»Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät alleruntertänigster Diener«

Briefe Georg Ernst Hinzpeters an Kaiser Wilhelm II. aus den Jahren 1897-1906

Gerhard Schneider (Herausgeber)

Buch | Hardcover
240 Seiten
2023
Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG
978-3-7395-1508-3 (ISBN)
29,00 inkl. MwSt
Nachdem Prinz Wilhelm 1877 am Kasseler Gymnasium das Abitur abgelegt hatte, endete Georg Ernst Hinzpeters Dienst als Erzieher. Den Kontakt zu seinem ehemaligen "Zögling" hielt er auch nach seinem Rückzug nach Bielefeld bis zu seinem Tode Ende 1907 aufrecht. Von seinen vielen Briefen an den Prinzen und späteren Kaiser ist nur der hier edierte Bruchteil erhalten geblieben. Randbemerkungen, Unterstreichungen und Verweise von der Hand des Kaisers dokumentieren, dass Wilhelm die Briefe seines ehemaligen Erziehers zur Kenntnis genommen hat.Welch bedeutende Persönlichkeit Hinzpeter bis zu seinem Lebensende war, hat man in Bielefeld nur wahrgenommen, wenn der Kaiser zu Besuch in der Stadt weilte und dabei stets bei seinem alten Lehrer einkehrte. Ansonsten lebte Hinzpeter sehr zurückgezogen. Zu den führenden Personen der Stadt hatte er - mit Ausnahme zu Bodelschwingh - kaum Kontakt. Seine große Bühne war vor allem in der Zeit des Sturzes Bismarcks die Hauptstadt Berlin, wo er in den höchsten Kreisen verkehrte und von allen großen Persönlichkeiten wegen seiner fortdauernden Nähe zum Kaiser kontaktiert wurde. Dieser einst so einflussreiche Mann ist in Bielefeld heute weitgehend vergessen.

Prof. Dr. Gerhard Schneider. Geboren 1943 in Buchen. Studium: Geschichtswissenschaft, Romanistik und Politikwissenschaft. Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Veröffentlichungen zur Regionalgeschichte und Didaktik der Geschichte. https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Schneider_(Historiker) Buch im Verlag für Regionalgeschichte: Kurhannover im Zeichen der Französischen Revolution. Personen und Ereignisse, 1990

Vorwort • 7-12

Einleitung • 13-51
Die Überlieferung • 13-22
Die Form • 23-26
Der Inhalt • 26-36
Der Briefeschreiber Georg Hinzpeter und seine Stellung in der Gesellschaft seiner Zeit • 37-51

Verzeichnis der Briefe • 53-55

Die Edition • 56-212

Anhang • 213-232
Öffentlicher Widerspruch Hinzpeters gegen einen Bericht in den »Hamburger Nachrichten« • 213-214
Telegramm des Kaisers an Hinzpeter vom 28. Februar 1896, erschienen in der Tageszeitung »Die Post« vom 15. Mai 1896 • 215
Charakterisierung Hinzpeters durch Poultney Bigelow • 216-217
Einige weitere Briefe Hinzpeters an Kaiser Wilhelm II. • 218-226
Äußerungen Hinzpeters über »Kaiserin Friedrich« am 20. Oktober 1903 • 227-228
Abbildungen • 229-232

Bibliographie • 233-239
Archivalien • 233
Gedruckte Quellen • 233-236
Tageszeitungen • 236
Literatur • 236-239

Seine Bedeutung erlangte Georg Ernst Hinzpeter als Erzieher des künftigen deutschen Kaisers Wilhelm II. und dessen jüngeren Bruders Heinrich. Von 1866 bis 1877 war er der Privatlehrer der preußischen Prinzen. Nach deren Abitur setzte er sich in Bielefeld zur Ruhe.
Der Einfluss Hinzpeters auf seine Zöglinge war maßgeblich und der Kontakt riss nie ab. »Kaisers« besuchten ihn zuweilen in Bielefeld, häufiger noch wurde ihr alter Lehrer aber nach Berlin eingeladen. Vor allem aber: Man schrieb sich. Es müssen mehr als 100 Briefe hin und her gegangen sein. Die Briefe geben Einblicke in Hinzpeters politische und sozialpolitische Überzeugungen. Immer wieder spricht er auch die Arbeiterfrage an, plädiert für bessere Löhne, mehr Arbeitsschutz und eine Gesundheitsversorgung. Ganz ohne Wirkung blieb das nicht: Als Wilhelm II 1888 sein Amt antrat, wollte er ein »soziales Kaisertum« einführen. Er empfing auch streikende Bergarbeiter – zur Zeit der restriktiven Sozialistengesetze.
In Berlin war Hinzpeter einer der bestgehassten Menschen. Als »Schleicher« und »erbärmlicher Bursche« wurde er bezeichnet. Der Kaiser aber blieb ihm verbunden – obwohl Hinzpeter auch ihm in einem Gespräch mit Bernhard Fürst von Bülow bescheinigte, dass ihm »jede philosophische, höhere, ins Innere gehende Begabung« fehle. In seinem Kern sei er durch Erziehung nicht zu beeinflussen.
Wer mehr Erhellendes über das Innenleben Wilhelms und Hinzpeters erfahren möchte: Die 29 erhaltenen Briefe hat Gerhard Schneider ediert und sachkundig erläutert, eingeordnet und kommentiert.
Sabine Schulze, in: Westfalen-Blatt, 30.8.2023, Bielefelder Kultur

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg ; 27
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 160 x 240 mm
Gewicht 600 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Schlagworte Berlin • Bielefeld • Briefe • Georg Ernst Hinzpeter • Geschichte • Kaiser Wilhelm II.
ISBN-10 3-7395-1508-2 / 3739515082
ISBN-13 978-3-7395-1508-3 / 9783739515083
Zustand Neuware
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