Seipel, der „Bürgerblock“ und die „Genfer Sanierung“ 1922
„Größter Fehler ist nervös zu werden“
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Wie es Ignaz Seipel als Mastermind der Ersten Republik gelang, die Krise der galoppierenden Inflation zur Bildung einer stabilen bürgerlichen Regierung zu nützen.
Wie bekämpft man Inflation? Für Prälat Ignaz Seipel lautete der Schlüssel: Es geht in erster Linie um Vertrauen. Um gute Nerven und eine stabile Regierung - den "Bürgerblock", der sich mit der "Genfer Sanierung" der internationalen Finanz als Hilfstruppe versicherte.Österreich wurde 1922 von einer galoppierenden Inflation heimgesucht. Die Sozialdemokraten hatten sich in die Opposition zurückgezogen. Die bürgerlichen Parteien scheuten die Verantwortung. Ignaz Seipel verstand es, sie schrittweise zu einer dauerhaften Zusammenarbeit zu motivieren. Der "Bürgerblock" von Christlichsozialen und Großdeutschen war nahezu ohne Alternative - und hatte doch diverse Widerstände zu überwinden, wie die internen Protokolle belegen, die hier erstmals ausgewertet wurden. Doch um die notwendigen Reformen zu gewährleisten, bedurfte es der ausländischen Kredite - und vielleicht wichtiger noch: der auswärtigen Kontrolle. Erst diese Konstellation ermöglichte es Seipel, zwischen den Ansprüchen der heimischen Parteien und den Forderungen des Völkerbundskommissars nicht etwa zerrieben zu werden, sondern souverän zu manövrieren.
Wie bekämpft man Inflation? Für Prälat Ignaz Seipel lautete der Schlüssel: Es geht in erster Linie um Vertrauen. Um gute Nerven und eine stabile Regierung - den "Bürgerblock", der sich mit der "Genfer Sanierung" der internationalen Finanz als Hilfstruppe versicherte.Österreich wurde 1922 von einer galoppierenden Inflation heimgesucht. Die Sozialdemokraten hatten sich in die Opposition zurückgezogen. Die bürgerlichen Parteien scheuten die Verantwortung. Ignaz Seipel verstand es, sie schrittweise zu einer dauerhaften Zusammenarbeit zu motivieren. Der "Bürgerblock" von Christlichsozialen und Großdeutschen war nahezu ohne Alternative - und hatte doch diverse Widerstände zu überwinden, wie die internen Protokolle belegen, die hier erstmals ausgewertet wurden. Doch um die notwendigen Reformen zu gewährleisten, bedurfte es der ausländischen Kredite - und vielleicht wichtiger noch: der auswärtigen Kontrolle. Erst diese Konstellation ermöglichte es Seipel, zwischen den Ansprüchen der heimischen Parteien und den Forderungen des Völkerbundskommissars nicht etwa zerrieben zu werden, sondern souverän zu manövrieren.
Lothar Höbelt, Jahrgang 1956, studierte bei Heinrich Lutz und Adam Wandruszka. Er war bis zum Eintritt in den Ruhestand 2021 ao. Professor für neuere Geschichte an der Universität Wien. Er gilt als Spezialist für die Geschichte der österreichischen Politik und Parteien von 1848 bis zur „zweieinhalbten Republik“.
Erscheinungsdatum | 06.12.2022 |
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Reihe/Serie | Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek ; Band 084 |
Zusatzinfo | mit 3 s/w Abb. |
Verlagsort | Wien |
Sprache | deutsch |
Maße | 175 x 245 mm |
Gewicht | 540 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
Schlagworte | Bürgerblock • Christlichsoziale • Erste Republik • Finanzkrise • Großdeutsche Partei • Ignaz Seipel • Inflation • Österreich • Parteiengeschichte • Sozialdemokratie |
ISBN-10 | 3-205-21681-4 / 3205216814 |
ISBN-13 | 978-3-205-21681-0 / 9783205216810 |
Zustand | Neuware |
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