Die Heilsgeschichte Israels -  Roman Nies

Die Heilsgeschichte Israels (eBook)

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2022 | 1. Auflage
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978-3-99139-257-6 (ISBN)
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In diesem Buch wird die Geschichte Israels aus einer biblisch-heilsgeschichtlichen Sicht dargelegt. Dabei wird klar, dass sich die Ankündigung der entscheidenden Bedeutung Israels für die Nationen im Alten Testament auch nach der Entstehung des Christentums bis zum heutigen Tag bewahrheitet hat. Seitdem der Messias Israels erschienen ist, war die Geschichte des jüdischen Volkes auf zwei Wegen, zum Segen oder zum Unheil, immer eng verbunden mit der Geschichte des Kirchenchristentums. Hierzu werden wichtige Hintergrundinformationen aus kaum bekannten Quellen präsentiert und geistesgeschichtliche Zusammenhänge erklärt. In der Geschichte des Judentums offenbart sich das Heilsvorhaben Gottes ebenso wie das Handeln der Gegner Israels. Gott erreicht seine Ziele jedoch auch gegen das anti-israelische und anti-christliche Wesen und Wirken in der Welt.

Roman Nies befasst sich damit, verschiedene Wissensgebiete interdisziplinär miteinander zu einer universalistischen Gesamtschau zu verbinden. Seine Schwerpunkte sind Theologie und Philosophie, Ethnologie und Naturkunde. Der Autor hat zahlreiche Reisen unternommen, um seine Kenntnisse zu erweitern.

1. Kapitel

Der Beginn und die Entfaltung

Die Segenslinie und die Fluchlinie

Das Bitten und Hoffen der Juden, wie es auch in ihren Gebeten zum Ausdruck kommt, ist angesichts der Geschichte Israels nur zu verständlich. Auf eine bessere Zukunft hoffen alle Völker, teils in utopischen Ausmalungen, teils in einer Wiederherstellung des vermeintlich wunderbar Gewesenen. Die Juden sehnen sich nach einem irdischen Reich des Friedens, wo jeder Jude endlich in Sicherheit, Ruhe und Wohlstand leben kann. Hierin ähneln sich sogar die Hoffnungen der religiösen und der säkularen Juden.

Das bewegte zur Zeit der Propheten das Volk. Das war bis 1948 nicht anders und das ist immer noch so, im neu gebildeten Staat Israel, aber auch in der immer noch bestehenden Diaspora, wo die Juden oft unter schwierigen Lebensbedingungen aushalten mussten und noch immer müssen, denn das geht so lange wie sie nicht nach Israel ausreisen.

Dieses „Reich“ besserer und gesicherter Verhältnisse wünschen sich sowohl Juden, die an die Verheißungen der Bibel glauben, als auch jene, die sich um die Erhaltung der nationalen Identität Paradiesvorstellung, wo die ersten Menschen angeblich ein uneingeschränkt glückliches Leben führten. Das Paradies wurde wegen der Sündenschuld des Menschen verloren und die Hoffnung bemühen. Nahezu alle anderen Völker haben eine ungewisse Vorstellung über ein goldenes Zeitalter, das es einmal gab und dass es doch wieder geben soll. Es handelt sich dabei um die Überlieferung der geht dahin, es wieder zu gewinnen. Selbst gottlose Ideologien halten so ein menschengemachtes Paradies planbar.

Mit dieser gemeinsamen Überlieferung beginnt auch die Bibel ihre Geschichte mit der Menschheit, wenn auch mit erheblich problematischen und oft verschwiegenen Einzelheiten. Als die christlichen Missionare zum ersten Mal fremde Völker besuchten, stellten sie zu ihrer Verblüffung fest, dass sie an viel bereits Bekanntes anknüpfen konnten. Nur ausgerechnet die Juden scheinen sich von dieser Hoffnung auf einen wiederherzustellenden Garten Eden entfernt zu haben.

Nicht die Rückkehr zum Garten Eden steht im Mittelpunkt ihrer Erwartungen und Lehren, sondern das Kommen des messianischen Reiches, denn das ist ein Hauptthema im Alten Testament. Der Garten Eden findet in der Torah und bei den Propheten nur noch als Bild eines Idealzustands Erwähnung, etwa als Gegensatz zur Wüste, und hat keine größere theologische Bedeutung erlangt. *16 Das ist vom Ablauf der Heilsgeschichte auch nicht anders zu erwarten, denn zuerst kommt das messianische Reich und an einen alle befriedigenden Heils-Universalismus ist erst sehr viel später zu denken.

So sehr ist das orthodoxe Judentum in die Torah und die hebräische Bibel insgesamt eingetaucht, dass man, abgesehen von den Mystikern der Kabbalistik, bemüht ist, streng am überlieferten heilsgeschichtlichen Ablauf der Ereignisse zu bleiben und auf Gottes Ordnung zu vertrauen, soweit man sie verstanden hat. Dennoch haben die Ereignisse im Garten Eden um Adam und Eva eine großartige Relevanz für Israel, weil dort, wo die Geschehnisse am zuverlässigsten beschrieben werden, bereits von einem Juden die Rede ist. Dieser Jude ist der Retter Israels und der Retter der gesamten Menschheit. Er ist identisch mit dem Messias. In 1 Mos 3,15 heißt er „Samen“. Gott spricht hier zum Satan, der bereits bei seinem ersten Erscheinen als Blender und Verführer auftritt. „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ (LuÜ)

Was ist die Vorgeschichte? Eva hat von der verbotenen Frucht des ewigen Lebens gegessen. Eine kleine Ursache mit großer Wirkung. Doch früh wird klar: Wer zu früh nach dem Heil greift, vergreift sich! Das ist ein heilsgeschichtliches Prinzip. Der Mensch kann nicht vor der Zeit, die ihm gesetzt ist, nach Dingen greifen, für die er erst noch reifen muss. Also nicht das ewige Leben ist die unreife Frucht, sondern der Mensch! Die Frucht des ewigen Lebens bekommt nur dem, der sie von Gott bekommt, denn der weiß, wann es Zeit dafür ist!

Es braucht also eine große Ursache für eine große Wirkung! Die große Ursache ist das Sterben Gottes auf dem Hügel Golgatha. Da Gott nicht sterben kann, begibt sich Sein Geist in den Leib eines Menschen. Es hat den Anschein, wie schon die byzantinischen Christen dachten, dass das Holz für das Kreuz, an dem die Menschen den Gott-Mensch festnagelten, aus dem Holz des Lebensbaumes genommen worden war. Dieser Baum hatte unbemerkt und unauffällig irgendwo weiter vor sich hinvegetiert, um dann für den Schöpfergott und Heiland gefällt zu werden.

Im Palast des assyrischen Königs Assurnasirpal aus der Zeit 865 vZ, in seiner Residenz Nimrud, befand sich ein Relief mit dem Lebensbaum, das man zur Aufbewahrung ins Museum nach Europa gerettet hat. Über dem Lebensbaum schwebt der „heilige Geist“ des Sonnengottes Shamash in Gestalt eines Vogels. Links und rechts neben dem Lebensbaum greifen die Könige nach den Samen des Baumes. *17 Irgendwie sollen es Samen sein, die wahres und dauerhaftes Leben ermöglichen“! Die alten Völker hatten eine Vorstellung darüber, dass der Geist Gottes die menschlichen Ziele und ihr Tun inspirieren musste. Der eigentliche „Lebensbaum“ ist aber keine botanische Besonderheit, sondern die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen. Das zu erkennen, war den Völkern nicht gegeben.

Die alten Völker hatten aber verstanden, der Lebensbaum ist von Gott gepflanzt, nicht von den Menschen! Damit ist ihnen auch das ewige Leben verwehrt, es sei denn, sie bekommen es von Gott. Die Palastfriese zu Nimrod zeigt auch neben dem Lebensbaum geflügelte Engel, sogenannte „Genien“, die den Zugang bewachen und den Königen beistehen. Ein direkter Zugang von jedermann zum Lebensbaum musste verhindert werden. Es darf keine Verewigung des Bösen geben! Und das weltliche Schwert soll mit den Schwertern der Engel zusammenwirken!

Gott ließ den „Sündenfall“ von 1 Mos 3,15 geschehen. Damit wurde der Zugang zum Lebensbaum versperrt. Gott hätte den „Sündenfall“ mit Leichtigkeit verhindern können, ebenso wie Er in der Lage gewesen wäre, Golgatha zu verhindern. Aber beides war heilsnotwendig. Wenn Gott es zulässt, dass die Schöpfung hinfällig wird, dann kann Seine „Rettung“ nicht darauf abzielen, das Hinfällige und Kranke zu bewahren, sondern auf eine höhere Existenzebene zu heben. Es gibt keine höhere Existenzebene als direkt im Thronsaal Gottes!

Die Kirchen lehren, dass der Sündenfall ein Betriebsunfall gewesen wäre. Sie lehren jedoch nicht, dass die Schöpfung durch die Gottesferne gehen musste, um aus der Ferne wieder nahe kommen zu können, ja, näher als sie sonst sein könnte. Menschen müssen lernen, dass es keine vernünftige Alternative zur Nähe und Herrlichkeit bei Gott gibt. Dazu entlässt sie Gott in die Gottesferne. In Jesus hat sich Gott selber in die Gottesferne begeben, um mit der Rückkehr zum Vater auch den Weg geebnet zu haben, dass die Gottesebenbilder zu Gott gelangen können. Der Samen, der aufgehen musste, ist im Menschen- und Gottessohn Jesus Christus aufgegangen und wird noch weitere Früchte in Seinem Gefolge erwachsen lassen!

1 Mos 3,15 zeigt auch, nicht Satan hat hier die Feindschaft gesetzt, sondern Gott trennt das, was Satan als der Widerwirker und Antagonist Gottes immer miteinander verschmelzen lassen möchte: das was nicht zusammengehört! Was die Schlange zusammengeführt hat, soll der Mensch trennen. Nur was Gott zusammengeführt hat, soll der Mensch nicht trennen. Dieses Prinzip erkennt man auch bei der Zerschlagung des babylonischen Globalismus beim Turmbau zu Babel und der ihn beendenden Völkerzerstreuung. Im messianischen Reich wird es einen Globalismus göttlicher Prägung geben! Die menschlichen Versuche „Heil“ zu schaffen, sind zum Scheitern verurteilt.

Es handelt sich zugleich um einen Dualismus, der erst am Ende der Heilsgeschichte aufgelöst wird und der deshalb so lange Bestand hat, weil er die Heilsgeschichte beschleunigt, nicht etwa verzögert, wie es bei oberflächlicher Betrachtung den Anschein haben könnte. Dualismus ist nötig, um sich das Einssein erwünschen zu können! Ihn aufzulösen, ist aber nur Gott möglich.

Gott trennt durch „Feindschaft“, nämlich zwischen dem Samen der Schlange und dem Samen der Frau, der Urmutter der Menschheit. Feindschaft ist Entzweiung! Die erste Feindschaft, von der Menschen betroffen und verletzt werden, wird also von Satan ausgelöst und dann von Gott über den Samen weiter aufrechterhalten, bis die Macht Satans endgültig gebrochen werden kann und sein Konzept ausgelebt ist und damit sein Ende gefunden hat. Es ist das Konzept des auf „Bleiben“ eingeführten Dualismus. Aber allen ist klar, auch dieser Dualismus endet im Einssein, geradeso wie der Sohn Gottes nicht ewig vom Vatergott getrennt sein kann....

Erscheint lt. Verlag 28.9.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
ISBN-10 3-99139-257-7 / 3991392577
ISBN-13 978-3-99139-257-6 / 9783991392576
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