Ud?na -  Siddhartha Gautama Buddha

Ud?na (eBook)

Palikanon - Die Weisheit der spirituellen Entwicklung
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2023 | 1. Auflage
Sharp Ink (Verlag)
978-80-282-9984-2 (ISBN)
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Das Ud?na ist eine buddhistische Schrift aus den Texten des Palikanon. Ud?na bezeichnet im Sanskrit mit dem sich aufwärts bewegendenen Prana-Strom zudem eine bestimmte Form des Prana, die den physischen mit dem metaphysischen Wesensbestandteilen im Menschen verbinde, dessen Aktivierung die spirituelle Entwicklung fördere und durch den die Seele beim Tod den Körper verlasse. In diesen Aphorismen, zumeist in Versform, und den dazugehörigen Erläuterungen zu dem jeweiligen Anlass wird die Lehre des Buddha in kondensierter Form dargelegt.

Erstes Kapitel: Die Erwachung


Erstes Sutta1


So habe ich gehört: Einst weilte der Erhabene bei Uruvelā 2 am Ufer des Flusses Nerañjarā 3 am Fuße des Bodhi-Baumes 4, unmittelbar nachdem er ein Erwachter geworden war. Damals aber saß der Erhabene sieben Tage lang mit gekreuzten Beinen, die Seligkeit der Erlösung 5 genießend. Und nachdem der Erhabene sich nach Ablauf der sieben Tage aus dieser Konzentration**6 erhoben hatte, betrachtete er während der ersten Wache der Nacht im Geiste aufmerksam das 'bedingte Entstehen' 7 in fortlaufender Richtung in dieser Weise: "Wenn dieses ist, ist jenes, infolge des Entstehens dieses Prozesses entsteht jener Prozeß; das will sagen:

  • Wenn Nichtwissen da ist 8, sind organische Prozesse;
  • wenn organische Prozesse da sind, ist Bewußtsein;
  • wenn Bewußtsein da ist, ist der körperliche Organismus;
  • wenn der körperliche Organismus da ist, sind die sechs Gebiete;
  • wenn die sechs Gebiete da sind, ist Berührung;
  • wenn Berührung da ist, ist Empfindung;
  • wenn Empfindung da ist, ist ,Durst’;
  • wenn ,Durst’ da ist, ist Ergreifen;
  • wenn Ergreifen da ist, ist Werden;
  • wenn Werden da ist, ist Geburt;
  • wenn Geburt da ist, stellen sich Alter und Tod, Kummer, Wehklagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung ein.

Solcherart ist der Ursprung dieser gesamten Leidensmasse."

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch**9:

"Wahrlich, wenn die Dinge10 dem eifrigen, vertieften 11 Brahmana 12 sich entschleiern, dann schwinden alle seine Zweifel hinweg, da er ja den - LebensProzeß mitsamt seiner Ursache recht begreift."

Zweites Sutta


So habe ich gehört: Einst weilte der Erhabene bei Uruvelā am Ufer des Flusses Nerañjarā am Fuße des Bodhi-Baumes, unmittelbar nachdem er ein Erwachter geworden war. Damals aber saß der Erhabene sieben Tage lang mit gekreuzten Beinen, die Seligkeit der Erlösung genießend. Und nachdem der Erhabene sich nach Ablauf der sieben Tage. aus dieser Konzentration erhoben hatte, betrachtete er während der zweiten Wache der Nacht im Geiste aufmerksam das ,bedingte Entstehen’ in rücklaufender Richtung in dieser Weise: "Wenn dieses nicht ist, ist jenes nicht, infolge der Aufhebung dieses Prozesses wird jener Prozeß aufgehoben; das will sagen:

  • Auf der Aufhebung des Nichtwissens beruht die Aufhebung der Prozesse,
  • auf der Aufhebung der organischen Prozesse die Aufhebung des Bewußtseins,
  • auf der Aufhebung des Bewußtseins die Aufhebung des körperlichen Organismus,
  • auf der Aufhebung des körperlichen Organismus die Aufhebung der sechs Gebiete,
  • auf der Aufhebung der sechs Gebiete die Aufhebung der Berührung,
  • auf der Aufhebung der Berührung die Aufhebung der Empfindung,
  • auf der Aufhebung der Empfindung die Aufhebung des ,Durstes’,
  • auf der Aufhebung des ,Durstes’ die Aufhebung des Ergreifens,
  • auf der Aufhebung des Ergreifens die Aufhebung des Werdens,
  • auf der Aufhebung des Werdens die Aufhebung der Geburt,
  • infolge der Aufhebung der Geburt werden Alter und Tod, Kummer, Wehklagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung aufgehoben.

Solcherart ist die Aufhebung, dieser gesamten Leidensmasse."

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

"Wahrlich, wenn die Dinge dem eifrigen, vertieften Brahmana sich entschleiern, dann schwinden alle seine Zweifel hinweg, da er ja das Verschwinden der ursächlichen Faktoren**13 erkannt hat."
 

Drittes Sutta


So habe ich gehört: Einst weilte der Erhabene bei Uruvelā am Ufer des Flusses Nerañjarā am Fuße des Bodhi-Baumes, unmittelbar nachdem er ein Erwachter geworden war. Damals aber saß der Erhabene sieben Tage lang mit gekreuzten Beinen, die Seligkeit der Erlösung genießend. Und nachdem der Erhabene sich nach Ablauf der sieben Tage aus dieser Konzentration erhoben hatte, betrachtete er während der letzten Wache der Nacht im Geiste aufmerksam das ,bedingte Entstehen’ in fortlaufender und rücklaufender Richtung in dieser Weise: "Wenn dieses ist, ist jenes, infolge dieses Prozesses entsteht jener Prozeß; wenn dieses nicht ist, ist jenes nicht, infolge der Aufhebung dieses Prozesses wird jener Prozeß aufgehoben; das will sagen:

  • Wenn Nichtwissen da ist, sind organische Prozesse;
  • wenn organische Prozesse da sind, ist Bewußtsein;
  • wenn Bewußtsein da ist, ist der körperliche Organismus;
  • wenn der körperliche Organismus da ist, sind die sechs Gebiete;
  • wenn die sechs Gebiete da sind, ist Berührung;
  • wenn Berührung da ist, ist Empfindung;
  • wenn Empfindung da ist, ist ,Durst’;
  • wenn ,Durst’ da ist, ist Ergreifen;
  • wenn Ergreifen da ist, ist Werden;
  • wenn Werden da ist, ist Geburt;
  • wenn Geburt da ist, stellen sich Alter und Tod, Kummer, Wehklagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung ein.

Solcherart ist der Ursprung dieser gesamten Leidensmasse.

  • Aber auf der restlosen, spurlosen Aufhebung des Nichtwissens beruht die Aufhebung der Prozesse,
  • auf der Aufhebung der Prozesse die Aufhebung des Bewußtseins,
  • auf der Aufhebung des Bewußtseins die Aufhebung des körperlichen Organismus,
  • auf der Aufhebung des körperlichen Organismus die Aufhebung der sechs Gebiete,
  • auf der Aufhebung der sechs Gebiete die Aufhebung der Berührung,
  • auf der Aufhebung der Berührung die Aufhebung der Empfindung,
  • auf der Aufhebung der Empfindung die Aufhebung des ,Durstes’,
  • auf der Aufhebung des ,Durstes’ die Aufhebung des Ergreifens,
  • auf der Aufhebung des Ergreifens die Aufhebung des Werdens,
  • auf der Aufhebung des Werdens die Aufhebung der Geburt,
  • infolge der Aufhebung der Geburt werden Alter und Tod, Kummer, Wehklagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung aufgehoben.

Solcherart ist die Aufhebung dieser gesamten Leidensmasse."

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

"Wahrlich, wenn die Dinge dem eifrigen, vertieften Brahmana sich entschleiern, dann steht er da, Māras 14 Heer verscheuchend, wie die Sonne, die den Himmelsraum durchstrahlt."

Viertes Sutta


So habe ich gehört: Einst weilte der Erhabene bei Uruvelā am Ufer des Flusses Nerañjarā unter dem Ajapāla-Nigrodha-Baume 15, unmittelbar nachdem er ein Erwachter geworden war. Damals aber saß der Erhabene sieben Tage lang mit gekreuzten Beinen, die Seligkeit der Erlösung genießend. Und der Erhabene erhob sich nach Ablauf der sieben Tage aus dieser Konzentration. Da begab sich ein gewisser standesstolzer Brahmane hin zum Erhabenen, tauschte 16 mit dem Erhabenen den Gruß und stellte sich, nachdem die Worte der Begrüßung, wie es herkömmlich ist, gewechselt waren, zur Seite hin. Zur Seite stehend sprach nun jener Brahmane zum Erhabenen also: "Inwiefern, o Gotama, ist man wohl ein Brahmane, oder vielmehr: Welches sind die Eigenschaften, die einen Brahmanen ausmachen?"

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

"Ein Brahmane, der die bösen Eigenschaften abgelegt hat, der frei ist von Stolz, frei von Befleckung, selbst beherrscht , der zum Ende des Wissens gelangt ist 17 und einen reinen Wandel geführt hat, - der Brahmane 18 mag von sich das Wort Brahmana mit Recht gebrauchen; etwas, was ihn überragte, gibt es nirgendwo in der Welt."

Fünftes Sutta


So habe ich gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthi 19 im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapindika 20. Damals aber begaben sich zum Erhabenen der ehrwürdige Sariputta 21, der ehrwürdige Mahā-Moggallāna 21, der ehrwürdige Mahā-Kassapa 22, der ehrwürdige Mahā-Kaccāyana 23, der ehrwürdige Mahā-Kotthita, der ehrwürdige Mahā-Kappina, der ehrwürdige Mahā-Cunda, der ehrwürdige Anuruddha 24, der ehrwürdige Revata, der ehrwürdige Devadatta 25 und der ehrwürdige A-Nanda 26. Es sah nun der Erhabene diese Ehrwürdigen von ferne herankommen. Als er sie erblickte, richtete er das Wort an die Mönche: "Hier kommen Brahmanas, ihr Mönche; hier kommen Brahmanas, ihr Mönche!" Nach diesen Worten sprach ein gewisser Mönch zum Erhabenen also: "Inwiefern, Herr, ist man wohl ein Brahmane, oder vielmehr: Welches sind die Eigenschaften, die einen Brahmanen ausmachen?"

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

"Die nach Ablegung der bösen Eigenschaften allzeit klar besonnen 27 wandeln, die Erwachten, deren Fesseln 28 vernichtet sind, die, wahrlich, sind Brahmanas in der Welt."

Sechstes Sutta


So habe ich gehört: Einst weilte der Erhabene bei Rājagaha 29 im Bambus-Haine 30 beim Kalandakanivāpa 31. Damals aber weilte der ehrwürdige Mahā-Kassapa in der Pipphali-Grotte**32, er war 33 leidend, elend, schwerkrank. Und in der Folgezeit erholte sich der ehrwürdige Mahā-Kassapa von diesem Leiden. Da kam dem ehrwürdigen Mahā-Kassapa, als er sich von diesem Leiden erholt hatte,...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2023
Übersetzer Karl Seidenstücker
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Buddhismus
ISBN-10 80-282-9984-9 / 8028299849
ISBN-13 978-80-282-9984-2 / 9788028299842
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