Aspekte ganzheitlicher Jüngerschaft (eBook)
100 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7568-9385-0 (ISBN)
Jürgen H. Schmidt wurde 1966 in Schramberg im Schwarzwald geboren. Nach Abschluss der mittleren Reife erlernte er zunächst den Beruf des Bankkaufmanns. 1992 wechselte er vom Bankgeschäft in die Jugendarbeit einer Ev. Kirchengemeinde. Die berufliche Neuorientierung führte zum Studium an einer freien Fachschule für Theologie und Mission. Nach Abschluss seiner theologischen Ausbildung und einem Sprachstudium in Spanien reiste er 1998 nach Peru aus. Zusammen mit seiner Familie lebte er insgesamt sieben Jahre im peruanischen Amazonastiefland, wo er als Lehrer an einer Bibelschule einheimische Prediger ausbildete. Seit 2009 ist er als theologischer Mitarbeiter des Timotheus-Dienst e.V. tätig.
1. Jesus Christus, Retter und Herr über alles
Welche Vorstellung haben wir von der Errettung und der Herrschaft Jesu Christi? In 1.Petrus 1,9 spricht der Apostel von der „Rettung der Seelen“. Der Ausdruck „Seelen retten“ wurde zum Programm und zur Hauptaktivität vieler evangelikaler Missionare und Gemeinden. Selbstverständlich ist die Errettung des sündigen Menschen das Hauptthema und das Zentrum der Botschaft des Evangeliums. Allerdings geht es beim Evangelium um wesentlich mehr, als die „Rettung von Seelen“ und „in den Himmel kommen“, um bei Jesus Christus zu sein. Im Bestreben, die Menschen zu evangelisieren, damit sie gerettet werden, hat man oft nur die Zukunft, nach dem Tod, im Blick. Aber, was ist mit dem gegenwärtigen Leben bis zum Tod? Ist die Botschaft des Evangeliums nur auf die Zukunft ausgerichtet - oder ist sie auch eine „gute Nachricht“ für unser gegenwärtiges Leben in dieser gefallenen Welt? Die aufmerksame Lektüre der Bibel zeigt uns: Ja, das Evangelium ist auch eine frohmachende und gute Nachricht für unser gegenwärtiges Leben!
Der biblische Bericht über den Sündenfall in 1.Mose 3 zeigt uns, dass die Sünde nicht nur die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer zerstört hat, sondern dass sie auch weitergehende Folgen hatte. Bitte lesen Sie zunächst 1.Mose 3,1-24 bevor Sie mit der Lektüre fortfahren.
Anhand von Fragen werden wir diesen Abschnitt nun genauer untersuchen. Hinter den „Entdeckens-Fragen“ ist in Klammer der Bibelvers angegeben, wo Sie die Antwort finden. Bei den Fragen zur Reflexion bzw. zur Anwendung erfolgt keine Angabe einer Bibelstelle.
1. Was tat die Schlange (Satan, vgl. Offb 12,9), um zu erreichen, dass Eva von dem verbotenen Baum isst? (1.Mo 3,1-6)
2. Wie veränderte sich die Beziehung von Adam und Eva zu ihrem eigenen Körper, nachdem sie von der verbotenen Frucht gegessen hatten? (1.Mo 3,7)
3. Auf ihre Sünde reagierte ihr Gewissen mit Schamgefühlen. Wie versuchten Adam und Eva ihr Gewissen zu beruhigen und „das Problem“ zu lösen? (1.Mo 3,7) War ihre Lösung erfolgreich? (1.Mo 3,10)
4. Wie veränderte sich die Beziehung von Adam und Eva zu Gott, nachdem sie von der verbotenen Frucht gegessen hatten? (1.Mo 3,8-10)
5. Wie reagierten Adam und Eva, als Gott sie fragte, was sie getan hatten? (1.Mo 3,11-13)
6. Welche Konsequenzen hatte die Versuchung Adams und Evas für die Schlange (das Tier)? (1.Mo 3,14-15)
7. Welche Konsequenzen hatte die Versuchung Adams und Evas für Satan, der die Schlange für seine Zwecke gebraucht hatte? (1.Mo 3,15)
8. Welche Konsequenzen hatte diese erste Sünde für Adam und Eva (und für ihre Nachkommen)? (1.Mo 3,16-19)
9. Was tat Gott, um die Blöße von Adam und Eva zu bedecken und das Problem ihres schuldbeladenen Gewissens zu lösen? (1.Mo 3,21) Wer musste dabei sterben?
10. Welche weiteren Konsequenzen hatte die Sünde für Adam und Eva (und für ihre Nachkommen)? (1.Mo 3,22-24)
Der biblische Bericht zeigt auf, dass die Sünde von Adam und Eva eine ganze Reihe von Konsequenzen hatte. Ihre Sünde betraf nicht nur die Beziehung des Menschen zu seinem Schöpfer, sondern die Sünde:
- Brachte dem Menschen und seinen Mitgeschöpfen (Tieren) den Tod (1.Mo 3,19.21; vg. 1.Mo 7,21-22).
- Zerbrach die Harmonie der ehelichen Beziehung (1.Mo 3,16). Außerdem beeinträchtigt die Sünde alle zwischenmenschlichen Beziehungen; dies wird sehr drastisch anhand von Kains Brudermord in 1.Mose 4 deutlich, aber auch im Leben der Stammväter des Volkes Israel (1.Mo 12-50).
- Hatte Auswirkungen auf die Beziehung des Menschen zu sich selbst und zu seinem eigenen Körper (1.Mo 3,7).
- Brachte den Fluch über die ganze Erde (1.Mo 3,17-18). Seit dem Sündenfall ist die Schöpfung der Vergänglichkeit unterworfen (Röm 8,20).
- Brachte eine permanente Feindschaft zwischen dem Menschen und Satan. Satan wurde zum „Fürst dieser Welt“ (Joh 12,31) und „Gott dieser Welt“, der den Ungläubigen den Sinn verblendet hat, „damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.“ (2.Kor 4,4) Satan übt die „Macht der Finsternis“ (Kol 1,13) aus. Satan fährt fort, den Menschen durch falsche Religionen zu täuschen und ihn böse Geister fürchten zu lassen.1
Seit dem Sündenfall, der „Ursünde“ unserer Vorfahren Adam und Eva, betrifft die Sünde Tag für Tag alle Bereiche des menschlichen Lebens, indem sie vielfältige Probleme sowie Zerstörung und Tod verursacht.
Aber Gott sei Dank hat die Sünde nicht das letzte Wort, sondern es gibt Hoffnung für den sündigen Menschen! Sofort nach der ersten Sünde machte Gott die erste Ankündigung des Evangeliums (1.Mo 3,15): Gott versprach, dass ein Nachkomme der Frau (Eva) der Schlange (Satan) eine tödliche Wunde zufügen würde. D.h., in einem bestimmten Moment in der Zukunft würde der Retter kommen, um Satan zu besiegen („er wird dir den Kopf zertreten“). Allerdings würde der verheißene Retter dabei schrecklich leiden („du wirst ihn in die Ferse stechen“). Im Verlauf des Alten Testaments offenbarte Gott immer mehr Details über diesen verheißenen Retter. Das Neue Testament berichtet von der Erfüllung dieser Verheißung durch das Kommen des Herrn Jesus Christus und seinen stellvertretenden Tod am Kreuz.
In Jesus wurde Gott selbst Mensch, um unser Stellvertreter zu werden:
- Jesus war ohne Sünde. Er lebte das vollkommene Leben, das wir leben sollten. Jesus erfüllte - immer und vollkommen - alles, was Gottes Gesetz und seine Gebote fordern. Die Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus ist vollkommen; nicht ein einziges Mal brach er Gottes Gesetz. Sein Leben ist makellos; nicht ein einziges Mal handelte er auf eine schändliche Art und Weise.
- Jesus starb an unserer Stelle. Er bezahlte den Preis, den das Gesetz forderte: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod.“ (Röm 6,23) Am Kreuz erlitt Jesus das Gericht und die Strafe, die wir aufgrund unserer Sünde verdient hätten. Am Kreuz erlitt Jesus auch den Fluch und die Schande aufgrund unserer schändlichen Taten. Jesus kam und starb, um die Werke des Teufels zu zerstören (1.Joh 3,8) und um uns aus der Macht der Finsternis (Kol 1,13) zu erretten.
Doch Jesus ist nicht nur unser Stellvertreter, Er ist auch der Vermittler zwischen uns und Gott (1.Tim 2,5-6; Hebr 8,6; 9,15; 12,24). Jesus stellt unsere Beziehung zu Gott wieder her, Er ist der Weg zum Vater (Joh 14,6). Wir müssen nun keine Angst mehr vor Gott haben wie einst Adam (vgl. 3.Mo 3,10) oder Menschen, die Gottes Zorn fürchten (vgl. Offb 6,15-17); sondern als Gläubige dürfen wir nun eine angstfreie Beziehung zu Gott haben (1.Joh 4,17-18). Durch Jesus haben wir nun Frieden mit Gott! (Röm 5,1f; Kol 1,20-23)
Jesus erfüllte die im Verlauf des Alten Testaments gegebenen Verheißungen des Evangeliums. Gegenwärtig leben wir im Zeitalter der weltweiten Verkündigung des Evangeliums. Jesus fordert auch uns heute dazu auf, umzukehren, an das Evangelium zu glauben (vgl. Mk 1,15) und Ihm nachzufolgen (vgl. Mt 8,22; 9,9; 16,24; 19,21). Haben Sie das bereits getan? Sind Sie zu Gott umgekehrt? Glauben Sie an das Evangelium? Folgen Sie Jesus nach?
In Römer 10,9-10 schreibt der Apostel Paulus: „Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzenglaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zum Heil.“
Wenn Sie wirklich von ganzem Herzen glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der als Ihr Stellvertreter am Kreuz für Ihre Sünden gestorben ist und danach wieder aus den Toten auferweckt wurde, und wenn Sie öffentlich bekennen, dass Jesus Christus der Herr - Ihr Herr - ist, dann werden Sie gerettet werden.
In Epheser 2,8-10 macht Paulus deutlich, dass die Errettung allein durch Glauben (Glauben an Jesus Christus), allein durch Gnade (eine Gabe Gottes, die wir nicht durch gute Werke verdienen können) und allein durch Christus erfolgt (Jesus Christus ist der Retter): „Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“
Das Neue Testament macht deutlich, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus bereits Erlösung erlangt haben. Als Gläubige haben wir jedoch noch keinen verherrlichten Körper, sondern wir leben weiter wie jeder Sterbliche in dieser gefallenen Welt und kämpfen weiter mit der Sünde, bis uns der physische Tod unseres Körpers eines Tages erreichen wird. Das heißt, wir haben das endgültige Ziel noch nicht erreicht, unsere Errettung ist noch nicht vollständig, sie ist noch nicht vollendet. Wir warten darauf, dass der Herr Jesus Christus zurückkehrt und uns...
Erscheint lt. Verlag | 14.9.2022 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
ISBN-10 | 3-7568-9385-5 / 3756893855 |
ISBN-13 | 978-3-7568-9385-0 / 9783756893850 |
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Größe: 360 KB
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