Handbuch Phänomenologie

Buch | Softcover
X, 563 Seiten
2023
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-154560-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Handbuch Phänomenologie -
49,00 inkl. MwSt
Die Phänomenologie stellt eine der Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie dar und findet in zahlreichen Wissenschaften sowie in Praxis und Therapeutik starke Resonanz. Nach 120 Jahren Wirkungsgeschichte füllt die Bibliothek phänomenologischer Werke zahllose Bücherregale und selbst für Expertinnen und Experten ist die Forschungsliteratur mittlerweile unüberschaubar geworden. An allgemeinen Einführungen sowie spezialisierter Fachliteratur mangelt es dabei keineswegs, wohl aber an einem Handbuch, in dem sowohl der Vielfalt der historischen Entwicklungen als auch dem berechtigten Wunsch nach innerer systematischer Kohärenz Rechnung getragen wird. Das Handbuch Phänomenologie schließt diese Lücke.

Ausgewiesene Autorinnen und Autoren bereiten in eigens für diesen Band verfassten Artikeln komplexe sachliche Zusammenhänge übersichtlich auf. Durch seinen Aufbau eignet sich das Handbuch sowohl für Neulinge als auch für Fortgeschrittene. Anhand bündig präsentierter Grundbegriffe und Verfahren konturiert das Handbuch die Spezifik der phänomenologischen Methode, spart dabei jedoch nicht die Kontroversen und methodologischen Neuausrichtungen aus, die von ihrer Lebendigkeit und Vielstimmigkeit zeugen. Ein umfangreicher Schlussteil ist der Rezeption und Anwendung in einzelnen Wirkfeldern gewidmet. Als Hilfsmittel zur eigenständigen Erschließung der phänomenologischen Denkrichtung und zu ihrer Anwendung auf aktuelle Probleme zeichnet sich das Handbuch durch seine Lesefreundlichkeit und einen stark forschungspraktischen Bezug aus.

Emmanuel Alloa ist Professor für Ästhetik und Kunstphilosophie an der Universität Freiburg (CH) und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik.

Thiemo Breyer ist Professor für Phänomenologie und Anthropologie sowie Direktor des Husserl-Archivs Köln.

Emanuele Caminada ist Professor für Phänomenologie am Philosophischen Institut der KU Leuven.

A. Einleitung
Emmanuel Alloa, Thiemo Breyer, Emanuele Caminada: Phänomenologie als lebendige Bewegung
Zum Handbuch – eine Gebrauchsanleitung – Was ist Phänomenologie? – Hintergründe und Orientierungen – Wider die Orthodoxie – Phänomenologie und/als Wissenschaft – Metaphysik und Methodik – Wozu Phänomenologie heute? – Ein Ausblick

B. Historische Entwicklungen
I. Anfänge der Phänomenologie
Emanuele Caminada: Husserl im Kontext – Matthias Schloßberger: Münchener und Göttinger Kreis - Emanuele Caminada: Die Freiburger Jahre – Emmanuel Alloa: Martin Heideggers Sonderstellung – Emmanuel Alloa/Emanuele Caminada: Phänomenologie im Nationalsozialismus – Dieter Thomä: Heideggers Schwarze Hefte. Eine Bestandsaufnahme

II. Marco Cavallaro: Rezeptionen der Phänomenologie
III. Wendungen der Phänomenologie
Matthias Schloßberger: Realistische Wendung – Jens Bonnemann: Existenzialistische Wendung – Inga Römer: Hermeneutische Wendung – Iris Laner: Dekonstruktion – Regula Giuliani: Responsive Wendung – Peter Gaitsch: Theologische Wende – Ovidiu Stanciu: Kosmologische Wende – Søren Overgaard: Phänomenologie und Analytische Philosophie – Thiemo Breyer: Naturalisierung der Phänomenologie

C. Werkzeugkasten
I. Grundkonzepte
Emmanuel Alloa: Korrelation: Phänomenologie als Korrelationsforschung – Thiemo Breyer: Intentionalität: Bewusstsein als Akt – Julia Jansen: Evidenz: Anschauliche Wahrheit – Nicolas de Warren: Konstitution: Was das Bewusstsein leistet – Tobias Keiling: Gegenständlichkeit: Gegenstand und Gegebenheitsweise – Christopher Erhard: Positionalität: Stellungnahme, Einstellung, Haltung – Nicolas de Warren: Zeitbewusstsein: Retention, Impression, Protention – Emmanuel Alloa: Gegenwärtigung und Vergegenwärtigungen: Wahrnehmung, Erinnerung, Fantasie – Maren Wehrle: Leiblichkeit: Orientierung und Bewegung – Marco Cavallaro: Perspektivität und Horizontalität: Situation, Feld, Welt – Christian Ferencz- Flatz: Intersubjektivität: Ego und Alter Ego – Maren Wehrle: Habitualität: Passivität, Gewohnheit, Tradition – Karl-Heinz Lembeck: Lebenswelt: praktisch, ontologisch, transzendental – Karl-Heinz Lembeck: Historizität: Geschichtlichkeit und Generativität

II. Methoden
Andrea Staiti: 1 . Deskription – Andrea Staiti: Epoché – Thiemo Breyer/Julia Jansen: Eidetische Variation – Dieter Lohmar: Reduktion – Jagna Brudzińska: Statische und genetische Methode

D. Wirkfelder
I. Emmanuel Alloa/Andris Breitling: Logik und Sprachphilosophie
Mathematische Voranfänge – Von der Mathematik zur Logik – Logische Bedeutung und sprachlicher Ausdruck – Phänomenologie der 'sprechenden Sprache' – Einsätze und Entwicklungen phänomenologischen Sprachdenkens

II. Paul Livingston: Erkenntnistheorie und Metaphysik
Gibt es eine phänomenologische Metaphysik? – Kritik des Repräsentationalismus: Internalismus, Externalismus und Cartesianismus – Konzeptualismus vs. Nonkonzeptualismus: Die Dreyfus-McDowell-Debatte – Die Transformationen des Transzendentalen: Der Schatten Kants – Formales, materiales und historisches Apriori – Sinn, Wahrheit und Zeit: Kann die Phänomenologie eine realistische Philosophie sein?

III. Emanuele Caminada: Ethik und Normen
Werttheoretische Ansätze – Das Problem der Normativität. Von der Wertethik zur Verantwortungsethik – Kritische Phänomenologie: auch eine Ethik?

IV. Thomas Fuchs/Samuel Thoma: Psychologie und Psychiatrie
Zum Verhältnis der Phänomenologie zu Psychologie – und Psychiatrie – Phänomenologische Psychologie – Phänomenologie und Psychoanalyse – Phänomenologische Psychiatrie – Phänomenologische Psychopathologie einzelner Erkrankungen – Schluss

V. Anthropologie und Ethnologie
Oliver Müller: Philosophische Anthropologie – Hans Peter Hahn: Ethnologie

VI. Hans Bernhard Schmid/Gerhard Thonhauser: Sozialphilosophie und Soziologie
Ist Phänomenologie Solipsismus? – Ist eine phänomenologische Gesellschaftstheorie möglich? – Kann empirische Sozialforschung phänomenologisch betrieben werden? – Was ist Gemeinschaft eigentlich? – Gibt es eine Phänomenologie der Pluralperspektive? – Resümee

VII. Thomas Bedorf: Politische Philosophie
Husserls Staatsphilosophie – Totalitarismuskritik – Institution – Radikale Demokratie – Die politische Differenz – Situiertheit – Politische Affekte – Phänomenologien der Rassifizierung

VIII. Christina Schües: Feministische Theorie und Gender Studies
Feministischer Aufbruch – Gender Studies – Feministische Phänomenologie

IX. Emmanuel Alloa/ Eva Schürmann: Medien- und Kulturwissenschaften
Vermittelte Unvermitteltheit oder: Der Topos der Unmittelbarkeit – Phänomenologie der Kultur – Phänomenologie der Technik – Phänomenologie der Medien – Ausblick

X. Christian Grüny: Ästhetik und Künste
Positionen und Konstellationen – Felder

XI. Thiemo Breyer: Kognitions- und Lebenswissenschaften
Kognitionswissenschaften – Lebenswissenschaften

E. Apparat
I. Hilfsmittel und Ressourcen
II. Ausgaben phänomenologischer Hauptwerke

Erscheinungsdatum
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 157 x 232 mm
Gewicht 844 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Edmund Husserl • kontinentale Philosophie • phänomenologische Bewegung
ISBN-10 3-16-154560-5 / 3161545605
ISBN-13 978-3-16-154560-3 / 9783161545603
Zustand Neuware
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