Da Nietzsche sich in vielfältiger Form von den klassischen Vorstellungen ab-grenzt, ist es sinnvoll, zunächst die moralischen Ansätze zu beschreiben, von welchen Nietzsche explizit spricht. Immer wieder wird dabei deutlich, dass sich Moralbetrachtungen und erkenntniskritische Momente überschneiden. So ist die Kritik Nietzsches am vorherrschenden Moralsystem nicht ohne seine erkenntniskritischen Betrachtungen zu verstehen. Nietzsche zufolge repräsentieren die Moralen in der Geschichte die Postulierung eines Guten, um die Furcht vor dem leidvollen Leben zu beherrschen. In der Auseinandersetzung mit den geschichtlich aufgetretenen Ethiken sollen zwei Aspekte angesprochen werden: Der freie Wille als Grundlage des selbstbestimmten Handelns und das Prinzip der Verallgemeinerbarkeit, wie es z.B. der kategorische Imperativ fordert.
Da sich Nietzsche auf die Tugenden der Wahrhaftigkeit und Redlichkeit beruft, scheint es nahezuliegen, Nietzsches Wertebegriff in der Tugendethik zu verorten. Die bemerkenswerte Wende bezieht sich auf seine Deutung dieser Tugenden als Prinzip der Wahrheitssuche gegen den Wunsch, etwas außer sich zu wollen, also z.B. gegen jede Begründung einer Ethik außer sich selbst. Hiermit ist bereits einer der wichtigen Begriffe Nietzsches genannt: das Selbst. Nach Gerhardt versteht Nietzsche Moral als Selbstverhältnis oder auch als Selbstverantwortlichkeit.
Erscheint lt. Verlag | 28.8.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Geschichte der Philosophie |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit | |
Schlagworte | Analyse • ästh-ethik • Eine • Nietzsche • Werten |
ISBN-10 | 3-346-93050-5 / 3346930505 |
ISBN-13 | 978-3-346-93050-7 / 9783346930507 |
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Größe: 524 KB
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