Was ist Antisemitismus?
Wallstein (Verlag)
978-3-8353-5070-0 (ISBN)
»Was ist Antisemitismus?« bietet in knapper Form eine fundierte Darstellung der grundlegenden Begriffe, Probleme und eine Übersicht der Autor:innen, die für die wissenschaftliche und öffentliche Diskussion über das Verständnis von Antisemitismus im deutschsprachigen Raum von Bedeutung sind.
Die Herausgeber:innen verfolgen dabei zwei Hauptanliegen: Erstens soll die komplexe wissenschaftliche Arbeit von verschiedenen Antisemitismus-Konzepten, wie dem israelbezogenen oder dem »postkolonialen« Antisemitismus, einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Zweitens soll das Wissen über die verschiedenen Auffassungen von Antisemitismus aus Perspektiven der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie sowie der Antisemitismusforschung systematisiert werden.
Das Buch ist das Ergebnis eines intensiven Austauschs im Rahmen des Forschungsprojekts »Antisemitismus definieren«, in dessen Rahmen acht Personen mit verschiedenen wissenschaftlichen und biografischen Hintergründen die Grundlinien unterschiedlicher Antisemitismusbegriffe herausgearbeitet und die Schwierigkeiten bei der Definition diskutiert haben. Herausgekommen ist ein interdisziplinärer Band, der auch vor dem Hintergrund aktueller kontroverser Debatten eine zentrale Handreichung bietet.
Anna Danilina, geb. 1985, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin. Sie promovierte in Geschichte am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und der TU Berlin und studierte Politikwissenschaft, Philosophie und Religionswissenschaft in Leipzig, Göttingen und Berkeley.
Klaus Holz, geb. 1960, Soziologe und Literaturwissenschaftler. Er ist Generalsekretär der Evangelischen Akademien in Deutschland e. V. Veröffentlichungen u.a.: Antisemitismus gegen Israel (2021, mit Thomas Haury); Die Verneinung des Judentums. Antisemitismus als religiöse und säkulare Waffe (2009, Hg. mit Heiko Kauffmann, Jobst Paul); Die Gegenwart des Antisemitismus. Islamische, demokratische und antizionistische Judenfeindschaft (2005).
Uffa Jensen, geb. 1969, Historiker, seit 2017 Professor für Antisemitismusforschung sowie stellvertretender Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin. Studium der Geschichte und Philosophie an den Universitäten in Kiel, Berlin sowie an der Hebräischen Universität Jerusalem und der Columbia University New York. Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Antisemitismus, der deutschen Juden, der Psychoanalyse, der Emotionsgeschichte und der historischen Bildforschung. Veröffentlichungen u.a.: Gebildete Doppelgänger. Bürgerliche Juden und Protestanten im 19. Jahrhundert 2005), Gefühle gegen Juden. Die Emotionsgeschichte des modernen Antisemitismus (mit Stefanie Schüler-Springorum 2013), Recht und Politik. Perspektiven deutsch-jüdischer Geschichte (2014), Zornpolitik (2017), Wie die Couch nach Kalkutta kam. Eine Globalgeschichte der frühen Psychoanalyse (2019), Ein antisemitischer Doppelmord. Die vergessene Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik (2022).
Peter Ullrich, geb. 1976, Soziolog und Kulturwissenschaftler, Senior Researcher am Zentrum Technik und Gesellschaft und Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin sowie Mitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung (ipb). Veröffentlichungen u. a.: Begrenzter Universalismus (2007); Die Linke, Israel und Palästina. Nahostdiskurse in Großbritannien und Deutschland (2008); Die Mitte im Umbruch. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012 (Mitarb., 2012); Deutsche, Linke und der Nahostkonflikt. Politik im Antisemitismus- und Erinnerungsdiskurs (2013); Antisemitismus als Problem und Symbol (2014, mit Michael Kohlstruck), Conceptualizing Culture in Social Movement Research (Co-Hrsg., 2014); Demokratietheorie und Partizipationspraxis (Ko-Autor, 2016).
Jan Weyand, geb. 1966, derzeit Vertretung der Professur für Arbeits- und Organisationssoziologie an der Erlangen-Nürnberg, Arbeitsschwerpunkte: Soziologische Theorie, Wissenssoziologie, Antisemitismusforschung, Intersektionalitätsforschung.
Ingolf Seidel, seit 2002 Referent in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit und angrenzenden Themenfeldern. Dazu gehört auch die historisch-politische Bildung mit dem Schwerpunkt auf den Folgewirkungen des Nationalsozialismus. So hat er unter anderem 2020 für Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main zwei Unterrichtsmodule zum Thema »Fritz Bauer und das Recht auf Widerstand« erarbeitet, die auf der Webseite des Instituts abrufbar sind. Weiterhin ist er Ko-Autor der Broschüre »Rät*innen gegen rechts«, die 2021 bei der Rosa Luxemburg Stiftung erschienen ist. Von 2009 bis 2022 Redakteur und Projektleiter des Webportals »Lernen aus der Geschichte«. Derzeit Promotion zum Thema »Nationalsozialistische Judenverfolgung und -vernichtung sowie der Völkermord an Sinti und Roma in der Vermittlungsarbeit von Museen und Gedenkstätten in Tschechien und Deutschland«.
Sina Arnold, geb. 1979, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin und Projektleiterin am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Studium der Ethnologie, Erziehungswissenschaft und Politikwissenschaft in Berlin und Manchester, Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung. Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft, Antisemitismus in der Linken, Antisemitismus in den USA, institutioneller Rassismus, Erinnerungspolitik. Veröffentlichungen u.a.: Das unsichtbare Vorurteil. Antisemitismusdiskurse in der US-amerikanischen Linken nach 9/11 (2016); Der Fall Ethel und Julius Rosenberg. Antikommunismus, Antisemitismus und Sexismus in den USA zu Beginn des Kalten Krieges (mit Olaf Kistenmacher, 2016): From Occupation to Occupy. Antisemitism and the Contemporary American Left (2022).
»Mit seinem Handbuchcharakter füllt der Band eine Lücke und zeichnet ein breites Panorama der Antisemitismusverständnisse. (...) Auf der Qualitätsskala der Antisemitismustheorie befindet er sich (...) ganz weit oben.« (Urs Lindner, neues deutschland, 25.02.2024) »dem (Band ist) eine breite interessierte Leser:innenschaft zu wünschen« (Benjamin-Immanuel Hoff, der Freitag, 09.03.2024) »Bietet eine fundierte Darstellung der grundlegenden Begriffe und Problemfelder. Mit Autor:innen, die für die wissenschaftliche Diskussion über das Verständnis von Antisemitismus wichtig sind.« (Newsletter Rosa-Luxemburg-Stiftung, 08.02.2024) »Ein Buch zur rechten Zeit« (Jens Renner, WOZ, 07.03.2024)
»Mit seinem Handbuchcharakter füllt der Band eine Lücke und zeichnet ein breites Panorama der Antisemitismusverständnisse. (…) Auf der Qualitätsskala der Antisemitismustheorie befindet er sich (…) ganz weit oben.«
(Urs Lindner, neues deutschland, 25.02.2024)
Erscheinungsdatum | 26.01.2024 |
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Reihe/Serie | Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart ; 8 |
Zusatzinfo | Illustrationen |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 210 mm |
Gewicht | 397 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Adorno • Antijudaismus • Antisemitismusforschung • Antizionismus • Arendt • Autoritarismus • Butler • Claussen • Coronagegner • Emotionsforschung • Holocaust • Horkheimer • Judenfeindschaft • Judenhass • Nahostkonflikt • Philosemitismus • postone • Potkolonial • Psychoanalyse • Qanon • Sartre • Shoah • Verschwörungstheorien • Volkov |
ISBN-10 | 3-8353-5070-6 / 3835350706 |
ISBN-13 | 978-3-8353-5070-0 / 9783835350700 |
Zustand | Neuware |
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