Vom Ritterhof zum Gut
Die niederadligen Eigenwirtschaften Mecklenburgs im spätmittelalterlichen Wandel
Seiten
2023
Natur-Museum Goldberg (Verlag)
978-3-9825911-0-0 (ISBN)
Natur-Museum Goldberg (Verlag)
978-3-9825911-0-0 (ISBN)
- Titel nicht im Sortiment
- Artikel merken
In Mecklenburg lassen sich urkundlich etwas mehr als 800 spätmittelalterliche Rittersitze fassen, doch bestanden wohl nie mehr als 550 zugleich. Auf Ritterhöfen geführte Eigenwirtschaften dienten anfangs nur der Ernährung der Lehnsbesitzer und ihrer Familien. Ihr Grundeinkommen bezogen sie aus bäuerlichen Pachten und Abgaben.
Als sich im ausgehenden Mittelalter ökonomische Krisen häuften, gerieten bäuerliche Zahlungen verbreitet in Verzug oder fielen sogar gänzlich aus. Militärische Dienste, ob nun unter den mecklenburgischen Herzögen oder auf eigene Rechnung, linderten die Geldnöte des Niederadels nicht. Verpfändungen führten in eine erbarmungslose Schuldenspirale. Die Zahl der Adelsgeschlechter und Ritterschaftsmitglieder reduzierte sich jeweils auf die Hälfte; dutzende Ritterhöfe wurden aufgelassen.
Notgedrungen wandte sich die Ritterschaft stärker ihrem Lehnsbesitz zu. Um Lohnkosten einzusparen, griffen sie zur Bewirtschaftung der Äcker auf unentgeltliche Hand- und Spanndienste ihrer Bauern zurück. Ungenutzte Flächen wurden vielfach für eine vergrößerte Viehhaltung genutzt, die gute Renditen versprach, wogegen sich Ackerbau über den Eigenbedarf hinaus in weiten Teilen des Landes nicht lohnte.
Gute Absatzmärkte für Agrarprodukte bestanden noch in großen Hansestädten. In ihrem Umfeld befindliche Niederadlige stellten bereits kurz nach 1400 die Bewirtschaftung auf unentgeltliche Bauerndienste um. Diese Kostenminimierung sowie kurze Transportwege nach Lübeck und Wismar gestatteten es ihnen, auf ihren Ritterhufen den intensiven Ackerbau vollumfänglich beizubehalten und trotz Agrardepression ein zusätzliches Einkommen mit Getreideverkäufen zu erzielen. Dort entstanden die ersten Gutswirtschaften des Landes. Ihr Beispiel machte zunächst in der Region Schule. Als Ende des 15. Jahrhunderts eine Agrarkonjunktur einsetzte, breitete sich diese im Nordwesten entstandene Wirtschaftsform über das gesamte Land aus und prägte es mit seinen Gutsanlagen und großflächigen Agrarstrukturen bis heute.
Diese wirtschaftsgeschichtliche Studie beleuchtet erstmals in größerem Umfang die bisher unbekannten Anfänge der Gutswirtschaft in Mecklenburg.
Als sich im ausgehenden Mittelalter ökonomische Krisen häuften, gerieten bäuerliche Zahlungen verbreitet in Verzug oder fielen sogar gänzlich aus. Militärische Dienste, ob nun unter den mecklenburgischen Herzögen oder auf eigene Rechnung, linderten die Geldnöte des Niederadels nicht. Verpfändungen führten in eine erbarmungslose Schuldenspirale. Die Zahl der Adelsgeschlechter und Ritterschaftsmitglieder reduzierte sich jeweils auf die Hälfte; dutzende Ritterhöfe wurden aufgelassen.
Notgedrungen wandte sich die Ritterschaft stärker ihrem Lehnsbesitz zu. Um Lohnkosten einzusparen, griffen sie zur Bewirtschaftung der Äcker auf unentgeltliche Hand- und Spanndienste ihrer Bauern zurück. Ungenutzte Flächen wurden vielfach für eine vergrößerte Viehhaltung genutzt, die gute Renditen versprach, wogegen sich Ackerbau über den Eigenbedarf hinaus in weiten Teilen des Landes nicht lohnte.
Gute Absatzmärkte für Agrarprodukte bestanden noch in großen Hansestädten. In ihrem Umfeld befindliche Niederadlige stellten bereits kurz nach 1400 die Bewirtschaftung auf unentgeltliche Bauerndienste um. Diese Kostenminimierung sowie kurze Transportwege nach Lübeck und Wismar gestatteten es ihnen, auf ihren Ritterhufen den intensiven Ackerbau vollumfänglich beizubehalten und trotz Agrardepression ein zusätzliches Einkommen mit Getreideverkäufen zu erzielen. Dort entstanden die ersten Gutswirtschaften des Landes. Ihr Beispiel machte zunächst in der Region Schule. Als Ende des 15. Jahrhunderts eine Agrarkonjunktur einsetzte, breitete sich diese im Nordwesten entstandene Wirtschaftsform über das gesamte Land aus und prägte es mit seinen Gutsanlagen und großflächigen Agrarstrukturen bis heute.
Diese wirtschaftsgeschichtliche Studie beleuchtet erstmals in größerem Umfang die bisher unbekannten Anfänge der Gutswirtschaft in Mecklenburg.
Erscheinungsdatum | 16.11.2023 |
---|---|
Reihe/Serie | Goldberger Studien zur mecklenburgischen Geschichte |
Zusatzinfo | Fotos |
Verlagsort | Goldberg |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 1026 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Mittelalter |
Geisteswissenschaften ► Geschichte | |
Schlagworte | Adel • Gutswirtschaft • Mecklenburg |
ISBN-10 | 3-9825911-0-4 / 3982591104 |
ISBN-13 | 978-3-9825911-0-0 / 9783982591100 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich