Kann die Seele fliegen? -  Kai-Uwe Schroeter

Kann die Seele fliegen? (eBook)

Von der Unsterblichkeit des Bewusstseins
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
120 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-4888-0 (ISBN)
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Kai-Uwe Schroeter, evangelischer Pfarrer aus Westfalen, lädt in seinem neuen Buch zu einem theologischen Streifzug ein, auf dem Wissenschaft und Glaube zu einer ganzheitlichen Theorie von der Unsterblichkeit des Bewusstseins verbunden werden. Nahtoderfahrungen verweisen uns auf ein persönliches Jenseits. Die Quantenphysik eröffnet den Blick in Parallelwelten. Es gibt eine Kontinuität des Ichs in der Auferstehung. Wir können mit dem Geist Gottes verbunden sein. Eine besondere Rolle spielt dabei Jesus Christus, dessen Leben und Sterben eine universale Bedeutung für alle Menschen hat. Schroeter findet neue, ungewöhnliche Antworten und macht Mut zu einem eigenen Standpunkt in Glaubensfragen.

Kai-Uwe Schroeter, evangelischer Pfarrer aus Westfalen, ist verheiratet mit Bettina und hat zwei erwachsene Söhne, Sven und Nils. Schroeter verbindet in seinen Büchern Glauben und Denken in einer ganzheitlichen Weltanschauung - auf der Grundlage der Bibel: Gott als der Ursprung allen Seins ist im Alltag der Welt erfahrbar. Der Glaube an Jesus Christus führt zu einem erfüllten Leben in Gemeinschaft.

Das Gilgamesch - Epos


Die Idee von der Unsterblichkeit beschäftigt die Menschheit seit Tausenden von Jahren. Das älteste überlieferte Zeugnis, das sich mit diesem Thema ausführlich befasst, ist das Gilgamesch - Epos. 1 Mich beeindruckt dieses uralte Zeugnis der Menschheit sehr. Und zwar nicht nur, weil es so alt ist. Was alt ist, muss ja nicht automatisch wahr sein, geschweige denn hilfreich. Aber im Gilgamesch - Epos treffen Alter und Wahrheit aufeinander. Die alten Fragen erweisen sich auch als die wahren, die aktuellen, allen voran die Frage nach dem ewigen Leben.

Fragment einer Tontafel - beschriftet mit der babylonischen Erzählung der Sintflut. 11. Tafel des Gilgamesch-Epos gefunden von Austen H. Layard 1851

Das Epos wurde auf zwölf Tontafeln in Keilschrift aufgezeichnet und ist vermutlich im 2. Jahrtausend vor Christus entstanden. Das vollständige Epos lag ca. 700 vor Christus vor. 2 Die Geschichte von Gilgamesch, dem König der babylonischen Stadt Uruk, bezieht sich aber auf die historisch wesentlich frühere Zeit um 3000 vor Christus. Es ist somit der älteste schriftlich überlieferte Mythos in der Geschichte der Menschheit. Wir verstehen unter Mythos eine Erzählung vom Wirken der Götter. Und davon gibt es viele in der babylonischen Götterwelt. Zum Beispiel ist da der ranghöchste Himmelsgott Anu, oder der Gott Enlil, der über Leben und Tod entscheiden kann und auch die Sintflut herbeigeführt hat, sein Gegenpart Ea, der den Menschen Utnapischti vor der Sintflut gewarnt hat, eine Muttergöttin mit verschiedenen Namen und schließlich Ischtar, die Stadtgöttin von Uruk.

Gilgamesch wird als Gottessohn vorgestellt. Damit gehört er eigentlich zur unsterblichen Götterwelt. Aber er ist zu einem Drittel auch Mensch - und das macht ihn sterblich. Seine Sterblichkeit fürchtet Gilgamesch zum ersten Mal, als sein Gefährte Enkidu stirbt. Dieser ist auch eine mythologische Figur, nicht bloß Mensch, sondern zu zwei Drittel Tier. Sein Tod ist der Anlass für Gilgamesch, sich Gedanken über die Sterblichkeit und die Unsterblichkeit zu machen. Um eine Antwort auf die Fragen zu finden, sucht er schließlich den Menschen Utnapischti auf, der mit seiner Familie in einer Arche aus der Sintflut gerettet wurde und unsterblich sein soll.

Niemand ...


weiß, ob in jenen Jahren tatsächlich ein König namens Gilgamesch in Uruk gelebt hat, oder ob es sich um eine rein erfundene Person handelt. Wenn überhaupt, lässt sich eine geschichtliche Person im Anfang des dritten Jahrtausends vor Christus ansiedeln. Wir sprechen von einem Mythos , immer dann, wenn die Handlung in der Sphäre der Götter spielt oder den Hintergrund für ein überliefertes Ritual darstellt. Über die Historizität des Mythos ist damit nichts gesagt. Diese liegt im Bereich einer historischen Einschätzung.

Der Tod ...


wurde von den babylonischen Göttern als natürliches Ende des menschlichen Lebens festgesetzt. Das Ende des eigenen Lebens liegt nicht in der Hand des Menschen. Vielmehr bestimmt der Gott Enlil, wann und wie die Menschen sterben.

Aber die Toten leben in der Unterwelt weiter, und zwar nach gewissen Regeln, die befolgt werden müssen. So dürfen die Bewohner der Unterwelt beispielsweise keinen Lärm machen, die Füße dürfen keine Schuhe tragen, ein Stock darf nicht in die Hand genommen werden, weil sich sonst die Geister fürchten.

Als in der Erzählung Gilgameschs liebste Spielzeuge in die Unterwelt gefallen sind, soll Enkidu sie ihm wiederbringen - und missachtet dabei die Regeln. Enkidu kann schließlich aus einem Loch der Erde aus der Unterwelt entweichen. Hier sehen wir ein frühes Zeugnis von der Vorstellung von Abgeschlossenheit und Durchlässigkeit des Totenreichs.

Der Gang der Geschichte ist schnell erzählt: Utnapischti hat tatsächlich einen Lösungsvorschlag. Aber Gilgamesch scheitert an der Aufgabe, sechs Tage und sieben Nächte nicht zu schlafen. Auch der Versuch, ein Verjüngungskraut auf dem Meeresgrund zu bergen, gelingt nicht. Nun gibt es für Gilgamesch keine Möglichkeit mehr, unsterblich zu werden - zumindest gilt das für dieses Leben. Doch am Ende erscheint als Lösung eine Art von Unsterblichkeit, von der die zwölfte Tafel des Epos erzählt: ein Leben nach dem Tod! Genauer gesagt ist es ein Leben in der Unterwelt. Es gibt ein Weiterleben der Verstorbenen!

Der älteste Mythos
der Menschheitsgeschichte
kennt ein Leben nach dem Tod.

Das Gilgamesch-Epos hat in unseren Tagen seine Relevanz verloren. Für uns ist es ein Mythos ohne jeden Bezug zu unserem alltäglichen Leben. Auch Götter können entstehen und sterben. Ihre Existenz ist abhängig von der menschlichen Vorstellungskraft, ihre Relevanz ist an den Glauben an sie gebunden. Der Gilgamesch-Mythos starb mit der klassischen Antike. Aber er hat biblische Autoren inspiriert, eigene Visionen von der Idee einer Unsterblichkeit zu empfangen.

Die Genesis


Wesentlich jünger als die Steintafeln des Gilgamesch-Epos sind die hebräischen Handschriften der Bibel. 1 Sie beziehen sich aber auf eine Zeit, die weit hinter das Gilgamesch-Epos zurück geht: Die Bibel zielt auf den Anfang, auf die Schöpfung, auf den Ursprung des Menschen. Ein Menschenpaar wird für die Bibel grundlegend.

Der silberne Lesefinger zeigt auf die ersten Worte der hebräischen Bibel: Das Buch Genesis. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

Die Geschichte von Adam und Eva ist eine der außergewöhnlichsten Erzählungen, die jemals erzählt wurden. 2 Sie hat über Jahrtausende die Vorstellungen vom Ursprung und Schicksal der Menschen geprägt. Stephen Greenblatt nennt sie beharrlich und betörend real. Millionen Menschen haben die Geschichte als unverfälschte Wahrheit genommen und ungezählte Zeitgenossen tun es immer noch, akzeptieren diese Erzählung als historisch zutreffenden Bericht vom Ursprung unseres Universums, sehen sich selbst tatsächlich als Nachkommen der ersten Menschen im Garten Eden. Ich glaube, dies ist der Fall, weil wir unbewusst spüren und empfinden, dass ein Anfang geschehen sein muss, auch wenn er vor aller Zeit liegt. Ich möchte nicht an dem Streit um des Kaisers Bart teilnehmen, der darüber geführt wird, ob die Geschichten der Bibel historische Ereignisse nacherzählen. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass die biblischen Geschichten auf historischen Ereignissen beruhen, in einzelnen Fällen sehr gering, wenn man die Kriterien der Literatur- und Geschichtswissenschaften anlegt. Die Frage ist nur, ob diese Kriterien den religiösen Inhalten angemessen sind oder nicht. Die historischen Wissenschaften liefern Wahrscheinlichkeiten, auf die ja bekanntlich noch kein religiöser Mensch seine Seligkeit gegründet hat. Und die Fragen, was Fakten überhaupt sind, ob Realität überhaupt feststellbar ist, ob die uns umgebende vierdimensionale Raumzeit nur eine von vielen möglichen Realitäten darstellt, ob die Geschichte unseres Universums die anderen Geschichten des Multiversums ausschließt - all das sind Fragen, die sich jenseits der Literatur- und Geschichtswissenschaften bewegen. Sie betreffen ein ganzheitliches Weltbild, das die ganze Persönlichkeit des Menschen betrifft.

Ein Mythos ...


ist der Schöpfungsbericht der Bibel allein nach literarischen Kriterien. Es handelt sich um eine Geschichte in der Welt der Götter, in diesem Fall in der Welt Gottes, der monotheistischen Variante. Weitere himmlische Wesen wie Engel und Satan sind jedoch inbegriffen.

In unserem heutigen Sprachgebrauch klingt allein bei dem Wortgebrauch Mythos immer gleich das Motiv des Unhistorischen mit. Das könnte leicht dazu führen, dass wir alte Texte vorschnell als überholt oder als nicht wirklich passiert abtun.

Das, was wirklich passiert ist, versuchen wir mit den historischkritischen Instrumenten der Geschichtswissenschaften oder der Naturwissenschaften zu verifizieren.

Doch solange wir glauben, dass unsere Methoden dem Mythos überlegen sind, werden wir die Sache, in dem es in dem Mythos geht, verlieren. Entmythologisierung führt leider zum Totalverlust.

Im Koran ...


gilt Adam als Verwalter der Erde. Er ist in der islamischen Überlieferung Gottes erster Prophet.

In der Bibel wie auch im Koran sind die Charaktere identisch: Adam, Eva, Shaytan (Iblis), Allah; der Ort ist derselbe (der Garten); in beiden Berichten belügt und betrügt Shaytan Adam und Eva; sie legten Blätter an, um die Schande ihrer Nacktheit zu verbergen; Allah kommt, um zu urteilen; in beiden Berichten zeigt Allah Barmherzigkeit, indem er Kleidung bereitstellt, um die Schande ihrer Nacktheit zu bedecken.

Der Koran sagt, dies sei ein Zeichen Allahs für die Kinder Adams - das sind wir. Nach islamischem Verständnis ist die Geschichte von Adam und...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
ISBN-10 3-7578-4888-8 / 3757848888
ISBN-13 978-3-7578-4888-0 / 9783757848880
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