The Mountain Is You (eBook)

Wie du Selbstsabotage erkennen und überwinden kannst? | Das Booktok-Phänomen endlich auf Deutsch!
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
224 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60297-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Mountain Is You -  Brianna Wiest
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Das größte Hindernis bist du selbst Menschen tun oft Dinge, die sie eigentlich gar nicht tun wollen - und sabotieren sich so selbst. Doch was genau ist eigentlich Selbstsabotage? Wie kommt sie zustande? Und warum hören wir nicht einfach auf damit, uns selbst im Weg zu stehen? Einfühlsam, aber mit Nachdruck, zeigt Bestsellerautorin Brianna Wiest anhand von alltäglichen Beispielen, wie selbstsabotierende Verhaltensweisen aussehen können, und erklärt, wie wir unsere eigenen Blockaden lösen und unsere schädlichen Verhaltensweisen überwinden können. Anhand ihrer psychologischen und philosophischen Erkenntnisse können wir lernen, wie unser bestmögliches zukünftiges Selbst zu handeln, und so unser Potenzial voll ausschöpfen. 

Brianna Wiest ist die Autorin des SPIEGEL-Nummer-1-Bestsellers »101 Essays, die dein Leben verändern werden«, »The Mountain Is You« und »When You're Ready, This Is How You Heal«. Sie schreibt unter anderem für Forbes und The Huffington Post über Achtsamkeit, Spiritualität und Selbstoptimierung. Mit ihren Texten und Büchern erreicht sie weltweit eine große Leserschaft.

Brianna Wiest (geboren 1992) ist Absolventin des Elizabethtown College in Pennsylvania. In den letzten Jahren hat sich die Autorin mit ihren bewegenden philosophischen Büchern weltweit ein großes Publikum erschlossen.

1 DAS HINDERNIS BIST DU SELBST


Nichts und niemand behindert dich in deinem Leben mehr als du dich selbst.

Gibt es eine ständige Kluft zwischen dem Punkt, an dem du stehst, und dem Punkt, an dem du sein möchtest? Und stoßen all deine Bemühungen, diese Kluft zu schließen, immer wieder bei dir selbst auf Widerstand, verursachen Schmerz und unangenehme Gefühle? Dann ist fast immer Selbstsabotage am Werk.

Oberflächlich betrachtet erscheint Selbstsabotage als geradezu masochistisch, als ein Produkt aus Selbsthass, geringem Selbstvertrauen oder einem Mangel an Willensstärke. Tatsächlich aber handelt es sich nur um den Ausdruck eines unbewussten Bedürfnisses, das durch dieses selbstsabotierende Verhalten gestillt wird. Um Selbstsabotage zu überwinden, müssen wir tiefgreifende psychologische Erkundungsprozesse durchlaufen. Wir müssen das zugrunde liegende traumatische Ereignis identifizieren, unverarbeitete Emotionen befreien, gesündere Wege finden, unseren Bedürfnissen nachzukommen, unser Selbstbild neu definieren und Fähigkeiten wie emotionale Intelligenz und Resilienz entwickeln.

Das ist keine leichte Aufgabe, und doch gelangen wir alle irgendwann an einen Punkt, an dem diese Arbeit getan werden muss.

SELBSTSABOTAGE IST NICHT IMMER GLEICH OFFENSICHTLICH


Als C. G. Jung noch ein Basler Schuljunge war, wurde er einmal auf dem Münsterplatz von einem anderen Jungen geschubst und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. In diesem Moment dachte er bei sich, dass er nun vielleicht am nächsten Tag nicht wieder in die Schule gehen müsse.[3]

Auch wenn Jung heute für seine gelehrten Schriften bekannt ist, mochte er doch die Schule im Grunde nicht und war unter Gleichaltrigen eher ein Außenseiter. Kurz nach diesem Vorfall traten bei ihm sporadisch unkontrollierbare Ohnmachtsanfälle auf. Unbewusst entwickelte er etwas, was er dann später eine »Neurose« nennen würde. Am Ende gelangte er zu der Erkenntnis, dass eine Neurose »stets ein Ersatz für legitimes Leiden« sei.

In seinem eigenen Fall fand Jung eine unbewusste Verbindung zwischen der Ohnmacht und der Möglichkeit, sich der Schule zu entziehen. Er kam zu der Überzeugung, dass die Anfälle ein Ausdruck seines unbewussten Wunsches waren, dem Unterricht fernzubleiben, weil er sich in der Klasse unwohl und unglücklich fühlte. Genauso sind die Ängste und Fixierungen mancher Menschen oft nur Symptome tiefer liegender Probleme, mit denen sie nicht anders fertigwerden.

SELBSTSABOTAGE IST EINE BEWÄLTIGUNGSSTRATEGIE


Selbstsabotage findet statt, wenn wir uns weigern, ganz bewusst unseren innersten Bedürfnissen nachzukommen. Oft geschieht dies, weil wir uns nicht zutrauen, mit ihnen umzugehen.

Manchmal sabotieren wir unsere Beziehungen, weil es uns eigentlich darum geht, uns selbst zu finden – wir jedoch auch Angst haben, allein zu sein. Manchmal sabotieren wir unseren beruflichen Erfolg, weil es uns eigentlich darum geht, künstlerisch tätig zu sein, selbst wenn uns dies nach den Maßstäben der Gesellschaft weniger zielstrebig erscheinen lässt. Manchmal sabotieren wir unseren Heilungsweg, indem wir unsere Gefühle analysieren, weil wir dadurch vermeiden können, sie tatsächlich zu erfahren. Manchmal sabotieren wir unsere eigenen Botschaften an uns selbst, denn wenn wir an uns glauben würden, hätten wir kein Problem damit, wieder in die Welt hinauszugehen und Risiken auf uns zu nehmen – und damit weiterhin verletzlich zu sein.

Letztlich ist Selbstsabotage oft nur eine unpassende Bewältigungsstrategie, durch die wir uns selbst zukommen lassen, was wir brauchen – ohne uns darum kümmern zu müssen, was das eigentlich ist. Doch wie jede Bewältigungsstrategie ist sie eben genau dies – eine Strategie, um zurechtzukommen. Sie ist keine Antwort, sie ist keine Lösung, und sie schafft das Problem niemals wirklich aus der Welt. Wir betäuben damit nur unser Verlangen und verschaffen uns ein kurzes Gefühl vorübergehender Erleichterung.

SELBSTSABOTAGE ENTSTEHT AUS FEHLGELEITETER ANGST


Manchmal ist unser schlimmstes Sabotageverhalten tatsächlich das Ergebnis lang gehegter und nicht näher betrachteter Ängste, die sich sowohl auf die Welt als auch auf uns selbst beziehen können.

Vielleicht handelt es sich dabei um die Vorstellung, du seist nicht intelligent genug, unattraktiv oder niemand würde dich mögen. Vielleicht hast du auch Angst, den Job zu verlieren, einen Fahrstuhl zu benutzen oder dich auf eine Beziehung einzulassen. In anderen Fällen kann es sich um etwas eher Abstraktes handeln, wie etwa die Vorstellung, dass jemand dich »fertigmachen« will, deine Grenzen verletzt, dass du »erwischt« oder zu Unrecht angeklagt werden könntest.

Diese Glaubensmuster werden mit der Zeit zu Fixierungen.

Für die meisten Menschen stellt die abstrakte Angst jedoch einen Ersatz für eine »legitime« Angst dar. Weil es zu bedrohlich wäre, sich mit der wahren Angst auseinanderzusetzen, projizieren wir dieses Gefühl auf Dinge oder Umstände, die mit geringerer Wahrscheinlichkeit eintreffen werden. Wenn es extrem unwahrscheinlich ist, dass die Situation Realität wird, ist es demnach »sicher«, sich Sorgen zu machen, denn unbewusst wissen wir schon, dass nicht eintreten wird, was wir befürchten. Somit haben wir einen Weg gefunden, unsere Emotionen auszudrücken, ohne uns tatsächlich einer Gefahr auszusetzen.

Wenn du zum Beispiel große Angst hast, auf dem Beifahrersitz in einem Auto mitzufahren, steht dahinter vielleicht die eigentliche Angst, die Kontrolle zu verlieren, oder die Vorstellung, dass etwas oder jemand anderes über dein Leben bestimmt. Vielleicht geht es auch um die Angst, »sich fortzubewegen«, und das fahrende Auto repräsentiert einfach nur die Bewegung.

Wenn dir das eigentliche Problem bewusst wäre, könntest du damit beginnen, an einer Lösung zu arbeiten, zum Beispiel indem du erst einmal herausfindest, auf welche Weise du Macht in deinem Leben abgibst oder zu passiv bist. Solltest du dir jedoch nicht über das zugrunde liegende Problem im Klaren sein, wirst du weiterhin deine Zeit damit zubringen, dir selbst einzureden, dass dich das Mitfahren im Auto eigentlich nicht triggern sollte und dir keine Angst zu machen braucht. Aber du wirst feststellen, dass es nur noch schlimmer wird.

Wenn du versuchst, das Problem an der Oberfläche zu behandeln, wirst du immer gegen eine Wand laufen. Denn du versuchst, ein Pflaster abzureißen, bevor du eine Möglichkeit gefunden hast, wie die Wunde heilen kann.

SELBSTSABOTAGE ENTSTEHT AUS UNBEWUSSTEN NEGATIVEN VERKNÜPFUNGEN


Selbstsabotage ist auch eines der ersten Anzeichen dafür, dass dein inneres Narrativ – die Geschichten, die du dir selbst immer wieder erzählst – überholt, einschränkend oder einfach nicht zutreffend ist.

Dein Leben wird nicht nur dadurch bestimmt, was du darüber denkst, sondern auch dadurch, was du über dich selbst denkst. Du bist schon dein ganzes Leben lang damit beschäftigt, dein Selbstkonzept aufzubauen. Es setzt sich aus dem Input und den Einflüssen der Menschen aus deiner Umgebung zusammen: woran deine Eltern glaubten, was deine Freunde dachten, was sich in deiner persönlichen Erfahrung zeigte und so weiter. Dein Selbstbild ist schwer zu verändern, weil dein Gehirn so veranlagt ist, dass es die bereits bestehenden Glaubenssätze über dich selbst bestärken will.

Wenn wir uns selbst sabotieren, geschieht dies häufig, weil wir bereits einen negativen Zusammenhang erwarten zwischen dem Erreichen des Ziels, das wir anstreben, und unserer Fähigkeit, dies auch zu schaffen.

Wenn du zum Beispiel finanzielle Sicherheit erreichen möchtest, aber gleichzeitig immer wieder jede deiner Bemühungen auf dem Weg dorthin torpedierst, musst du bis zum Ursprung deiner Beziehung zu Geld zurückgehen. Wie haben deine Eltern ihre Finanzen geregelt? Und, noch wichtiger, was haben sie dir über Menschen erzählt, die viel Geld hatten – oder keines? Viele Leute, die finanzielle Schwierigkeiten haben, rechtfertigen ...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2022
Übersetzer Renate Graßtat
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Geisteswissenschaften Psychologie
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ISBN-10 3-492-60297-5 / 3492602975
ISBN-13 978-3-492-60297-6 / 9783492602976
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