einen Tag nach dem ersten Treffen

»Wie war’s eigentlich gestern, Liebling?« Seine Frau setzte sich aufs Sofa, wo es Klaus sich gerade bequem gemacht hatte, um sich vor dem Abendessen noch ein bisschen von einem langen Tag im Labor auszuruhen. Er machte seine Arbeit als Biologe nach so vielen Jahren sehr routiniert, aber es kostete ihn mehr Mühe als früher, sich zu konzentrieren.

»Geht so«, antwortete er einsilbig und verschanzte sich hinter seinem Wissensmagazin, in der Hoffnung, seine Frau würde aufgeben. Er war ihr schon den ganzen Sonntag aus dem Weg gegangen. Aber wie es aussah, würde sie nicht lockerlassen.

»Was liest du denn da?«, fragte sie. Weil er nicht antwortete, las sie die Titelstory des Heftes laut: »Gehirn und Glück.« Mit verdutztem Gesicht sagte sie: »Seit wann interessierst du dich denn dafür?«

»Seit wann geht dich das was an?«, bellte Klaus zurück. Gleich darauf tat ihm seine harsche Reaktion leid. Das hatte seine Frau nicht verdient. Sie war seit fast dreißig Jahren an seiner Seite und kümmerte sich liebevoll um ihn. Doch in letzter Zeit war er von allem und jedem genervt, auch von seiner Frau, die sich wortlos erhob und in der Küche verschwand. Klaus entging nicht die Enttäuschung, die ihr ins Gesicht geschrieben stand. Aber was hatte sie erwartet? Dass er nach zwei Stunden Freude-Kreis wie ausgewechselt war? Dass alles wieder gut sein würde? Es würde nie mehr alles gut sein.

Sein Blick wanderte im Wohnzimmer umher. Wie hatten sie gemeinsam geschuftet, um diese Wohnung zu kaufen und herzurichten. Wie stolz waren sie beide gewesen, das gemeinsam geschafft zu haben. Und jetzt sollte das alles vorbei sein?

Er lenkte seine Aufmerksamkeit mit aller Kraft zurück auf das Wissensmagazin, das er heute Morgen am Bahnhof gekauft hatte, weil ihm Gerdas Bemerkung, Freude sei eine hohe Schwingung, die man im Gehirn messen könne, nicht mehr aus dem Kopf gegangen war.

Glück findet im Gehirn statt, lautete die Überschrift des Artikels, den er gerade angefangen hatte zu lesen, als seine Frau hereingekommen war. Er stieg erneut in den Text ein: Freude ist eine Grundemotion wie Traurigkeit, Angst und Wut. Wir spüren sie körperlich – etwa durch ein Kribbeln im Bauch oder einen erhöhten Herzschlag. Dieses Gefühl wird im Gehirn durch Endorphine und Dopamin erzeugt, wenn wir etwas Schönes erleben. Das Belohnungszentrum im Gehirn springt an und schüttet diese Glückshormone aus, die über Nervenimpulse in den vorderen Gehirnbereich, das Stirnhirn, gelangen. Passiert das, können wir die Glücksgefühle noch dankbarer genießen. Kann man Glück also aktiv beeinflussen? Ja! Zum Beispiel mit Achtsamkeitstraining. Atemübungen und Meditation können die sogenannte Neuroplastizität erhöhen, das ist die Fähigkeit des Gehirns, immer wieder neue neuronale Verbindungen herzustellen und sich damit umzubauen. Man könnte also auch salopp sagen: Man kann das Gehirn in hohe Schwingung versetzen.

Klaus ließ das Magazin auf seine Brust sinken und schloss die Augen. Er hätte nicht gedacht, dass Gerda richtiglag. Nachdenklich strich er sich mit einer Hand übers Kinn. War der Moment der Leichtigkeit, den er während Sebastians Atemübung gespürt hatte, Glück gewesen? Er machte die Augen zu und konzentrierte sich auf seinen Atem. Viermal ein. Pause. Sechsmal aus.

Anna –
zwei Tage nach dem ersten Treffen

Um zehn Uhr vierzig saß Anna in einer drögen Vorlesung über Verwaltungsrecht, als ihr Handy brummte. Sie sah auf das Display: eine neue Mail. Kaum hatte sie das Programm geöffnet, entdeckte sie die Antwort von Jens Corssen auf die Frage, worin der Unterschied zwischen Freude und Glück läge. Er hatte auch an die anderen geschrieben. Anna las einmal über die Mail, dann ein zweites Mal, weil sie so überrascht über die persönlichen Erfahrungen war, die Corssen mit ihnen teilte:

Ich bin in unterschiedlichen Gefühlswelten, wenn ich Freude, Glück und Zufriedenheit empfinde und erlebe. Ich freue mich zum Beispiel darüber, wenn ich etwas gut hinbekommen habe oder gelobt werde. Wenn ich mit meinen Freunden am Stammtisch herzlich lache. Wenn mir das Essen besonders gut schmeckt. Wenn ich etwas geschenkt bekomme, das ich mir lange gewünscht habe. Wenn ich mich überwunden habe, etwas Unangenehmes zu tun.

Ich bin glücklich, wenn ich mich beim Meditieren vergesse und mich mit allem verbunden fühle. Ähnliche Gefühle des Nicht-getrennt-Seins habe ich auch, wenn es mir gelingt, mich zum Beispiel auf einer Parkbank im Englischen Garten oder beim Schwimmen im See nur auf meine Sinneswahrnehmung zu konzentrieren. Die Welt...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte 2024 • Bewusstsein • Christian Bischoff • Depression • eBooks • Ego • Erleuchtung • Erwartungshaltung • Frust • Gegenwärtigkeit • gehobene Gestimmtheit • Gemeinschaftserlebnis • Geschenk Frau • Geschenk Männer • Glück • im Hier und Jetzt sein • Lebensfreude • lebensklug • mentale Gesundheit • Motivation • Neuerscheinung • Positives Denken • Problemlösung • Resonanz • Selbstbewusstsein • Selbst-Entwickler • Selbsthilfe • Selbsthilfeprogramm • Selbstverantwortung • Selbstvertrauen • Selbstwert • Selbstwirksamkeit • Stefanie Stahl • Verbundenheit • Zuversicht
ISBN-10 3-641-30294-3 / 3641302943
ISBN-13 978-3-641-30294-8 / 9783641302948
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