Narrative Psychologie (eBook)

Die Erzählungen des Geistes
eBook Download: EPUB
2023 | 46. Auflage
276 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7575-7534-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Narrative Psychologie -  Gudrun Großbach
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Unsere Gedanken und Emotionen sind nicht immer leicht zu verstehen. Oftmals fühlen wir uns von ihnen ungeliebt und überwältigt. Doch dieses Buch zeigt, dass in unseren Selbstgeschichten der Schlüssel zur liebevollen Selbstbeziehung und Entschlüsselung unserer inneren Welt liegt. Die Selbstgeschichten mit ihren inneren Dialogen und Bildern sind unsere ständigen Begleiter, die uns auf unseren Wegen Gesellschaft leisten. Sie bestehen aus zwei Welten, die einander beeinflussen, was wir denken und was wir fühlen. Mit klaren, zugänglichen Erklärungen und praktischen Übungen führt dieses Buch dich durch den Prozess der Erkundung deiner Selbstgeschichten. Es lehrt dich, wie du diese Geschichten als Werkzeuge für deine Emotionen und Gedanken nutzen kannst. Es zeigt dir, wie du deine Selbstgeschichten erkennen, verstehen und sogar neu schreiben kannst, um eine liebevollere Beziehung zu dir selbst zu finden. Egal, ob du aktiv an dir arbeiten oder dich einfach nur inspirieren lassen willst - das Buch bietet dir nützliche Einsichten und praktische Werkzeuge, um deine 'Selbstgeschichten' zu entdecken und zu würdigen. Es ist eine Einladung, dich selbst auf eine tiefere und liebevollere Weise zu sehen und zu behandeln.

Eine erfahrene Empathin und Wortewebende im Reich der Psychologie. Mit einem respektablen Hintergrund in Psychotherapie und Job-Coaching weiß sie, wie man durch die Höhen und Tiefen psychischer und mentaler Inhalte navigiert. Als Sachbuchautorin öffnet sie nicht nur die Türen zur verständlichen Psychologie für alle, sondern baut auch eine Brücke zwischen akademischem und praxisbezogenem Know-how. Ihr Schreibstil lädt dazu ein, die Facetten der psychomentalen Inhalte mit Ernsthaftigkeit und einer Prise Leichtigkeit zu erkunden. Gemeinsam mit ihr begibt man sich auf eine Reise zu einem tieferen Verständnis der Thematik und zu praktischen Anwendungen für den psychischen und mentalen Alltag.

In ihrer freien Praxis in Xanten bietet Gudrun Großbach eine spezielle Psychotherapie an – die Analyse und Gestaltung von Selbstgeschichten. Sie sind ein Hauptbestandteil der kognitiven Verhaltenstherapie und narrativen Psychologie. In ihren Büchern erhältst du eindrucksvolle Einblicke in die Möglichkeiten von Selbstgeschichten – und Gudrun Großbach erklärt dir lebhaft und fachkundig, warum wir unsere Gedanken und Gefühle zu Selbstgeschichten verweben. Sie zeigt dir, wie diese Geschichten uns manchmal hindern oder belasten und wie wir sie analysieren können, um sie emotional und gedanklich umzugestalten. Gudrun Großbach schreibt schon seit Jahren psychotherapeutische Ratgeber und Handbücher. Lass dich auf die vertrauensvolle Reise ein, auf die sie dich mitnehmen wird.

Gefühlswelten


Übersicht

  • Frage nach der Normalität und Akzeptanz von Gefühlen
  • Vielfalt, Komplexität, Einfluss und Macht der Gefühle
  • Veränderlichkeit, Intensität, Kontrolle, Zuordnung der Gefühle
  • Fokussierung auf Gefühle
  • Umgang mit Gefühlen

Ich stelle dir Szenen vor:

Es war einmal ein Ich, das in einem Meer von Gefühlen schwamm. Es war oft überwältigt von der Vielfalt und Intensität dieser Emotionen. An manchen Tagen erlebte es Glück und Erfüllung, während es an anderen Tagen von Traurigkeit und Verzweiflung überwältigt wurde.

Es fragte sich oft, ob es in Ordnung sei, sich so zu empfinden. Wenn das Ich von negativen Emotionen übermannt wurde, fühlte es sich manchmal schwach oder unzureichend. Doch dann erkannte das Ich, dass Gefühle keine Schwäche sind, sondern ein grundlegender Bestandteil des Menschseins.

Das Ich verglich Gefühle mit einer Rakete. Sie treiben uns zu gewaltigen Höhen, motivieren uns und helfen, Herausforderungen zu bewältigen. Doch genauso können sie uns in die Luft jagen, uns verwirren und überwältigen. Das Ich entschied sich, die Macht der eigenen Gefühle zu verstehen und anzunehmen. Das Ich akzeptierte, dass es nicht immer möglich ist, die Gefühle unter Kontrolle zu halten. Manchmal überkommen sie uns, und das ist in Ordnung. Es ist menschlich, von einer Emotion überwältigt zu werden. Das Ich erinnerte sich an Momente der Freude, der Traurigkeit, der Wut und der Angst und erkannte, dass all diese Gefühle Teil seiner Selbstgeschichten waren.

Das Ich kam dahinter, dass es nicht nur die deutlich erkennbaren Gefühle gab, sondern ebenfalls subtilere, tiefer liegende Emotionen. Manchmal war es unruhig, aufgeregt, unsicher, einsam oder geborgen. Dem Ich wurde bewusst, dass all diese Gefühle wichtig waren, um seine Erfahrungen und Beziehungen zu formen.

Manchmal spülten die Gefühle das Ich hinweg, drängten es an die Wand oder zwangen es in die Knie. Doch begriff das Ich, dass es sich nicht verschlingen lassen muss von Gefühlen. Es kam zu der Erkenntnis, dass es die Wahl hatte, wie es mit seinen Emotionen umging. Es lernte, mit ihnen umzugehen, sie zu führen und sie zu akzeptieren, anstatt von ihnen überwältigt zu werden.

Das Ich realisierte, dass Gefühle sich ständig verändern. Sie verstärken sich oder verschwinden, und das ist normal. Das Ich nahm sich Zeit, um sich zu beruhigen und zu reflektieren.

Das Ich begriff, dass es nicht notwendig war, alle Gefühle sofort und genau zu benennen und zu analysieren. Es war manchmal akzeptabel, dass es sich überwältigt und überfordert vorkam, ohne die Gründe für seine Emotionen zu begreifen. Das war in Ordnung. Das Ich erfasste, dass es wichtig war, sich nicht nur auf die negativen Gefühle zu konzentrieren, sondern eher auf die positiven. Es erinnerte sich an Momente des Glücks, voller Freude und Lachen. Sie gaben dem Ich Kraft in schweren Zeiten und ließen es niemals vergessen, wie glücklich es doch sein kann.

Vergiss den Alltag für einen Moment und tauche ein in eine Reflexionsgeschichte

Jimmy ist skeptisch, als er im kalten Klassenzimmer sitzt. Prüfungen sind nie leicht und ein schweres Gefühl der Anspannung bemerkt er in seiner heftig schlagenden Brust. Aber Jimmy hat gelernt. Er entspannt sich ein paar Minuten. Jetzt ist es an der Zeit, den Lauf der Dinge geschehen zu lassen.

Nachdem der Prüfer seine Aufgabe präsentiert hatte, nimmt Jimmy ein Gefühl der Erleichterung und Gleichgültigkeit in sich auf. Er kommt sich vor, als würde sein Verstand sich lösen und in einer anderen Welt schweben. In der Prüfung beantwortet Jimmy alle Fragen effizient und genau. Wie die Prüfung vorbei ist, öffnet Jimmy die Augen und sieht seine mitfühlenden Kommilitonen an. Alle grinsen und nicken ihm zu: „Du hast es geschafft!“ Jimmy hat das Gefühl, dass die Wände des Klassenzimmers schrumpfen, und er urteilt: „Endlich bin ich hier durch!“

Indem Jimmy den Klassenraum eilig verlässt, bricht ein Gefühl der Erleichterung und der Selbstsicherheit aus ihm heraus. Er lächelt langsam und versteht, dass er es geschafft hat. Er hat eine Prüfung bestanden und steht auf der anderen Seite, als Sieger! Es ist ein wahrhaftiges Gefühl, ein Erleben von Ehrgeiz und Erfolg. Und ab diesem Tag entwickelt sich Jimmy in seinem Leben vorwärts, frei von seinen Ängsten und Zweifeln.

Betrachte die nächsten Übungen als Brücken zu deinem inneren Selbst:

  1. Du könntest deine Selbstgeschichte beobachten, wie du Jimmy beobachtet hast. Du stellst dir vor, du bist ein neutraler Beobachter und bemerkst die Feinheiten deiner Selbstgeschichten. Welche Gefühle und Emotionen hast du in deinen Selbstgeschichten verarbeitet? Welche Botschaften sendest du dir durch deine Selbstgeschichten selbst? Sind diese Botschaften positiv, konstruktiv und stärkend oder negativ und begrenzend? Du erkennst diese Muster und nach und nach kannst du sie verändern, um deinem Wohlgefühl eine förderlichere Richtung zu geben.
  2. Denke über deine Selbstgeschichten nach und versuche, deine eingebrachten Emotionen in den Selbstgeschichten zu identifizieren. Welche Ereignisse oder Erfahrungen hast du in deinen Selbstgeschichten eingearbeitet? Frage dich, ob du wie Jimmy, auf Herausforderungen mit Geduld und Gleichmut in deinen Selbstgeschichten antwortest? Du könntest untersuchen, ob, wie oft, und wie du stressige Situationen in deinen Selbstgeschichten schilderst und wie du die Reaktionen formulierst. Enthalten deine Selbstgeschichten Wege, um Reaktionen zu verändern, um ein Gefühl der Erleichterung und Selbstsicherheit zu erlangen?
  3. Frage dich, wie du in ähnlichen Situationen reagieren möchtest, wie Jimmy es getan hat. Überlege, wie du deine Reaktionen verändern kannst, um ein besseres Wohlgefühl zu erzielen, und wie du das Gefühl der Erleichterung und Selbstsicherheit, das Jimmy empfunden hat, in deinen eigenen Selbstgeschichten fördern könntest.
  4. Achte auf den Stil achten, wie du deine Selbstgeschichten formulierst und dir erzählst. Sind deine Selbstgeschichten von Optimismus und Glauben an deine Fähigkeiten geprägt oder sind sie von Selbstzweifel und Unsicherheit getrübt?
  5. Du könntest diejenigen Selbstgeschichten aufdecken, die deinen Fortschritt behindern, und du könntest daran arbeiten, sie durch positive und stärkende Selbstgeschichten zu ersetzen. Nimm dir ein Beispiel an Jimmy und entwickele eine Haltung des Selbstvertrauens und des Glaubens an deine eigenen Fähigkeiten weiter.
  6. Nimm dir Zeit, um über deine Selbstgeschichten nachzudenken, und dokumentiere diesen Prozess für eine Untersuchung.

◆◆◆

Es war einmal ein Ich, das sich in einem Meer von Gefühlen verfangen hatte. Tag für Tag schwankte es zwischen Überschwang und Unterdrückung, zwischen dem Verlangen, seine Emotionen auszudrücken, und der Angst, dass sie ihn überwältigen könnten. Inmitten dieser stürmischen See erlangte das Ich eine Erkenntnis: Der kunstvolle Umgang mit den Emotionen war von großer Bedeutung.

Es verstand, dass es nicht genug war, seine Gefühle ungehindert herauszulassen. Das würde zu einem Chaos führen, das seine Beziehungen zerstört. Stattdessen erkannte das Ich die Notwendigkeit, den Gegensätzen und Machtansprüchen Raum zu geben, ohne dass sie sein inneres Gleichgewicht ruinieren. Es war überzeugt, die Macht seiner Gefühle schmälern zu müssen, um Harmonie zu bewahren.

Die Erkenntnis, dass das Ausdrücken von Emotionen nicht gleichzeitig unüberlegte Offenbarung bedeutet, überzeugte das Ich. Ihm war bewusst, dass das Zeigen von Gefühlen nicht bedeutete, sie bedenkenlos freizulassen. Es räumte ein, dass es wichtig war, sich selbst zu reflektieren und die angemessene Art und Weise zu finden, seine Emotionen auszudrücken. Es verstand, dass ein Ausbruch von Wut oder Trauer inmitten eines Streits oder einer Konfrontation mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Das Zurückhalten der Gefühle bedeutete dennoch nicht, sie gänzlich zu unterdrücken. Es war vielmehr eine Kunst, eine Balance zu finden – ein Gleichgewicht zwischen der Authentizität des eigenen Empfindens und der Rücksicht auf die Gefühle anderer. Das Ich übte den kunstvollen Umgang mit seinen Gefühlen. Es erlernte die Fähigkeit, seine Emotionen zu erkennen, zu akzeptieren und zu kanalisieren. Es entdeckte Ausdrucksmöglichkeiten wie die Kunst, das Schreiben oder die Musik, die ihm halfen, seine inneren Regungen auszudrücken, ohne anderen Schaden zuzufügen. Es lernte, seine Gefühle in einer gesunden Weise zu kommunizieren, um Verständnis und Verbundenheit zu fördern.

Auf dieser Reise des kunstvollen Umgangs mit den Gefühlen entdeckte das Ich eine neue Ebene der Selbstreflexion und emotionalen Intelligenz. Es wurde fähig, seine Emotionen bewusst zu steuern, ohne sie zu verdrängen. Es erlangte eine tiefe innere Ruhe und die Fähigkeit, inmitten stürmischer Zeiten seine Mitte zu bewahren.

Und so lebte das Ich in einer harmonischen Balance zwischen dem Ausdruck seiner Gefühle und der Achtsamkeit gegenüber den Bedürfnissen anderer. Es war in der Lage, die Macht der Gefühle zu schmälern, ohne ihre Bedeutung zu leugnen. Es war nicht länger ein Spielball seiner Emotionen, sondern ein Meister seines eigenen inneren Universums.

Sei gespannt auf eine Reflexionsgeschichte

Es war ein Tag wie jeder andere für Maria und Alfred. Maria hatte ihren normalen Job als Rechtsanwältin, Alfred war als Lehrer angestellt. Obwohl beide seit langem verheiratet waren, schienen sie eine gewisse Distanz zueinander zu haben. An diesem Tag würden sie eine Ausstellung besuchen und waren beide sehr gespannt, was...

Erscheint lt. Verlag 4.8.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Anststörungen • Beziehungen • Emotionen • Esoterik • Fantasy • Gesundheit • Psychologie • Psychotherapie • Ratgeber • Selbsthilfe
ISBN-10 3-7575-7534-2 / 3757575342
ISBN-13 978-3-7575-7534-2 / 9783757575342
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