Medienwechsel und Medienverbund

Literaturadaptionen und polymediale Textnetze im Kontext Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Buch | Softcover
279 Seiten
2022
Iudicium (Verlag)
978-3-86205-738-2 (ISBN)
30,00 inkl. MwSt
Für Lehr-Lern-Prozesse des Deutschen als Fremd- oder Zweitsprache besitzen Medienverbünde didaktischen Mehrwert: Mediennetze aus Printtext und Adaptionen (z. B. Film, Theaterstück, Graphic Novel u. a.) erlauben Lernenden vertiefte Einblicke in Prozesse der Medientransformationen und der Intermedialität. Zudem ermöglichen solche Verbünde den Nachvollzug gesellschaftlicher Diskurse bzw. kultureller Aushandlungsprozesse. Das liegt auch daran, dass Medienwechsel zur Wahrnehmung von Literatur im Zusammenhang mit populärkulturellen Phänomenen in einer sich ausdifferenzierenden Medienlandschaft beitragen. Von didaktischer Relevanz ist es, die Texte, die die Medienverbünde konstituieren, als eigenständige Kunstwerke zu verstehen, welche zeit- und kulturreflexive Interpretationen eines Referenztextes darstellen.Der Reiz dieser Transformationen für das Lernen besteht darin, dass sie in einem multimodal ausgerichteten Unterricht eingesetzt werden können. In diesem Fall werden sowohl Prätext als auch Transformation verwendet, sodass beide Medien zum Einsatz kommen und das Synergiepotential von Text- wie auch Bild-/Multimedium gleichermaßen genutzt wird. Das stellt zudem auch Anschlüsse für sprachliches, kulturelles und medienreflexives Lernen bereit. Dieser Band geht von konkreten Medienverbünden aus, die in theoretische Zusammenhänge eingebettet werden und didaktische wie methodische Anschlüsse für die Gestaltung von Lehren bzw. Lernen ermöglichen. Im Zentrum der Beiträge steht die Kommentierung der intermedialen Zusammenhänge und ihrer Potenziale für Vermittlungs- bzw. Erwerbsprozesse des Deutschen als Fremd- oder Zweitsprache. Der Band wird herausgegeben von Christine Arendt (Lektorin an der Katholischen Universität Mailand und Vertragsprofessorin an der Universität Mailand), Tristan Lay (Lecturer in Germanic Studies an der Universität Sydney) und Dieter Wrobel (Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Würzburg).

Einführung · I Verfilmungen · Christine Arendt: Medienwechsel und Medienverbund im DaF-Unterricht am Beispiel von ‚Das schweigende Klassenzimmer‘ von Dietrich Garstka und Lars Kraume: von Solidarität und Verrat sowie der Sprache der DDR · Brigitta Flau: Translatorische Verantwortung – ethische Überlegungen im Übersetzungsunterricht am Beispiel der italienischen Adaption von Helmut Käutners Film ‚Des Teufels General‘ (1955) · Hans Giessen: Erfahrungsbericht und unterrichtsdidaktische Anmerkungen zum DEFA-Film ‚Der Untertan‘ (1951) von Wolfgang Staudte · II Graphic Novels · Beate Baumann: „Wie kannst du hier bloß leben, mit dieser furchtbaren Mauer drumrum.“ Grafische Erzählungen als multimodaler Lernraum zur Förderung sprachlichen und kulturellen Lernens in Deutsch als Fremdsprache am Beispiel der Graphic Novel ‚Herr Lehmann‘ von Sven Regener und Tim Dinter · Ksenia Kuzminykh: Medienintegriertes Arbeiten im DaF-Unterricht mit der Novelle ‚Die Entdeckung der Currywurst‘ von Uwe Timm und der gleichnamigen Graphic Novel von Isabel Kreitz · Lynn Marie Kutch und Tristan Lay: Birgit Weyhes Graphic Novel ‚Reigen‘ (2011) als transformatorisches Spiel um Strukturprinzip, Erzählform und Figurenentwicklung. Zur episodischen Narration fragmentierter Welten und individueller Lebensgeschichten in Bildfolgen · Denis Belyaev und Lisa Ingermann: Comicadaptionen für einen sprachintegrativen DaZ-orientierten Literaturunterricht. ‚Hexen hexen‘ in Versionen von Roald Dahl und Pénélope Bagieu in der Primarstufe · Tristan Lay: „It’s not gonna be the exact experience, and it shouldn’t be.“ Zur Exploration studentischer Vorstellungen und Erfassung authentischer Lernerperspektiven im Kontext eines personenzentrierten Interviewgesprächs zu den Themenkomplexen Medien(wechsel) und Graphic Novels · III Weitere Medienverbünde · Camilla Badstübner-Kizik: ‚Heidi‘ – endlessly revisitable? Ein langlebiger Medienverbund mit fremdsprachendidaktischem Potenzial · Kristina Kocyba: Von der Romanadaption zum Instagram-Kanal: Lessings ‚Nathan‘ multimodal erlesen · Monika Riedel: ‚Zimt riecht auf der ganzen Welt nach Zimt‘ oder Ayeda Alavies „deutsches Sprachfenster“. Überlegungen zu einem Radiofeature im DaF-Unterricht · Astrid Henning-Mohr und Susanne Drogi: „Ich kann auch Balladen“. Das Spiel mit Stimme und Sprache als mehrsprachige Praxis in Steinhöfels Kurzfilm ‚Das Regenhaus‘ um Rico und Oskar · Evelina Winter, Magdalena Michalak, Maren Conrad: „Was ist denn hier passiert?“ Medienwechsel als Initialzündung für kreative Aushandlungsprozesse im Kontext DaZ · Tina Welke: „Lieben Sie van Gogh?“ Medienreflexion mit den multimodalen filmbezogenen Paratexten Flyer und Trailer zum Animationsfilm ‚Loving Vincent‘ · Auswahlbibliografie · Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie LiKuM ; 5
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 398 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Filmanalyse • Graphic Novels im Unterricht • Intermedialität im DaF-Unterricht
ISBN-10 3-86205-738-0 / 3862057380
ISBN-13 978-3-86205-738-2 / 9783862057382
Zustand Neuware
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