Es war im Spätherbst 1908 als Paul Ehrlich von einer Reise aus Berlin, wo seine Tochter das nächste Enkelkind geboren hatte, nach Frankfurt am Main zurückkehrte. Dort empfing ihn die erfreuliche Nachricht aus Stockholm, dass ihm, zusammen mit dem russischen Immunologen Ilja Metschnikow, der Nobelpreis für Medizin verliehen werden solle. Es war seine Entlohnung für jahrzehntelange Arbeit im Bereich der Immunologie und seinem maßgebenden Beitrag zur Standardisierung von Wertbestimmungen bei der Erstellung von Heilseren. Die Krönung einer Forscherkarriere, die in den
vergangenen dreißig Jahren unter anderem von schwerer Krankheit, Konflikten und persönlichen Krisen gezeichnet wurde.
Was Paul Ehrlich am 10. Dezember 1908, als ihm der schwedische König jenen Preis verlieh, aber wohl noch nicht ahnen konnte, war, dass der tatsächliche Höhepunkt seines Lebens noch vor ihm stand. Mit der Entdeckung von "Salvarsan", einem Heilmittel gegen die Syphilis, gilt Ehrlich als Schöpfer der Chemotherapie. Doch neben seiner Rolle als Wohltäter der Menschheit, wie ihn sein ehemaliger Schulfreund Albert Neisser auf der 82. Versammlung Deutscher Naturforscher hochleben ließ, begann für Ehrlich ab der industriellen Produktion und dem Verkauf des Salvarsans eine Zeit, die dunkle Schatten auf sein Werk warf und ihm gegenüber in andauernden Beschuldigungen, Verleumdungen und antisemitischen Anfeindungen ausuferte und ihm sowohl psychisch als auch physisch bis zu seinem Tod 1915 in Mitleidenschaft nahmen.
Erscheint lt. Verlag | 16.9.2022 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Paul Ehrlich • Salvarsan Krieg |
ISBN-10 | 3-346-72534-0 / 3346725340 |
ISBN-13 | 978-3-346-72534-9 / 9783346725349 |
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Größe: 531 KB
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