Das Ende der Eiszeit (eBook)
208 Seiten
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
978-3-417-27090-7 (ISBN)
Mike Schmidt (geb. 1974 in Lüdenscheid) wohnt in Metzingen, ist verheiratet seit 1998 und Vater von zwei Kindern. Nach einem abgebrochenen Lehramtsstudium in den Fächern, Sportwissenschaft, Biologie und Germanistik folgte eine kaufmännische Ausbildung und auf dem zweiten Bildungsweg der Abschluss zum Wirtschaftsfachwirt. Nach 10 Jahren im Vertrieb und Management gründete er 2008 gemeinsam mit seiner Frau die Freikirche ICF Reutlingen. Wir sind Teil des ICF Movements, zu dem mittlerweile über 70 Kirchen weltweit gehören. Das ICF Reutlingen zählt mittlerweile etwa 500 Besucher an zwei Standorten. Im Eigenverlag (MB Coaching) sind bisher erschienen: 'KINO Reloaded', 'Perspektive Ewigkeit' und 'Newcomer'.
Mike Schmidt (geb. 1974 in Lüdenscheid) wohnt in Metzingen, ist verheiratet seit 1998 und Vater von zwei Kindern. Nach einem abgebrochenen Lehramtsstudium in den Fächern, Sportwissenschaft, Biologie und Germanistik folgte eine kaufmännische Ausbildung und auf dem zweiten Bildungsweg der Abschluss zum Wirtschaftsfachwirt. Nach 10 Jahren im Vertrieb und Management gründete er 2008 gemeinsam mit seiner Frau die Freikirche ICF Reutlingen. Wir sind Teil des ICF Movements, zu dem mittlerweile über 70 Kirchen weltweit gehören. Das ICF Reutlingen zählt mittlerweile etwa 500 Besucher an zwei Standorten. Im Eigenverlag (MB Coaching) sind bisher erschienen: "KINO Reloaded", "Perspektive Ewigkeit" und "Newcomer".
GEISTERFÜLLT
Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle, die zu Jesus gehörten,
wieder beieinander. Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt
hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem
Einzelnen von ihnen niederließ. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist
erfüllt und fingen an, in fremden Sprachen zu reden, jeder so, wie der Geist es ihm eingab.
Apostelgeschichte 2,1-4
Wow, was für ein Spektakel. Hast du dir das schon einmal praktisch vorgestellt? Seit Jesus von ihnen gegangen war, saßen seine elf verbliebenen Jünger und seine anderen Nachfolgerinnen und Nachfolger täglich gemeinsam im oberen Stockwerk eines ihrer Häuser. Sie waren verängstigt. Jesus hatte ihnen den Auftrag gegeben, in Jerusalem zu bleiben und abzuwarten. Er war ihnen nach seiner Auferstehung immer wieder begegnet, hatte sie vieles gelehrt und von dem erzählt, was auf sie zukommen würde. Doch nun war er verschwunden, in den Himmel aufgefahren.
Auf was genau warteten sie eigentlich? Vermutlich wussten sie das selbst nicht. Sie sinnierten über die Worte von Jesus. Einmal ergriff Petrus das Wort und erinnerte sich daran, dass sie einen Nachfolger für Judas wählen sollten. Das machten sie auch, aber wozu? Wie würde es weitergehen?
Beten, diskutieren, warten. Klingt spannend? Ganz sicher nicht.
Plötzlich alles anders
Unter normalen Umständen hätte es diese Versammlungen nicht lange gegeben. Die Unterschiede zwischen den Personen waren einfach zu groß: Fischer, Handwerker, ehemalige Terroristen, ein paar ledige Frauen und Prostituierte. Dazu noch ein paar Frauen wohlhabender Männer, die das ganze Unternehmen Jesus mitfinanziert hatten. Die meisten von ihnen waren vor dieser Berufung einfache Durchschnittsmenschen gewesen: nur halb gebildet, halb kriminell, halb anerkannt … unvollständige Charaktere. Doch dann kam Jesus. Was sie gemeinsam hatten, war sein Ruf: »Komm, folge mir nach!« – diesen Moment der Berufung, diese Aufforderung, ihm nachzufolgen und sich selbst davon zu überzeugen, wer er war.
Sie waren diesem Ruf gefolgt. Sie hatten mit eigenen Augen gesehen, was für ungewöhnliche Dinge rund um Jesus geschehen waren.
Megaspektakuläre Wunder wechselten sich mit intensivsten Lagerfeuermomenten ab. In der Masse erlebten sie, dass die Grenzen der Naturgesetze und ihrer Vorstellungskraft gesprengt wurden. In den persönlichen Momenten erfuhren sie ihren Rabbi als einen fürsorglichen Hirten, der sich um sie kümmerte. Ihm war keine Frage zu viel. Er war um keine Antwort verlegen. Die drei Jahre mit ihm waren ein Auf und Ab der Gefühle. Sie vergingen wie in einem Blockbuster. Ich vermute, dass Menschen, die Jesus nachfolgten, manchmal selbst nicht so richtig wussten, ob das alles noch die Realität oder nur ein langer, intensiver Traum war.
Dieses unwirkliche Lebensgefühl kommt mir bekannt vor. Am 16. 03. 2020 beschloss das Land Baden-Württemberg aufgrund der ansteigenden Inzidenzzahlen einen landesweiten Lockdown mit weitreichenden Einschränkungen in das Gesellschaftsleben, der ab dem nächsten Tag gelten sollte (in Deutschland allgemein trat der Lockdown am 22. 03. 2020 in Kraft). Drei Monate davor hatte kaum jemand gewusst, was eine Inzidenz ist, und nun sollten wir uns aufgrund dieser Zahl mit der Einschränkung unserer freiheitlichen Rechte abfinden?
An diesem Nachmittag war ich in einem Lebensmittelladen. Um mich herum begannen Menschen, sich um Klopapier, Nudeln und Mehl zu streiten. Das war mir zu viel. Ich konnte nicht glauben, dass dies alles wirklich geschah. Könnte mich mal bitte jemand aufwecken oder diesen Film abschalten?
Vor ein paar Tagen war die Welt doch noch völlig normal gewesen! Wir hatten einen Stadthallengottesdienst für 1500 Besucher geplant. Eine Coachingreise stand kurz bevor. Mit einem Schlag wurde alles abgesagt, Social Distancing statt Leben teilen. Kontakte zu anderen Menschen vermeiden, statt ihnen zu begegnen. Abwarten. Ich habe mich davor noch nie so orientierungslos gefühlt wie in diesen Tagen.
Ging es den Jüngern vielleicht ähnlich, nur in einem viel extremeren Ausmaß? Gerade eben waren sie noch mit Jesus auf Wundertour unterwegs gewesen. Er hatte massenhaft Kranke geheilt, Brot vermehrt, Tote wieder zum Leben erweckt. Das Volk feierte ihn bei seinem Einzug auf einem Esel in Jerusalem wie einen König. Doch dann ging auf einmal alles in die andere Richtung. Er wurde aus ihren engsten Reihen heraus verraten, in ihrem Beisein gefangen genommen, verhört und schon einen Tag später am Kreuz hingerichtet. Bäm! Alles aus. Mit Jesus starb ja nicht nur ein Mensch. Da hing ihre gesamte Sehnsucht auf ein neues, sinnvolles, besseres Leben an einem Kreuz. Da hing ihr Glaube an einen Gott, der sie doch nicht vergessen hat, der ihnen in Jesus begegnet war. Da starb ihre Hoffnung auf eine bessere, eine wahrhaft gute Zukunft.
Wenn ich schon bei Corona das Gefühl hatte, dass es mir den Boden unter den Füßen wegzieht, wie müssen sie sich damals erst gefühlt haben?
Doch am Kreuz war die Achterbahn der Gefühle nicht zu Ende. Am dritten Tag nach seiner Kreuzigung erschien ihnen Jesus wieder, als Auferstandener. Die ersten von ihnen (ausgerechnet die Frauen) hatten gerade ihre Schockstarre überwunden, um am Grab ihrer Trauer nachzugehen, da stand er plötzlich vor ihnen. Er war da, leibhaftig und doch wieder nicht. Er konnte durch Wände gehen, plötzlich auftauchen und wieder weg sein. Er sprach und aß mit ihnen. Vierzig Tage lang erleben sie diese unwirkliche Realität von Gottes Sohn, dem auferstandenen Christus. Und dann nahm er sie mit auf einen Hügel und sagte zu ihnen:
»Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.«
Nachdem er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben. Eine Wolke verhüllte ihn, und sie sahen ihn nicht mehr.
Apostelgeschichte 1,8-9
Ich hoffe, du hast jetzt eine kleine Vorstellung, in was für einem Gemütszustand die Versammelten in diesem oberen Stockwerk gewesen sein müssen. Ich glaube, sie wussten gar nicht mehr, was sie fühlen sollten. Was war noch echt? Auf was konnten sie sich verlassen? Und was würde sie mit diesem Heiligen Geist erwarten?
Die alten Propheten hatten ihn bereits angekündigt, aber wem gelingt es schon, sich in so einer Situation an diese alten Schriften zu erinnern? Selbst wenn, die Aussagen von Jesaja & Co. waren ziemlich vage. Jesus hatte zwar ein paar Hinweise gegeben, aber besonders konkret war er auch nicht gewesen:
Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Helfer gibt, der für immer bei euch bleibt. Dies ist der Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht aufnehmen, denn sie ist blind für ihn und erkennt ihn nicht. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch leben.
Johannes 14,16-17
Mitten in dieser Situation ein Brausen vom Himmel. Lärm, ein Sturm im Haus. Feuerzungen auf ihren Köpfen, ohne dass etwas verbrennt. Die Anwesenden fangen an, in anderen Sprachen zu sprechen.
Das jüdische Pfingstfest
Vielleicht geht es dir mit diesem Bericht ähnlich wie mir lange Zeit. Ich hatte immer gedacht, dieses Erlebnis hätte die Jünger völlig unvorbereitet getroffen, an irgendeinem zufälligen Tag. Doch so war es nicht. All das geschah an einem Tag mit einer tiefen Bedeutung. Das jüdische Pfingstfest ist das Fest Schawuot, das zehn Tage nach der Himmelfahrt von Jesus gefeiert wurde. Wörtlich heißt Schawuot »Fest der Ernte« oder auch »Fest der ersten Früchte«.
Nun kann man oberflächlich eine Verbindung herstellen. Am Fest der ersten Früchte kommt der Heilige Geist auf die Menschheit und 3000 Menschen bekehren sich, werden Nachfolger von Jesus. Bekehrte Menschen werden in der Bibel als »Frucht« bezeichnet. Das Pfingstereignis ruft also viele erste Früchte hervor, was gut zum »Fest der ersten Früchte« passt. Ich glaube jedoch, dass es im Zusammenhang mit dem jüdischen Schawuot eine noch viel tiefere Deutungsmöglichkeit gibt.
In der Bibel finden sich insgesamt über 6000 Prophezeiungen. Das sind Aussagen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt über Ereignisse in der Zukunft gemacht wurden. Davon sind laut Forschungen, wie sie zum Beispiel der Physiker Werner Gitt angestellt hat, über 3 200 wortwörtlich eingetroffen.5 Karen Sawrey liefert in ihrem Buch »Die Bibel in Infografiken«6 fantastische Grafiken zur Veranschaulichung, die auch auf »Bible Gateway Blog« veröffentlicht wurden.
Die Prophezeiungen kann man in zwei Arten unterteilen. Die häufigste Art der Ankündigung ist die explizite, die in Worten ausgedrückt wird. Zum Beispiel steht im Buch Micha, dass der Messias im Dorf Bethlehem zur Welt kommen wird:
Aber zu Bethlehem im Gebiet der Sippe Efrat sagt der Herr: »Du bist zwar eine der kleinsten Städte Judas, doch aus dir kommt der Mann, der das Volk Israel
in meinem Namen führen wird. Sein Ursprung liegt weit zurück, in fernster Vergangenheit.«
Micha 5,1
Die Bestätigung dieser Prophezeiung findet sich in Lukas 2 und Matthäus 2,1: »Jesus wurde in Bethlehem geboren, einer Stadt in Judäa.«
Eine andere Art von Prophezeiung findet sich implizit in Handlungen und auch in den jüdischen Festen. Die Festhandlungen, bestimmte Anweisungen und Riten sind symbolische Hinweise auf Jesus. So sind zum Beispiel der gesamte Aufbau der Stiftshütte und die darin...
Erscheint lt. Verlag | 1.6.2023 |
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Verlagsort | Witten |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum |
Schlagworte | Bergpredigt • Christen • Endzeit • Gemeinde • ICF • Jüngerschaft • Kalte Zeiten • Liebe schenken • Menschlichkeit • Miteinander • Nachfolge • Nachfolge leben • Nächstenliebe • Sozialgeschichte |
ISBN-10 | 3-417-27090-1 / 3417270901 |
ISBN-13 | 978-3-417-27090-7 / 9783417270907 |
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