Haithabu 983-1066 - Volker Hilberg

Haithabu 983-1066

Der Untergang eines dänischen Handelszentrums in der späten Wikingerzeit

(Autor)

Ralf Bleile (Herausgeber)

Buch | Hardcover
XXIV, 718 Seiten
2023 | 1. Auflage
Pfeil, F (Verlag)
978-3-89937-282-3 (ISBN)
148,00 inkl. MwSt
Haithabu – maritimes Fernhandelszentrum zwischen Nord- und Ostsee, Skandinavien und dem Kontinent, multifunktionaler und legendarer Zentralort der Wikingerzeit – fasziniert seit mehr als einhundert Jahren. Lang ist die Namensliste der Archäologinnen und Archäologen, die hier ihre Spuren hinterließen. Jeder Eingriff in den historischen Boden, jeder Gang mit geübtem Auge oder dem Metalldetektor, fördern wikingerzeitliche Funde der mehrere Jahrhunderte umspannenden Ortsgeschichte zutage. Einer endlosen Geschichte, wie die Gründung des Wikinger Museums Haithabu 1985, der Bau der Wikinger Hauser Haithabu 2004 – 2010, jüngste Ausgrabungen im Flachgräberfeld im Jahr 2017, die Aufnahme Haithabus in die Liste des Welterbes der UNESCO im Jahr 2018, jährliche Detektorbegehungen und die Aufarbeitung des ideologischen Missbrauchs archäologischer Forschungen insbesondere in Haithabu während der Zeit des Nationalsozialismus zeigen. Sie wird auch mit diesem Buch nicht beendet sein.

Aber ein Ende gab es – für das wikingerzeitliche Leben an jenem Ort am Westufer des Haddebyer Noores, den ein beeindruckender Halbkreiswall schützte. In der Mitte des 11. Jahrhunderts war der Zerstörung genug, gab es offensichtlich Gründe, am Nordufer der Schlei, nur 2 km entfernt, einen neuen, andersartigen Hafen zu bauen. Schleswig blühte binnen Jahrzehnten. Aus weiter Entfernung – in Raum wie in Zeit – verschmelzen Haithabu und Schleswig, so, wie diese Namen bereits in der Wikingerzeit verschmolzen waren. Am inneren Ende der Schlei, dort, wo der Landweg zwischen Nord- und Ostsee am kürzesten war, wo Dänemarks Grenze verteidigt wurde, gab es auch nach 1066 bis zur Zeit der Hanse optimale Bedingungen für einen Handel, der die gesamte hochmittelalterliche Welt umspannte.

Doch wie genau vollzog sich der Ortswechsel von Alt-Schleswig (Haithabu) nach Neu-Schleswig (Schleswig) und wie viel Kontinuität und Wandel stecken in ihm? War es der Tag nach der Schlacht im Jahr 1066, an dem Neu-Schleswig seinen Anfang nahm, oder war der Ortswechsel die Folge eines bereits davor begonnenen Verlagerungsprozesses? Die Befunde der großen Flächengrabungen in Haithabu nahe am Noorufer stammen aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Das 11. Jahrhundert hingegen liegt unter dem Pflug, zu hoch für die Bewahrung von Holz und ungestörten Kulturschichten. Doch es ist präsent, wie geophysikalische Aufnahmen in Verbindung mit den Grabungsbefunden eines Grubenhauses und vor allem die vielen Tausend Detektorfunde eindrucksvoll beweisen.

Band 1
Vorwort des Herausgebers p. 1

Vorwort des Autors p. 3

1 Einleitung: Johannes Fried, Wendezeiten – ein Jahrhundert der Krisen und Haithabus Untergang, zugleich eine Entmythologisierung p. 5

2 Forschungsstand, Fragestellungen und Vorgehensweise p. 35

2.1 Die archäologische Erforschung von Haithabu und Schleswig p. 35

2.2 Geländeforschung 2002 – 2015 in Haithabu und methodisches Vorgehen p. 52

2.2.1 Methoden der Geländeforschung in Haithabu zwischen 2002 und 2015 p. 52

2.2.1.1 Geophysikalische Prospektionen p. 52

2.2.1.2 Systematische Metalldetektoruntersuchungen p. 67

2.2.1.3 Ausgrabung Haithabu LA 48 p. 75

2.2.2 Das methodische Vorgehen im Forschungsprojekt der VolkswagenStiftung p. 75

2.3 Forschungsstand zur Spätzeit Haithabus p. 80

2.3.1 Haithabus Niedergang seit dem Ende des 10. Jahrhunderts p. 80

2.3.2 Die Grundlagen: Haithabus geostrategische Lage und frühe Entwicklung bis in die Mitte des 10. Jahrhunderts p. 92

2.3.3 Erweiterung der skandinavischen Kommunikationsnetzwerke seit dem späten 10. Jahrhundert p. 96

2.3.4 Modelle und Theorien zum Niedergang Haithabus p. 101

2.3.4.1 Die jüngsten Siedlungsbefunde in Haithabu p. 101

2.3.4.2 Haithabus Hafen und die Entwicklung des Schiffbaus p. 115

2.3.4.3 Die jüngsten Bestattungen p. 122

2.4 Fragestellung, Gegenstand und Methodik p. 128

2.4.1 Fragestellungen und zeitlicher Rahmen p. 128

2.4.2 Gegenstand dieser Studie und Methodik der Materialanalyse p. 129

3 Materialbasis: Haithabu im Spiegel seines spätwikingerzeitlichen Fundstoffs p. 131

3.1 Waffen und Zubehör p. 131

3.1.1 Einleitung: Zur Bedeutung der Bewaffnung im wikingerzeitlichen Skandinavien – Waffen und ihr Zubehör in Haithabu p. 131

3.1.2 Schwerter p. 133

3.1.2.1 Schwerter in Haithabu und das älteste oder nicht näher datierbare Material p. 133

3.1.2.2 Knaufkronen von Schwertern des Typs Petersen K1 p. 135

3.1.2.3 Knaufkronen und Griffbestandteile von Schwertern des Typs Petersen O1 p. 136

3.1.2.4 Knaufkronen von Schwertern des Typs Petersen L p. 141

3.1.2.5 Knaufkronen von Schwertern der Typen Petersen N, V, H und R / S 141

3.1.2.6 Knaufkronen von Schwertern des Typs Petersen X p. 143

3.1.2.7 Paranussförmige Knaufkronen p. 145

3.1.2.8 Zusammenfassende Bemerkungen zu den neuen Schwertbestandteilen aus Haithabu p. 146

3.1.3 Schwertscheidenbeschläge p. 148

3.1.3.1 Ortbänder p. 148

3.1.3.1.1 Zu Funktion und Bedeutung von Ortbändern in der Wikingerzeit p. 148

3.1.3.1.2 Schildförmige Ortbandtypen p. 152

3.1.3.1.3 U-förmige und niedrige Ortbandformen p. 156

3.1.3.1.4 Die ländliche Siedlung von North Ormsby, Lincolnshire – zur Bedeutung eines einheitlichen Materialhorizontes mit dem Danelaw p. 160

3.1.3.1.5 Zusammenfassende Bemerkungen zu den neuen Ortbandfunden aus Haithabu p. 164

3.1.3.2 Scheidenmundbeschläge p. 164

3.1.3.2.1 Scheidenmundbeschläge im Ringerikestil p. 164

3.1.3.2.2 Ein im Ringerikestil verzierter Scheidenmundbeschlag vom angelsächsischen Königshof Old Windsor p. 170

3.1.4 Kampfäxte p. 176

3.1.5 Lanzenspitzen p. 190

3.1.6 Pfeilspitzen p. 190

3.2 Reitzubehör p. 192

3.2.1 Sporen p. 193

3.2.2 Steigbügelbesätze p. 196

3.2.3 Steigbügelbeschläge p. 198

3.2.4 Zaumzeugbestandteile des Typs Lundby-Leck p. 208

3.3 Riemenzungen p. 214

3.3.1 Riemenzungen spätangelsächsischer Typen in Haithabu p. 214

3.3.2 Zu Besitzstrukturen und Erwerb von Reitzubehör in England und in Haithabu im 11. Jahrhundert p. 225

3.4 Schmuck p. 233

3.4.1 Skandinavische Fibeln und Pressmodel p. 233

3.4.1.1 Exkurs: Scheibenfibeln des Typs Sutton – zur kulturellen Interaktion zwischen England und Skandinavien seit dem mittleren 10. Jahrhundert p. 239

3.4.1.2 Urnesfibeln p. 243

3.4.1.3 Vogelfibeln p. 246

3.4.2 Kontinentale Fibeln p. 252

3.4.2.1 Einleitung p. 252

3.4.2.2 Kreuzemailfibeln des Typs Frauenhofen p. 253

3.4.2.3 Kreuzemailscheibenfibeln unterschiedlicher Typen p. 269

3.4.2.4 (Email-)Scheibenfibeln mit Vierfüßler p. 274

3.4.2.5 (Email-)Scheibenfibeln mit Vogeldarstellung p. 277

3.4.2.6 Scheibenfibeln mit zentraler Einlage p. 278

3.4.2.7 Runde Scheibenfibeln mit zentraler Glasflusseinlage und trapezförmigen Segmenten p. 279

3.4.2.8 Runde Scheibenfibeln mit zentraler Glasflusseinlage und randlichen Durchbrechungen p. 281

3.4.2.9 Sternfibeln mit zentraler Glasflusseinlage p. 284

3.4.2.10 Rosettenfibeln mit zentraler Glasflusseinlage p. 286

3.4.2.11 Nabenemailscheibenfibel p. 287

3.4.2.12 Buckelscheibenfibeln p. 288

3.4.2.13 Scheibenfibeln des Typs Benno me fecit . p. 291

3.4.2.14 Pseudo-Münzfibel des Typs „HENRCVIO“ p. 296

3.5 Fundmaterialien östlicher Formgebung p. 298

3.5.1 Einleitung p. 298

3.5.2 Gürtelzubehör orientalischen Stils p. 300

3.5.3 Exkurs: Bilddenkmäler und Gürtelbestandteile des östlichen islamischen Kulturbereichs p. 301

3.5.4 Orientalische Beschläge aus Haithabu p. 312

3.5.5 Osteuropäischer Kreuzanhänger p. 315

3.5.6 Stierkopfanhänger und Gussform p. 317

3.5.7 Münzanhänger mit einem byzantinischen Miliaresion p. 321

3.6 Münzen und Münzprägung p. 323

3.6.1 Einleitung p. 323

3.6.2 Der Münzumlauf und die Verwendung von Silber im späten 9. und in den ersten drei Vierteln des 10. Jahrhunderts p. 324

3.6.2.1 Die islamischen Dirham und verwandte Prägungen p. 324

3.6.2.2 Die nordische Münzprägung der Gruppen Malmer KG 7 und KG 8 – 11 im 10. Jahrhundert p. 332

3.6.3 Die späten Fundmünzen und die Frage einer Münzprägung in Haithabu nach ca. 975 p. 338

3.6.3.1 Grundzüge der Münz- und Geldgeschichte des ostfränkischdeutschen Reiches nach ca. 975 p. 338

3.6.3.1.1 Exkurs: Barschaft von Hadmersleben, Stadt Oschersleben (Börde), Lkr. Börde p. 341

3.6.3.1.2 Exkurs: Nachkarolingische Fundmünzen aus Köln (Ottonen bis Salier) p. 344

3.6.3.1.3 Exkurs: Fundmünzen des frühen 10. bis frühen 12. Jahrhunderts aus Trier p. 345

3.6.3.2 Ostfränkisch-deutsche Münzen in Haithabu p. 350

3.6.3.2.1 Sachsenpfennige p. 350

3.6.3.2.2 Otto-Adelheid-Pfennige p. 352

3.6.3.2.3 Kölner Pfennige p. 357

3.6.3.2.4 Ostfriesische COLONIA-Nachprägungen p. 359

3.6.3.2.5 Süddeutsche Denare und Pfennige aus dem Regnum Italiae in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts p. 362

3.6.3.2.6 Ostfränkisch-deutsche Denare des 11. Jahrhunderts p. 363

3.6.3.3 Spätangelsächsische Pennies p. 368

3.6.3.4 Dänische Fundmünzen und die Frage nach der spätwikingerzeitlichen Münzprägung in Haithabu und ihrem Ende p. 376

3.7 Kugelzonengewichte, Silberbarren und Hacksilber p. 382

3.7.1 Kugelzonengewichte p. 382

3.7.2 Silberbarren und Hacksilber p. 390

3.8 Kobaltblaue Hohlgläser mit opak weißen Fadenauflagen des Typs Saint-Savin – Fernhandel mit Luxusglas für die Eliten p. 401

3.8.1 Hohlgläser des Typs Saint-Savin im archäologischen Befund p. 401

3.8.2 Chemische Eigenschaften und Frage der Herkunft p. 417

3.8.3 Wie gelangten diese Gläser in den Norden? p. 419

4 Archäometrische Untersuchungen p. 423

4.1 Stephen Merkel, The elemental and lead isotope analysis of brass and other copper-based alloys from Viking Hedeby and high medieval Schleswig p. 423

4.1.1 Introduction p. 423

4.1.1.1 On the sources of early medieval copper and brass p. 424

4.1.1.2 Bar ingots p. 426

4.1.2 The samples p. 427

4.1.3 The methods p. 433

4.1.4 Results and discussion p. 441

4.1.4.1 Nomenclature and frequency of alloy types p. 441

4.1.4.2 Elemental characteristics of the alloys: major, minor and trace elements p. 441

4.1.4.2.1 Copper and leaded copper p. 444

4.1.4.2.2 Brass and ternary copper-lead-zinc alloys p. 444

4.1.4.2.3 Latten and brass with tin p. 446

4.1.4.2.4 Alloys with prominent tin content (bronze, bell bronze, leaded gunmetal) p. 447

4.1.4.3 Interpretation of the lead isotope ratios p. 448

4.1.4.3.1 The ‘Main Cluster’ p. 449

4.1.4.3.2 The ‘Group A’ copper p. 451

4.1.4.3.3 Copper ingot and the Rammelsberg p. 453

4.1.4.3.4 Outliers to the right of the ‘Main Cluster’ p. 454

4.1.4.3.5 Outliers to the left of the ‘Main Cluster’ p. 454

4.1.5 Conclusions p. 455

4.2. Ines Pactat and Bernard Gratuze, The bowl glass sherds of Saint-Savin type discovered at Haithabu: analytical study p. 457

4.2.1 Introduction p. 457

4.2.2 Analytical methods p. 457

4.2.3 Results p. 458

4.2.4 Conclusion p. 467

5 Interpretation: Haithabus Blüte und Untergang im 10. und 11. Jahrhundert p. 469

6 Summary p. 481

Band 2
7 Verzeichnisse p. 489

7.1 Unpublizierte Berichte p. 489

7.2 Quellen p. 490

7.3 Literatur p. 491

7.4 Abkürzungen und Sigel p. 556

8 Katalog p. 559

8.1 Waffen und Zubehör p. 559

8.2 Reitzubehör p. 566

8.3 Riemenzungen p. 571

8.4 Schmuck p. 572

8.5 Fundmaterialien östlicher Formprägung p. 581

8.6 Katalog der neuen Münzfunde aus Haithabu (ab 2003). Mit Lutz Ilisch und unter Mitarbeit von Aleksander Bursche, Peter Ilisch, Jens Christian Moesgaard und Ralf Wiechmann p. 584

8.6.1 Islamisches Reich p. 584

8.6.1.1 Umayyaden p. 584

8.6.1.2 ‘Abbāsiden p. 584

8.6.1.3 Saffariden p. 588

8.6.1.4 Sāmāniden p. 588

8.6.1.5 Sāmāniden oder euroislamischer Norden p. 597

8.6.1.6 Euroislamischer Norden – Khazaren p. 597

8.6.1.7 Euroislamischer Norden – Osteuropa p. 598

8.6.1.8 Euroislamischer Norden – Wolgabulgaren p. 598

8.6.2 Römisches Reich p. 600

8.6.3 Byzantinisches Reich p. 601

8.6.4 Karolingisches Reich p. 602

8.6.5 Ostfränkisch-deutsches Reich p. 602

8.6.5.1 Herzogtum Bayern p. 602

8.6.5.2 Herzogtum Schwaben p. 603

8.6.5.3 Herzogtum Franken p. 603

8.6.5.3.1 Mittelrheinische Bistümer (Mainz, Worms, Speyer) p. 603

8.6.5.3.2 Bistum Würzburg p. 604

8.6.5.4 Herzogtum Niederlothringen p. 604

8.6.5.4.1 SANCTA COLONIA-Pfennige – Münzstätte Köln p. 604

8.6.5.4.2 SANCTA COLONIA-Pfennige aus dem Raum Nijmegen / Tiel – Münzstätte unbekannt p. 607

8.6.5.4.3 Ostfriesische Nachprägungen von SANCTA COLONIA-Pfennigen – Münzstätte unbekannt p. 608

8.6.5.4.4 Herzogtum Niederlothringen – Münzstätte Duisburg p. 610

8.6.5.4.5 Herzogtum Niederlothringen – Münzstätte Deventer p. 610

8.6.5.5 Herzogtum Sachsen p. 611

8.6.5.5.1 Sachsenpfennige p. 611

8.6.5.5.2 SANCTA COLONIA-Nachprägungen – Münzstätte Soest bzw. „Westfalen“ p. 612

8.6.5.5.3 Ostfalen / Saaleregion p. 613

8.6.5.5.4 Niederelberegion p. 613

8.6.5.5.5 Ostfriesland / Jaderegion p. 613

8.6.5.5.6 Otto-Adelheid-Pfennige p. 613

8.6.6 Italien p. 619

8.6.7 England p. 619

8.6.8 Frühe nordische Münzen p. 620

8.6.8.1 Dorestad-Nachprägungen p. 620

8.6.8.2 Kreuztypen p. 623

8.6.9 Dänemark p. 624

8.6.9.1 Typ Arstad 95 p. 624

8.6.9.2 Typ Arstad 96 p. 624

8.6.9.3 Knut der Große (1016/1019 – 1035) p. 625

8.6.9.4 Hardeknut (1035 – 1042) p. 626

8.7 Normierte Gewichte – Kugelzonengewichte p. 627

8.7.1 Steuer Typ B1 ältere Form p. 627

8.7.2 Steuer Typ B1 mittlere Form p. 632

8.7.3 Steuer Typ B1 jüngere Form p. 635

8.7.4 Steuer Typ B2 p. 636

8.7.5 Steuer Typ B3 p. 646

8.7.6 Steuer Typ B4 p. 647

8.8 Barren und Hacksilber p. 647

8.8.1 Barren p.. 647

8.8.2 Hacksilber p. 650

8.9 Kobaltblaues Hohlglas mit opak weißen Fadenauflagen des Typs Saint-Savin p. 652

9 Fundlisten p. 655

9.1 Fundliste 1: Steigbügelriemenbeschläge Williams Class A Type 8 p. 655

9.2 Fundliste 2: Steigbügelriemenbeschläge Williams Class A Type 10B p. 657

9.3 Fundliste 3: Steigbügelriemenbeschläge Williams Class B Type 1 p. 657

9.4 Fundliste 4: Steigbügelriemenbeschläge Williams Class B Type 3 Group 4 und Group 8 p. 658

9.5 Fundliste 5: Steigbügelriemenbeschläge Williams Class B Type 3 Group 5 und Group 7 p. 659

9.6 Fundliste 6: Riemenzungen Thomas Class H p. 659

9.7 Fundliste 7: Riemenzungen Thomas Class B Type 6 p. 660

9.8 Fundliste 8: Riemenzungen Thomas Class G p. 661

9.9 Fundliste 9: Kleine und große Rundspangen aus den Detektorbegehungen in Haithabu p. 662

9.10 Fundliste 10: Bronzene Pressmodel und Abdrücke in Blei aus den Detektorbegehungen in Haithabu p. 663

9.11 Fundliste 11: Scheibenfibeln des Typs Sutton (ergänzt nach Weetch 2014) p. 665

9.12 Fundliste 12: Vogelfibeln des Typs Weetch 30.A in England p. 665

9.13 Fundliste 13: Kreuzemailfibeln der Typen Frauenhofen und Torcello p. 666

9.14 Fundliste 14: Sternfibeln mit zentraler Glasflusseinlage p. 670

9.15 Fundliste 15: Scheibenfibeln des Typs Benno me fecit p. 672

9.16 Fundliste 16: Normierte Gewichte und Fragmente von Feinwaagen aus den Detektorbegehungen in Haithabu p. 674

9.17 Fundliste 17: Silberne Gusskuchen in frühmittelalterlichen Hortfunden des Ostseeraumes p. 679

9.18 Fundliste 18: Kobaltblaue Trinkgläser mit opak weißen Fadenauflagen p. 683

Tafeln 1 – 28 p. 689

Erlebte Haithabu den „Aufbruch ins zweite Jahrtausend“ (so der Titel eines 2004 publizierten Sammelbandes; Hubel / Schneidmüller 2004)? Die dort diskutierten Innovationen und Kontinuitäten um das Jahr 1000 schienen sich lange Zeit nicht mehr auf den alten Handelsplatz südlich der Schlei, sondern schon auf die neu entstehende bischöfliche Stadt Schleswig an ihrem Nordufer zu beziehen. Die neuen Geländeuntersuchungen der letzten beiden Jahrzehnte haben dieses Bild ins Wanken gebracht und durch neue Befunde und vor allem neue Fundmaterialien unser Verständnis von Haithabus Untergang maßgeblich verändert und erweitert. Aufgrund des Fundmaterials verfolgt diese Studie einen eindeutig objektbezogenen Zugang und Ansatz, der vielleicht veraltet wirken mag, aber der der Realität der wachsenden archäologischen Quellengrundlage verpflichtet ist. Erst die intensive Auseinandersetzung mit den archäologischen Primarquellen bietet eine gute und verlässliche Basis für jegliche Interpretation. Neuerdings betont etwa Richard Hodges (2020) die Möglichkeiten der Archäologie durch Untersuchungen der materiellen Hinterlassenschaften neue Beitrage zur Mittelalterforschung zu liefern. Berücksichtigt man jedoch die soziale Einbettung wirtschaftlichen Handelns im Sinne von Mark Granovetter (2017) oder von Richard Swedberg (2009) – und dies gerade für die mittelalterlichen Gesellschaften vorindustrieller Zeitstellung –, so wird auch die Relevanz von Untersuchungen an großen Handelszentren frühmittelalterlicher Zeitstellung für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung ihrer Zeit verständlich. Die Bedeutung, der heute die Freie und Hansestadt Hamburg in wirtschaftlicher und soziokultureller Hinsicht zukommt, kam vor tausend Jahren der Hafenstadt Haithabu zu, die – wie Johannes Fried formuliert – als Alt-Schleswig nach 1066 von Neu-Schleswig abgelöst wurde. Beide Platze – Haithabu und Schleswig – als einen zentralen Umschlagplatz am inneren Ende der Schlei zu begreifen, war Ausgangspunkt des von Ralf Bleile und Ulrich Muller initiierten und beantragten Drittmittelprojektes „Zwischen Wikingern und Hanse“, das in den Jahren 2012 – 2014/2015 als Kooperationsprojekt am Museum für Archäologie Schloss Gottorf und am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel durchgeführt und von der VolkswagenStiftung in Hannover finanziert worden ist. Diese Studie entstand im Rahmen dieses Forschungsprojektes. Sie beruht auf einer intensiven Durchsicht von tausenden von Kleinfunden, die seit dem Jahr 2003 bei systematischen Detektorbegehungen in Haithabu registriert wurden. Erstmals in der über hundertjährigen Erforschungsgeschichte dieses zentralen Umschlagplatzes der Wikingerzeit, der eben nicht nur ein großer Hafenort für den Fernhandel, sondern auch ein Handwerks- und Machtzentrum der dänischen Könige gewesen ist, soll ein bestimmter Zeitabschnitt in der annähernd dreihundertjährigen Geschichte Haithabus im Mittelpunkt stehen: die Endphase des Ortes nach dem dänischen Aufstand gegen die ottonische Herrschaft im Jahr 983 bis zu den Zerstörungen der Jahre 1050 und 1066 und der damit verbundenen endgültigen Aufgabe des Standortes südlich der Schlei und die mit seiner Transformation an das Nordufer der Schlei in den Bereich der mittelalterlichen civitas Schleswig verbundenen Fragen. Hierzu war es notwendig, diese neuen Fundmassen auf relevantes Fundmaterial durchzugehen und das entsprechende späte Material herauszufiltern. Wegen dieser Materialfülle war es nicht möglich, zusätzlich die Ausgrabung LA 48, die zwischen 2005 und 2010 in einem Grubenhausareal des 10. und 11. Jahrhunderts durchgeführt worden war, umfassend in diese Studie miteinzubeziehen, da sie über 14 000 weitere Funde erbracht hatte. Vielmehr wurden nur ausgewählte Materialgruppen, wie etwa die Fundmünzen, detailliert verwertet. Johannes Fried (Frankfurt a. M. / Heidelberg), Bernard Gratuze (Orleans), Stephen Merkel (Bochum) und Ines Pactat (Besancon) konnten dankenswerterweise für unterschiedliche Beitrage zu dieser Studie gewonnen werden. Ohne die von Lutz Ilisch (Tübingen) geleistete Arbeit hatten die zahlreichen neuen Dirham nicht identifiziert und hier mit aufgenommen werden können. Bei der Bestimmung der west- und nordeuropäischen Fundmünzen halfen insbesondere Ralf Wiechmann (Hamburg), Jens Christian Moesgaard (Kopenhagen / Stockholm), Kenneth Jonsson (Stockholm) und Peter Ilisch (Munster), denen ich für ihre Hilfe und Unterstützung und zahlreiche Diskussionen danke. Aufgrund der vielfaltigen Verpflichtungen und musealen Aufgaben als Fachgebietsverantwortlicher erstreckte sich die Bearbeitung dieser Themenstellung auch nach Projektende über einen längeren Zeitraum als ich dies selber anfangs gedacht und gewünscht hatte. Im Laufe der Jahre erhielt ich viel Unterstützung durch zahlreiche Personen: Ralf Bleile und Ulrich Müller als Initiatoren und Antragsteller des Projektes danke ich für ihre Unterstützung, Geduld und zahlreiche Diskussionen zur Thematik. Jorg Nowotny, Joachim Schultze, Felix Rosch und Michaela Schimmer begleiteten das Entstehen über die Jahre hinweg und standen mir als Gesprächs- und Diskussionspartner immer wieder zur Seite. Insbesondere Sven Kalmring und Thorsten Lemm mochte ich für die angeregten Diskussionen und die großartige Unterstützung und Hilfe über die vielen Jahre hinweg danken. Claus von Carnap-Bornheim verdanke ich die Möglichkeit und sein Vertrauen, die neuen Geländeforschungen in Haithabu überhaupt durchführen und übernehmen zu können. Von Kurt Schietzel erhielt ich manch wertvollen Hinweis zur Grabungsgeschichte Haithabus. Inga Sommerfeld half mir unermüdlich bei der Suche nach zahlreichen archäologischen Funden, die meistens von Claudia Janke in bewährter Weise fotografiert wurden. Bei weiteren Fundanfragen unterstützten mich Frank Brinkmeier und Stefanie Schneider, die auch das gesamte Fundmaterial neu inventarisierte. Unserem langjährigen Restaurator Gerhard Stawinoga danke ich für die Konservierung eines riesigen Fundbestandes, Janosch Willers für die Anfertigung von Röntgenaufnahmen, Corinna Mayer für ihre Unterstützung und das Anfertigen von Abdrucken. Ein Großteil der Funde wurde von Gert Hagel-Bischof und Bettina Christiansen zeichnerisch in hoher Qualität umgesetzt. Für Hilfestellung und Unterstützung bei Fragen von Grafik und Layout bedanke ich mich bei Matthias Bolte und insbesondere Jürgen Schuller, der mehrere Grafiken und Karten neu gestaltete. Sarah Skitschak half als Praktikantin bei formalen Arbeiten. Die Redaktion übernahm dankenswerterweise Angelika Abegg-Wigg. Die archäometrischen Untersuchungen konnte ich intensiv mit Ines Pactat und Bernard Gratuze (Orleans), Andreas Kronz (Göttingen) und Stephen Merkel (Bochum) diskutieren – diesem Austausch und ihrer Meinung verdanke ich viel zu einem neuen Verständnis archäologischen Fundmaterials. Tim Pestell überarbeitete dankenswerterweise das englische Summary. Für weitere Diskussionen und Hinweise danke ich insbesondere: Martin Allen (Cambridge), Jan-Joost Assendorp (Lüneburg), Grenville Astill (Reading), Gabriele Bark (Stadt Stendal), James Barrett (Cambridge/Trondheim), Christoph Bartels (Bochum), Thomas Bitterli (Basel), Markus C. Blaich (Hannover), David Dumville (Aberdeen), Claus Feveile (Ribe), Stefan Heidemann (Hamburg), Thomas Holtken (Köln), Angela Houghton (Reading), Timo Ibsen (Schleswig), Robin Iles (Hampshire Cultural Trust), Kenneth Jonsson (Stockholm), Michel Kazanski (Caen/Paris), Lothar Klappauf (Goslar/Sarstedt), Helmut Kroll (Kiel), Ivar Leimus (Tallinn), Franziska Lichtenstein (Göttingen), Marko Mele (Graz), Caroline Paterson (Stirling), Anne Pedersen (Kopenhagen), Tim Pestell (Norwich), Jaroslaw Prassolow (Schleswig), Dieter Quast (Mainz), Mats Roslund (Lund), Wolfgang Ruther (Molfsee), Andreas Schafer (Bamberg), Annette Schafer (Hirschaid), Jens Schneeweis (Schleswig), Martin Segschneider (Wilhelmshaven), Roman Shiroukhov (Schleswig), Soren Michael Sindbak (Aarhus), Dries Tys (Brüssel), Jens Ulriksen (Nastved), Egon Wamers (Frankfurt a. M./Bruchkobel) und Roland Warzecha (Klein Bengerstorf). Ohne die Unterstützung durch meine Frau Sybille und die Rücksichtnahme unserer Söhne hatte ich diese Arbeit sicherlich nicht zu Ende gebracht. Schleswig, 2022 Volker Hilberg

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Die Ausgrabungen in Haithabu ; 19
Co-Autor Johannes Fried, Bernard Gratuze, Stephen Merkel, Inès Pactat
Zusatzinfo 28 Tafeln, 220 Farb- und 54 Schwarzweißabbildungen, 47 Tabellen
Verlagsort München
Sprache englisch; deutsch
Maße 214 x 303 mm
Gewicht 3220 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Mittelalter
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte Ausgrabungen • Dänemark • Haithabu • Metalldetektor • Nordsee • Ostsee • Schleswig • Unesco Welterbe • Wikinger
ISBN-10 3-89937-282-4 / 3899372824
ISBN-13 978-3-89937-282-3 / 9783899372823
Zustand Neuware
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