Das Israel-Projekt -  Tobias Krämer

Das Israel-Projekt (eBook)

Warum Israel für deinen persönlichen Glauben relevant ist
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
208 Seiten
SCM Hänssler im SCM-Verlag
978-3-7751-6199-2 (ISBN)
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Gott schreibt eine großartige Geschichte mit dieser Welt, mit dir und mir. Dafür hat er sich einen besonderen Hauptakteur ausgewählt: Israel. Israel ist der rote Faden, durch den Gottes Handeln und sein Wesen bis heute immer wieder sichtbar wird. Theologe Tobias Krämer deckt die großen Zusammenhänge der Bibel auf und macht deutlich: Beschäftigst du dich mit Israel, lernst du nicht nur deinen Schöpfer besser kennen. Sondern du entdeckst deine Bestimmung, deinen Auftrag und deinen Platz in der größten Geschichte aller Zeiten.

Dr. Tobias Krämer (Jg. 1968) ist Theologe. Jahrelang arbeitete er als Gemeindepastor und Theologiedozent. Nun ist er bei 'Christen an der Seite Israels e.V.' tätig und leitet dort die Israel-Akademie. Daneben ist er als Coach, Gemeindeberater und Sprecher gefragt. Tobias ist mit Christina verheiratet. Die beiden haben zwei Söhne und wohnen im Großraum Stuttgart. www.tobiaskraemer.de

Tobias Krämer (Jg. 1968) ist Diplomtheologe. Jahrelang arbeitete er als Gemeindepastor und Theologiedozent. Nun ist er bei Christen an der Seite Israels e.V. tätig. Daneben ist er als Coach, Gemeindeberater und Sprecher gefragt. Tobias ist mit Christina verheiratet. Die beiden haben zwei Söhne und wohnen im Großraum Stuttgart. www.tobiaskraemer.de

Die Anfänge


Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Warum fängt die Bibel mit diesem Satz an? Weil damit gleich von Anfang an klargemacht wird, worum es geht. Es geht um den Gott, der alles, was es gibt, geschaffen hat, und es geht um die ganze Welt. Es geht nicht nur um Christen oder Juden, es geht nicht nur um Sünde und Erlösung, es geht nicht nur um Gemeinde, Evangelisation, Seelsorge, Lobpreis und was uns Christen sonst so beschäftigt. Es geht in der Bibel nicht nur um dich und mich und generell nicht um etwas – sondern um alles. Und darum, dass alles seinen Ursprung in Gott hat.

Dieser Anfangssatz der Bibel ist eine steile Aussage. Die Menschen zu biblischen Zeiten mussten bei diesem Satz richtig schlucken, denn er war ein Angriff auf die Vielgötterei. Wenn es einen Gott gibt, auf den alles zurückgeht, dann sind die vielen Götter ja eigentlich keine Götter. Oder nur Götter zweiter Klasse, jedenfalls nicht der eine Gott. Der Satz ist also ein Affront gegen alle anderen Götter, Göttererzählungen und Religionen.

In diesem ersten Satz der Bibel ist die Grundlage für den Monotheismus gelegt, also für den Glauben, dass es unterm Strich nur einen Gott gibt und nicht viele. Von diesem einen Gott berichtet die Bibel. Glaube an Gott ist nichts Harmloses. Glaube hat auch etwas Herausforderndes. Vielleicht hast du es auch schon erlebt, dass Freunde oder Bekannte sich durch deinen Glauben angegriffen fühlten, obwohl du das eigentlich gar nicht wolltest.

Beziehungsrisse


Der Schöpfergott legt sich am Anfang der Bibel mächtig ins Zeug. Sechs Tage ist er an der Arbeit, am siebten ruht er. Mit seinem Werk ist er zufrieden. Alles ist gelungen, die Schöpfung ist, wie er selbst sagt, »sehr gut« (1. Mose 1,31). Alles passt, alles ist in Ordnung. Dann ein Riss. Schon die ersten Menschen missachten Gottes Willen und verscherzen sich die unbefangene Gemeinschaft mit ihm. Sie müssen den Garten Eden, wo sie bisher mit Gott zusammen in paradiesischen Umständen gelebt haben, verlassen. Hinter ihnen wird die Tür zugemacht und sie finden sich draußen, in der rauen Welt, wieder.

Nun geht die Geschichte getrennt von Gott weiter. Und was geschieht? Sofort geht es bergab. Schon bald geschieht der erste Mord und nach nicht allzu langer Zeit hat das Böse so sehr zugenommen, dass Gott beschließt, eine weltweite Flut zu schicken, um alles Leben zu vernichten. Gott sehnt sich nach einem Neuanfang. Noah ist sein Mann (1. Mose 6–8). Denn Noah ist ein guter und gerechter Mensch. Der große Durchbruch ist dies zwar nicht, denn danach geht es ähnlich schlecht weiter. Aber immerhin verspricht Gott, die Lebenskreisläufe in Zukunft zu erhalten. Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht sollen sich für immer abwechseln. Nie wieder wird Gott eine Sintflut schicken. Dieses Versprechen hat er seither eingehalten und es sichert bis zum heutigen Tag unsere Existenz.

Das Böse ist aber nicht gebannt. Es findet immer neue Formen und Ausdrucksweisen. Am Ende des Einleitungsteils der Bibel (1. Mose 1–11) tut sich die ganze Menschheit zusammen, um einen großen Turm zu bauen. Diese Aktion geht als Turmbau zu Babel in die Geschichte ein. Der Zweck der Sache ist es, groß rauszukommen. Ohne, ja, gegen Gott. Gott greift ein und verhindert diesen Plan. Er zerstreut die Menschheit und verwirrt ihre Sprache, sodass wir heute viele Völker mit unterschiedlichen Sprachen haben. Die Gefahr ist fürs Erste gebannt. Wie aber macht Gott weiter?

Nach all diesen Geschichten, die aus globaler Perspektive geschrieben sind, schaltet der Erzähler um. Die biblische Kamera verlässt die Totale und wird neu ausgerichtet. Aus den vielen Menschen der vielen Völker wird eine Person herausgegriffen. Sie wird herangezoomt und in den Fokus genommen, sodass alle auf sie schauen. Diese Person muss wichtig sein, wenn sie so stark hervorgehoben wird, und das ist sie auch wirklich. Fast jeder kennt sie. Ihr Name: Abraham.

Ein dreifaches Versprechen


Eigentlich war Abraham, oder Abram, wie er zunächst hieß, ein Nobody. Ein normaler Nomade in Mesopotamien, wie es damals viele gab. Was aber macht ihn so bedeutungsvoll? Buchstäblich aus heiterem Himmel gibt Gott Abraham ein gewaltiges Versprechen: Er soll ein Land bekommen und aus ihm soll ein Volk entstehen (1. Mose 12,1-2). Wer den Fortgang der Geschichte kennt, der weiß, dass sie auf Israel hinausläuft. Auf das Volk Israel im späteren Land Israel.

Ein Land zu bekommen, ist eine krasse Geschichte. Stell dir mal vor, dein Pastor würde nächste Woche im Gottesdienst verkünden: »Ich bekomme Österreich!« Was würdest du darüber denken? So ähnlich muss das damals mit Abraham auch gewesen sein. Dieses Land ist für ein Volk gedacht, für die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs, also für Israel. Volk und Land gehören zusammen. Gemeinsam bilden sie das, was wir heute eine Nation nennen. Volk plus Land gleich Nation. Kurz gesagt: Gott verspricht Abraham, dass er der Vater einer Nation werden wird, nämlich der Nation Israel. Ist das nicht gigantisch?

Das aber hat Konsequenzen. Nicht nur für Abraham und seine Nachkommen, sondern auch für das Land. Auf dem Land Kanaan liegt nun eine Bestimmung Gottes. Es ist das Land für Israel. Gott will es dazu gebrauchen, dass sein Volk darin leben kann – zusammen mit seinem Gott – und so eine Nation werden kann zum Segen für die Welt. Das ist der Plan. Gott gehört schließlich die ganze Welt. Zu den meisten Ländern hat er sich nicht geäußert. Er überlässt sie den Menschen und dem Lauf der Geschichte. An manchen Stellen gibt es Streit. Griechenland und die Türkei beispielsweise streiten sich um Zypern. Doch das müssen sie selbst miteinander ausmachen, denn zu Zypern hat Gott nichts gesagt. Zu dem kleinen Landstrich zwischen Mittelmeer und Jordan aber schon. Dieser Landstrich ist für Israel bestimmt – und für Gottes Plan mit Israel. Deshalb kann Gott an dieser Stelle auch allergisch reagieren: Sie haben mein Land geteilt! ist ein Vorwurf, den Gott im Endgericht den Nationen machen wird (Joel 4,2). Jenes Land ist das Land, das Gott für sich reklamiert und das für Israel gedacht ist. Ganze Kontinente stehen den Völkern zur freien Verfügung, nicht aber dieses Land. Das ist für Gott und Israel.

Wenn du das heute zu Ende denkst, wird deutlich, dass es im Nahostkonflikt heute nicht nur um menschliche Spannungsfelder geht. Es geht darum, ob das Land in seine göttliche Bestimmung kommen kann oder nicht.

Das Israel-Projekt Gottes hat einen bestimmten Zweck: Es soll zum Segen der Welt werden, wie wir gleich im Bibeltext sehen werden. Israel ist der Kanal, durch den Gott seinen Segen in die Welt fließen lassen möchte. Dieser Gedanke ist gewöhnungsbedürftig. Könnte Gott die Welt nicht auch anders segnen? Direkt und ohne Israel? Natürlich könnte er das. Aber er tut es nicht. Gott wählt Abraham bzw. Israel. Das Versprechen an Abraham ist gemacht, der Pflock ist gesetzt und dabei bleibt es. Gott hat sich entschieden, wie er vorgehen will, also läuft es auch so. Hier nun der Text:

Dann befahl der Herr Abram: »Verlass deine Heimat, deine Verwandten und die Familie deines Vaters und geh in das Land, das ich dir zeigen werde! Von dir wird ein großes Volk abstammen. Ich will dich segnen und du sollst in der ganzen Welt bekannt sein. Ich will dich zum Segen für andere machen. Wer dich segnet, den werde ich auch segnen. Wer dich verflucht, den werde ich auch verfluchen. Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden.«

1. Mose 12,1-3

Gottes Versprechen an Abraham hat drei Komponenten: Volk, Land und Segen. Wie in einem Samenkorn ist darin alles enthalten, was sich in der Heilsgeschichte entfalten und am Schluss zur Vollendung kommen wird. Hast du schon mal einen Samen gesät und zugeschaut, wie er keimt und zu einer Pflanze heranwächst? So ähnlich kannst du dir das mit der Abrahamsverheißung auch vorstellen. Volk und Land sind irdische Dinge. Sie sind gegenständlich und greifbar. Das Volk, die Juden, sind Menschen aus Fleisch und Blut und das Land, Kanaan, ist das uns bekannte Israel – ebenjener Landstrich zwischen Mittelmeer und Jordan. Die dritte Komponente, der Segen, liegt auf einer anderen Ebene.

Segen ist etwas Geistliches und kommt von Gott, aus dem Himmel herab. Hinter Gottes Segen steht die gnädige Zuwendung Gottes. Klassisch ist dies im sogenannten Aaronitischen Segen ausgedrückt:

Der Herr segne dich und beschütze dich. Der Herr wende sich dir freundlich zu und sei dir gnädig. Der Herr sei dir besonders nahe und gebe dir seinen Frieden.

4. Mose 6,24-26

Das ist Segen: die Nähe und Freundlichkeit Gottes zu erfahren. Segen kann viele Facetten haben. Der größte Segen wird die ultimative Erlösung sein, die am Ende der Tage kommen wird: die Befreiung von Sünde, Teufel und Tod und von all dem Leid, das die Menschen quält.

Bund mit Bestand


Das dreifache Versprechen Gottes an Abraham wird oft auch Abrahamsbund genannt. Auch wenn das Bundesritual erst in 1. Mose 15 folgt, hat Gott sich durch sein Versprechen an Abraham bereits gebunden. Von daher passt der Begriff.

Abrahamsbund


Wir stellen uns unter einem Bund meist zwei Beteiligte vor, die beide in den Bund eintreten, so wie zum Beispiel in den Bund der Ehe. Im Hebräischen ist das anders. Das hebräische Wort für Bund, berît, kann auch einseitig gebraucht werden. Eine einzelne Person bindet sich an eine andere, unabhängig davon, was diese macht. Im Deutschen würden wir eher von einem Schwur, einem Eid oder eben einem Versprechen reden. Genau das geschieht hier: Durch sein Versprechen bindet Gott sich selbst...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Reihe/Serie Israel neu entdecken
Verlagsort Holzgerlingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Abraham • Altes Testament • Bedeutung Israels • Berufung • Beschneidung • Bibelkunde • Bibel verstehen • Bünde • Bund Gottes • Christen und Juden • Erwählung • Gottes Plan verstehen • Gottes Volk • Heilsplan • Israel • Israel Geschichte • Nahostkonflikt • Ölbaum • roter Faden • Welche Bedeutung hat Israel fü • Zusammenhänge
ISBN-10 3-7751-6199-6 / 3775161996
ISBN-13 978-3-7751-6199-2 / 9783775161992
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