»… fleißiger gelesen« oder Misfärstendnise eines Ferärers
Friedrich Gottlieb Klopstock & Arno Schmidt
Seiten
2024
Büro f. Realitäts Design (Verlag)
978-3-930509-51-5 (ISBN)
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978-3-930509-51-5 (ISBN)
»Verkenne dich selbst!« betitelte Arno Schmidt seinen Klopstock-Essay auf der Suche nach dem »wahren Klopstock«. Herzog untersucht, ob und wie Klopstock sich verkannt hat und ob Arno Schmidt den wahren Klopstock gefunden hat. Darüber hinaus wird die Bedeutung Klopstocks als Theoretiker für Arno Schmidts Werk ab 1960 untersucht.
In einem unvollendeten Essay spricht Arno Schmidt von dem »einzigartigen Sechsfachgestirn unserer Klassiker« Klopstock, Lessing, Wieland, Herder, Goethe und Schiller. In seinen Werken fällt Klopstocks Name deshalb um die 200 Mal. Schmidt widmete Klopstock mit Verkenne dich selbst einen seiner frühen Dialog-Essays und lässt sich für seinen Roman Die Gelehrtenrepublik von Klopstocks gleichnamigem Werk inspirieren. Darüber hinaus nimmt er Klopstock als Theoretiker für seine beiden folgenden Romane, Kaff auch Mare Crisium und Zettel’s Traum in Anspruch.
Winand Herzog sichtet in »… fleißiger gelesen« Schmidts 200 Klopstock-Nennungen und konfrontiert sie mit Klopstocks Werken. Ausführliche Schwerpunkte dieser Untersuchungen bilden Schmidts Dialog-Essay und die Bedeutung Klopstocks für Zettel’s Traum. Für Arno Schmidt gehört Klopstock zu seinen Zeitgenossen, da er alle, die je schrieben, als »ewig mitlebend« betrachtet. Wie Herzogs Analysen zeigen, gerät diese enthistorisierende und literarische Epochenentwicklung ignorierende Sichtweise in einen nicht zu lösenden Konflikt mit Arno Schmidts selbstgestelltem Anspruch, »den wahren Klopstock darzustellen«, wie er es in seinem Klopstock-Essay Verkenne dich selbst formuliert.
Schmidt gelingt es nicht, wie Herzog nachweist, die Bedeutung von Klopstocks Werk im komplexen sozialhistorischen Geflecht der Nationwerdung Deutschlands und der Epoche der Aufklärung zu erkennen. Problematischer aber ist, dass selbst da, wo Arno Schmidt sich positiv auf Klopstock bezieht, er dies entweder fälschlich aus Missverständnissen oder – noch schlimmer – bewussten Fälschungen heraus legitimiert. Der »wahre Klopstock« zeigt sich deshalb erst dann, wie Herzog belegt, wenn Arno Schmidts Fehlinterpretationen mit den Realitäten konfrontiert werden.
In einem unvollendeten Essay spricht Arno Schmidt von dem »einzigartigen Sechsfachgestirn unserer Klassiker« Klopstock, Lessing, Wieland, Herder, Goethe und Schiller. In seinen Werken fällt Klopstocks Name deshalb um die 200 Mal. Schmidt widmete Klopstock mit Verkenne dich selbst einen seiner frühen Dialog-Essays und lässt sich für seinen Roman Die Gelehrtenrepublik von Klopstocks gleichnamigem Werk inspirieren. Darüber hinaus nimmt er Klopstock als Theoretiker für seine beiden folgenden Romane, Kaff auch Mare Crisium und Zettel’s Traum in Anspruch.
Winand Herzog sichtet in »… fleißiger gelesen« Schmidts 200 Klopstock-Nennungen und konfrontiert sie mit Klopstocks Werken. Ausführliche Schwerpunkte dieser Untersuchungen bilden Schmidts Dialog-Essay und die Bedeutung Klopstocks für Zettel’s Traum. Für Arno Schmidt gehört Klopstock zu seinen Zeitgenossen, da er alle, die je schrieben, als »ewig mitlebend« betrachtet. Wie Herzogs Analysen zeigen, gerät diese enthistorisierende und literarische Epochenentwicklung ignorierende Sichtweise in einen nicht zu lösenden Konflikt mit Arno Schmidts selbstgestelltem Anspruch, »den wahren Klopstock darzustellen«, wie er es in seinem Klopstock-Essay Verkenne dich selbst formuliert.
Schmidt gelingt es nicht, wie Herzog nachweist, die Bedeutung von Klopstocks Werk im komplexen sozialhistorischen Geflecht der Nationwerdung Deutschlands und der Epoche der Aufklärung zu erkennen. Problematischer aber ist, dass selbst da, wo Arno Schmidt sich positiv auf Klopstock bezieht, er dies entweder fälschlich aus Missverständnissen oder – noch schlimmer – bewussten Fälschungen heraus legitimiert. Der »wahre Klopstock« zeigt sich deshalb erst dann, wie Herzog belegt, wenn Arno Schmidts Fehlinterpretationen mit den Realitäten konfrontiert werden.
Winand Herzog studierte Germanistik, Sozialwissenschaften, Philosophie und Psychologie. Er veröffentlichte Gedichtbände, Romane und literaturwissenschaftliche sowie politische Studien. Zu Arno Schmidt edierte er 2008 den Film Anno Schmidt und schrieb neben zahlreichen Aufsätzen bisher fünf umfangreiche Bücher zu Schmidt: »Keine Experimente!« zu Arno Schmidts Gelehrtenrepublik (2010) sowie zu dessen Revue Das zweite Programm (2012, auch über Eberhard Schlotter). Arno Schmidts dyadisches Schreiben untersuchte er anhand der Dankadresse zum Goethe-Preis in Ein »böses ‹Zu spät!›«? (2019) und Schmidts Textherstellungsverfahren in Zettel’s Traum in Zettel & Schuss (2023).
Erscheinungsdatum | 03.01.2024 |
---|---|
Verlagsort | Mönchengladbach |
Sprache | deutsch |
Maße | 150 x 210 mm |
Gewicht | 360 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | Arno Schmidt • Aufklärung • Friedrich Gottlieb Klopstock • Gelehrtenrepublik • Grammatische Gespräche • Klopstock Oden • Messias-Dichtung • Nationaldichter • Orthographiereform • politische Dichtung • Zettel's Traum |
ISBN-10 | 3-930509-51-2 / 3930509512 |
ISBN-13 | 978-3-930509-51-5 / 9783930509515 |
Zustand | Neuware |
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