Das nationale Ich? - Dagmar Günther

Das nationale Ich?

Autobiographische Sinnkonstruktionen deutscher Bildungsbürger des Kaiserreichs

(Autor)

Buch | Softcover
X, 488 Seiten
2004
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-35102-8 (ISBN)
109,95 inkl. MwSt
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL)veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Das gebildete Bürgertum ist als jene Gruppe bekannt, die sich in der Propagierung und Ausgestaltung von nationalen Ideen und Ordnungsentwürfen besonders hervortut. Insbesondere das Kaiserreich rückt dabei als Königsetappe der "inneren Nationsbildung" in den Blick. Doch welchen Ort nimmt hier die Nation ein, wenn deren berufene Künder auf sich selbst Bezug nehmen? Diese Frage diskutiert die Studie mittels einer Analyse von Lebenserinnerungen, Tagebüchern und Briefwechseln deutscher Bildungsbürger des Kaiserreichs. Im einzelnen wird vorab geklärt, worin für die bürgerliche Kultur des Kaiserreichs das hohe Interesse an der Autobiographik begründet war. Der Frage nach der Nationalisierung des autobiographischen Selbstbezugs wird anschließend auf zwei Ebenen nachgegangen: Zunächst wird der (erinnernde) Rekurs auf jene historischen Ereignisse untersucht, die nach Maßgabe des im Kaiserreich dominanten Wertediskurses als national besonders einschlägig ausgewiesen sind: Befreiungskriege, die Einigungskriege von 1863/64, 1866 und 1870/71 sowie die im offiziellen historischen Gedächtnis >vergessene< Revolution von 1848/49. In einem weiteren Schritt analysiert die Studie die (An-)Bindungsfähigkeit des Nationalen in bezug auf das Moment der Feindschaft sowie auf partikulare territoriale und religiöse bzw. konfessionelle Zuordnungen. Unter einer methodischen Perspektive, die die jeweiligen Selbstzeugnisse als autobiographische Sinnkonstruktionen liest, kann das pauschale Urteil über die nationale Ausrichtung des deutschen Bildungsbürgertums differenziert werden.
Erscheint lt. Verlag 1.1.2004
Reihe/Serie Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur ; 102
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Gewicht 740 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 1870 • 1960er • Akten • Autobiografieën • Autobiografie (Sekundärliteratur) • Autobiographie • Autobiography • Bildungsbürgertum • BR • Briefe • Briefwechsel • Burgerij • Bürgertum • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Deutschland • Erinnern • European • Gegenwart • Genre Studies, general • German • Germany • Geschichte 1848-1871 • Gesellschaft • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • History • Literary criticism • Literatur • Literaturwissenschaft • literaturwissenschaftlich • Mittelalter • Modern • Nationaal bewustzijn • Nationalbewusstsein • Nationsbildung • N.F. • Sozialgeschichte • Sozialgeschichte der Literatur
ISBN-10 3-484-35102-0 / 3484351020
ISBN-13 978-3-484-35102-8 / 9783484351028
Zustand Neuware
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