Erinnern als Überschritt

Reinhart Kosellecks geschichtspolitische Interventionen

(Autor)

Buch | Hardcover
192 Seiten
2023 | 1. Auflage
Wallstein (Verlag)
978-3-8353-5435-7 (ISBN)
24,00 inkl. MwSt
Historiker Koselleck als geschichtspolitischer Akteur und streitbarer Intellektueller.

Im Jahr 1993 stießen die Pläne der Bundesregierung zur Neugestaltung der Neuen Wache in Berlin auf erheblichen Widerspruch. Zu den schärfsten Kritikern dieser vor allem vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl forcierten Umwidmung gehörte Reinhart Koselleck, der wiederholt und für seine Verhältnisse ungewöhnlich lautstark Stellung bezog. Rückblickend erweist sich diese Kontroverse als der Beginn eines öffentlichen Engagements, das man zuvor von dem Bielefelder Historiker nicht kannte. Ob Neue Wache oder Holocaust-Mahnmal – Koselleck äußerte sich fortan ebenso deutlich wie zunehmend polemisch zu den im vereinigten Deutschland verhandelten erinnerungskulturellen Großprojekten. Das Buch setzt Kosellecks geschichtspolitische Interventionen zu seiner Verzeitlichungstheorie der Moderne in Beziehung, reflektiert sie biographisch und geht zudem seiner Verhältnisbestimmung von Erfahrung und Erinnerung nach. Das Nachleben vergangener Ereignisse im Modus des Erinnerns verstand Koselleck als ein Transformationsgeschehen, das er in Anlehnung an Martin Heidegger als Überschritt begrifflich zu fassen versuchte.

Ulrike Jureit ist Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Sie forscht und publiziert zur Sozial- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.Veröffentlichungen u. a.: Denken im Raum. Friedrich Ratzel als Schlüsselfigur geopolitischer Theoriebildung (Mithg., 2021).

»eine sehr kritische, aber ebenso genaue Lektüre etlicher Kernbegriffe Kosellecks. Indem sie so akribisch mit ihnen ringt, wird sie dem 'großartigen Historiker' Koselleck und dessen eigenen Ansprüchen durchaus gerecht« (Bodo Mrozek, sehepunkte, 15.07.2023) »ein wunderbares, lesbares Buch über Kosellecks geschichtspolitische Interventionen« (Ilko-Sascha Kowalczuk, Das Historisch-Politische Buch, Jg. 71 (2023) Nr. 1-2)

»eine sehr kritische, aber ebenso genaue Lektüre etlicher Kernbegriffe Kosellecks. Indem sie so akribisch mit ihnen ringt, wird sie dem ›großartigen Historiker‹ Koselleck und dessen eigenen Ansprüchen durchaus gerecht«
(Bodo Mrozek, sehepunkte, 15.07.2023)

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Wert der Vergangenheit ; 7
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Maße 140 x 222 mm
Gewicht 384 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Schlagworte 2.Weltkrieg • Berlin • Bielefeld • Biographie • Bundesrepublik • Deutschland • Erfahrung • Erinnerungskultur • Ernst Nolte • Erschießung • Gedächtnis • Helmut Kohl • Historikerstreit • Holocaust-Mahnmal • Juden • Martin Heidegger • Moderne • Neue Wache • Psychologie • Soldat • Student • Theorie • Transformation • Verdrängung • Vernichtung • Verzeitlichung • Wehrmacht
ISBN-10 3-8353-5435-3 / 3835354353
ISBN-13 978-3-8353-5435-7 / 9783835354357
Zustand Neuware
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